Mittwoch,19.November 2025
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Gold-Vreneli zum 100. Jubiläum: Sammler erstatten Anzeige – Preise explodieren

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Wegen Verkaufschaos beim Jubiläums-Goldvreneli hat ein Sammler Swissmint angezeigt – der Vorwurf: Betrug und Amtsmissbrauch.

Zum 100. Jubiläum des legendären Goldvrenelis brachte Swissmint eine Sondermünze in limitierter Auflage auf den Markt (Goldreporter berichtete). Doch statt Feierlaune herrscht nun Ärger. Denn der Onlineverkauf dieser Schweizer Goldmünze endete im Chaos: Der Webshop brach unter dem Andrang zusammen, viele bestätigte Käufe wurden später storniert. Einer der Betroffenen reichte nun Strafanzeige ein – wegen Betrugsverdachts und ungetreuer Amtsführung. Besonders pikant: Wie Schweizer Medien berichten, durften offizielle Münzhändler offenbar bevorzugt gleich mehrere Stücke erwerben. Auf Plattformen wie Ricardo werden diese Vreneli-Ausgabe inzwischen zu Höchstpreisen gehandelt – mit Angeboten bis 99.999 Franken. In den Berichten heißt es, die Erinnerung an einen ähnlichen Fall 2022 verschärfe die Debatte über Fairness und Transparenz im Edelmetall-Verkauf staatlicher Stellen. Damals habe sich der Swissmint-Chef persönlich bereichert. Nun will sogar das Parlament den Fall prüfen.

Anmerkung von Goldreporter: Die hohen Preise für das Jubiläums-Goldvreneli zeigen: Seltene Ausgaben können Begehrlichkeiten wecken. Doch Goldliebhaber sollten unterscheiden: Nur Goldstücke mit amtlichem Status und Währungsnominal gelten als Münzen, sind in der Regel offizielles Zahlungsmittel. Nur diese und erzielen echte Nachfrage. Ohne diesen Charakter handelt es sich nur um Medaillen, die im Prinzip jeder herstellen kann. Selbst wenn es sich um reines Edelmetall handelt, bleibt  der Wiederverkaufswert im Zweifel nur auf das Material beschränkt. Nur Prägungen renommierter staatlicher Stellen mit klarer Limitierung und hoheitlichem Hintergrund entfalten dauerhaft Sammlerwert.

Goldpreis steigt – Chinas Goldminen melden Gewinnsprung von über 50 Prozent

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Chinas Goldminen erzielten hohe Gewinne im ersten Halbjahr. Die Erträge steigen über 50 Prozent – gestützt vom hohen Goldpreis und starker Nachfrage.

Chinesische Goldminen haben im ersten Halbjahr 2025 eine deutliche Gewinnsteigerung erzielt. Laut Yicai Global rechnen acht führende Unternehmen mit einem Plus von über 50 Prozent. Drei von ihnen erwarteten sogar eine Gewinnverdopplung. Insgesamt könnte der Sektor laut Prognosen mindestens 31,7 Milliarden Yuan (4,4 Milliarden US-Dollar) erwirtschaftet haben.

Dabei entfalle der Großteil auf Zijin Mining, Zhongjin Gold und Shandong Gold. Die hohen Goldpreise – zeitweise über 3.500 US-Dollar pro Unze – hätten laut Analysten maßgeblich zum Ergebnis beigetragen. Auch die Fördermengen seien gestiegen.

Der jüngste Goldpreis-Rückgang auf rund 3.300 US-Dollar habe sich kurzfristig auf die Kurse der Goldminen ausgewirkt. Einige Firmen seien unter Druck geraten – Chifeng Gold beispielsweise habe 16 Prozent verloren. Trotzdem gelten die Bewertungen als günstig. Zudem könnte die weltweite „De-Dollarisierung“ die Goldnachfrage langfristig weiter stützen.

Anmerkung von Goldreporter: Von der Rally am Goldmarkt konnten auch Minenaktien profitieren. Zwar ist die Kursentwicklung genau wie der Goldpreis volatil, doch ein stabiles oder steigendes Preisniveau eröffnet Chancen. Denn höhere Preise ermöglichen es den Unternehmen, auch kostenintensivere Lagerstätten wirtschaftlich zu erschließen. Besonders in China, dem weltweit größten Goldproduzenten, spielt das eine wichtige Rolle. Dort wird der Goldbergbau nicht nur industriell vorangetrieben, sondern auch politisch gefördert – etwa durch Infrastrukturprogramme und günstige Finanzierungen. Ziel sei es, die nationale Goldversorgung zu sichern und unabhängiger vom Dollar zu werden. In Zeiten globaler Unsicherheit wird Gold damit zunehmend zu einem strategischen Rohstoff.

Goldpreis stagniert – Terminmarkt-Daten zeigen steigende Spannung

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Goldpreis bleibt stabil auf hohem Niveau – der US-Terminmarkt zeigt steigendes Interesse an Gold, doch klare Impulse für neue Höhen fehlen bislang.

Goldpreis stagniert

Nach einer erneut volatilen Handelswoche beendete der Goldpreis den US-Gold-Futures-Handel (August-Kontrakt) am Freitag bei 3.370 US-Dollar pro Unze und damit genau auf dem Schlusskurs der Vorwoche. Auf Eurobasis stieg der Goldpreis um 0,9 Prozent auf 2.895 Euro pro Unze.

Goldbarren vor Chart – Symbolbild für Terminmarkt-Dynamik beim Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis bewegte sich zuletzt bei gestiegener Volatilität seitwärts. Am US-Terminmarkt ist der Open Interest weiter angestiegen und auch das COMEX-Goldlager ist nach vielen Wochen mit sinkenden Beständen wieder gewachsen.

CoT-Daten

Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt?  Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 15. Juli 2025.

Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber der Vorwoche kräftig um 5 Prozent auf 250.688 Kontrakte. Das ist immerhin der höchste Wert seit dem 1. April 2025. Auch auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 5 Prozent auf 213.115 Kontrakte zu.

Gold: CoT-Daten zeigen steigendes Interesse an Gold im US-Futures-Handel Gold, CoT-daten, Spekulanten, Commercials, Gold-Futures, Gold-Optionen, Open Interest

Open Interest 

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, stieg nun drei Wochen in Folge – zuletzt um 1,2 Prozent auf 448.531 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es um weitere 1,2 Prozent nach oben auf 454.005 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) stieg der Open Interest um 1 Prozent.

Im Handel mit Gold-Optionen zog der Open Interest gegenüber der Vorwoche um 3,6 Prozent an auf 813.192 Optionen. Dabei stieg die Put/Call-Ratio minimal auf 0,678. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 148 Call-Optionen entfielen – wie in der Vorwoche. Damit hielt der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment an.

Goldpreis-Entwicklung

Am Dienstagabend sprang der Goldpreis plötzlich um 50 Dollar nach oben – eine ungewöhnlich heftige Reaktion innerhalb von 15 Minuten. Hintergrund: Ein Bericht der „New York Times“ legte nahe, dass Donald Trump einen Entlassungsversuch gegen US-Notenbankchef Jerome Powell vorbereitet. Der US-Präsident habe demnach bereits einen Entwurf für ein entsprechendes Schreiben formuliert und diesen republikanischen Abgeordneten präsentiert. Später erklärte Trump, er habe nicht die Absicht, Powell zu entlassen.

