Mittwoch,24.April 2024
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Goldpreis unter Druck, Zinsen steigen

Gold, Goldpreis, Anleihen
Vergangene Woche führte die Flucht in „sichere Häfen“ noch zu einem Kursrekord beim Euro-Goldpreis und die Anleiherenditen kamen stark zurück. Hoffnungen auf eine Entspannung im Ukraine-Krieg führten nun kurzfristig zu einer Gegenbewegung.

Nach den Höchstkursen in der vergangenen Woche konsolidiert der Goldpreis und die Anleihe-Renditen steigen wieder deutlich.

Goldpreis konsolidiert

Der Goldpreis hat seine Konsolidierung am Dienstagvormittag fortgesetzt. Um 9:15 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 1.927 US-Dollar pro Unze (-1,1 % gegenüber Vortag). Das entsprach 1.750 Euro (-1,7 %). Damit hat das Edelmetall seit den Höchstkursen vor einer Woche gut 120 US-Dollar beziehungsweise 120 Euro nachgegeben.

Steigende Anleiherenditen

Mit den Edelmetall-Kursen kamen auch die Anleihekurse zurück. Das heißt, während die Staatspapiere zeitweise noch als sichere Häfen gesucht waren, steigen nun die Renditen wieder. So wiesen 10-jährige US-Papiere am Dienstagvormittag 2,14 Prozent Zinsen aus. Hier erwarten Analysten am Mittwochabend die erste US-Leitzinserhöhung seit September 2018. An den Märkten geht man von einem Zinsschritt von 25 Basispunkten aus.

Ebenfalls gegenüber Vorwoche kräftig angestiegen ist die Rendite deutscher Staatsanleihen mit gleicher Laufzeit. Sie kletterte von -0,03 Prozent am vergangenen Dienstag auf nun 0,36 Prozent. Die gleiche Entwicklung sehen wir bei den anderen europäischen Schuldscheinen.

Anleihen, Staatsanleihen, Renditen, USA, Deutschland

Anleihe-Renditen und Goldpreis

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.

Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Goldnachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigt der Goldpreis oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse). Das haben wir vergangene Woche erlebt.

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26 Kommentare

  1. Das mit den Anleihen ( Bonds) ist sehr komplex.
    Nahezu alle Eurostaaten noch unter 1%. Aber besser, als Nichts.
    Für wen kommt solches infrage ?
    Lebensversicherer, Renten und Pensionsfonds.
    Da gesetzlich als Mündelsicher gelten und nun wenigstens etwas Cash in die Kasse bringen.
    ( böse, sehr böse könnte man behaupten, das dient nur für die Manager Boni am Jahresende).
    So erhöhte meine Krankenversicherung den Monatsbeitrag um 20% it der Begründung:
    Die Zinsen wären so niedrig.
    Den Pensionsfond interessiert nicht die Inflation. Der Kunde bekommt sein Geld ja mündelsicher ausbezahlt und, wenn es gut läuft, sogar mit “ variablen“ Zinsen.
    Und das zieht offenbar bei den Leuten.
    Übrigens, selbst wenn mich GR nun wieder verflucht, Rendite und Wert oder Preis des Bonds zum Wiederverkaufswert laufen Gegenteilig.
    So kann es sein, dass man trotz Nullzinsen Gewinn damit macht, wenn man den Bond vor Ablauf der Haltefrist am Markt verkaufen kann.
    Richtig oder falsch ?
    Wenn falsch, dann nicht fluchen, sondern richtigstellen.
    Wie ist das mit den Bonds.

