2022 könnte das Jahr sein, in dem sich Investorenvermögen in Asche verwandeln oder aber, für kluge Investoren, in solide Gewinne bei Gold und Silber.
Von Egon von Greyerz, Matterhorn Asset Management AG
Cervantes berühmter Roman Don Quichotte lässt sich, vereinfacht, als ein Kampf für Unabhängigkeit und Freiheit und gegen Unterdrückung und Staat beschreiben. Dieser Klassiker von 1605 gilt als eines der besten Bücher, die jemals geschrieben wurden.
Mitten im Marktwahnsinn gibt es kein Risiko, weil Wahnsinnige die Risiken weder sehen noch fürchten. Doch 2022 wird sich mehr um Risiko und Überleben drehen als um alles andere. Deswegen werde ich hier natürlich viel mehr über den „Triumph des Überlebens“ schreiben, über den ich detaillierter in einem kürzlich erschienenen Artikel schrieb.
„Wenn das Leben selber verrückt scheint, wer soll dann noch wissen, wo der Wahnsinn liegt?“ – Don Quichotte
Aus Risikosicht werden wir im Jahr 2022 wahrscheinlich den Höhepunkt erreichen – einen epischen Risikomoment in der Geschichte. Die meisten Investoren werden diesen Moment erst dann erkennen, wenn es schon zu spät ist, weil sie erwarten, dass sie abermals von der Fed und anderen Zentralbanken gerettet werden.
Doch warum sollte man überhaupt davon ausgehen, dass 2022 ganz anders werden wird als jedes andere Jahr seit 2009, also seit Beginn dieses Bullenmarktes? Wenige Investoren sind abergläubisch und werden deswegen nicht erkennen, dass 13 spektakuläre Jahre an Aktien- und anderen Vermögensmärkten vielleicht jetzt das Ende einer epischen Super-Bubble markieren.
Die Große Finanzkrise (GFK) von 2006-09 wurde nie repariert. Zentralbanker und Regierungen klebten Humpty einfach provisorisch mit Leim und Pflaster wieder zusammen – hier in Form vieler gedruckter Billionen Dollar, Euro, Yen, etc. Doch der arme Humpty war tödlich verletzt und die Intensivbehandlung, die er bekam, bescherte ihm nur eine vorübergehende Gnadenfrist.
Als die GFK 2006 begann, lag die globale Verschuldung bei 120 Billionen $. Heute sind wir bei 300 Bill. $, welche potentiell noch auf 3 Billiarden $ ansteigen werden, wenn am Ende auch die Schulden- und Derivateblase erst explodiert und dann implodiert, wie ich in meinem letzten Artikel erklärt hatte.
Es ist verblüffend, was aus der Luft gegriffenes Falschgeld alles schaffen kann. Noch besser ist natürlich, dass die Zentralbanken auch die Zinssätze auf NULL oder niedriger manipuliert haben, was nur heißt, dass Schulden zum Null- oder Negativzins aufgenommen werden konnten.
Investoren haben das Schlaraffenland endlich gefunden
Aktuell denken Investoren, sie lebten im Schlaraffenland, wo Märkte nur steigen und sie selbst in ewiger Glückseligkeit leben werden. Nur wenige begreifen, dass es der Anstieg der globalen Verschuldung um 180 Bill. $ seit 2006 war, der die Investmentmärkte befeuerte.
Schauen Sie sich nur die Anstiege der Aktienindizes seit 2008 an:
- Nasdaq: 16 x so hoch
- S&P: 7 x so hoch
- Dow: 6 x so hoch
Natürlich wurden noch viel spektakulärere Gewinne an den Aktienmärkten gemacht, wie z.B: Tesla mit einer Ver-352-fachung oder Apple mit einer Ver-62-fachung.
Diese Art von Gewinnen hat sehr wenig mit fachkundigem Investieren zu tun, sondern in erster Linie mit einer Herde, die mehr Geld als Verstand hat und durch kostenlos geschöpftes Papiergeld zudem noch den nötigen Rückenwind.
Das Ende langlaufender Bullenmärkte zu prognostizieren, ist idiotisch. Nichts kann diese Bubble davon abhalten, sogar noch größer zu werden. Man darf aber auch Folgendes nicht vergessen: Je größer sie wird, desto höher steigt auch das Risiko, dass sie nicht nur die seit 2009 gemachten Gewinne auslöscht, sondern auch die seit Anfang der 1980er gemachten Gewinne (damals begann der aktuelle Bullenmarkt).