Gold, Goldpreis, Goldchart
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (August-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 14.07. bis 18.07.2025 (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 17. Juli 2025. Hier stieg das Inventar gegenüber Vorwoche erstmals seit acht Wochen wieder an um 450.000 Unzen auf 37,19 Millionen Unzen.

Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 460.000 Unzen zu auf 17,00 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Golddeckung des COMEX-Handels

Bei einem Open Interest von 454.005 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 45.400.500 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt immer noch mit hohen 82 Prozent durch Lagerbestände gedeckt. Der Rekordstand stammt vom 10. April 2025 mit 98 Prozent. Damals hatten Händler die Einführung von Zöllen auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA bringen lassen.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.

Goldpreis-Aufschläge in China

Welche Goldpreis-Impulse gingen zuletzt von China aus? Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 772,00 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 108,09 US-Dollar je Gramm bzw. 3.362 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.335 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der einunddreißigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei verharrte der Abstand laut unserer Berechnung mit 27 US-Dollar pro Unze auf dem Niveau der Vorwoche. Zum Vergleich: Die Goldpreis-Aufschläge in Shanghai notierten in den Hochphasen des Jahres 2024 und auch im April 2025 bis zu 90 US-Dollar über den westlichen Kursen.

Goldpreis-Ausblick

Der Goldpreis bleibt auf hohem Niveau volatil – ein Zeichen für den Kampf zwischen Bären und Bullen. Auch aus charttechnischer Sicht könnte in Kürze eine Richtungsentscheidung fallen. Damit sich Gold zu neuen Höhen aufschwingt, bedarf es allerdings eines klaren Impulses. Der kurzzeitige Ausschlag am Dienstag zeigt aus unserer Sicht zweierlei. Erstens: Der Markt wartet offensichtlich auf ein solches Ereignis. Aber zweitens: Es gibt es noch nicht genügend Käufer, die bereit sind, wesentlich oberhalb des aktuellen Niveaus „long“ zu gehen. Immerhin: Der steigende Open Interest zeigt ein zunehmendes Marktinteresse.

Dennoch: Gold bleibt trotz aller Schwankungen ein zentrales Barometer für politische Unsicherheit – insbesondere im Umfeld der US-Zinswende und möglicher Eingriffe in die Notenbankpolitik. Das Warten auf trendsetzende Signale geht erst einmal weiter.

Kommt Gold als Geld zurück? Warum eine neue Krise alles verändern könnte!

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Gold als offizielles Zahlungsmittel? Einige US-Staaten gehen voran – doch der Weg zurück zum Goldstandard dürfte erst nach einer Krise realistisch sein.

Zurück zum Goldstandard?

Der Finanzjournalist Ian Salisbury stellt in einem Beitrag für Barron’s infrage, ob die wachsende Bewegung in den USA, Gold als offizielles Zahlungsmittel zuzulassen, wirklich sinnvoll ist. Anlass ist ein neues Gesetz in Texas, das Gold und Silber zur gesetzlichen Währung erklärt. Es sieht zusätzlich eine digitale Plattform vor, mit der Bürger über Goldguthaben per Debitkarte bezahlen können.

Goldbarren auf einer bröckelnden Dollarnote – Symbolbild für Währungskrise
Gold als Zahlungsmittel – ein historisches Konzept mit aktuellen politischen Reizpunkten.

Auch Florida und Missouri verfolgen ähnliche Pläne. Unterstützt werden sie von Politikern und Thinktanks, die in Gold ein inflationssicheres Zahlungsmittel sehen. Die Initiativen reagieren auf das nach wie vor hohe Misstrauen gegenüber dem Dollar – besonders nach der Inflationswelle ab 2022 und der Dollar-Abwertung 2025.

Gold als Geld heute noch geeignet?

Doch Kritiker wie Ian Salisbury sehen darin erhebliche Risiken: Gold sei als Währung ungeeignet. Denn der Goldpreis unterliege starken Schwankungen – rund 15 Prozent pro Jahr im Schnitt. Ein solches Asset könne zwar als langfristige Geldanlage dienen, sei aber als Zahlungsmittel „chaotisch“. Zudem gelte das Edelmetall steuerlich weiterhin als Anlagegut. Wer es beim Bezahlen einsetzt, müsse mögliche Kursgewinne versteuern, was für Bürger enorme bürokratische Hürden schaffe – ein Problem, das auch Kryptowährungen betrifft.

Außerdem sei es politisch riskant, den US-Dollar öffentlich infrage zu stellen. Dessen globale Vormachtstellung verleihe den USA einzigartige finanzpolitische Spielräume. Dass Zentralbanken wie Chinas verstärkt Gold kaufen, liege nicht am sinkenden Vertrauen in den Dollar. Vielmehr sei dies eine Reaktion auf geopolitische Risiken, etwa die US-Sanktionen gegen Russland nach der Ukraine-Invasion.

Salisbury warnt deshalb: Wer die US-Währung durch Gold ersetzen wolle, verkenne ihre strategische Bedeutung. Statt Alternativen zu suchen, solle man die Dollar-Stärke verteidigen – nicht zuletzt im eigenen nationalen Interesse.

Goldwährung – Einschätzung von Goldreporter

Zweifellos ist Gold seit Jahrtausenden ein bewährter Wertspeicher – unabhängig von politischen Systemen und geldpolitischen Dogmen. Dass es heute wieder als Gegengewicht zu Fiat-Währungen diskutiert wird, ist Ausdruck wachsender Zweifel am bestehenden Finanzsystem.

"Wenn Gold wieder Geld wird", Spezial-Report zum Thema Goldstandard.
„Wenn Gold wieder Geld wird“, Spezial-Report zum Thema Goldstandard.

Doch ein auf Schuldenwachstum basierendes Geldsystem lässt sich nicht über Nacht in eine goldgedeckte Ordnung überführen. Gold als Währungsanker würde weniger fiskalische Flexibilität und das Ende unbegrenzter Verschuldung bedeuten.

Solche Einschnitte setzen meist keine Einsicht, sondern eine tiefgreifende Krise voraus – etwa durch Vertrauensverlust, Währungsabwertung oder politische Erschütterungen. Erst dann könnte die Rückbesinnung auf Gold realistisch werden.

Was, wenn Gold wieder Geld wird – und der Dollar scheitert?

⇒ Eine ausführliche Analyse möglicher Szenarien und ihrer Folgen für Anleger finden Sie im Spezial-Report: „Wenn Gold wieder Geld wird“

Gold kaufen: Aktuelle Lage und Preise im Edelmetall-Handel

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Goldpreis stabil, Silber steigt. Was Händler jetzt melden – und wie sich Preise und Aufgelder im Edelmetall-Handel entwickeln.

Silber- und Goldpreis

Der Goldpreis läuft weiter auf hohem Niveau seitwärts und auch der Silberpreis hielt sich zuletzt nahe dem 14-Jahreshoch.

