Donnerstag,28.März 2024
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Japaner können mit Gold nichts anfangen

Japan ist der größte Schuldenmacher unter den Industrienationen. Das Land gehört zu den bedeutendsten Exporteuren und die Bevölkerung zu den größten Sparern der Welt. Es gibt also viele Ähnlichkeiten zur deutschen Volkswirtschaft. Das gilt allerdings nicht für den Goldkauf.

Die Schuldenstandsquote beträgt 189,8 Prozent. Das heißt, Japans Schulden sind fast doppelt so hoch, wie das Bruttoinlandsprodukt des Landes. Da kommen selbst die hochdefizitären EU-Mitglieder Griechenland (115%) und Italien (116%) nicht mit.

Und dennoch gibt es einen großen Unterschied zu diesen Schuldnern. Die Gläubiger Japans kommen zum Großteil aus dem eigenen Land. Der Anteil der Auslandsschulden ist vergleichsweise gering. Anleihen des eigenen Staates gehören traditionell zur Altersversorgung der Japaner. Die Staats-Papiere werden gerne von Generation zu Generation weitergegeben. Ein Volk von Sparern also, ähnlich wie die Deutschen.

Die japanische Sparquote liegt bei 5 bis 10 Prozent. Die Deutschen legen rund 10 Prozent der Einkünfte auf die Seite. In den USA waren es im Mai rekordverdächtige 4 Prozent.

Doch während unser Land vor allem wegen des Sicherheitsbedürfnisses seiner Bürger zu den größten Absatzmärkten für Goldmünzen und Goldbarren gehört, ist das japanische Volk nicht so recht für das gelbe Metall zu begeistern.

„Trotz des enormen Staatsdefizits, behält das japanische Volk das Vertrauen in ihr Land und das Geld, das es emittiert“, erklärt Osamu Ikeda, General Manager des japanischen Goldanbieters Tanaka Kikinzoku gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters.

„Gold wird als Mittel zum Aufbessern der Ersparnisse gesehen“, so Ikeba. „Ist der Preis des Goldes hoch, dann verkaufen die Japaner“. Das Ergebnis: Während im ersten Quartal 2010 hierzulande 92,5 Tonnen Gold in Form von Barren und Münzen abgesetzt wurden, verhökerten Japaner im gleichen Zeitraum unter dem Strich 41,8 Tonnen des kostbaren Metalls.

Goldhändler Ikeda erwartet nicht, dass sich die Japaner aufgrund eines Vertrauensverlustes in den Yen so bald zu Goldliebhabern mutieren. Der japanische Staat hält sich schließlich selbst zurück. Der Goldanteil der japanischen Währungsreserven beträgt nur 2,5 Prozent.

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