Zudem gibt es das Problem, dass die Mehrheit der Investoren gar nicht aussteigen wird können. Am Anfang werden sie noch glauben, dass hier wieder mal eine größere Korrektur kommt – wie schon 2020, 2007, 2000, 1987 etc. Es wird also die Gier sein, die sie vom Ausstieg abhält.
Wenn die Kurse aber weiter fallen und sich Angst breit macht, werden die Investoren höhere Limits für den geplanten Ausstieg ansetzen. Und wenn der Markt diese Stände nicht mehr erreicht, werden die verängstigten Investoren weiter Ausstiegslimits setzten, die nie erreicht werden – solange bis der Markt, 80-95 % vom Hoch entfernt, seine Talsohle erreicht.
Folglich werden Papiervermögen ausgelöscht. Man darf nicht vergessen, dass es schmerzlich lange dauern kann, bis sich der Markt erholt und dieses Hoch effektiv wieder erreicht hat.
Wie Ray Dalio im Chart unten zeigt, war selbst Mitte der 1960er das Hoch von 1929 effektiv nicht wieder erreicht. In den 2000ern wurde es schließlich übertroffen.
Das heißt: Die Erholung brauchte effektiv 70 Jahre! Vielleicht müssen Anleger also bis 2090 warten, um nach dem kommenden Fall die heutigen Hochs wiederzusehen.
Im Chart sieht man also, dass der Markt derzeit so überbewertet ist wie in den Jahren 1929, 1972 und 2000.
Daraus folgt, dass auch das Risiko heute so groß ist wie bei einigen der historischen Tops der letzten 100 Jahre.
Erholung von der epischen Bubble nicht vor 2090?
Im Chart unten sieht man, dass das Dow-Top von 1929 effektiv erst wieder im Jahr 2000 erreicht wurde.
Wie viele Investoren sind heute vorbereitet auf das Risiko eines Kursverfalls von, sagen wir, 90 %, der vielleicht erst im Jahr 2090 wieder wettgemacht wäre?
Auch hier wieder: Dies ist keine Prognose! Sondern eine monumentale Warnung, dass sich das Risiko an den Anlagemärkten aktuell auf einem Niveau bewegt, das man als Anleger unbedingt meiden sollte.
Ich fürchte leider, dass kaum ein Investor diese Risikowarnung beherzigen wird.
Don Quichotte hätte „Wokeness“ bekämpft
Während die Welt mehr denn je vom Staat unterdrückt und kontrolliert wird, könnte Cervantes Botschaft in Don Quichotte passender nicht sein.
Ich bin ziemlich überzeugt, dass Don Quichotte gegen die „Wokeness“ gekämpft hätte, die heute nicht nur zur Richtlinie menschlichen Verhaltens geworden ist, sondern sogar zur Richtlinie der Justiz.
Ein britisches Gericht sprach letzte Woche vier Menschen frei, denen vorgeworfen wurde, die Statue einer historischen Person – eines großen Wohltäters der Stadt Bristol – niedergerissen zu haben. Richtig, diese Person verdiente im späten 17. Jh. Geld mit dem Sklavenhandel, doch wie weit soll die Umschreibung der Geschichte gehen?
Mit der heute „woken“ Sicht auf Geschichte müsste praktisch jeder historische König, Kaiser, Staatsführer, General oder Geschäftsmann (um nur einige zu nennen) vor Gericht gestellt werden, selbst wenn von ihnen keiner mehr lebt.
Nur als Beispiel: Großbritannien, Frankreich und Spanien waren alle Teil der Eroberung Nordamerikas, bei der große Teile der indianischen Bevölkerung umgebracht und ihres Landes beraubt wurden. Wenn wir jetzt die Geschichte umschreiben, müssten wir dann nicht auch die Europäer und Afrikaner aus Nordamerika herausholen und das Land den Indianern zurückgeben?
Dasselbe gilt natürlich auch für Südamerika. Die Spanier und die Portugiesen müssten alle zurückkehren und das Land zurückgeben.
Wo hören wir aber auf? Eigentlich müssten wir zurück bis zur Han-Dynastie, den Römern, den Mongolen, den Ottomanen, Spaniern, Russen oder zum Britischen Empire.
Warum sollte man es beim Sklavenhandel in Afrika belassen, wenn auch all diese Imperien große Landmassen plünderten, Sklaven nahmen und die Reichtümer jener Ländern stahlen, die sie überfielen. In einer „woken“ und fairen Welt müssten auch diese Taten rückgängig gemacht werden.
