Die amerikanische Finanzindustrie hat seit Jahresbeginn 251 Millionen US-Dollar für Lobbyarbeit in Washington ausgegeben, so viel wie keine andere Interessensgruppe in den USA.
Im ersten Halbjahr hat das Investmenthaus Goldman Sachs 2,7 Millionen US-Dollar ausgegeben, um die eigenen Interessen im Finanzministerium, im Weißen Haus und bei den Kontrolleuren der Warenterminbörse, der Commodity Futures Trading Commission, zu vertreten. JP Morgan investierte seit Jahresanfang 3 Millionen Dollar zum gleichen Zweck.
Die Zahlen entstammen Schätzungen des Center of Responsive Politics (CRP). Die unabhängige Marktforschungsgesellschaft untersucht in den USA das Ausmaß und die Effekte von Lobbyarbeit auf Wahlen und politische Entscheidungen.
Nach den Zahlen der CRP hat die US-Finanzindustrie (Banken, Versicherungen, Immobilienfinanzierer) in diesem Jahr insgesamt 251 Millionen Dollar für Lobbyarbeit ausgegeben. Kein anderer Interessensverband investierte mehr, um ihre Interessen in Washington zu vertreten.
„Obwohl die Konjunktur angeschlagen bleibt und einige Finanzinstitute nach wie vor zu kämpfen haben, gaben die meisten Banken und Brokerhäuser Budgets zur Beauftragung von Lobbyisten frei – für jede Menge Lobbyisten“, so CRP-Sprecher Dave Levinthal gegenüber dem Nachrichtensender CNN.
An zweiter Stelle der Top-Lobbygruppen folgten Unternehmen des Gesundheitswesens mit geschätzten Ausgaben in Höhe von 267 Millionen Dollar.
Insgesamt haben Lobbyisten im ersten Halbjahr laut CRP 1,78 Milliarden Dollar ausgegeben. 7,5 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Man geht davon aus, dass 2010 in Sachen Lobbyarbeit ein neues Rekordjahr markiert.
Ich schwöre, meinem Land zu dienen, den Nutzen zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden, sowahr mir Gott helfe.