Während der Goldpreis im Vorwochenvergleich noch einmal aufholte, sinken die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen weiter auf breiter Front. Kommende Woche stehen weitere Zinsentscheidungen an.
Silber- und Goldpreis
In den vergangenen Tagen hatte der Goldpreis bereits wieder mit der Marke von 1.800 US-Dollar geflirtet. Am Spotmarkt notierte das Edelmetall am Dienstagvormittag um 9:30 Uhr aber mit 1.770 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.687 Euro.
Immerhin: Damit kletterte der Dollar-Kurs des Edelmetalls gegenüber Vorwoche um 0,9 Prozent. Auf Eurobasis stand der Goldpreis 0,4 Prozent tiefer. Zum gleichen Zeitpunkt kostete Silber 22,36 US-Dollar beziehungsweise 21,31 Euro pro Unze. Damit zogen beide Notierungen gegenüber vergangenem Dienstag deutlicher an – um 5,3 Prozent beziehungsweise 4,0 Prozent.
Anleihe-Renditen
Gleichzeitig sehen wir einen weiteren Rücklauf bei den Renditen 10-jähriger Staatsanleihen. So rentierten US-Papiere mit entsprechender Laufzeit am Dienstag mit 3,59 Prozent (Vorwoche: 3,71 %). Dagegen rentierten 10-jährige deutsche Staatsanleihen mit 1,89 Prozent (Vorwoche: 1,98 %). Entsprechend gesunken sind auch die Renditen der anderen Eurostaaten. Hier sehen wir aktuell kein Land mehr mit Zinsen von mehr als 4 Prozent.
Credit Suisse
Warnsignale aus dem Bankensektor kommen weiterhin aus der Schweiz. Die Versicherungsprämie für einen Kreditausfall (Credit Default Swap = CDS) der Credit Suisse ist noch einmal deutlich angestiegen. Damit ist die wahrgenommene Bonität der Bank hinter die der griechischen Eurobank Ergasias zurückgefallen. Die Probleme der Bank sind allerdings hausgemacht. Nachdem viele Kunden ihr Geld abgezogen haben, benötigen die Schweizer dringend frisches Kapital.
In der kommenden Woche treffen sich die Verantwortlichen von Fed und EZB zu ihren letzten geldpolitischen Sitzungen des Jahres. In den USA wird ein Zinsschritt von 50 Basispunkten erwartet. Die EZB konnte in gleicher Weise aufstocken. Entsprechend bliebe das Zinsgefälle zwischen beiden Währungsräumen erhalten, was den US-Dollar weiter stützt.
Anleihe-Renditen und Goldpreis
Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.
Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).
Man wird an den Markt-/Börsen-Reaktionen am Abend des 14. Dezember
(FED-Zins-Entscheid) erkennen, ob die Zinsreduzierung von 75 Basispunkten
auf „nur noch“ 50 Punkte bereits als Zinswende gewertet wird, wie
viele Marktbeobachter salopp meinen.
Die in den USA bereits zu beobachtende „Rezession“ (Stellen-Abbau bei großen
US-Firmen) wird den Druck auf Powell erhöhen, die Zinsen bald wieder zu
senken.
Bis dahin heißt es für die Goldfreunde „Ruhe bewahren“ und
TeeGlühwein trinken.
Die $2000,- Dollar für eine Gold-Unze im Jahr 2023 werden immer wahrscheinlicher.
. . . und die US-Schuldenuhr rattert schon munter auf die $32 Billionen zu. Ein
nüchterner Blick auf die Schulden-Zunahme der Tausender-Zahlen
zeigen pro Sekunde ein Plus von ~ $36 Tausend:
https://www.usdebtclock.org/
♪ ♫ ♬ (̶◉͛‿◉̶) ♪ ♪ ♫ ❤
@Klapperschlange
Upps:
https://www.nzz.ch/finanzen/immobilien-markt-fuer-us-gewerbeliegenschaften-in-der-krise-ld.1715630
Was für ein unvorhersehbares Wunder: kaum werden massenweise Büroangestellte entlassen oder arbeiten dauerhaft im Home-Office, schon stehen Büros leer und werden unvermietbar und unverkäuflich.
Und dann zwickt es plötzlich bei der Finanzierung.
Wer konnte denn sowas ahnen.
Nur gut, dass es bei uns ganz ganz ganz anders ist.
@MeisterEder
In der Immo-Branche riecht es schon stark nach „Lehmann-2008“:
in den vergangenen Wochen haben Anleger zu viel Kapital aus
einem Immobilienfonds von Blackstone abgezogen –
in der Branche gilt das als großes Warnsignal;
(hier mehr:)
( ͡❛ . ͡❛)
@Klapperschlange
Man muss nur ein paar Buchstaben tauschen und aus Blackstone wird Gravestone.
Wir haben einen Bekannten, der für einen grossen Immo-Projektentwickler in Süddeutschland arbeitet.
Seit Frühsommer ist der Auftragseingang gleich Null. Zero.
Ein netter Teil der Arbeit besteht seitdem darin, bei Projekten auszurechnen, ob man die noch stoppen kann und wenn, zu welchen Kosten (Vertragsstrafen etc.)
Es soll recht unterhaltsam zugehen. Wenn z.B. Lieferanten plötzlich auf Vorkasse bestehen, bevor die LkW mit Material kommen.
Wenn überhaupt noch was kommt.
Die gute Nachrich für uns: Wer sein Häuschen renovieren will/muss: 2024 gibt es wieder genug freie Handwerker und die Materialpreise werden sinken.
Sein Lieblingswitz:
Viele Bauträger bekommen 2023 und 2024 ein neues Haustier.
Welches?
Einen Kuckuck !