Am Freitag um 12 Uhr notierte der Goldpreis auf dem europäischen Spotmarkt mit 3.349 US-Dollar pro Unze, was 2.878 Euro entsprach. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche leicht um 0,25 Prozent (in USD) bzw. 0,75 Prozent (in EUR).

Gold- und Silbermünzen im Display – Symbolbild für wöchentlichen Edelmetall-Marktbericht
Preise steigen leicht, Nachfrage bleibt relativ hoch – Händler melden Engpässe bei kleinen Goldeinheiten und bei silberner Zweitmarkware.

Dagegen ging es mit dem Silberpreis kräftiger nach oben. Denn gegenüber vergangenem Freitag verzeichnete Silber einen Kursanstieg von 2,1 Prozent (in USD) bzw. 2,6 Prozent (in EUR).

Die Lage im Edelmetall-Handel

Währenddessen melden Händler eine Belebung des Edelmetall-Geschäfts. „Durch die Kurssprünge bei den Edelmetallen hat sich auch die Nachfrage sprunghaft gesteigert. Gekauft wird vor allem Zweitmarktware (Silber und Goldunzen) und Goldbarren bis 1oz“, erklärte Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM Gmbh (Anlagegold24) am Freitag gegenüber Goldreporter.

Bars Özdemir, Head of Trade der SOLIT Management GmbH (GoldSilberShop), spricht von einer stabilen Nachfrage, sowohl bei Gold als auch bei Silber. „Ein ruhiger, aber solider Verlauf, der sich auch im Vergleich zur Vorwoche kaum verändert hat. Insgesamt muss man dazu aber sagen, dass die Zahlen aufgrund der Ferienzeit und des alljährlich „gefürchteten“ Sommerlochs vergleichsweise gering sind.“

Bemerkenswert sei aber, dass diese Stabilität trotz des deutlichen Kursanstiegs und neuen Silber-ATH in Euro anhalte. Özdemir: „Das lässt auf der einen Seite auf ein weiterhin starkes Grundinteresse unserer Kundschaft schließen. Auf der anderen Seite habe ich jedoch das Gefühl, als würden die Kunden immer noch abwarten. Es ist meiner Meinung nach mehr Potenzial drin.“

Was passiert auf der Ankaufsseite?

Henry Schwarz spricht von einem Problem bei der Zweitmarktware und einem begrenzten Angebot. Es herrsche ein Engpass vor allem bei differenzbesteuerten Silbermünzen aus dem Zweitmarkt.

Bei SOLIT spricht man auch auf der Ankaufsseite von einer konstanten Entwicklung. „Ein kleiner Ausreißer zeigt sich beim Silber. Hier konnten wir einen leichten Anstieg von rund 10 Prozent im Vergleich zur Vorwoche verzeichnen“, so Özdemir. In absoluten Zahlen sei das aber noch unauffällig.

Laut Henry Schwarz gibt es seitens der großen Prägestätten zunehmend eine Mangelversorgung mit kleineren Goldeinheiten bis zu einer Unze. „Hier haben die Barrenhersteller zunehmend Lieferprobleme und für einzelne Größen gibt es teilweise Lieferzeiten von 6 bis 8 Wochen. Aufgrund der stark steigenden Kupferpreise werden auch verstärkt Kupferbarren und Kupfermünzen nachgefragt. Nach dem schwachen Monatsstart dürfte sich wegen der hohen Nachfrage der Monat noch ganz gut entwickeln. Bei den Prägestätten sind im Moment noch alle Größen an Münzen lieferbar. Regelbesteuerte Silbermünzen lassen sich ebenfalls problemlos beschaffen“, so Schwarz.

Jetzt Gold kaufen oder verkaufen?

Wir analysieren die Preisentwicklung im Handel mit den Daten sechs deutscher Edelmetall-Anbieter. Wer am Freitagmittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 2.982 Euro – und damit 25 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware auf 3,58 Prozent (Vorwoche: 3,51 Prozent). Auch die Abschläge für ältere Jahrgänge stiegen auf durchschnittlich 50 Euro (Vorwoche: 36 Euro).

Währenddessen erhöhte sich das Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren in unserer Analyse auf 1,98 Prozent. Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.440 Euro. Damit waren es 78 Euro mehr als vor einer Woche.

Silber kaufen

Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 44,19 Euro. Dabei sank das Aufgeld für Silber-Maples leicht auf 34,10 Prozent. Dagegen zeigte sich bei 1-Kilogramm-Silberbarren ein deutlicher Anstieg der Aufschläge auf durchschnittlich 28,10 Prozent – nach 25,57 Prozent am vergangenen Freitag. Währenddessen stiegen auch die durchschnittlichen Abschläge für angekaufte Silbermünzen an auf 4,30 Euro pro Unze (Vorwoche: 3,60 Euro).

Silber und Gold kaufen

Beachten Sie: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.

Trump will Gold in Altersvorsorge erlauben – was sein Plan wirklich bedeutet

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Gold, Bitcoin und Co. bald in der Altersvorsorge? Trump plant Reform für 401(k)-Konten – mit weitreichenden Folgen für Millionen Amerikaner.

Donald Trump will Gold und andere alternative Anlagen für die US-Altersvorsorge zulassen. Laut Financial Times soll bald ein Erlass kommen, der 401(k)- und IRA-Pläne für neue Anlageformen öffnet – darunter Gold, Bitcoin, Beteiligungen an Privatfirmen und Infrastrukturfonds. 

Bisher waren solche Anlagen in der staatlich geförderten Altersvorsorge kaum möglich. Nun sollen Aufsichtsbehörden prüfen, welche Regeln geändert werden müssen, um mehr Auswahl zu erlauben.

Das Weiße Haus erklärte, Trump wolle damit den wirtschaftlichen Wohlstand der Menschen stärken. Große Vermögensverwalter wie BlackRock und Apollo könnten besonders profitieren – sie böten solche Produkte bereits an.

Außerdem hat das US-Repräsentantenhaus neue Kryptogesetze beschlossen, etwa ein Verbot digitaler Zentralbankwährungen ohne Zustimmung des Parlaments.

Einschätzung von Goldreporter: Donald Trumps Sympathie für Gold ist nicht neu. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte er mit vagen Andeutungen zum Goldstandard für Aufsehen gesorgt – obwohl kaum jemand im Markt eine echte Rückkehr für realistisch hielt. Auch jetzt dürfte der Vorstoß, Gold in die Altersvorsorge zu integrieren, vor allem ein Signal an seine politisch konservative Basis sein. Allerdings werden es wohl Gold-Derivate sein (z.B. Gold-ETFs), die hier eine mögliche Zulassung erhalten. Dennoch kann das die Goldnachfrage stützen.

Zinssenkung am 30. Juli? Fed-Gouverneur warnt vor Jobkrise

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US-Notenbanker Waller drängt auf eine schnelle Zinssenkung. Der Arbeitsmarkt sei angeschlagen – Inflation hingegen kein Grund zur Zurückhaltung.

Fed-Gouverneur Christopher Waller spricht sich laut Bloomberg überraschend klar für eine Zinssenkung noch im Juli aus. In einer Rede in New York sagte er, der Arbeitsmarkt stehe „am Rand einer Verschlechterung“. Dabei sei die Inflation inzwischen nahe dem Zielwert, weshalb geldpolitisches Zögern unnötig sei.