    • Wenn man Bonds bis zum Laufzeitende hält, bekommt man die Zinsen, die auf dem Coupon stehen. Z.B.: Gibt Deutschland eine 10-jährige Staatsanleihe zu 0,3 % Zinsen heraus, dann bekommt man 0,3 % Zinsen pro Jahr, wenn man sie bis zum Ende hält. Aber wenn man die Staatsanleihe vorher verkaufen möchte, zahlt ein Käufer dafür an der Börse weniger, wenn die Marktzinsen zwischenzeitlich gestiegen sind. Entsprechend dem Abschlag gegenüber der Garantieverzinsung. Denn warum sollte ich eine Anleihe mit 0,3 % p.a. von Ihnen kaufen, wenn ich für neu ausgegebene Anleihen inzwischen 0,5 % bekomme. Das heißt, der Kurs für die 0,3%-Anleihe an der Börse sinkt. Und wenn ich diese dann vor Ablauf der Laufzeit verkaufe, mache ich einen Verlust – sofern der Marktzins nicht wieder unter 0,3 % fällt. Anders herum könnte ich die Anleihe vor Laufzeitende mit Gewinn verkaufen, sollte der Marktzins im Lauf der Zeit unter den Zins der Anleihe fallen.

      • @gr
        So ganz klar ist mir das nicht.Sorry
        Da würde ja jeder bei einem 0% Koupon oder sogar bei einem negativen immer einen Verlust machen.
        Es steht aber so geschrieben:
        „Steigende Kurse führen zu fallenden Renditen und sinkende Kurse zu steigenden Renditen. Anleihekurse steigen und fallen, weil der Zinskupon fix ist und sich nicht anpassen kann, wenn sich die Zinsen auf einem Markt ändern. Die einzig mögliche Stellschraube ist der Kurs der Anleihe.“
        Da der Zins fix ist, ändert sich der Kurs.
        Und der (Markt) Kurs einer laufenden Anleihe steigt bei fallenden Zinsen und umgekehrt.
        Das bedeutet doch, dass jemand einen zu 1.000 Euro gekauften Bonds noch vor Ablauf teurer verkaufen kann wenn das Zinsniveau sinkt.
        Wäre auch logisch, da der Käufer dann ja die noch höheren Zinsen mitbekommt.
        Ich komme bei diesen Bonds, oder wie die Bänker sagen, Renten, immer ins Schleudern.
        (Deswegen kaufe ich auch keine)

        • Genau so ist es. Bei negativem Zins(Coupon) kalkuliert der Investor beim Kauf eines solchen Papiers einen Verlust ein, wenn er die Anleihe bis zum Laufzeitende hält. Klingt irrational, ist aber so.

      • @GR
        Ich weiß nicht, ob es hier um Anleihen geht, die dem Sparer auch von Banken angeboten
        werden oder wurden. Als Kleinanleger sah ich das aufgrund der hohen Nebenkosten
        ( Depot und Verwaltungskosten) nie als Option.

  2. Da sind sie wieder, die kommunizierenden Röhren im Bermudadreieck von Schuldverschreibungen, Petrodollar und Gold. Aber sind die aktuellen Verschiebungen wirklich gerechtfertigt?

    Ganz offenbar handelt der Homo oeconomicus – jedenfalls insofern sein natürliches Habitat auf dem Börsen-PVC angesiedelt ist – ganz nach den in der ‚Prospect Theory’* beschriebenen Phänomenen Verlustaversion, selektive Wahrnehmung und kognitive Verzerrung. Von rationalen Nutzenmaximierern mit konstantem Risikoverhalten kann da überhaupt keine Rede sein.

    https://finanzmarktwelt.de/gespraeche-zum-ukraine-krieg-wo-ist-da-bitte-die-hoffnung-228605/

    *Börsenpsychologie: Prospect Theory, zu Deutsch in etwa Erwartungstheorie.

    • @Thanatos, geschätzter, Wort-gewaltiger Mit-Kommentator

      Der Begriff „Börsen-PVC“ stammt noch aus den 70er-Jahren
      des letzten Jahrhunderts; inzwischen wurden die DM/€/£/$/¥-Flure
      [ früher durch wild gestikulierende/brüllende Broker stark
      beansprucht; Anm.d.Frkft.Börsen-Red. ] durch hochwertige
      „Parkett-Böden“ ersetzt.

      Im Gegensatz zu früher macht mir allerdings eine neue Strategie
      der westlichen „Sanktions-Think-Tanks“ etwas Angst, deren
      Drohungen inzwischen den gesamten Erdball [ inkl. MIR-Weltraum-
      Station; Anm.d.NASA-Red.] in „Beugehaft“ nehmen wollen:

      Der Westen hat praktisch allen Ländern der Welt gesagt: „Wenn
      ihr Devisenreserven habt, die in unserem Finanzsystem gehalten
      werden, dann sind sie nicht mehr sicher , wenn WIR mit
      eurer Politik nicht einverstanden sind !„

      (aktuelles Beispiel: Rußland ).

