Innerhalb einer Woche haben Investoren noch einmal 551 Millionen US-Dollar aus dem SPDR Gold-Shares (GLD) abgezogen. Schnäppchenjäger bei Silber?
Gold- und Silberpreis
Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 1.928 pro Unze (Dezember-Kontrakt). Das entsprach 1.773 Euro. Dagegen kostete Silber zum gleichen Zeitpunkt 22,53 US-Dollar beziehungsweise 20,72 Euro pro Unze. Damit kamen die Edelmetall-Kurse im Vorwochenvergleich noch einmal leicht zurück.
Während Gold auf Dollar-Basis um 1,1 Prozent fiel, notierte der Euro-Goldpreis lediglich 3 Euro niedriger. Dagegen kam der Silberpreis um 0,9 Prozent in US-Dollar und blieb in Euro gerechnet praktisch unverändert.
Zinserwartungen
In den am gestrigen Mittwochabend veröffentlichten „Fed Minutes“ fanden Analysten Hinweise auf weitere Zinserhöhungen in den USA. Denn in dem Protokoll der letzte Fed-Sitzung seien die anhaltenden Inflationsrisiken und die Notwendigkeit zu weiteren geldpolitischen Handeln diskutiert worden. In Folge dessen wird zwar im Rahmen der September-Sitzung kein weiterer Zinsschritt erwartet. Aber die am US-Terminmarkt gehandelte Wahrscheinlichkeit für eine entsprechende Maßnahme im November ist nun gestiegen – zuletzt auf 40 Prozent.
Kapitalabzug aus Gold-ETF
Dieser Erwartungen haben auch Auswirkungen auf den Goldpreis. Und zuletzt haben Investoren erneut erhebliche Finanzmittel aus dem größten Gold-ETF abgezogen. Denn innerhalb einer Woche sanken die Goldbestände des SPDR Gold Shares (US-Börsenkürzel: GLD) per 16. August 2023 um weitere 8,95 Tonnen oder 1 Prozent auf 894,43 Tonnen. Diese Entwicklung war begleitet von einem Netto-Kapitalabfluss in Höhe von 551 Millionen US-Dollar. Denn der GLD ist offiziell mit einer Zehntel Unze Gold pro ausgegebenem Anteilsschein physisch gedeckt.
Größter Silber-ETF
Dagegen sehen wir in der zweiten Woche in Folge leichte Mittelzuflüsse in den iShares Silver Trust (SLV). Denn innerhalb einer Woche sind die Silberbestände des Fonds um 22,82 Tonnen auf 14.067,80 Tonnen angestiegen. Dabei flossen dem größten Silber-ETF 48 Millionen US-Dollar zu. Pro ausgegebener Aktie muss der Betreiber eine Unze Silber in den Fonds-Tresoren einlagern.
Einordnung Edelmetall-ETFs
Vergangene Rallys bei den Edelmetall-Kursen waren regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Silber- und Gold-ETFs begleitet. Allerdings sind die Fonds-Bestände eher Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit zunehmendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. Abgesehen davon, erfreuten sich diese ETFs in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit unter jungen US-Anlegern, die Anteile über immer stärker verbreiteten Discount-Broker erwerben.