Waller forderte eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte. Die wirtschaftliche Dynamik sei spürbar abgeflaut, und die Risiken für den Arbeitsmarkt hätten zugenommen. Er betonte, man solle „nicht warten, bis es zu spät ist“.

Mit seiner Position stellt sich Waller gegen die Mehrheit im Offenmarktausschuss, die bislang eher vorsichtig agieren will. Auch die Auswirkungen der Trump-Zölle sieht er gelassen – sie dürften aus seiner Sicht keine nachhaltigen Preisimpulse bringen.

Waller gilt als möglicher Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell, dessen Mandat 2026 endet. US-Präsident Trump hatte zuletzt verstärkt Druck auf die Fed ausgeübt, die Zinsen zu senken.

Anmerkung von Goldreporter: Mit dem Kommentar bringt sich Waller schon einmal auf der Seite von Trump in Position. Aber sollte die Fed tatsächlich bereits am 30. Juli die Zinsen senken, käme das einem geldpolitischen Paukenschlag gleich. Denn laut CME-FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für diesen Schritt aktuell bei gerade einmal 2,6 Prozent. Eine solche Überraschung hätte Signalwirkung, auch für die Edelmetallmärkte. Denn Zinssenkungen gelten traditionell als Treiber für den Goldpreis.

Gold-Lieferungen im Juni: Diese Länder überraschen mit großen Mengen

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Im Juni flossen weitere 16 Tonnen Gold aus den USA in die Schweiz. Wir zeigen, welche Goldmengen weltweit transportiert wurden.

Golddrehkreuz Schweiz

Die Eidgenössische Zollverwaltung hat die Schweizer Außenhandelszahlen für den Monat Juni veröffentlicht. Darin enthalten sind auch Angaben über das im vergangenen Monat exportierte und importierte Gold. Zur Erinnerung: Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach Feingold. Das heißt, die Zahlen liefern zeitnahe Informationen über die internationale Goldnachfrage und bedeutende Goldtransfers. Wir haben die aktuellen Daten aufbereitet.

Gold-Barren auf Palette – Symbolbild für weltweiten Edelmetall-Handel
Die Schweiz bleibt Zentrum des weltweiten Goldhandels – auch im Juni 2025 führten globale Zuflüsse zu hohen Ausfuhren.

Gold kehrt aus den USA zurück

Monatelang gab es Berichte über erhebliche physische Goldtransfers in die USA. US-Händler befürchteten Importzölle auf Gold, außerdem boomte das Arbitragegeschäft (Goldpreis steigt: Gold-Engpässe in London gemeldet). Nachdem sich dieses Szenario nicht materialisiert hatte, wanderten nun drei Monate in Folge wieder erhebliche Mengen aus den USA zurück nach Europa. Im ersten Quartal hatte die Schweiz noch Lieferungen von monatlich jeweils mehr als 100 Tonnen Gold in die Vereinigten Staaten gemeldet.

Laut Eidgenössischer Zollverwaltung empfing die Schweiz im Juni 14 Tonnen Gold aus den USA – nach 50 Tonnen im Mai und 63 Tonnen im April.

Weitere Goldlieferanten

Noch mehr Metall kam allerdings zuletzt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. In Dubai befindet sich ein weiterer bedeutender „Gold Hub“. Diese Metropole lieferte im Juni 49 Tonnen Gold in die Schweiz. Drittgrößter Lieferant war Australien mit 8,7 Tonnen. Auch Thailand taucht mit 5 Tonnen in den Top-5 der Lieferantenliste auf.

Offensichtlich wurde dort zuletzt sehr viel Gold verkauft, das nun in die Schweiz gelangt ist. Die thailändische Zentralbank hatte in diesem Zusammenhang starke Bedenken geäußert. Im Hinblick auf die negativen Auswirkungen auf die Landeswährung: Goldverbot in Thailand? Was wirklich hinter den Plänen steckt

Minengold

Darüber hinaus lieferten Peru mit knapp 15 Tonnen, Argentinien mit 12,5 Tonnen und Chile mit 14 Tonnen größere Mengen an Gold mit geringerem Feingehalt in die Schweiz. Dabei dürfte es sich um gering aufbereitetes Metall aus der Minenproduktion handeln.

Insgesamt importierte die Schweiz im vergangenen Monat 166 Tonnen des Edelmetalls – im Wert von 10,2 Milliarden CHF (10,9 Mrd. Euro). Damit sank der Wert gegenüber dem Vormonat um 17 Prozent, während die Goldimporte im Vorjahresvergleich um 126 Prozent stiegen. 

Goldexporte der Schweiz

Wer zählte im Juni zu den größten Goldempfängern? Mit deutlichem Vorsprung nahm Großbritannien das meiste Gold ab. Denn nachdem die Bestände der Bank of England im Zuge der Zollängste und den Lieferungen in die USA zu Jahresbeginn stark gesunken waren, dürfte hier nun einiges an Edelmetall zurückfließen. Auch steigende Investitionen in Gold-ETFs können zu solchen Warenverschiebungen führen.

Dagegen fielen die Schweizer Lieferungen nach China mit 16 Tonnen wieder etwas geringer aus als im Vormonat, als noch 27 Tonnen gemeldet wurden. Mit 6,9 Tonnen gehörte auch die Türkei erneut zu den größten Goldabnehmern.

Währenddessen beliefen sich die gesamten Schweizer Goldexporte im Juni auf 129,5 Tonnen im Wert von 11,29 Milliarden CHF (12,08 Mrd. EUR). Damit ergibt sich ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber dem Vormonat und ein Plus von 147 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Hinweis: Bei dem oben genannten Metall handelt es sich gemäß der Eidgenössischen Zollverwaltung um „Gold, einschl. platiertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“. 

Chinas Platin-Hunger wächst – Marktanteil bei Barren schießt auf 64 %

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China ist laut Shanghai Platinum Week zum wichtigsten Wachstumsmarkt für physisches Platin-Investment geworden – mit globalen Folgen.

Die Shanghai Platinum Week 2025 hat wichtige Trends am globalen Platinmarkt offengelegt. Demnach sei China inzwischen der dominierende Markt für physisches Platin-Investment. Laut Angaben der Veranstalter hat das Land im Jahr 2024 rund 64 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Platinbarren und -münzen gestellt – ein sprunghafter Anstieg gegenüber elf Prozent im Jahr 2019.

Als Treiber gelten gezielte Marktinitiativen sowie die gestiegene Attraktivität gegenüber Gold. Denn der hohe Goldpreis habe in China auch zu einer Renaissance der Platin-Schmuckproduktion geführt, was die Gesamtnachfrage zusätzlich belebt habe.

Zudem betonten Experten auf dem Branchentreffen die strategische Rolle von Platin für die Wasserstoffwirtschaft. Für Länder wie China, die kaum über eigene Platinreserven verfügen, sei die Förderung von Investmentnachfrage auch ein Weg zur Absicherung künftiger Versorgung. Spätestens die Shanghai Platinum Week 2026 dürfte zeigen, ob sich der Trend fortsetzt.

