Dienstag,19.März 2024
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Achtung beim Gold-Kauf: Echtheitsprüfung von Goldbarren

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Stimmen Gewicht und Größe des Barrens mit den Standards überein, kann der Abnehmer in der Regel davon ausgehen, dass es sich um echtes Gold handelt (Foto: Goldreporter).

Augen auf beim Gold kaufen. Diese einfachen Tests helfen Käufer dabei, Originale von Fälschungen zu unterscheiden.

Von Dominik Lochmann

Wer beim Goldkauf die besten Schnäppchen ergattern möchte, muss stets vor Betrügern auf der Hut sein. Häufig nutzen Schwindler Materialien wie Messing, Kupfer oder Wolfram und vergolden diese nur oberflächlich.

Zu günstig, um wahr zu sein?

Um einzuschätzen, ob ein Goldbarren echt ist, dient der Preis als erster Anhaltspunkt. Im Internet lässt sich der tagesaktuelle Goldkurs leicht auf Seiten von Edelmetallhändlern und Banken finden. Verlangt jemand dennoch deutlich weniger als den derzeitigen Goldwert, versucht er vermutlich zu betrügen. Schließlich entstehen für Verkäufer bei Onlineauktionshäusern zusätzliche Gebühren.

Einen niedrigeren Preis für echtes Gold zu verlangen – insbesondere, wenn dieser unterhalb des Ankaufspreises eines Edelmetallhändlers oder einer Bank liegt – würde finanzielle Verluste bedeuten und ergibt somit keinen Sinn. Bei Unsicherheit sollten Verbraucher online vorzugsweise bei seriösen Quellen kaufen und nicht bei unbekannten Personen in Onlineauktionshäusern.

Tests für zu Hause

Mittlerweile existieren auf dem Markt einige sehr gute Kopien, die sich augenscheinlich kaum von echtem Gold unterscheiden. Eine Ermittlung der Maße hilft in diesen Fällen zunächst weiter. Stimmen Gewicht und Größe des Barrens mit den Standards überein, kann der Abnehmer in der Regel davon ausgehen, dass es sich um echtes Gold handelt. Doch auch wenn das spezifische Gewicht stimmt, kann es sich um ein Plagiat handeln. Wolfram hat beispielsweise fast dieselbe Dichte wie Gold und wird deshalb gerne für Fälschungen verwendet. Hier müssen Käufer dann zu anderen Prüfmethoden greifen.

Auch Magnete bieten sich zur Bestimmung der Echtheit an, da reines Gold nicht auf sie reagiert, gefälschtes häufig aber schon. Dieser Test funktioniert jedoch nur mit stärkeren Exemplaren, einfache Kühlschrankmagnete reichen dabei nicht aus. Des Weiteren lassen sich insbesondere Münzen gut am Klang prüfen. „Fallen sie auf eine harte Oberfläche, klingen Varianten aus echtem Gold hell und anhaltend, ähnlich einer Triangel. Letztendlich bieten diese Tests jedoch keine hundertprozentige Sicherheit.

Gold-Täuschungen auf der Spur

All diese Tests dienen der ersten Einschätzung und stellen noch keine Garantie für die Echtheit von Goldbarren dar. Gewissheit bieten Edelmetallhändler, die mit ihrer Expertise und speziellen Werkzeugen gründliche Untersuchungen anstellen. So prüfen sie die Oberfläche mit der sogenannten Röntgen-Fluoreszenz-Analyse, ohne das Produkt zu beschädigen. Je nachdem, um welches Material es sich handelt, werden die Röntgenstrahlen unterschiedlich reflektiert und die Wellen von einem Computer ausgewertet.

Barren unter 100 Gramm kontrollieren Experten anhand der Leitfähigkeit (Gold: 44,7 MS/m). Bei Exemplaren ab 100 Gramm gilt es per Ultraschallmessung die Schallleitgeschwindigkeit zu berechnen. Entspricht der ermittelte Wert nicht dem von Gold (3.250 m/s), handelt es sich definitiv um eine Fälschung.

