Was muss passieren, damit der Goldpreis bald ein neues Rekordhoch markiert? Die Analysten zwei europäischer Großbanken geben Ihre Einschätzung zu Gold ab.
Goldpreis-Prognosen
Am heutigen Donnerstagvormittag um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt bei 1.881 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.546 Euro. Damit steht Gold noch gut 9 Prozent unter dem Allzeithoch vom 6. August 2020. In Euro gerechnet sind es 11 Prozent. Was muss passieren, damit der Goldpreis dieses Niveau wieder erreicht? Was wird unter Bank-Analysten in dieser Hinsicht diskutiert? Hier die aktuellen Einschätzungen zweier europäischer Finanzinstitute.
Credit Suisse
Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat weiterhin die Entwicklung der US-Renditen im Blick. Insbesondere die Realzinsen in den USA werden als wichtiger Goldpreis-Katalysator genannt. Und diese sind zuletzt enorm gestiegen. Während der US-Leitzins bei 0 bis 0,25 Prozent verharrte, stieg die US-Inflation im April auf 4,2 Prozent. Am heutigen Donnerstagnachmittag werden die Mai-Daten bekanntgegeben. Und hier erwarten Analysten einen weiteren Anstieg auf 4,7 Prozent.
„Gold hat zuletzt im Einklang mit dem schwächeren US-Dollar (und den flachen US-Realrenditen) zugelegt, und wenn der US-Dollar ein Mehrjahres-Top etablieren kann, sollte dies dem gelben Metall ebenfalls helfen, endlich aus seiner Spanne nach oben auszubrechen und seinen zentralen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen“, heißt es in einem aktuellen Report der Bank aus dem FX Street zitiert.
Man erwartet zunächst einen Anstieg des Goldpreises auf maximal 1.966 US-Dollar. Ein Ausbruch über dieses Niveau eröffne Chancen für eine Rückkehr auf das Rekordhoch von 2020, was mit 2.075 US-Dollar angegeben wird.
Société Générale
Weniger optimistisch sind die Analysten der französischen Société Générale. Das Szenario einer baldigen Rückkehr zum Allzeithoch verliere an Überzeugungskraft. Hier heißt es laut FX Street: „Das Reflationsthema muss Gold einschließen, wobei dies den einzigen Faktor darstellt, der uns dazu veranlasst, einen positiven Ausblick für 2021 beizubehalten. Aber wenn diese Geschichte an Schwung verliert, könnte unser unterstützender Ausblick schnell auseinanderfallen.“
Es sei abzuwarten, ob sich der Markt bei der Bewertung von Gold weiterhin auf die negativen Realzinsen fokussiere oder ob sich nicht doch steigende Nominalzinsen stärker negativ auf Gold auswirken werden.
Als weiteres Szenario thematisiert man möglichen Schuldenkrisen auf Staatsebene, die den Goldpreis antreiben könnten. Auf der anderen Seite könne in diesem Fall aber auch der US-Dollar steigen, was Gold belaste.
Und man stellt einen direkten Zusammenhang zwischen Goldpreis-Entwicklung und ETF-Investments her. Zuflüsse von weiteren 100 Tonnen Gold in Exchange Traded Funds könne Gold auf 2.000 US-Dollar pro Unze befördern, heißt es in dem Report. Dagegen erwartet man Abgänge von rund 200 Tonnen Gold und einen Rücksetzer des Goldkurses um 200 US-Dollar, sollte sich die allgemeine Wirtschaftslage weiter verbessern und damit höhere Zinssätze einhergehen.
Goldreporter
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Ab 14:28 Uhr lohnt es sich, den Gold-/Silber-/Euro-Dollar-Kurs zu beobachten, wenn
2 Minuten später die Inflationsdaten aus dem Land der unbegrenzten Schuldenberge
veröffentlicht werden.
Das Minuten-Highlight: der Gold- und Silberkurs bewegt sich absolut synchron
wie bei einem vom PPT gesponserten Schau-Turmspringen (bei unerwartet
fallender Inflationsrate);
wer z.B. https://www.mmnews.de gestartet hat, sieht die voreingestellten „Intraday-
Kurse“ für die o.a. Edelmetalle + Euro/Dollarkurs + DAX.
Da kommt wieder Bewegung rein: sollte die US-Inflationsrate sogar die 5 %-Marke
erreichen, sind Gold &Silber schwer zu bremsen, auch wenn J.Yellen und J.Powell
zusammen auf dem ( $1900,-) Gold-Deckel sitzen.
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Das hat etwas gedauert, aber nun wollen Gold und Silber nach oben.
Weil:
„Die jährliche Inflationsrate in den USA beschleunigte sich im Mai 2021 auf 5%
von 4,2% im April und liegt über den Marktprognosen von 4,7%.
Dies ist der höchste Wert seit August 2008, bedingt durch niedrige Basiseffekte
aus dem letzten Jahr, steigende Verbrauchernachfrage im Zuge der Wiederbelebung
der Wirtschaft, steigende Rohstoffpreise, Angebotsengpässe und höhere Löhne.
Die monatliche Rate sank auf 0,6% von 0,8% im April.“
@Klapperschlange
Das ist sie, die ‚echte Hausnummer‘ 5 [Prozent]!
Die US-Verbraucherpreise CPi sind im Mai im Vergleich zum Vormonat mit +0,6% höher ausgefallen als erwartet [Prognose war +0,4%; Vormonat war +0,9%] Das ist schon mal sehr schlecht. Richtig böse wird es, schaut man sich die 5,0% zum Vorjahresmonat an [die Prognose war hier +4,7%; Vormonat war +4,2%].
Ein Knaller in totalen Zahlen, aber auch ein Menetekel, weil die entscheidenden ‚Erwartungen‘ nach oben durchbrochen wurden.
https://finanzmarktwelt.de/us-verbraucherpreise-deutlich-hoeher-202010/
@Thanatos
Alles „Null Problemo“!
Denn wir wissen ja: die galoppierende Inflation … ist “nur transitory“, äh – vorübergehend…
(ᵔᴥᵔ)