Anmerkung von Goldreporter: Es gab lange Zeiten, da galt Platin aufgrund seines Preiseaufschlags gegenüber Gold als das edelere Metall. Nach einem langen Schnewittchenschlaf ist der Platinpreis in diesem Jahr erwacht. Für Privatanleger ist der Kauf von Platinbarren oder Platinmünzen aber unvorteilhaft. Aufgrund der anfallenden Mehrwertsteuer und der geringer Nachfrage hat Platin im Edelmetall-Handel hohe Spreads (Kaufspreis/Ankaufpreis). Diese liegen bei Platinunzen im Bereich von 30 Prozent (Goldunze ca. 4 Prozent). Das heißt, der Platinpreis muss erst einmal um 30 Prozent steigen, damit man die Stücke ohne Verlust wieder verkaufen kann.
 

Goldpreis nahe Rekord – ETF-Käufe steigen, aber Silber verliert Anleger

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Goldpreis nahe Allzeithoch: Während Anleger wieder in Gold-ETFs investieren, zieht sich Kapital aus Silber zurück. Was bedeutet das für den Markt?

Silber- und Goldpreis

Der Goldpreis behält seine Richtungssuche in der Nähe des Rekordhochs bei. Dabei hat der US-Dollar zuletzt wieder etwas gegenüber dem Euro aufgewertet auf knapp 1,16 US-Dollar.

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juli-Kontrakt) bei 3.349 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.878 Euro. Damit verteuerte sich Gold innerhalb einer Woche um 0,9 Prozent (in USD) bzw. 1,8 Prozent (in EUR). Von den Rekordkursen Anfang Mai war der Goldpreis damit aber nur 3,3 Prozent (in USD) entfernt. Auf Euro-Basis waren es dagegen bereits 5,7 Prozent.

Währenddessen stieg der Silberpreis um 4,2 Prozent auf 37,92 US-Dollar, bzw. um 5,1 Prozent auf 32,59 Euro.

Größter Gold-ETF

Die positive Kursentwicklung war begleitet von Zuflüssen in die größten Gold-ETF. Denn der Betreiber des SPDR Gold Shares (GLD) meldet per 16. Juli 2025 Lagerbestände von 950,79 Tonnen. Das entspricht einem Zuwachs von 3,42 Tonnen. Dabei flossen aus diesem ETF netto 152 Millionen US-Dollar zu.

Goldbarren und Silbermünzen auf einem Chart mit ETF-Zahlen
Der Goldpreis notierte am Dienstag 2,5 Prozent unter dem Rekordhoch. Anleger investieren verstärkt in Gold-ETFs – bei Silber gab es kurzfristige Gewinnmitnahmen.

Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.

Größter Silber-ETF

Dagegen verzeichnete der iShares Silver Trust (SLV) Gewinnmitnahmen. Denn die Metallbestände des weltweit größten Silber-ETFs sanken innerhalb von fünf Handelstagen um 146,95 Tonnen auf 14.819,29 Tonnen.

Dabei zogen Investoren netto 96 Millionen US-Dollar an Kapital ab. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.

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Edelmetall-ETFs und Goldpreis

Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen ein steigender Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar vorausgeht. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben. 

Goldpreis in Dubai schreckt Käufer ab – trotz Rabatten

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Gold wird in Dubai als teuer wahrgenommen – und Käufer zögern. Händler berichten von schwachen Verkäufen trotz Preisaktionen.

In Dubai zeigten sich viele Juweliere zuletzt ernüchtert: Der Goldpreis halte sich laut Gulf News hartnäckig über 370 Dirham pro Gramm (umgerechnet 85 Euro), was die Kauflaune deutlich bremse. Laut Anil Dhanak, Geschäftsführer von Kanz Jewels, habe sich das Verhältnis von Anbietern zu Käufern umgekehrt – es gebe schlichtweg „mehr Händler als Kunden“.

Dabei habe die Preisrally bereits im Frühjahr begonnen und sich über Monate hinweg fortgesetzt. Die Folge: Die Verkäufe im Juni und Juli seien spürbar eingebrochen – selbst Rabatte auf die Herstellungskosten konnten daran wenig ändern. Auch Touristen, sonst wichtige Goldkäufer in Dubai, blieben während der Sommermonate zunehmend fern.

Händler berichten, dass selbst Tagesverluste von vier bis fünf Dirham je Gramm nur kurzfristig für Impulse sorgten. Laut Rohan Siroya von Evermore Jewellery sei Gold derzeit „eine Sache des Moments“ – viele Kunden warteten ab. Ob ein Preisrückgang vor Monatsende folgt, bleibt offen.

Goldpreis über 370 Dirham – Symbolbild für schwache Goldnachfrage in Dubai
Leere Shops trotz Rabatten: In Dubai bleibt der Goldpreis für viele zu hoch

Anmerkung von Goldreporter: Eine Kaufzurückhaltung und ein erhöhtes Verkaufsinteresse von privaten Goldanlegern erleben wir angesichts des hohen Goldpreis-Niveaus auch hierzulande. Viele Edelmetall-Besitzer nehmen Gewinne mit oder verhalten sich abwartend angesichts der unsicheren Erwartungen hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Goldpreis-Aussichten. Allerdings wurde der Goldpreis in den vergangenen Jahren immer wieder als sehr hoch empfunden. Es ist letztlich eine Sache der Gewöhnung an neue Kursniveaus. Eine nachhaltige Etablierung über 3.000 US-Dollar pro Unze kann die Wahrnehmung verändern. Währenddessen ist ein stärkeres Ausweichen von Investoren auf das „günstigere“ Silber denkbar und in Ansätzen bereits erkennbar.

Silberpreis soll über 40 Dollar steigen – aber Citi warnt vor Gold-Rückgang

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Citigroup sieht Silber bald über 40 Dollar – doch für Gold bleibt man skeptisch. Kommt jetzt das große Auseinanderdriften der Edelmetalle?

Der Silberpreis könnte laut Citi-Analysten schon bald über die Marke von 40 US-Dollar je Unze steigen. In einer aktuellen Prognose hob die US-Großbank ihr 3-Monatsziel von 38 auf 40 Dollar an. Für die nächsten zwölf Monate sieht man sogar Potenzial bis 43 Dollar.

Als Treiber gelten knapper werdende physische Vorräte, eine robuste Investmentnachfrage und das Zinsumfeld. Die Analysten erwarten, dass Silber auch von möglichen Zinssenkungen der US-Notenbank profitieren dürfte.

Silber habe 2025 bereits über 30 Prozent zugelegt – deutlich mehr als Gold, mit derzeit 27 Prozent Plus. Dabei betont Citi, dass die Silber-Rally kein bloßer Nachzieh-Effekt sei, sondern fundamental begründet.

Anders fällt der Blick auf Gold aus: Hier hält Citi die April-Höchststände bei 3.500 Dollar für überschritten. Man rechne mit einer Phase der Konsolidierung über 3.000 Dollar – bevor der Preis 2026 auf 2.500 bis 2.700 Dollar sinken könnte (wie bereits von Goldreporter berichtet).

