Die Lage im deutschen Edelmetall-Handel ist bei Nachfrage und Angebot weitgehend entspannt. Das Aufgeld für Silber- und Goldmünzen ist erneut gesunken.
Edelmetall-Nachfrage
Rückläufige Edelmetall-Kurse führten in der vergangenen Zeit immer wieder zu einem Anstieg der Nachfrage nach Silber- und Goldmünzen im deutschen Edelmetall-Handel. Das war auch vergangene Woche zu beobachten. Nun hat sich die Lage erneut beruhigt. Womöglich warten einige erfahrene Anleger noch auf tiefere Kurse.
„Obwohl einzelne Käufer mit geplanten größeren Tickets noch abwarten, ist die Nachfrage nach Edelmetallen sehr gut“, erklärte Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM Gesellschaft für Münzeditionen GmbH (Anlagegold24.de), am Donnerstagabend gegenüber Goldreporter.
Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG sagt: „Die Käufer sind momentan sehr preissensibel. Kleinste Preisrücksetzer lassen die Nachfrage sofort ansteigen. Umgekehrt wird bei Preisanstiegen erst mal abgewartet“.
Angebot Silber- und Goldmünzen
Und er stellt beim Angebot eine Beruhigung der Marktlage fest. Lieferengpässe gäbe es teilweise nur noch bei Silberbarren. Alles andere sei fast normal verfügbar.
„Die Versorgung ist im Goldbereich (Unzen/Barren) ausreichend, im Silberbereich bekommen wir leider nicht ausreichende Kontingente der Prägestätten zugeteilt, das liegt daran, dass vorrangig Goldunzen geprägt werden, kleinere Einheiten werden von den Prägestätten so gut wie nicht geprägt. Einzige Ausnahme ist die Münze Österreich, die hier eine sehr gute Lieferfähigkeit hat“, sagt Henry Schwarz.
Krügerrand-Goldmünzen
Entsprechend ist auch das Aufgeld bei den beliebtesten Anlageprodukten weiter rückläufig. Am Freitagvormittag um 10:30 Uhr kostete eine Krügerrand-Goldmünze zu einer Unze durchschnittlich 1.575 Euro. Basis ist unsere wöchentliche Preiserhebung bei fünf deutschen Edelmetall-Händlern. Der Goldpreis am Spotmarkt notierte zum gleichen Zeitpunkt mit 1.504 Euro. Damit ergibt sich ein Aufgeld von 4,72 Prozent für die Krügerrand-Unzen. Das ist im Rahmen unserer Zahlenreihen der niedrigste Wert seit Weihnachten 2020.
Maple-Leaf-Silbermünzen
Eine Unze der Silbermünze Maple Leaf kostete am Freitag durchschnittlich 27,72 Euro. Bei einem Silberkurs von 22,05 Euro pro Unze ergab sich ein Aufgeld von 25,73 Prozent (Vorwoche: 26,13 Prozent).
Und ein Goldbarren zu 100 Gramm kostete im Mittel 4.953 Euro bei einem Aufgeld von 2,37 Prozent. In Zeiten vor der Corona-Krise bekam man Krügerrand-Goldmünzen üblicherweise mit Aufschlägen von weniger als 4 Prozent und 100-Gramm-Goldbarren lagen preislich weniger als 2 Prozent über dem aktuellen Goldpreis.
Hinweis
Mit den vorgeführten Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage in deutschen Edelmetall-Handel. Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Gold- und Silberpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind.
Goldreporter
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Mein Gott, läuft EM schlecht! Jeder noch so kleine Anstieg in Fiat wird sofort angefangen.
Ein kleiner Anstieg wäre doch jetzt mal nett oder?
@stillhalter
Ja, es ist noch nicht vorbei.
Jedoch, Sie müssen den Europreis beachten.
Der Euro kann durchaus wieder auf 1,08 zum Dollar sinken.
Das bedeutet bei einem Unzenpreis von 1500Euro zur Zeit, könnte der Dollarpreis auf 1620 zurückgehen und es hätte sich für den Eurokäufer nichts geändert.