      „Wenn Regierungen ihr Geld als Waffe einsetzen können, wenn ihnen
      nicht gefällt, was man tut (nächstes Beispiel: Kanada sperrt
      [ ohne richterlichen Beschluß ] die Konten der Trucker-Demonstranten)‘
      was ist dann noch die
      natürliche Verteidigung ?

      Was hilft dann noch gegen diese Art staatlicher Willkür?
      Nicht nur Egon von Greyerz kennt die richtige Antwort:
      „ Kauft (anonym) Gold und Silber, und verwahrt es außerhalb
      des Bankensystems auf „.
      Denn: das „Vermögensregister“ der EU nimmt langsam Gestalt an.

      ✌(༼•!•༽)✌

      • @Klapperschlange

        Nichts ist mehr so wie es schien bzw. die Erscheinungen fallen nun endlich mit dem Wesen zusammen. Claro, b
        ei der Erscheinung Lindner war es nur eine Frage der Zeit…

        https://www.der-postillon.com/2022/03/genosse-lindner.html

        Die Macht des Faktischen holt uns aber alle ein – Rezession Ante Portals!

        Das Konjunktur-Barometer des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung [ZEW] bricht massiv ein und meldet den stärksten Rückgang seit Beginn der Umfrage im Dezember 1991. Allenthalben „brutale Nackenschläge“ für die bunzrepublikanische Ökonomie.

        https://finanzmarktwelt.de/aktuell-zew-index-stuerzt-brutal-ab-228683/

        Du sagst es, beste Klapperschlange, wir haben immerhin eine wirksame Exit-Strategie auf Lager.

        Ziemlich schlau von uns.

        • „Frisch auf den Sanktions-Tisch“:

          Russland sanktioniert Präsident Biden, seinen Sohn Hunter,
          Minister Blinken und weitere hochrangige Verteidigungsbeamte.

          Also nach Entspannung sieht das nicht aus.
          Immerhin können jetzt beide Regierungslager (nachhaltig) jede
          Menge Kerosin und Reisekosten einsparen.
          ≧◉ᴥ◉≦✌

    • @Goldi

      Bei einer ( offiziell getürkten gemeldeten ) Inflationsrate von
      über 7,9 % in den USA,

      https://de.statista.com/statistik/daten/studie/191086/umfrage/monatliche-inflationsrate-in-den-usa/

      wirkt die angekündigte Zinserhöhung von 0,25% doch wie ein „Fliegen-Schi**“
      über einem Misthaufen. Die Anleihenkäufe durch die FED sollen auch
      ab März beendet werden, sodaß ich schon die Tage zähle, bis die FED
      wieder (mal) eine groteske Kehrtwende um 180 Grad ankündigt und
      die Druckerpresse erneut anwerfen muß, weil die Börsen „crashen“.

      Der aktuelle ( manipulierte ) Goldpreis soll signalisieren:

      der Ukraine-Konflikt ist abgehakt, die Inflation liegt ( wie befohlen)
      wieder unter 2% und die Schuldenberge schmelzen unter der
      Frühlingssonne dahin.

      Die USA wissen aber schon, wie sie die Inflation „effektiv“ bekämpfen
      werden (ein amüsanter Scherz von „Nancy Pelosi“, Sprecherin des
      US-Repräsentantenhauses):
      „Wenn wir diese Diskussion über die hohe Inflation führen, ist es
      wichtig, einige von denen zu widerlegen, die sagen, dass es an den
      Staatsausgaben liegt. Nein, das ist es nicht. Die Staatsausgaben
      bewirken genau das Gegenteil, sie reduzieren die Staatsverschuldung.
      Sie sind nicht inflationär.“