Statt auf ein vermeintliches Schnäppchen hereinzufallen, sollten sich Käufer daher an Edelmetallhändler wenden, um mit absoluter Gewissheit echtes Gold zu erwerben.

Dominik Lochmann ist Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG. Die ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG mit Sitz in Rheinstetten und die Tochtergesellschaft ESG Edelmetall-Service GmbH in Schänis (nahe Zürich) recyceln seit vielen Jahren europaweit edelmetallhaltiges Scheidgut der Schmuck-, Elektronik-, Galvanik- und Dentalindustrie. Als Handels- und Recyclingunternehmen ist die ESG ist für edelmetallverarbeitende Unternehmen sowie im Bereich des privaten Edelmetallankaufs und -verkaufs tätig.

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

Weitere Informationen zum Thema: Ratgeber „Der Falschgold-Report“

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1 Kommentar

  1. Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit der Goldprüfung. Gesagt werden muss immer wieder, dass eine einzige Methode oder Schnellprüfung niemals ausreicht. Die Metallurgen unter den Fälschern kennen nämlich auch alle Prüfmethoden und benutzen sehr teure Geräte. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sogar renommierte Händler darauf reinfallen und versehentlich solche Barren möglicherweise dann weiterverkaufen.
    Wenn solche Händler angekaufte Barren weiterverkaufen,
    ist das meines Erachtens mindestens fahrlässig.
    Auch eingeschweisste Barren mit Zertifikat und auch Barren, wenn diese von Hafner sein mögen.
    Alle angekauften Barren gehören zur Scheideanstalt zum Umschmelzen.
    Die Prüfgeräte beim Händler dienen nur zum Eigenschutz, nicht zum Schutz der Kunden.
    Für alle welche sich für ein über 3.000 Euro teures
    Leitfähigkeits Messgerät interessieren, sei das Gerät von Aurotest und zwar die Pro Version empfohlen.
    Dieses Gerät hat eine ausreichende Eindringtiefe.
    Es stammt von der US Firma Sigmametalytics.
    Aber auch da. Wenn man eine 50 Cent Münze testet, ermittelt das Gerät genau die Werte des Krügerrands, welcher nahezu die selben Leitwerte hat. Natürlich stimmt dann Grösse und Gewicht nicht.
    Auch die Magnetwaage kann getäuscht werden, wenn Beryllium, ein starker Diamagnet in die Verpackung oder in den Barren gemogelt wird.
    Ich persönlich packe alle geblisterten Barren aus und prüfe mit allen Methoden nach.
    Auch mit dem Ultraschallgerät in 3D Bildgebung.
    ( So ein Gerät kostet gute 20.000 Euro).
    Trotzdem ist auch all das nicht absolut sicher, denn die Metallurgen werden besser.
    Einzig und alleine das Einschmelzen in der Scheideanstalt samt Bestimmung des Reinheitsgrades gibt 100% Sicherheit. All das geht allerdings zu Lasten des Verkäufers.
    Deshalb lieber Münzen kaufen, denn da ist eine Fälschung viel aufwändiger und lohnt für Fälscher derzeit nicht.
    Der Phili ist nur 2 mm dick, da Fremdmaterialen rein zu packen und dazu noch das identische Prägebild herzustellen ist zur Zeit teurer als die Orginalmünze.
    Wie gesagt, auch das kann sich ändern.
    Fazit: Wer Barren kauft, muss sicher sein, dass diese direkt, ohne Umwege, vom Schmelzofen der Scheideanstalt kommen oder man kauft direkt vor Ort selbiger.Auch wenn es etwas teurer sein sollte.
    Man bedenke, dass nur ein falscher Barren den Gewinn einer ganzen Goldsammlung zunichte machen kann.

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