Dienstag,12.November 2024
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Silberknappheit in den USA? Backwardation an der COMEX!

Silber ist derzeit sowohl in der Industrie als auch bei Anlegern hochbegehrt.

Händler am US-Terminmarkt waren in der vergangenen Woche bereit, für eine frühere Silber-Lieferung einen „Preisaufschlag“ zu akzeptieren. Der Zustand verdeutlicht die angespannte Angebotssituation auf dem Silbermarkt.

In der vergangenen Woche kam es laut Händlerberichten zum ersten Mal seit Ende der 90er-Jahre am US-Terminmarkt (COMEX) wieder zu einer „Backwardation“ genannten Situation bei Silber.

Marktteilnehmer waren bereit, für sofortige oder zumindest zeitlich frühere Lieferung höhere Preise zu zahlen, als für eine spätere Überlassung der physischen Ware. Backwardation wird als Signal für Materialknappheit gewertet. Es mangelte also offensichtlich an physischem Silber.

Normal ist die Situation, wenn die Ware bei späterer Lieferung teurer ist. Das liegt unter anderem daran, dass für zukünftige Liefermengen Lager- und Versicherungskosten anfallen. Diese übliche Preis-Struktur nennt man Contango.

Die Lagerbestände bei Silber sind in den USA aufgrund der starken Nachfrage auf ein Vierjahrestief gesunken. Dazu beigetragen haben Industrie und Investoren gleichermaßen. Die Kombination aus Wirtschaftsaufschwung in Asien und steigenden Inflationsrisiken sind Treibstoff für den Silberpreis.

„Das Problem ist die Industrienachfrage für eine spezielle Silberqualität, und davon kommt nicht genügend aus den Minen“, kommentierte Miquel Perez-Santallla, Vize-Präsident der Firma Heraeus in den USA die Lage.

„Das Ausmaß der Backwardation-Situation bei Silber ist beispiellos. Es deutet darauf hin, dass die Investment- und Industrienachfrage international sehr robust ist. Der winzige Markt für Anlagesilber kann die Versorgung der Nachfrage nach Münzen und Barren kaum mehr bedienen“, äußerte sich ein Händler der US-Firma ColdCore am vergangenen Freitag.

Einige Beobachter machten allerdings auch Vorwärtsverkäufe von Silberproduzenten für die Backwardation-Situation mitverantwortlich. Mit dem so genannten Hedging sichern die Minen künftigen Silber-Output gegen fallende Marktpreise ab.

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4 Kommentare

  1. am wichtigsten ist wohl der letzte absatz im artikel… der preis auf termin fällt einfach, weil dort mehr verkauft wird als gekauft. wie wäre es zB mit dem grund, dass sich silberverkäufer bei den aktuell hohen preisen einfach für die zukunft hedgen? aber is klar, es muss gleich eine silberknappheit sein…

    • „wie wäre es zB mit dem grund, dass sich silberverkäufer bei den aktuell hohen preisen einfach für die zukunft hedgen?“

      Steht nicht exakt dies im Artikel?

      „Einige Beobachter machten allerdings auch Vorwärtsverkäufe von Silberproduzenten für die Backwardation-Situation mitverantwortlich. Mit dem so genannten Hedging sichern die Minen künftigen Silber-Output gegen fallende Marktpreise ab.“

      Manche müssen eben der ganzen Welt zeigen,daß sie nicht nur lesen, sondern auch abschreiben können – nicht wahr Benjamin?

  2. COMEX Futures sind ein Nullsummenspiel, für jeden einzelnen Kontrakt gibt es immer genau einen Käufer und einen Verkäufer. Letzterer kann allerdings leer verkaufen was er nicht besitzt und kann dann halt eben nicht liefern. Das übliche Bankster Model seid mindestens 2000 Jahren.

    Wenn Silber zur sofortigen Lieferung teurer ist als zukünftige Lieferungen (backwardation), dann gibt es nur einen Grund, sofort kann nicht geliefert werden und deswegen steigt der Preis über den der Futures.

  3. @benjamin – für die Knappheit spricht, dass der Mr. Sprott vor kurzem größte Schwierigkeiten hatte, Silber, das er kaufen will, überhaupt aufzureiben.

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