Einschätzung von Goldreporter: Die Citi-Prognose impliziert ein Rückgang der Gold-Silber-Ratio auf Werte um 60. Derzeit liegt das Verhältnis bei 88. Eine solche Entwicklung ist durchaus realistisch. Aber dass sich Gold- und Silberpreis in so stark unterschiedliche Richtungen bewegen, wäre ungewöhnlich. Dazu müsste Silber vermutlich überproportional von einem Konjunkturanstieg und einer steigenden industriellen Nachfrage profitieren, bei gleichzeitiger Krisenentspannung. Große schuldenfinanzierte Aufholprogramme für Rüstung und Infrastuktur könnten diese Entwicklung fördern. Allerdings gab es bei Silber immer wieder Marktwiderstände im Bereich der genannten Kursziele.
  

Goldpreis in Euro unter Druck? Morgan Stanley rechnet mit starker Euro-Rally

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Morgan Stanley erwartet einen Anstieg des Euro-Dollar-Kurses auf 1,30. Das hätte direkte Auswirkungen auf den Goldpreis in Euro.

Kommt jetzt die große Euro-Aufwertung?

Morgan Stanley prognostiziert einen deutlichen Kursanstieg für den Euro. Strategen um David Adams rechnen laut Bloomberg mit einem Anstieg des Euro-Dollar-Kurses auf über 1,30. Aktuell liegt der Kurs bei rund 1,16 – das entspricht einem Plus von mehr als zwölf Prozent.

Euro-Dollar-Kurs steigt – Goldpreis in Euro unter Druck
Anstieg auf 1,30? Ein starker Euro könnte den Goldpreis in Euro belasten.

Auslöser ist eine erwartete Absicherungswelle europäischer Anleger. Diese halten rund 4 Billionen US-Dollar an US-Vermögenswerten, von denen etwa 3,6 Billionen bislang ungesichert sind. Schon eine moderate Erhöhung der Hedge-Quote könnte laut Adams Kapitalströme von rund 400 Milliarden Dollar in Richtung Euro auslösen und damit den Wechselkurs deutlich treiben.

Vertrauensverlust in den Dollar?

Zunehmende Zweifel an der Rolle des US-Dollars als sicherer Hafen verstärken den Absicherungsdruck. Zudem dürfte die US-Notenbank im Oktober die Zinsen senken. Sinkende Absicherungskosten würden zusätzliche Bewegungen am Devisenmarkt begünstigen.

Auch andere Großbanken wie Deutsche Bank, BNP Paribas und Barclays gehen von einer weiteren Euro-Stärke aus. Neben geldpolitischen Aspekten stützen auch Investitionen in europäische Infrastruktur- und Verteidigungsprojekte die Gemeinschaftswährung.

Was bedeutet das für den Goldpreis in Europa?

Ein steigender Euro belastet den Goldpreis in Euro. Da Gold international in US-Dollar gehandelt wird, führt ein stärkerer Euro zu sinkenden Preisen für Käufer im Euroraum – selbst wenn der Goldpreis in Dollar steigt. Für Anleger in Europa könnte sich die Aufwertung des Euro also negativ auf die Edelmetallbewertung auswirken.

Grafik der Euro-Dollar-Kurs-Entwicklung seit 2016
Euro-Dollar-Kurs, 10 Jahre: Der Euro hat seit Jahresanfang bereits stark gegenüber dem US-Dollar aufgewertet. Wesentlich dazu beigetragen hat Trumps protektionistische Handelspolitik.

Gleichzeitig gilt: Ein schwächerer US-Dollar ist historisch positiv für den Goldpreis in US-Dollar. Wenn die Dollar-Schwäche der dominante Treiber der Euro-Rally ist, könnte Gold global weiter zulegen – auch wenn der Kurs in Euro stagniert oder zurückgeht.

Kurzfristig sind beim Goldpreis in Euro Rücksetzer möglich. Langfristig bleibt das Edelmetall jedoch gut unterstützt: durch geopolitische Spannungen, Inflationssorgen und anhaltende Käufe der Zentralbanken.

Goldpreis springt an – Trump will angeblich Fed-Chef feuern

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Zieht Donald Trump erneut gegen die US-Notenbank ins Feld? Ein Medienbericht über seine Absetzungspläne für Fed-Chef Jerome Powell hat am Dienstagabend einen Goldpreis-Sprung ausgelöst.

Goldpreis steigt

Der Goldpreis reagierte am Dienstag nach 17 Uhr mit einem deutlichen Kurssprung. Um 17:45 Uhr notierte die Feinunze am europäischen Spotmarkt bei 3.359 US-Dollar – ein Tagesplus von rund 1 Prozent. In Euro gerechnet stieg der Preis um 0,4 Prozent auf 2.874 Euro. Dabei sprang der Goldpreis innerhalb von 15 Minuten um 50 Dollar nach oben.

Trump-Geste mit Fed-Brief und Goldchart – Symbolbild für politische Risiken und den reagierenden Goldpreis
Trump bringt Fed-Chef Powell ins Wanken – Gold als sicherer Hafen gefragt. Der Goldpreis reagierte prompt.

Auslöser waren Informationen der New York Times (NYT), wonach US-Präsident Donald Trump eine Entlassung des amtierenden Fed-Chefs Jerome Powell vorbereitet haben soll. Trump habe demnach bereits einen Entwurf für ein entsprechendes Schreiben aufgesetzt und diesen am Dienstag sogar republikanischen Abgeordneten gezeigt – das berichten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen laut NYT. Trump habe zudem mit mehreren Parteifreunden darüber gesprochen, ob und wie man Powell absetzen könne. Ein offizieller Vertreter habe jedoch betont, dass es keinen konkreten Zeitplan für eine Entscheidung gebe.

Angriff auf die Unabhängigkeit der Fed?

Die Nachricht sorgt für Unruhe an den Märkten – nicht zuletzt wegen der potenziellen Auswirkungen auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank. Die Spekulationen erinnern an Trumps frühere Angriffe auf Powell während seiner Präsidentschaft, als er öffentlich Zinssenkungen forderte.

Gold gilt in solchen Situationen traditionell als sicherer Hafen – vor allem, wenn politische Eingriffe in die Geldpolitik befürchtet werden. Auch Spekulationen über künftige Zinsentscheidungen der Fed spielen dabei eine Rolle.

Zinssenkungsfantasie nimmt wieder Fahrt auf

Parallel zum Trump-Bericht stieg am Dienstag die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group sahen Händler diese Wahrscheinlichkeit zuletzt bei 66 Prozent – nach 61 Prozent am Vortag. Für die bevorstehende Sitzung am 30. Juli wird nach wie vor keine Veränderung erwartet.

Der Anstieg der Zinssenkungserwartungen dürfte aber nicht nur auf den politischen Druck zurückzuführen sein. Bereits zuvor hatten schwächer als erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten die Märkte beeinflusst. Sowohl die Verbraucherpreise im Juni als auch die Erzeugerpreise lagen unter den Prognosen – was den geldpolitischen Spielraum der Fed erweitert.

Fazit: Politische Brisanz trifft geldpolitische Spekulation

Die Kombination aus schwacher Inflation und politischer Unsicherheit rund um die Fed-Führung verleiht dem Goldpreis aktuell neuen Auftrieb. Ob sich die Rally fortsetzt, dürfte nicht zuletzt von der Frage abhängen, ob aus Trumps Entwurf tatsächlich ein offizieller Angriff auf Jerome Powell wird.

