Wer bislang glaubte, die Europäische Zentralbank sei unabhängiger und in ihrer Geldpolitik glaubwürdiger, als die amerikanische Federal Reserve, der sieht sich nun endgültig eines Besseren belehrt. Zur „Rettung des Euro“ wird jetzt die Notenpresse angeworfen.
Sie akzeptiert Ramsch-Anleihen als Sicherheit für Zentralbankgeld. Wertpapiere mit zweifelhaftem Wert werden monetarisiert. Mit dem direkten Kauf von Staats-Anleihen schafft man beliebig Geld aus dem Nichts.
Die Europäische Zentralbank hat sich den letzten noch vorhandenen Prinzipien einer unabhängigen und auf Währungsstabilität ausgerichteten Geldpolitik entledigt. Sie hat ihre Glaubwürdigkeit vollends verspielt.
„Ich hoffe, dass diese Todsünde solche erkannt und nicht lange fortgesetzt wird“, sagte Ökonom Norbert Walter, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe am Montag gegenüber dem ZDF. Die europäischen Politiker sind sich keiner Schuld bewusst: „Wir werden den Euro verteidigen, koste es, was es wolle“, erklärte Olli Rehn, EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung auf einer Pressekonferenz.
Die nun eingeleiteten Maßnahmen der Staatsfinanzierung waren uns bislang nur aus Kriegszeiten bekannt!
Erneut findet also ein riesiger Banken-Bail-out statt. Schuldenprobleme werden weiter mit neuen Schulden zugeschüttet, nur die Dimensionen sind immer schwindelerregender. Die Druckerpressen werden angeworfen. Der Nährboden für unheilvolle Inflation ist nun vollends gelegt. Auch wenn wir vorher vielleicht noch einmal in eine Deflation hineinschlittern, am Ende steht der unvermeidbare Währungsschnitt. Denn der weltweit aufgetürmte Schuldenberg lässt sich schon seit langer Zeit nicht mehr wegsparen.
Das Ergebnis: Die Deutschen kennen die Geschichte und suchen sich nun ihre stabile Währung selbst. Der Run auf Gold und Silber ist in vollem Gange!