Freitag,29.März 2024
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Bank of America inspiziert Goldreserven Venezuelas

Gold-ETFs sind eine Form der Verbriefung von Gold (Foto: Rand Refinery)
71 Prozent der Währungsreserven Venezuelas bestehen aus Gold.

Ein Mitarbeiter der Bank of America erhielt Zugang zum den Goldreserven Venezuelas. Sein Urteil: Alles Gold ist da. Man wünscht sich einen ähnlichen Bericht aus New York.

Was bei der Federal Reserve Bank of New York nicht möglich ist, scheint bei der Zentralbank Venezuelas kein Problem. Francisco Rodriguez, ein Mitarbeiter der Bank of America Corp. (BoA) hielt laut einem Bericht des Nachrichtendienstes Bloomberg vollständigen Zugang zum Goldbunker der Zentralbank Venezuelas in Caracas.

Wie der BoA-Ökonom berichtet, sei es spontan zu der Visite gekommen. Während eines Routine-Meetings habe den Zentralbank-Repräsentanten gefragt, ob er ihm das Gold zeigen könne. Daraufhin sei man unter Begleitung von Sicherheitsbeamten im Gebäude einige Stockwerke in die Tiefe gefahren. Dort seien „rund fünf Abteile“ ähnlich wie Gefängniszellen zu sehen gewesen, in denen verschiedene Typen von Goldbarren aufgestapelt gewesen seien. Schilder hätten angezeigt, wie viel Gold in jeder Zelle aufbewahrt sei.

“Man stellt sich immer vor das diese Menge an Geld eine Menge Platz beansprucht, aber tatsächlich passt es in fünf kleine Zellen, die nicht einmal bis zur Decke voll waren“, erklärt Rodriguez. Er habe die dargebotene Goldmenge im Kopf überschlagen und sei zur Überzeugung gelangt, dass alles Gold vorhanden sei.

Laut der aktuellen Liste des World Gold Councils besitzt Venezuela Goldreserven im Umfang von 367,6 Tonnen. Das entsprach per August 2014 offiziell 71,1 Prozent der gesamten Währungsreserven des Landes.

Venezuela machte mit seinen Goldreserven immer wieder Schlagzeilen. Der ehemalige Staatspräsident Hugo Chavez, der im März vergangenen Jahres verstarb, veranlasste 2011 die Rückführung des bei der Bank of England gelagerten 160 Tonnen Gold. Im Januar 2012 meldete man Vollzug: Venezuela: Gold eingetroffen – Souveränität gewonnen. Dabei demonstrierten die Beteiligten gleichzeitig, wie man in wenigen Monaten viele Tonnen Gold über den Atlantik transportieren kann. Fed und Bundesbank benötigen für Transport von 300 Tonnen deutschen Goldes von New York nach Frankfurt erklärtermaßen sieben Jahre (Goldreporter berichtete).

Im vergangenen November wurde dann über einen Swap-Deal zwischen der Zentralbank Venezuelas und Goldman Sachs berichtet: Goldman Sachs holt sich 45 Tonnen Gold aus Venezuela. Für den Zeitraum von sieben Jahren verlieh man 1,45 Millionen Unzen Gold an das US-Investmenthaus, angeblich um einen Liquiditätsengpass zu überbrücken.

Auch aktuell befürchten Investoren, Venezuela könnte seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Land derzeit mit CCC+ bewertet. Das impliziert laut Bloomberg, dass es mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent innerhalb von zwei Jahren einen Zahlungsausfall kommen kann.

Rodriguez urteilt, dass der seltene Besuch im Goldkeller symbolischen Charakter gehabt habe. „Es ist nicht so, dass die Mehrheit der Leute zweifelt, dass das Gold da ist. Aber es ist eins dieser Dinge, die immer mitschwingen, die einen beschäftigen und dich fragen lassen: Was ist, wenn es nicht da ist?

Viele Kritiker Fragen sich das Gleiche, wenn sie an die Federal Reserve Bank of New York denken, dem weltweit größten Hort für internationale Goldreserven. Goldreporter hatte im vergangenen September Zugang zu Teilen des Goldvaults (wir berichteten). Allerdings erhalten Besucher dort nur einen geschminkten Einblick in das dortige Gold-Verlies.

Goldreporter

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1 Kommentar

  1. da kann man nur hoffen, dass das Gold auch in Venezuela bleibt, denn die USA werden sich schon Gedanken machen, wie man da am Besten dran kommt. Drücken wir Venezuela die Daumen, dass sie das Gold behalten können oder es wenigstens versuchen ! ! !

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