Samstag,27.April 2024
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Goldpreis: Wie schwer wiegt der Kurseinbruch?

Ein möglicher Goldpreis-Einbruch hatte sich vergangenen Woche zumindest auf Dollar-Basis angekündigt. Wie schwer ist Gold nun charttechnisch getroffen? 

Goldpreis-Einbruch

Der Goldpreis ging am Dienstag mit 1.841,50 US-Dollar pro Unze aus dem US-Futures-Handel (Dezember-Kontrakt). Das entsprach 1.759 Euro. Damit brach der Gold-Kurs in beiden Währungen kräftig ein. Denn gegenüber Vorwoche ging es um 4,1 Prozent beziehungsweise 3,2 Prozent (in Euro) nach unten. Somit stand der Goldpreis per Jahresbeginn noch 0,8 Prozent beziehungsweise 3,1 Prozent (in Euro) im Plus.

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Goldpreis in Euro, 1 Jahr, Tagesschlusskurse, Basis: US-Futures (Dezember-Kontrakt) per 3. Oktober 2023. Der Futures-Preis notiert derzeit umgerechnet rund 18 Euro über dem Spotkurs.

Wir analysieren, wie sich der jüngste Kursrutsch auf die charttechnische Lage beim Goldpreis ausgewirkt hat – zunächst auf Euro-Basis.

Unterstützungen reihenweise gerissen

Der Kurseinbruch war aus technischer Sicht in dieser Vehemenz kaum vorherzusehen – etwa, dass der Goldchart innerhalb kürzester Zeit alle relevanten Unterstützungen bis zur Kante des 11-monatigen Aufwärtstrend reißt. Und selbst dieser ist nun in Gefahr und kurzfristig bereits unterlaufen.

Der nächste bedeutende Support ist jetzt bei 1.740 Euro und 1.720 Euro zu finden. Kurzfristig gibt es noch die Chance auf einen Rebound. Dazu müsste der Goldpreis aber zeitnah zurück klettern über die Schwelle von 1.760 Euro beziehungsweise 1.770 Euro.

Marktstimmung

Was für dieses Szenario spricht, ist die bereits deutlich eingetrübte Marktstimmung. Denn mit einem RSI Relative-Stärke-Index) von 33 (Vorwoche: 52) ist der Goldpreis aus Sicht von 14 Tagen bereits scharf an der Grenze zum „überverkauften“ Bereich angelangt. Dieser beginnt definitorisch bei Werten unter 30. Gleichzeitig hat sich die Kurslinie nun jeweils rund 2 Prozent vom 50- und 200-Tagesschnitt nach unten abgesetzt.

Goldpreis in US-Dollar

Bevor der Goldpreis kurzfristig in den freien Fall überging, hatte sich die Lage beim Dollar-Goldchart vergangene Woche schon deutlich eingetrübt. Denn hier war bereits der seit November bestehende Aufwärtstrend verletzt worden und der Chart hatte die 200-Tage-Line unterschritten.

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Goldpreis in US-Dollar, 1 Jahr, Tagesschlusskurse, Basis: US-Futures (Dezember-Kontrakt) per 3. Oktober 2023.

Mittlerweile ist Gold auf Dollar-Basis mit einem RSI von 22 schon deutlich „überverkauft“. Allerdings brachten wir schon vergangenen Mittwoch einen möglichen Rückfall bis auf 1.820 US-Dollar als Worst-Case-Szenario ins Gespräch: Goldpreis: Jetzt wird es kritisch!

Das heißt, spätestens bei Erreichen dieser Unterstützung wäre beim Goldpreis mit einem Rebound zu rechnen. Dann wird sich zeigen, wie schwer sich der entstandene Schaden mit Perspektive bis Jahresende bemerkbar macht.

Hinweis Goldpreis-Analyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Aber wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen keine Anlageberatung oder Anlagevermittlung dar.

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11 Kommentare

  1. Der Einbruch wiegt schwer, zumindest psychologisch.
    Zeigt er doch die Macht des Kartells und dieses zeigt allen:
    Seht her, wir sind aktiv und jederzeit handlungsfähig:
    ( From the halls of Montezuma tot he shores of tripoly….
    we are allways on the job).
    So, never, never fight us.
    Was können wir also tun ?
    Ganz einfach, die Segel anders stellen und billig einkaufen. Denn, gegen den Wind kann auch das Kartell nichts ausrichten.
    Nun also Leute, kauft das Gelbe und das Silberne, haut rein, viel billiger wirds wohl nicht.
    Und wenn, was juckts, die Zeit und der Wind ist unser Refugium.

