Samstag,27.April 2024
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Goldpreis und Zinsen: Die Spannung steigt!

Im Vorfeld neuer Inflationsdaten gerät der Goldpreis unter Druck und die Anleihe-Renditen erreichen neue Jahreshochs.

Goldpreis

Am Dienstag um 9:45 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 1.913 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.807 Euro. Damit kamen die Kurse im Vorwochenvergleich um 1 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent (in Euro) zurück. Bei den Futures-Kursen für Gold (Dezember-Kontrakt) sehen wir derzeit Aufschläge noch von rund 20 Euro/US-Dollar. Denn gestern schloss der entsprechende Goldpreis an der COMEX mit 1.936 US-Dollar pro Unze, was 1.828 Euro entsprach.

Gold, Goldbarren, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis kann sich dem Einfluss steigender Zinsen nicht entziehen. Allerdings nehmen in diesem Umfeld auch die Kosten der Staatsfinanzierung bei anhaltend hoher Verschuldung zu. Das weckt zunehmend Erinnerungen an die letzte Eurokrise (Bild: Goldreporter).

Marktzinsen

Die Kursentwicklung steht unter dem Einfluss weiter steigender Marktzinsen. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag mit 4,56 Prozent. Das entspricht im Rahmen unserer wöchentlichen Bestandsaufnahme einem neuen Jahreshoch. Daneben zogen auch die Renditen im Euroraum weiter an. So lagen die entsprechenden Zinsen für deutsche Papiere zuletzt bei 2,82 Prozent. Auch dieser Wert entspricht einem neuen Jahreshoch und gleichzeitig dem höchsten Wert seit Juli 2011.

Ausblick

Am Donnerstag erscheint die erste Schätzung der deutschen Inflationsrate im September (zuletzt: 6,1 %) und am Freitag folgen die entsprechenden Daten für die gesamte Eurozone (zuletzt: 5,2 %). Zum Wochenabschluss am Freitag wird schließlich der PCE-Preisindex publiziert, an dem die Fed im Wesentlichen ihre Geldpolitik orientiert. Natürlich können die Ergebnisse auch Auswirkungen auf die Goldpreis-Entwicklung haben. Zuletzt wirkten sich Hinweise auf eine erneut steigende Inflation eher negativ auf Gold und Silber aus. Denn damit werden an den Märkten auf weiter steigende Leitzinsen erwartet. Und die haben üblicherweise negativen Einfluss auf den Goldpreis.

Anleihen, Zinsen, Renditen, Länder, USA
Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen ist auf den höchsten Stand seit der Eurokrise im Jahr 2011 gestiegen.

Steigende Finanzierungskosten

Allerdings gilt auch zu bedenken, dass auch die Risiken einer handfesten Krise mit den Zinsen steigen. Wir erinnern uns an die Eurokrise von 2010/11. Angesichts der immens hohen Staatsverschuldung werden die anziehenden Kosten der Staatsfinanzierung langsam aber sicher wieder zum Problem. In Italien strebt die Anleiherendite schon Richtung 5 Prozent.

Renditen und Goldpreis

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.

Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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2 Kommentare

  1. Ich werde jetzt japanische Staatspapiere kaufen. Damit werde ich wohl der einzige Nicht-Japaner sein, der solche Papiere besitzt und kann einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde beantragen (Satire aus).

  2. Gold rutschte unter 1800 Euro oder unter 1900 Dollar.
    Zusammen mit den Aktienpapieren. Die marginalen Zinsen sollen das verursachen ?
    Lachhaft.
    Ich bezahle ihnen auch 20% Zinsen, sofern ich das geliehene Geld nicht rückerstatten muss, sagte mal Kostolany.
    Nun denn, macht Gold billiger für Rentner und runter mit den Preisen.

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