Das Geschäft an sich war legal. Der Umstand, dass das US-Bankhaus Goldman Sachs Griechenland dabei half, die Europäische Gemeinschaft hinters Licht zu führen und damit selbst Kasse machte, warf allerdings ein tieftrübes Licht auf beide Parteien.
2,8 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten verschwanden 2001 aus den Büchern Griechenlands. Im Rahmen eines Swap-Devisen-Geschäftes hatte Goldman dem griechischen Staat genau diese 2,8 Milliarden Euro geliehen, natürlich gegen Zinszahlung. Der Deal ging aber nur für die Banker auf. Die Schulden Griechenlands vergrößerten sich von der Ausgangssumme auf 5,7 Milliarden Euro, weil die Sache für das Land anders lief, als geplant. Goldman dagegen verdiente Millionen.
Immerhin, mit dem Swap-Trick schaffte es Griechenland, sich den Vorgaben des Maastricht-Vertrages zur Schuldenobergrenze anzunähern. Laut Aussagen von Goldman Sachs haben weitere europäische Staaten solche Geschäfte getätigt, um in Brüssel mit besseren Zahlen zu glänzen. Die Aufsichtsbehörde Eurostat will bis 2010 nichts von solchen Tricks gewusst haben. Eine BBC-Dokumentation (auf Englisch) beleuchtet diese fragwürdige Angelegenheit.
Hintergrund
Swaps sind Kaufverträge, die bereits eine Rückkaufvereinbarung beinhalten. Der Goldman-Trick: Internationale Geldgeber konvertierten mit Hilfe von Swaps Anleihen, die auf Fremdwährung lauteten, in Schulden eigener Währung. Goldman Sachs wickelte das Swap-Geschäft schließlich zu einem fiktiven Wechselkurs ab, bei dem die Schulden Griechenlands auf dem Papier geringer ausfielen, als sie tatsächlich waren.
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