      Selten so gelacht . . . ᕦ(⩾﹏⩽)ᕥ

      • @klapperschlange
        Heute meldet man, man geht nun von einer Rezession im Eurolande aus.
        Und die Ampelkoalition ist gegen jeden Importstopp. Und so gehen die Geschäfte wohl munter weiter. Stattdessen beschränkt man sich, ein paar Jachten zu beschlagnahmen, welche auf dem Markt ohnehin unverkäuflich sind.
        Die Kosten pro Tag liegen bei einigen tausend Euro, ohne, dass das Bootchen nur einen Meter fährt.
        Und die darf wohl nun der Staat oder Steuerzahle berappen. Oder wer zahlt jetzt Versicherung, Hafengebühr, Wartungs und Instandhaltungskosen und das Personal des Schiffchens ?
        Weisst Du das ? Die Eigner Firma sicher nicht mehr.
        Wenn dann nach 3 Jahren festgestellt wird, es gehört der Firma xyz in Puerto Rico und nicht Abramowitch und co, darf sich dieser über die Kostenersparnis freuen und ein staatlich gepflegtes Boot wieder in Empfang nehmen.

        • Maruti:
          Die Frage ist, was mit einem Importstop erreicht werden soll. Putin wird sich darauf vorbereitet haben. Wir dagegen würden sehr schnell sehr nackt dastehen. Das, was hierzulande überhaupt noch läuft, käme umgehend zum Stillstand.
          Bemerkenswert ist es, wenn in TV-Interviews die mit Bedacht ausgewählten Bürger von einem Verzicht reden. Kaum einem dürfte klar sein, was ein Importstop für jeden von uns bedeutet. Da wird es nicht reichen, die Heizung um ein Grad Celsius zu drosseln oder sich ausnahmsweise mal einen Pullover anzuziehen.

          • @RACEW
            Wer kein Brot hat, ißt eben Kuchen. Wie hieß der Kanzler noch mal, der meinte, sonntags soll jeder Eintopf essen?
            https://www.zensus2022.de/DE/Home/_inhalt.html
            @Thanatos und @Klapperschlange
            Wozu will die Obrigkeit wissen, wie viele Quadratmeter Wohnfläche mein abbezahltes, altes Häuschen hat, wieviel Land ich besitze, welche Vermögens-Werte mir gehören? Mein Aluhut kräuselt sich schon von ganz allein. Wißt Ihr noch? Früher hat sich Katze Tina drauflegen müssen, um ihn zu zerknautschen.

          • @Racew
            Sicher wäre das erheblich. Aber hatten nicht unser Bundespräsident vor ein paar Tagen gesagt, man müsse eben für den Frieden auch mal frieren können und weniger essen ?
            Und nun ?
            Empört sein, Betroffen spielen und sein gewohntes Leben weiter gehen, das reicht nun nicht mehr.
            Auch wenn die Comex die Ölpreise noch mal kurzfristig drücken kann, es wird nicht reichen.
            Die Menschen werden auch hier mitten in Deutschland in den Krieg hineingezogen.
            So oder so. Es könnte hart werden, beinhart.

        • @Maruti
          Sie können hier Importstops russischen Gases ja herbeisehnen. Das Ergebnis wird dann sein, das die, welche es sich leisten können, nicht frieren werden. Die größere Anzahl der Bürger hat diese Privileg nicht. Es sei denn, man verzichtet auf gesundes Essen, Autofahren, Instandsetzungen etc.
          Hier wird eine Diskussion erzeugt, über die man vor 20 Jahren nicht nachgedacht hätte.
          Sie regen sich über die Kosten für den Steuerzahler auf, wenn ein paar Luxusboote
          an die Leine gelegt werden. Ist natürlich ein echtes Problem im Vergleich von 200 bis 300 % Kostensteigerung der Heizkosten für die gleichen Steuerzahler.

          • @Goldhase
            Ich glaube, Sie sollten wissen, dass Krieg herrscht.
            Es sterben Menschen, Häuser und Wohnungen werden zerbombt, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten.
            Und Sie regen sich darüber auf, dass einige Menschen mehr fürs Heizen bezahlen müssen ?
            Dürfen dafür Menschen sterben ? Ja.
            Möglich, dass wir erleben müssen, dass die Spass und Wohlfühl Gesellschaft jetzt zu Ende ist.
            Frieren ? Weniger Essen ?
            Ihr Ernst ?

