Thailand und Brasilien haben in den vergangenen Monaten große Mengen an Gold gekauft. Das sind die neuen Goldreserven-Zahlen des World Gold Council.
Weltweite Goldreserven
Der World Gold Council (WGC) hat seine Liste mit den weltweiten Goldreserven aktualisiert. Enthalten sind die offiziellen nationalen Goldbestände per Mai/April 2021. Die Daten basieren auf den jeweiligen Länderangaben beziehungsweise aus dem Datenpool des IWF.
Thailand kauft weitere 46,7 t Gold
Demnach haben einige Länder zuletzt beträchtliche Mengen an Gold zugekauft. Thailands Goldreserven waren schon im Vormonat um 43,5 Tonnen angestiegen. Nun wird ein weiterer Goldkauf im Umfang von 46,7 Tonnen ausgewiesen. Damit rückte das Land in der Rangliste der größten nationalen Goldhalter innerhalb von zwei Monaten mit nun 244,2 Tonnen um sechs Plätze nach oben.
Brasilien, erstmals seit 2012
Auch Brasilien hat offensichtlich den gedrückten Goldpreis in den vergangenen Monaten genutzt, um erstmals seit 2012 wieder substanzielle Goldmengen zu erwerben. Die offiziellen Bestände des Landes stiegen um 11,9 Tonnen auf nun 79,3 Tonnen. Weitere Käufer waren zuletzt Kasachstan mit 5,3 Tonnen und Polen mit 1,9 Tonnen.
Gold der Türkei
Die Goldreserven der Türkei werden vom WGC nun mit 415 Tonnen angegeben, mit dem Hinweis, dass die Einlagen von Geschäftsbanken bei der türkischen Zentralbank (TCMB) darin nicht enthalten sind. Im Vormonat waren in der Liste noch 526 Tonnen Gold für die Türkei verzeichnet, also 111 Tonnen mehr. Aber laut den offiziellen Angaben der TCMB besaß man Ende Mai 23,22 Millionen Unzen Gold, was 722 Tonnen entspricht. So richtig durch blickt da niemand mehr, zumal der WGC in einer separaten Liste im April und Mai insgesamt Zugänge von insgesamt 23,4 Tonnen angibt.
Darin werden auch einige substanzielle Goldverkäufe aufgeführt:
- Usbekistan: -11,5 Tonnen
- Kirgisien: -4,5 Tonnen
- Deutschland: -2,0 Tonnen (vermutlich Lieferung von Münzgold für das BMF)
- Eurozone: -1,9 Tonnen
- Mongolei: -0,7 Tonnen
Gesamte Goldreserven gestiegen
Die Summe der weltweiten Goldreserven wird vom WGC nun mit 35.440,4 Tonnen beziffert. Das sind 45,6 Tonnen mehr als in der Aufstellung des Vormonats. Allerdings gilt zu bedenken: Einige Länder machen keine regelmäßigen Angaben zu ihrem Goldbesitz. Dazu gehören unter anderem Iran, Israel und Nordkorea. Dagegen hat China seit September 2019 keine Anpassung ihrer offiziellen Goldbestände gemeldet. Und Russland gab im März 2020 bekannt, vorerst kein Gold mehr kaufen zu wollen.
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Dazu ist zu sagen, dass diese Länder, manche Schwellenländer, das Gold nicht dauerhaft halten und es meist auch gar nicht im Lande selbst aufbewahren sondern es direkt in London oder der USA aufbewahrt wird
Gibt es dort Probleme, wird das Gold geswappt, verpfändet gegen fast immer Dollarreserven.
Venezuela ist so ein trauriges Kapitel.
Braucht Brasilien Geld, bekommen die Dollars, frisch gepresst und dafür wandert der Goldzettel in den Besitz von J.P. Morgan oder ähnlicher.
Das Gold rührt sich dabei nicht von der Stelle.Es bleibt bei J.P. Morgan im Keller, nur steht nicht mehr Brasilien drauf.
Es könnte sogar sein, dass Brasilien Gold kauft und dieses Gold gar nicht vorhanden oder an mehrere andere Länder verkauft wird.Kontrollieren tut das keiner, es gilt das Vertrauen und das Wort.
Auf gut Deutsch: Papiergold.
Das gilt auch für Teile des deutschen Goldes.
Will Deutschland das geliefert haben, besorgt sich die LBMA erst das Gold von irgendwo und hofft, dass andere das nicht auch ausgeliefert haben wollen.
Dieses Geschäft gehört zu den undurchsichtigsten überhaupt.Ähnlich, wie das Spionage und Abwehr Geschäft. Letzteres ist allerdings ein nasses Geschäft. Gold Swap zum Glück noch nicht.
@maruti
Wo bewahrst du deine 100 kg Gold auf, wenn man fragen darf?
@ra
Das ist die Frage aller Fragen:
Ausserhalb von Banken und staatlichen Zugriffsmöglichkeiten.Also versteckt.
In der Erde. Unzugänglich für Suchgeräte.
Versteht sich von selbst.
Übrigens sind 100 Kg vom Volumen nicht viel.
1 Kg barren ist 8 mm nur hoch
In einen Schukarton passen wahrscheinlich mehrere 100 Kg. Nur heben kann man dann den nicht mehr.
Ra:
Hinter den sieben Bergen im Luftschloss der sieben Zwerge.
@racew
Ganze 100 sind es noch nicht, aber sonst
So in etwa. Nur wacht darüber mein Schneewittchen.
( Hätten Sie auch gerne, nicht ?)
Übrigens bietet GR eine Lektüre über Gold Verstecken.So nebenbei
Um unbedarfte Gemüter noch mal zu beruhigen:
Man kann Gold betrachten als:
Schatzmittel
Versicherung
oder beides zusammen.
Betrachtet man es als Versicherung ist der Kaufpreis weniger relevant.
Wer Gold 2020 zu 1780 Euro gekauft hat und es heute zu 1500 kaufen könnte, hat 280 Euro weniger.
Aber das ist bei jeder Versicherung so, welche abläuft. Die Prämie ist weg, dafür hatte man den Schutz gehabt.Auch wenn nichts passierte.
Beim Gold ist es anders.
Zwar wäre auch hier die besagte Prämie von 280 Euro weg, man hatte ja den finanziellen Schutz,
aber man immer noch das Gold und nicht den abgelaufenen Papiervertrag.
Das ist ein nicht unerheblicher Aspekt.
Wenn ich in einer Krise Schutz will, bezahle ich immer mehr Geld als ohne Krise.
Bei Gold als Schatzmittel alleine treten andere Aspekte in Kraft. Da zählt tatsächlich der Kaufpreis und je günstiger, desto mehr Schatz.
Zusammenfassung:
Gold bietet Schutz und Schatz.
Je nach Gewichtung dieser kommen andere Preisvorstellungen in Betracht.