Silber auf 14-Jahreshoch – Treibt Russlands Zentralbank den Silberpreis?

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Silber klettert auf ein 14-Jahreshoch. Ein möglicher Großkäufer könnte laut Analysten aus Russland kommen – mit strategischen Motiven.

Silber hat seit Jahresbeginn rund 30 Prozent zugelegt und damit sogar Gold übertroffen. Aktueller Silberpreis am 16.07.25: 37,90 US-Dollar pro Unze (FOREX). Das weckt Spekulationen über neue Akteure im Markt. Besonders im Fokus steht die russische Zentralbank. Diese hatte Ende 2024 angekündigt, erstmals Silber in die staatlichen Reserven aufzunehmen. Seitdem fehlt es zwar an offiziellen Bestätigungen, doch Beobachter vermuten, dass Moskau im Stillen aufbaut.

Dabei könnte Russland nicht allein bleiben. Auch andere BRICS-Staaten könnten Silber nutzen, um sich vom US-Dollar unabhängiger zu machen. Denn Gold ist teuer – Silber bietet ähnliche Eigenschaften, ist aber günstiger. Dazu kommt eine steigende industrielle Nachfrage, vor allem in der Solartechnik und Schmuckherstellung.

Analysten verweisen zudem auf das fallende Gold-Silber-Verhältnis. Es liegt derzeit bei rund 88, während historische Werte eher bei 65 liegen – ein Indiz für weiteres Aufholpotenzial beim Silber. Ein neuer Käufer wie die russische Notenbank könnte diesen Trend verstärken.

Anmerkung von Goldreporter: Immer wieder wirkt der Silbermarkt wie ein schlafender Riese. Doch wenn Staaten wie Russland beginnen, das Edelmetall strategisch zu akkumulieren, kann daraus rasch ein politischer Faktor werden. Die Rally beim Silberpreis zeigt, wie sensibel die Märkte auf solche Signale reagieren – selbst wenn sie nur spekulativ sind. Dabei wird deutlich: Silber ist längst nicht nur Industriemetall, sondern zunehmend auch Währungsersatz in geopolitisch motivierten Vermögensstrategien. Allerdings hemmt der volle Mehrwertsteuersatz auf Silbermünzen und Silberbarren hierzulande die Kauflaune der Anleger.

Goldverbot in Thailand? Was wirklich hinter den Plänen steckt

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Thailands Notenbank will den Baht vom Goldpreis entkoppeln. Doch wie? Ein Goldverbot gilt als unwahrscheinlich – Eingriffe sind möglich.

Die thailändische Zentralbank prüft Maßnahmen, um den starken Einfluss des Goldpreises auf die Landeswährung Baht zu begrenzen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ein Interview mit Zentralbank-Vizechefin Roong Mallikamas.

Derzeit erlebe man große Goldverkäufe von Investoren und Anlegern. Aber wenn große Mengen Gold ins Ausland verkauft werden, fließen US-Dollar nach Thailand. Diese Erlöse werden in Baht gewechselt – und stärken so die Währung. Doch ein starker Baht verteuert Exporte und dämpft den Tourismus.

Laut Mallikamas wolle man den Goldhandel nicht verbieten. Doch man überlege, wie der Umtausch solcher Dollareinnahmen in Baht künftig reguliert werden kann, um die Währung zu stabilisieren.

Der Baht sei derzeit enger mit dem Goldpreis verbunden als andere asiatische Währungen, so Bloomberg weiter. Ein Goldverbot sei zwar nicht geplant – doch gezielte Eingriffe beim Geldwechsel könnten bald folgen.

Damit wird der Goldhandel zum politischen Risiko – auch in Thailand.

Anmerkung von Goldreporter: Für Goldanleger wird es heikel, wenn das Edelmetall politisch wird. In Indien ist der Goldhandel seit Jahren ein Streitthema – vor allem wegen des Außenhandelsdefizits. Immer wieder stehen dort Goldmarkt-Restriktionen im Raum. Die türkischen Behörden versuchen regelmäßig, das privat gehortete Gold für Banken verfügbar zu machen. Jetzt sorgt auch Thailand für Unruhe: Drohen neue Regeln für Käufer und Verkäufer? Viele Anleger fragen sich, wie realistisch solche Szenarien sind – und was im Ernstfall zu tun wäre. Goldreporter hat dazu eine Sonderpublikation veröffentlicht: „Notfallplan für Goldanleger“.
 

Goldpreis erreicht Entscheidungszone – droht Rückfall oder neue Rally?

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Der Goldpreis steht am Scheideweg: Charttechnik zeigt Spannung, Euro-Gold erholt sich – doch die Abwärtsrisiken bleiben hoch.

Goldpreis gestiegen

Am Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.327 US-Dollar pro Unze (Juli-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.866 Euro. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 0,7 Prozent (in USD) bzw. 1,7 Prozent (in EUR).

Der Abstand zu den Rekordhochs lag damit bei 3,1 Prozent (in USD) bzw. 4,4 Prozent (in EUR). Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 15. Juli 2025.

Charttechnische Betrachtung Goldpreis am 15. Juli 2025
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 15. Juli 2025.

Charttechnik

Die Goldpreis-Konsolidierung mit einer ausgedehnten Seitwärtsbewegung seit Anfang April setzte sich bis zuletzt fort. Dabei scheiterte Mitte Juni der Test des Rekordhochs, worauf der Goldchart in einen kurzfristigen Abwärtstrend überging.

Gleichzeitig läuft der Kurs auf die Spitze eines symmetrischen Dreiecks zu. Und der Goldpreis befindet sich exakt auf der Höhe des 50-Tage-Schnitts. In diesem Bereich kann es zeitnah zu einer markanten Richtungsentscheidung kommen.

Die kurzfristigen Widerstandslinien liegen auf der Höhe von 3.355 US-Dollar und 3.400 US-Dollar. Dagegen bilden die Marken von 3.300 US-Dollar und 3.270 US-Dollar Unterstützung.

Marktstimmung

Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 49 (Vorwoche: 46) ist Marktstimmung weiter neutral. Das heißt, Gold ist aus 14-Tage-Sicht weder „überkauft“ noch „überverkauft“. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen. Somit lässt das Sentiment technischen Spielraum auf beiden Seiten.

Goldpreis in Euro

Nach einer langen Phase der Abwertung holte der US-Dollar innerhalb einer Woche deutlicher gegenüber dem Euro auf. Das stützte den Euro-Goldpreis. Somit erholte sich die Notierung nach Erreichen des Juni-Tiefs bei 2.785 Euro um knapp 3 Prozent. Dabei etablierte sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend. Als kurzfristige Widerstände wären nun die Marken von 2.870 Euro und 2.900 Euro zu überwinden. Sollte das nicht gelingen, so kommt das Kursziel von 2.670 Euro wieder auf den Tisch. Denn dieser Rücklauf in die Nähe der 200-Tage-Linie im Zeitraum von rund acht Wochen ließ sich mit dem Bruch des Neunmonatstrends Ende Juni ableiten.