  3. @Maruti
    Ja woher hätte ich denn sonst auch erfahren sollen, das Krieg herrscht, wenn nicht durch Ihre Information.

    .

    • @Goldhase
      Ein Krieg ist sehr teuer. Die USA hat eben dadurch den kalten Krieg gewonnen, weil die Sowjetunion mit der Geldausgabe des Wettrüstens nicht mithalten konnte.
      Und gegen das Putinregime hilft nur, den Geldhahn zuzudrehen und einen totalen Importstopp zu verhängen. Das zwingt ihn in die Knie und vermindert das Leiden in der Ukraine.
      Es reicht eben nicht, den Betroffenen zu spielen, empört zu sein, auf Friedensdemos zu gehen und es sich danach in den Biergärten schmecken zu lassen.
      Sorry, das muss mal gesagt werden, auch wenn manche es etwas kälter in der Wohnung haben und beim Vegi-Supermarkt ein wenig sparen müssen.

      • @Maruti
        Importstopp für alles aus Russland: da muss ich den Optimismus etwas bremsen.
        Russland hat alles was es braucht; Energie, lebensnotwendige Rohstoffe, Lebensmittel.
        Und alles das benötigen wir auch.
        Alternativlos.
        Bei dem Gerede der Leute kommt mir ein Bild in den Kopf: ein Wüstenreisender steht vor einer Oase, er hat fast keine Vorräte mehr, aber weil ihm die politische Ausrichtung des Oasen-Eigentümers nicht passt, beschließt er: diese Oase boykottiere ich.
        Das Ergebnis wird sein, daß es dem Oasen-Eigentümer herzlich egal sein wird und man irgendwann die bleichen Kochen des verdursteten Besserwissers im Sand findet.

        Es sieht nach einer faktischen Allianz von Russland, China (Überlegungen, Putin Waffen zu liefern) und Saudi Arabiens (kein zusätzliches Öl für Biden/uns) aus.
        Das kann uns Kopf und Kragen kosten.
        Wir sind in einer ähnlich starken Verhandlungsposition wie der durstige Wüstenreisende.

        Ich hatte es schon mal geschrieben: Ich würde an Putins Stelle JETZT die Versorgung mit Öl, Gas und Rohstoffen wie Titan, Nickel etc. aktiv stoppen.
        „Der Westen“ käme in spätestens 6 Wochen auf Knien angekrochen und würde darum betteln, den Liter Diesel zu 8 Euro kaufen zu dürfen.
        Dann ist unser System kollabiert.
        Es geht nicht um 3 Grad weniger in der Bude.
        Es fehlt auf dem Frühstückstisch das Glas für die Konfitüre (das Glas mit Gas geschmolzen. der Zucker mit Gas raffiniert….) , das Brot (mit Gas gebacken, der Weizen mit Kunstdünger gezogen)……
        Es geht auch nicht darum, dass das Wasser in der Dusche statt 28 nur noch 26 Grad hat.
        In 70 % der Städte kommt gar kein Wasser mehr aus der Leitung (dort, wo es elektrisch gepumpt werden muss, wie in Köln, Düsseldorf, Hamburg, Berlin…….)
        So geht es durch den Tag.
        Wir sind in einer komplett abhängigen Position.
        Und ohne gigantische Energie- und Rohstoffimporte keine 6 Wochen vom Lebensstandard des Mittelalters entfernt.
        Gefällt mir auch nicht.
        Der Realität sind unsere Träume aber herzlich egal.

        Frage: wollten alle diese „Frieren für Kiev“- Bürger auch frieren, als Bush den Irak angegriffen hat, die CIA den Krieg in Syrien vom Zaun gebrochen hat und die Saudis Kashoggi ermordet haben ?
        Hab ich irgendwie verpasst.