Wenn die Welt sich entscheidet, die Geschichte umzuschreiben, dann muss das richtig gemacht werden – mit richtig großen Restitutionen. Natürlich muss es eine UN-Kommission geben und eine EU-Kommission und noch viele andere, die sich der Sache angemessen annehmen.
Wie Don Quichotte meinte: „Wer soll hier noch wissen, wo der Wahnsinn liegt.“
Der Wahn des billigen Geldes
Der absolute Marktwahnsinn, der jetzt in der Finanzwelt herrscht, dürfte größte Auswirkungen auf die Weltwirtschaft im Jahr 2022 und darüber hinaus haben.
Wie häufig angemerkt, haben die USA seit 1930 keinen Haushaltsüberschuss mehr gehabt, mit Ausnahme einiger Jahre in den 1940er und 50ern. Die Clinton-Überschüsse waren Scheinüberschüsse, weil die Schulden trotzdem weiter stiegen.
Der Geld- und Marktwahnsinn begann aber schon in den 1970er Jahren, nachdem US-Präsident Nixon finanziell nicht mehr über die Runden kam und die Goldkonvertierung des US-Dollars aufhob. Die US-Staatsverschuldung lag 1971 bei 400 Mrd. $. Seither sind die Schulden der USA im Durchschnitt um 9 % pro Jahr gewachsen. Das bedeutet, dass sich die US-Schulden seit 1971 alle 8 Jahre verdoppelt haben. Man kann tatsächlich 90 Jahre zurückblicken und feststellen, dass sich die US-Verschuldung seit 1931 alle 8,3 Jahre verdoppelt hat.
Ein ganzes Jahrhundert lang Misswirtschaft in der US-Ökonomie – ein bemerkenswerter Rekord!
Die USA haben ein Imperium auf unkonventionellem Weg aufgebaut, also nicht durch Eroberung anderer Länder. Es war die Kombination aus Reservewährung, Geldschöpfung und starker militärischer Macht, die den USA zu globaler Macht und einem Weltfinanzimperium verholfen hat.
Schlimmer noch: Seit einem sinistren schlauen Coup von Privatbankern im Jahr 1913, mit dem Ziel, die Geldschöpfung zu kontrollieren, ist die US-Staatsverschuldung von 1 Milliarde $ auf fast 30 Billionen $ angestiegen.
Wie Mayer Amschel Rothschild treffend im Jahr 1838 meinte:
„Lasst mich das Geld einer Nation begeben und kontrollieren und es kümmert mich nicht, wer hier die Gesetze macht.“
Und genau das beschlossen einige mächtige Banker sowie ein Senator 1910 auf Jekyll Island; sie verschworen sich, um das Geldsystem der USA mit der Gründung der Federal Reserve im Jahr 1913 zu übernehmen.
Und seither bedienen sich die Banker an einem Honigtopf, der sich selbst füllt.
Mit der Kontrolle der Fed konnten die Banker auf unbegrenztes Geld- und Kreditangebot zugreifen, um ihre Aktivitäten zu finanzieren. Sie setzten diese Mittel ein, um überall auf der Welt Vermögensanlagen zu erwerben, und auch Macht. Schulden werden, wie allgemein üblich heute, niemals zurückgezahlt, weil alten Schulden durch Neuschuldenaufnahme unwichtig werden, während die Währung aufgrund der Ausgabe von neuem Geld kontinuierlich abwertet.
Die emittierten Schulden wurden nicht nur zum direkten finanziellen Nutzen der Banker eingesetzt. Nein, mit Schulden kauft man sich enorme Macht. Mittels Geldschöpfung werden auch verschwenderische Regierungen finanziert, und so kaufen Banker Macht und kontrollieren auch die Politik.
Das ist eine ganz fantastische Position, wie Rothschild vor fast 200 Jahren deutlich machte.
ICH KOMME IN EINE WELT AUS EISEN, UM EINE WELT AUS GOLD ZU SCHAFFEN – Don Quichotte
Ich komme in eine Welt aus Eisen, um eine Welt aus Gold zu schaffen – Don Quichotte
Das war das ehrgeizige Ziel Don Quichottes.
Er schaffte es nicht. Die heutigen Banker haben jedoch ein völlig anderes Ziel, sie wollen eine Welt aus Fiat-Geld schaffen. Und dabei waren und sind sie unerhört erfolgreich.