  2. Lesenwerter artikel vor allem die Seite 2 , hier wird auch angesprochen warum ich schon seit Jahren dazu aufrufe auf jegliche art von Papiergold zu verzichten weil es hauptsächlich nur die Erfinder also die Finanzmafia davon profitiert natürlich zum nachteil des Goldpreis . Im grunde ist Papiergold genauso wie Papiergeld dahinter steckt nur luft das Problem dabei ist je mehr Papiergold im Umlauf kommt desto schlechter für den Goldpreis weil dieses dadurch verwässert wird aber das funktioniert nur solange die Menschen in Papiergold investieren aber sobald auf physisches Gold gesetzt wird ist das Ponzi scheme vorbei .

    Sagt den Leuten sie sollen sich von Papiergold fernhalten .

    Reale Zinssätze und Gold
    https://www.goldseiten.de/artikel/595178–Reale-Zinssaetze-und-Gold.html

  3. Irgendwie ist es hier so ruhig in der Kommentarszene – kein Maruti und kein Meister Eder unterwegs?! Der Kurseinbruch macht etwas ratlos, aber ich habe gesehen, dass auch letztes Jahr um die gleiche Zeit, Ende Oktober, ein tiefer Kurseinbruch stattfand, bis dann Mitte Dezember bis Mitte März ein massiver Aufstieg begann. Das Geldsystem ist so was von wacklig, egal, was sich die USA zusammenlügt oder -manipuliert. Da kann man schon bald wieder mit steigenden Kursen rechnen. Wahrscheinlich hat gewirkt, dass die USA nun keine finanzielle Unterstützung der Ukraine mehr leisten will. Da sieht es dann „theoretisch“ nach besseren Finanzen in den USA aus und die Goldbugs scheinen desinteressiert.

  4. @Goldmarie
    Doch, wir sind schon unterwegs: Maruti wohl unter Wasser und der Schreinermeister auf dem Berg.
    Freizeitstress, bevor die es oben schneit.
    Ansonsten freue ich mich auf Kaufkurse.

    P.S: LEBEN nicht vergessen.
    Das wird jeden Tag einen Tag kürzer.
    Ganz sicher.

  5. @Goldmarie
    Ja, wir sind noch da – ich im hohen Norden auf’m Deich… :-)
    @Maruti
    Eine briliante, pathetische Formulierung – Maruti in Höchstform!!! Aber es stimmt – die Segel nach dem Wind stellen und nach den Gegebenheiten handeln (hab ich erfolgreich immer so gemacht). Ein britisches Sprichwort sagt auch: „Listen to the float of the river and you always catch a trout!“
    Auch ich sage mit jahrzehntelanger Erfahrung: weiterkaufen (soweit möglich) und abwarten – auf Dauer führt das eh zum Erfolg! Nix ist besser, als physische Ware – der Rest ist wertloses Papier, das von Luftversprechen lebt!
    Feingold ist besser als kein Gold!
    Der Dokta

    • @Tresorfritze
      Wir waren vor 2 Wochen in einem Etrusker-Museum in Volterra.
      Ein ganzer Raum voll mit Gold- und Silbermünzen ab der Etruskerzeit bis zum Ende des Römischen Reiches.
      Alle noch da und wertvoll.
      Kein Papiergeld in den Vitrinen, komisch.
      Der Euro hat in seinen ersten 20 Jahren schon über 90 % gegenüber Gold verloren, ob man den in 2000 Jahren noch in einer Vitrine ausstellen wird ?

    • @Tresorfritze
      Das stimmt wohl. Verarmen kann man mit physischem Gold nicht. Aber viele Menschen sind mit ihren Währungen verarmt.
      Ich zähle mal auf.
      Libanesisches Pfund
      Türkische Lira
      Venezuela Währung Bolivar
      Argentinischer Peso
      All diese Währungen sind wertlos oder haben stark an Wert eingebüßt.
      Da ich aus der Schweiz schreibe:
      Euro bei Einführung 1.62 gegen den Schweizer Franken
      Jetzt 96
      US Dollar im Jahr 1960 4.50 zum SFr.
      Jetzt 98
      Man sieht dass auch sogenannte stabile Währungen gar nicht stabil sind im Zeitfenster.
      Langfristig sind Euro und US Dollar auf dem Abwärtstrend. So sehe ich das.
      Grüsse aus der Schweiz

      • @Geronimo
        Langfristig hat die Wirtschaft nur eine Chance.
        Die Währungen der Industrieländer müssen untereinander stabil bleiben.
        Man kann abwerten oder aufwerten, aber alle müssen das synchron tun.
        Und die Währungshüter der Notenbanken wissen das. In der Eurozone ohnehin, der Franken weiss das auch, denn jetzt jammert mit dem zu hohen Frankenkurs die Schweizer Uhren und Gastronomie Wirtschaft. Also, wird man wieder, wie schon Hillebrand es getan hat, über Nacht an einem WE abwerten.
        Damals vor 12 Jahren von 1:1 zum Euro auf 1:20.
        Besser wäre es, wenn Dollar, Franken, Pfund bei
        einer Parität blieben und einem einheitlichen Zinssatz.
        Die Wirtschaft könnte profitieren.

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