      • @Maruti
        Als langjähriger stiller Mitleser dieses Forums verfolgt man Ihre vielen Beiträge zwangsläufig. Es ist wie mit Allem, manches kann man unterschreiben, manches nicht
        und manches überliest man eben. Wie Sie hier allerdings in letzter Zeit Ihre Meinung
        vertreten, ist mir etwas zu extrem. Wenn Sie schon einen Vergleich UdSSR und Russland,
        Kalter Krieg und Wettrüsten, herstellen wollen, nur eins bemerkt. Die wahren Gewinner des kalten Krieges waren russische Oligarchen. Die Verlierer wie immer in der Geschichte das einfache Volk auf beiden Seiten.
        Sie können aber hier natürlich schreiben was Sie wollen, solange es nicht zu persönlich
        wird. Die Grenze dafür scheint bei Ihnen fließender zu werden.

      • @Maruti Sicher ist das was Putin jetzt veranstaltet ein Verbrechen.Man sollte aber nicht ausser Acht lassen wo die Ursachen für seinen Kurzschluss liegen.Die Ukraine war von 1990 bis 2014 völlig unauffällig, abgesehen davon, dass ab und zu sich etwas Gas verflüchtigt hat.Erst mit der Machtübetnahme des Westens 2014 ging der ständige Zoff los und die Ukraine hat nicht eine einzige Gelegenheit ausgelassen Zoff mit den Russen anzuzetteln.Wen mir mein Nachbar jahrelang ständid Probleme machen würde, wie so giftiger Terrier ,dann würde ich vielleicht auch mal durchdrehen.Ich sehe es auch nicht ein dass ich wegen eines bei Vernunft vermeidbaren Problems im Kalten sitzen soll und irgendwann 5 Euro für den Liter Sprit bezahle.Abgesehen dass ich meinen Kaminofen mit Holz vor der Haustür heizen kann und ich ich als Rentner dass Auto nicht mehr sehr brauche.

  4. Maruti:
    Natürlich wurde bzw. wird Deutschland in diesen Konflikt hineingezogen. Im Übrigen halte ich die dargestellte Logik aber für grundverkehrt.
    Es ist richtig, dass wir Hilfe bieten müssen. Aber es wird nicht einem einzigen Ukrainer besser gehen, wenn es uns schlechter geht.
    Genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn wir helfen wollen, müssen wir dazu in der Lage sein. Ergo muss der Laden hier rundlaufen. Wenn wir Produktion, Handel, Verkehr, etc. durch einen Importstop auf null setzen, erreichen wir das exakte Gegenteil. Dann werden wir nicht helfen können, weil wir am Boden liegen werden.
    Aus meiner Sicht ist es unerlässlich, auf Russland zuzugehen. Dazu müsste man sich natürlich erst einmal mit den Ursachen des Konflikts auseinandersetzen. Unbequeme Wahrheiten müssten behandelt werden. Nämlich einerseits die Rolle des Westens und insbesondere der USA. Und andererseits der Beitrag der ukrainischen Politik an diesem Konflikt. Des weiteren sollte man endlich die berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands würdigen.
    Momentan geschieht das genaue Gegenteil. Die Propaganda läuft auf Hochtouren und es gibt offiziell nur einen Schuldigen. Insofern werden meine Vorstellungen wohl Wunschdenken bleiben. Also werden wir weiter an den Symptomen herumwursteln und die Krankheit unbehandelt lassen.
    Letztlich ist dieser Konflikt ein weiterer Sargnagel für das untergehende System und unsere Qualitätspolitik wird auch hier mit Bravour versagen.

  5. @all
    Ich will meine Meinung deutlich machen.
    Man kann natürlich dem Westen die Schuld geben, nicht klug genug gewesen zu sein. Aber ist es Aufgabe der Regierung dafür zu sorgen, dass nicht einer zum Mörder, Vergewaltiger oder Verbrecher wird ?
    Kann sich ein Mörder entschulden, indem er behauptet, ihr, die Gesellschaft seid doch schuld, dass es so weit mit mir kam ?
    Natürlich sind auch die Verbrechen, sogar Morde in westlichen Demokratien nicht zu entschuldigen, das rechtfertigt aber keineswegs das Vorgehen des Mörders namens Putin. Und ein jeder mit Ehre und Gewissen hat diesem einen Riegel vor zu schieben.

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