Charttechnische Betrachtung Euro-Goldpreis am 15. Juli 2025
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 15 Juli 2025.

Aktuell notiert der Euro-Goldpreis rund ein Prozent unter der 50-Tage-Linie. Der Abstand zum 200-Tage-Schnitt liegt bei 6 Prozent.

Ausblick

Der Euro-Goldpreis holte zuletzt gegenüber der Dollar-Notierung auf. Dennoch bleibt die charttechnische Lage auf Euro-Basis kritisch, wenn man die Aussichten auf neue Rekordstände betrachtet. Nach wie vor ist das Szenario eines stärkeren Kursrückgangs in beiden Währungen weiterhin möglich.

Hinweis Goldpreis-Chartanalyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.  

 *kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.

Goldpreis im Stillstand: Kommt bald der nächste Kursschub?

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Nach 28 % Plus 2025 stagniert der Goldpreis. ING nennt zentrale Treiber – und was passieren müsste, um die nächste Rally zu starten.

In einer aktuellen Analyse beschreibt ING-Rohstoffstrategin Ewa Manthey die jüngste Goldpreis-Entwicklung mit dem Rekordhoch über 3.500 US-Dollar im April und der anschließenden Konsolidierung. Trotz des Seitwärtstrends liege das Edelmetall 2025 bislang rund 28 Prozent im Plus. Treiber der Entwicklung seien geopolitische Spannungen, globale Zollrisiken sowie starke Zentralbankkäufe gewesen.

Allerdings lasse die ETF-Nachfrage derzeit nach – ein Hinweis auf abnehmende Risikobereitschaft bei institutionellen Anlegern. Auch die Netto-Long-Positionen an den Terminmärkten seien rückläufig. Gleichzeitig bleibe die Nachfrage der Zentralbanken robust: Im Mai kauften sie netto 20 Tonnen hinzu, angeführt von Kasachstan, der Türkei und Polen. China stocke seine Reserven den achten Monat in Folge auf.

Laut World Gold Council planen 43 Prozent der befragten Zentralbanken, ihre Goldreserven weiter auszubauen. Für einen neuen Aufschwung brauche es laut Manthey jedoch frische Impulse – etwa durch eine Verschärfung der globalen Handelskonflikte. Bis dahin bleibe der Goldpreis in seiner engen Spanne gefangen.

Anmerkung von Goldreporter: Zahlreiche Banken haben sich zuletzt zum Goldpreis geäußert – mit teils gegensätzlichen Prognosen. ING sieht vorerst eine Seitwärtsbewegung, andere erwarten neue Höchststände. Wer recht behält, hängt oft von kurzfristigen Auslösern ab. Denn starke Bewegungen entstehen selten durch langfristige Trends, sondern durch überraschende Ereignisse: geopolitische Eskalationen, abrupte Zinsschritte oder neue Handelskonflikte. Was könnte der nächste Auslöser sein? Klar ist: Die Spannungen am Markt bleiben hoch.
 

Kommen Gold-Zölle? WGC warnt vor neuen Importhürden unter Trump

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US-Zölle auf Kupfer schüren neue Spekulationen: Wird auch Gold zum Handelsziel? Der World Gold Council hält das für denkbar.

US-Zölle auf Metalle könnten bald auch Gold treffen. Laut Medienberichten warnt Joe Cavatoni vom World Gold Council davor. Zwar zähle Gold offiziell nicht zu den kritischen Rohstoffen wie Kupfer, Lithium oder Seltene Erden. Doch das Beispiel des jüngst verhängten 50-Prozent-Zolls auf Kupferimporte zeige, dass die Trump-Regierung bereit sei, Handelsbarrieren flexibel einzusetzen.

Aus Sicht des WGC gebe es derzeit keine konkreten Hinweise auf Goldzölle – doch „alles sei möglich“. Besonders im Fokus stehe dabei der physische Goldfluss über Landesgrenzen hinweg. Logistische Hürden und wachsende Abhängigkeit von Importen könnten die US-Regierung laut Cavatoni zu neuen Maßnahmen verleiten.

Anders als strategische Rohstoffe spiele Gold zwar keine Rolle in Rüstung oder Telekommunikation. Doch angesichts geopolitischer Spannungen, Importabhängigkeit und wachsendem Zentralbankinteresse bleibe das Thema „Goldzoll“ auf der Agenda. Die Frist für neue Zollmaßnahmen endet im August.

Anmerkung von Goldreporter: Schon 2024 und Anfang 2025 hatten Spekulationen über mögliche US-Goldzölle für Unruhe gesorgt. Händler reagierten vorsorglich – teils panisch – und verlagerten physisches Gold in großem Stil in die USA. Das Edelmetall wurde tonnenweise aus Europa geholt, um möglichen Einfuhrabgaben zuvorzukommen. Zwar wurden entsprechende Zoll-Maßnahmen damals nicht umgesetzt, doch allein die Andeutungen der Trump-Regierung reichten, um den Markt kurzfristig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ein erneuter Zollvorstoß könnte den physischen Markt erneut kräftig durchschütteln.
 

US-Inflation zieht im Juni an – Lebensmittel und Transport treiben Teuerung

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US-Inflation steigt im Juni auf 2,7 Prozent. Energiepreise sinken langsamer, Lebensmittel und Transport verteuern sich. Kernrate bei 2,9 Prozent.

Die jährliche Inflationsrate in den USA ist im Juni 2025 auf 2,7 Prozent gestiegen – nach 2,4 Prozent im Mai. Damit wurde der höchste Stand seit Februar erreicht. Das Ergebnis entsprach aber den Analystenerwartungen.

Die Teuerung zog vor allem bei Lebensmitteln (plus 3 Prozent), Transportdiensten (plus 3,4 Prozent) und Gebrauchtwagen (plus 2,8 Prozent) an.

Gleichzeitig fielen die Energiepreise deutlich weniger stark als zuletzt: Der Rückgang bei Energie insgesamt betrug nur noch 0,8 Prozent (Mai: minus 3,5 Prozent). Zwar blieben Benzin (minus 8,3 Prozent) und Heizöl (minus 4,7 Prozent) günstiger, doch die Preise für Erdgas lagen weiterhin deutlich über Vorjahresniveau (plus 14,2 Prozent).

Dämpfend wirkten leicht sinkende Teuerungsraten bei Mieten (3,8 Prozent) und Neuwagen (0,2 Prozent). Auf Monatsbasis stieg der Verbraucherpreisindex (CPI) um 0,3 Prozent – der höchste Wert seit fünf Monaten. Die Kerninflation lag im Jahresvergleich bei 2,9 Prozent (Vormonat: 2,8 Prozent), blieb aber unter den Erwartungen.

Inflation, US-Inflation, Inflationsrate
US-Inflation seit Juni 2024 (Quelle: Trading Economics)

Anmerkung von Goldreporter: Die US-Inflation zieht erneut an – das stärkt langfristig die Argumente für Gold. Die leicht unter Erwartung liegende Kernrate stützt Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen. Aber der zweite Anstieg in Folge zeigt: Die Teuerung bleibt hartnäckig. Sollten Zweifel an der Inflationskontrolle wachsen, dürfte Gold als Absicherung gefragt bleiben.