Alle Investoren, die das kommende globale Wirtschaftsdebakel überleben wollen, müssen Don Quichottes Worte beherzigen und ihre Papieranlagen in physisches Gold verwandeln.
Aktien, Anleihen und Immobilien werden in den kommenden Jahren effektiv 90 % ihres Wertes gegenüber Gold verlieren.
Wie man im Chart unten sehen kann, startete Gold 2001 in seine Hausse gegenüber dem US-Dollar. Seither ist Gold jedes Jahr gestiegen (2018 war ein Seitwärtsjahr) – bis 2021, als wir eine kleine Korrektur hatten. In der Regel dauern die Aufwärtszyklen beim Gold mindestens 10 Jahre. Das heißt also, dass die aktuelle Phase des Goldbullenmarkts mindestens bis 2026 anhalten müsste und potentiell darüber hinaus.
Ich mache regelmäßig darauf aufmerksam, dass Gold im Verhältnis zum US-Geldangebot aktuell extrem billig ist.
Gold ist heute so billig wie 1970 bei 35 $ und auch so billig wie 2000 bei 290 $.
Das Aufwärtspotential für Gold liegt bei einem Vielfachen der heutigen Kurse, gerade weil sich die Währungsentwertung aufgrund rapide steigender Geldschöpfung beschleunigen wird.
Gold ist der König des Vermögensschutzes und sollte in physischer Form außerhalb des Bankensystems gehalten werden.
Silber wird wahrscheinlich 2- bis 3-mal so schnell steigen wie Gold und ist daher eine fantastische Spekulationsanlage, so lange sie in physischer Form gehalten wird. Papier-Silber bringt hingegen massive Risiken mit sich, weil praktisch kein physisches Silber verfügbar ist. Doch aufgrund der Volatilität von Silber sollte der Silberanteil an den Finanzanlagen von Investoren deutlich geringer sein als der Anteil von Gold.
Zusammenfassend lässt sich Folgendes sagen: 2022 könnte das Jahr sein, in dem sich Investorenvermögen in Asche verwandeln oder aber, für kluge Investoren, in solide Gewinne bei Gold und Silber.
Egon von Greyerz ist Gründer und Managing Partner der Matterhorn Asset Management AG (www.goldswitzerland.com).
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.
Goldreporter
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Ein typischer Stream Stream of Consciousness derer von Greyerz. Seine Aussagen zur modernen Multi Bubble Economy kann ich aber durchaus teilen, auch wenn sie nicht als systemimmanente Krisen verstanden werden – for, he reasons pointedly, that which must not, cannot be*.
Aber geschenkt [bin heute so merkwürdig milde gestimmt]. Doch eine Bemerkung sei mir erlaubt, denn wirklich konsistent ist seine Argumentation nicht. Egon beklagt die Usurpation des US-Geld- und Finanzsystems durch die Banken. Eine widerrechtliche Inbesitznahme mit der Folge von Misswirtschaft und Verschuldung.
Claro, diesem Narrativ setze ich entgegen, dass der Schuldenturm und die globale Finanzkrise, die mit dem Crash von Lehman Brothers manifest wurde, in einer tiefgreifenden Krise des realwirtschaftlichen Kapitalverwertungsmodells wurzelt. Mit dem ‚Ausschleichen‘ der Nachkriegskonjunktur war der kapitalistische Knochen mal wieder abgenagt[© by Krösus] und in einer Art Flucht nach vorne blähte sich der Finanzsektor auf.
Als Katalysator für die Blasenökonomie wirken aber immer noch die Jahrzehnte neoliberaler Deregulierungen. Ohne Reaganomics keine Finanzmarktexzesse. Und hier liegt der Hund begraben: Während Egon das Finanzsystem aus den Klauen der Banken befreien will, indem er ausgerechnet die Marktkräfte entfesselt, konstatiere ich ganz genau das Gegenteil: Erst die Marktliberalisierungen erlaubten es den Banken, ungehemmt das Wirtschafts- und Finanzsystem auszuplündern. Der Staat als Beute.
*Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.
Christian Morgenstern
Don Quichotte kämpfte gegen das Unvermeidbare, gegen Windmühlen die er nicht aufhalten konnte und deren Opfer er somit zwangsläufig wurde. Durch seinen Versuch mit seinen aus dem feudalen Mittelalter überkommenden Ritteridealen, gegen das historisch herauf dämmernde Zeitalter der bürgerlichen Pfeffersäcke anzukämpfen, konnte nur noch in einer lächerlichen Figur enden. Mögen seine Motive noch so ehrenhaft gewesen sein, sein Scheitern war determiniert.
