Fitch Ratings empfiehlt südafrikanischen Goldproduzenten dringend, günstigere Verfahren zu finden, damit das aktuelle Abbauniveau gehalten werden kann. Gold zu schürfen, wird immer teurer.
Die jährliche Goldmenge, die Bergbau-Unternehmen weltweit zu Tage fördern, stagniert seit 2001. 2009 haben die Produzenten laut World Gold Council 2.572 Tonnen geschürft. Das Allzeithoch aus dem Jahr 2001 wurde nicht mehr erreicht. Die Gründe: Neue, große Vorkommen werden kaum mehr entdeckt. Bis zur Jahrtausendwende wurde die Goldexploration aufgrund des niedrigen Goldpreises vernachlässigt. Und in den vergangenen Jahren sind auch die Kosten der Goldförderung deutlich gestiegen. Es muss immer tiefer gebuddelt werden.
Trotz des historisch hohen Goldpreises, sieht es somit nicht für alle Goldproduzenten rosig aus. Die Ratingagentur Fitch hat südafrikanische Unternehmen nun dringend aufgefordert, günstigere Abbaumöglichkeiten zu finden. „Südafrikanische Goldfirmen haben auf den beflügelten Goldpreis mit einer Aufstockung ihrer Goldproduktion reagiert, um den Output ihrer existierenden Minen zu maximieren, was ihren Cash-Flow wahrscheinlich auf kurze Sicht verbessern wird“, heißt es in einem Bericht. Und weiter: „Allerdings wird der anhaltende Kostendruck, etwa Arbeitskosten und Elektrizität, das Produktionswachstum in den kommenden drei bis fünf Jahren vermutlich beschränken.“
Laut Fitch werden die Minenbetreiber in Südafrika auch zunehmend gegen ausländische Konkurrenz kämpfen müssen, die kosteneffektiver arbeite. „Firmen mit größerer geografischer Verteilung sind besser für ein anhaltendes Wachstum in Zukunft positioniert“, so Fitch.
Die Goldindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Südafrika. In den vergangenen Jahren ist die Goldfördermenge konstant gefallen, zuletzt 2009 um 5,8 Prozent. Das Land rutschte vom Rang des weltweit größten Goldförderers auf Platz vier hinter China, Australien und die USA zurück.
Für das aktuelle Jahr erwarten die Analysten jedoch ein kleines Wachstum. Im August brachten südafrikanische Minen 3,7 Prozent mehr Gold zu Tage, als im gleichen Vorjahresmonat. Insgesamt steuert das Land immer noch knapp 8 Prozent des weltweiten Goldangebots aus Minen bei. China ist seit dem Jahr 2008 das größte Goldförderland, mit einem Anteil von zuletzt 11,8 Prozent.