Die kurzfristigen Einlagen der Banken des Euro-Systems bei der Europäischen Zentralbank sind in dieser Woche auf das größte Volumen seit Februar 2011 angestiegen. Ein Zeichen erhöhter Unsicherheit.
Anzeichen steigender Vorsicht im Bankensektor. Die Institute des Euro-Systems haben in dieser Woche ihre Übernachteinlagen bei der Europäischen Zentralbank in Summe stark aufgestockt.
Die so genannte Deposit Facility (Einlagen-Fazilität) umfasste am Dienstag laut EZB-Angaben 104,9 Milliarden Euro. Das entspricht einer Verdopplung dieser Gelder gegenüber der vergangenen Woche und dem höchsten Stand seit Februar 2011.
Banken deponieren im Rahmen dieser Fazilität nicht benötigtes Geld zu einem bescheidenen Zinssatz von derzeit 0,75 Prozent. Je höher das Einlagevolumen, desto größer darf die Unsicherheit im Banken-Sektor eingeschätzt werden, da das Geld nicht in die normale Verwendung fließt (Kreditvergabe, Anlage am Kapitalmarkt).
Rekord-Einlagen verzeichnete die EZB zuletzt Mitte Juni 2010, im Zuge der ersten Griechenland-Krise. Seinerzeit horteten die Euro-Banken 384 Milliarden Euro auf den niedrig verzinsten Konten.
Vor der Lehmann-Pleite, im Herbst 2008, wurde die Deposit Facility übrigens in sehr viel geringerem Maße genutzt. Seinerzeit waren Tageseinlagen von nicht mehr als einigen 100 Millionen Euro üblich.
Update 04.08.: Die Übernachteinlagen sind am Mittwoch noch einmal auf nun 121,74 Milliarden Euro angestiegen.
Goldreporter
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