Er ähnelt insofern den heutigen Marktgläubigen, die der Illusion verfallen, nach einem großen Big-Bang und der Einführung eines Goldstandards der Währungen, könne das gute alte Wirtschaftswunder reanimiert werden. Dies aber wird nicht geschehen, Entsprechende Versuche werden enden wie der Ritter von der traurigen Gestalt.
Die hohe Produktivität, verunmöglicht jede Wertschöpfung, jeden volkswirtschaftlichen Gewinn, Rendite, Profit, Mehrwert. Auf diese aber kommt es an, diese sind sind das einzige Motiv, damit sich im kapitalistischen Gesamtirrenhaus, überhaupt noch ein Rad dreht.
Dessen ungeachtet sind EM natürlich für den Einzelnen alternativlos, um die kommenden Katastrophen soweit als möglich unbeschadet zu überstehen.
@Krösus
Über diese Thesen lässt sich streiten. Also der der Gold hat, soll es für sich einsetzen um das eigene
Leben gut abzusichern. Die anderen 95% die das nicht für notwendig halten, sei es aus gedanklicher Trägheit oder in der Annahme ,von Staat ausreichend abgesichert zu sein ( viele von denen sind das auch ), dürfen auf der Strecke bleiben. Goldstandard wird ein kaputtes System sicher nicht kurzfristig heilen, aber es verhindert wenigstens die Zerstörung von Währungen durch Papiergeldüberproduktion und Verschuldung in Höhen, die unsere Kindeskinder nicht tilgen können. Das Versuche, ein Währungssystem mit Hilfe eines
Goldstandards wieder auf die Füße zu stellen, in einem Desaster endet, kann doch nur der behaupten, der das schon einmal versuchte. Ich kenne in der Geschichte kein Beispiel dafür.
Wertschöpfung, vielleicht, ist aber eher die Spielwiese von BWL/ VWL ern. Wenn ich jetzt schreibe,
W. ist die Differenz zwischen Verkaufserlös und investierter Arbeit, werden die über soviel Einfachheit die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Was soll denn dann die Lösung sein. Produkte noch teurer machen oder zurück zu einfacheren Technologien.
@Goldhase
Die Zahl derer, die wirklich durch das System abgesichert sind ist bedeutend kleiner als die Zahl derer, die sich nur sicher fühlen.
Die Beamten denken ihre Pension sei bombensicher.
Klar, es kommen auch sicher jeden Monat z.B. 3.000 Euro.
Aber bei 10 % Inflation ist nach 5 Jahren mehr als die Hälfte weg.
Auch sicher.
@Goldhase
Du kennst kennst kein Beispiel dafür dass das Unmögliche versucht wurde ? . Bretton Woods ? Sagt Dir dies etwas. Nun ja, die Goldbindung des Dollar, hat immerhin 26 Jahre gehalten, bis Nixon 1971 die Reißlinie ziehen musste. Musste wohlgemerkt, nicht wollte, er hatte gar keine andere Wahl mehr. das sogenannte Wirtschaftswunder war am Ende. Seitdem läuft das warenproduzierende System auf Pump. Unsere Kinder werden die gemachten Schulden ganz gewiss nicht bezahlen, dies ist objektiv unmöglich. Inflation oder Währungsreform sind unvermeidbar. Eine Lösung ? Keine Ahnung, Niemand hat einen großen Plan in der Tasche. Aber zumindest, sollte man wissen was nicht mehr geht, diese Einsicht ist die zwingende Vorraussetzung bei der Suche nach Alternativen.
Nachtrag,
Die bürgerliche VWL ist keine Wissenschaft, sondern Herrschaftsideologie, deren grundsätzliche Behauptungen und Annahmen, hier schon mehrfach wiederlegt wurden. Was die Wertschöpfung anbelangt habe ich ausdrücklich auf die volkswirtschaftliche verwiesen. Dies weil die betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung, bei dieser Betrachtung nur eine untergeordnete bzw eigentlich gar keine Rolle spielt. Auch wenn die volkswirtschaftliche Wertschöpfung bei Null liegt, sind einzelne Unternehmen, deshalb nicht gehindert, Gewinne zu machen, am volkswirtschaftlichem NULL in Zahlen 0, ändert dies überhaupt nichts.