Freitag,26.April 2024
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Beschleunigte Entdollarisierung wird zu größerer Goldnachfrage führen

Gold macht heute ein Sechstel der weltweiten Zentralbankreserven aus, was einem Wert von fast 2 Billionen Dollar entspricht. Eine beschleunigte Entdollarisierung wird daher zwangsläufig auch zur Steigerung der Goldnachfrage führen.

Von Julien Chevalier

Bei der Bretton-Woods-Konferenz im Juli 1944 in den USA bereiteten die beiden Protagonisten John Maynard Keynes und Harry Dexter White – der eine Brite, der andere Amerikaner – die Errichtung des internationalen Währungssystems vor. Während Keynes für die Schaffung einer internationalen Währung – den Bancor – plädierte, verteidigte White die Idee eines auf einem Goldstandard basierenden Systems, in dem alle Währungen an den Dollar gekoppelt sind. Da die USA wesentliche Reserven des gelben Metalls halten, kann Uncle Sam den Dollar mit Hilfe dieses Systems weltweit als Leitwährung durchsetzen. Am Ende der Konferenz wird Whites Vorschlag angenommen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert festigen die Vereinigten Staaten auf diese Weise ihre Vorherrschaft und unterwerfen zahlreiche Staaten ihrer Politik und der Geldpolitik ihrer Notenbank.

Auch wenn die Geschichte zeigt, dass die USA zu allem bereit sind, um diese monetäre Vormachtstellung zu verteidigen, haben verschiedene Ereignisse zur Geburt einer Bewegung der Entdollarisierung geführt, die immer stärker wird. Doch in welches neue Währungssystem führt sie uns? Eine bedeutende Veränderung wird nicht von heute auf morgen stattfinden. Die „globale Entdollarisierung“ begann vor mehreren Jahren, doch die US-Währung dominiert nach wie vor den internationalen Zahlungsverkehr. Der Krieg in der Ukraine scheint neue Trends allerdings zu beschleunigen. Abgesehen von der Konfrontation zwischen den russischen Streitkräften auf der einen und den ukrainischen, amerikanischen und europäischen Streitkräften auf der anderen Seite, entstehen durch den Konflikt zwei verschiedene Blöcke: Einerseits der westliche Block, der am Dollar festhält, und andererseits die – hauptsächlich östlichen – Länder, die ein neues internationales Währungssystem wünschen.

Die Allmacht der US-Währung

Da es ihnen gelang, den Dollar als internationale Reservewährung durchzusetzen, konnten die Vereinigten Staaten eine monetäre Hegemonie erzwingen und sich massiv verschulden, denn sie genießen das Privileg, dass diese Schulden immer von ausländischen Investoren gekauft werden. Auf diese Weise kann das Land es sich erlauben, sein Haushaltsdefizit kontinuierlich zu vergrößern, ohne dass seine Währung an Wert verliert. Ein entscheidender Vorteil, der maßgeblich zur Stellung der USA als größter Wirtschaftsmacht weltweit beiträgt.

Im Rahmen des Goldstandards [1] war das Privileg schwer aufrechtzuerhalten, denn die USA mussten ihre Goldbestände stetig aufstocken, um sich verschulden und auf diese Weise unter anderem das Projekt der „Great Society“ und den Vietnamkrieg finanzieren zu können. Das Ende des Bretton-Woods-Systems und die Jamaica-Abkommen von 1976 ermöglichten ihnen jedoch den Erhalt der Vorherrschaft. Dank der Aufhebung aller Grenzen für die Geldschöpfung und der Einführung freier Wechselkurse konnten die USA ihre seit 1945 verfolgte Politik fortsetzen und sogar intensivieren. John Connally, amerikanischer Finanzminister unter Präsident Nixon, prägte damals den folgenden Ausspruch: „Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem.“ Seit 40 Jahren wächst der amerikanische Schuldenberg unaufhaltsam, ungeachtet aller vom Kongress beschlossenen Schuldenobergrenzen. 1971 lagen die Staatsschulden bei etwa 450 Milliarden Dollar. Heute betragen sie 30 Billionen Dollar.

Schulden, Staat, USA

Die Herrschaft des Dollars hat auch dank des sogenannten „Petro-Dollars“ weiter Bestand. Aufgrund der Unwissenheit der Briten bezüglich der Ölvorkommen auf der arabischen Halbinsel, aber auch aufgrund der Vorbehalte der Länder am Persischen Golf angesichts der Einmischung des Vereinigten Königreichs in der Region nach dem Fall des Osmanischen Reiches 1922, gelang den USA eine Annäherung an die Golfstaaten, insbesondere durch Unterzeichnen eines strategischen Abkommens mit Saudi-Arabien am 14. Februar 1945, des sogenannten Quincy-Pakts. Der saudische König Ibn Saud und der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt verständigen sich auf eine Allianz, in deren Rahmen die USA im Tausch gegen militärischen Schutz in der Region Zugang zu den Öllagerstätten des Landes erhalten.

Doch 1973 kommt es zum ersten Ölpreisschock. Weil das Produktionsmaximum in den USA erreicht ist und der Dollar, in dem die Ölpreise angegeben werden, an Wert verliert, bricht der Kurs des schwarzen Goldes ein. Um die kumulierten Verluste auszugleichen, einigen sich die Mitglieder der OPEC darauf, den Preis pro Barrel um 70% zu erhöhen. Da er die Bedeutung des Öls als wichtigste globale Energiequelle zu einer Zeit verstand, in der die Ölproduktion auf amerikanischem Territorium ihren langfristigen Rückgang gerade erst begonnen hatte, schloss der Verhandlungskünstler Henry Kissinger – damals Staatssekretär unter Präsident Nixon – ein neues Abkommen mit Saudi-Arabien, welches auf den Grundlagen des Quincy-Paktes aufbaute. Indem sie einen starken Dollar, stetige Waffenlieferungen und eine verstärkte militärische Unterstützung am Persischen Golf versprachen, erreichten die USA, dass fortan jedes Barrel Rohöl in Dollar gehandelt wurde. Infolgedessen wurde der Großteil des Rohstoffhandels in der US-Währung abgewickelt. Der Besitz von Dollars – und damit die Finanzierung der US-Schulden – ist dadurch unerlässlich geworden für den Kauf von lebenswichtigen Rohstoffen.

Nach mehreren strategischen Fehlern dreht der Wind

Die verstärkte Anwendung der Extraterritorialität des amerikanischen Rechts, insbesondere des Foreign Corrupt Practices Act von 1977, hat die Vorbehalte der anderen Länder gegenüber den USA unweigerlich verstärkt. Die Tatsache, dass der Besitz von Dollars durch ein ausländisches Unternehmen dieses sofort der Strafverfolgung aussetzt, sobald es gegen amerikanisches Recht verstößt, hat dazu beigetragen, dass der US-Dollar nicht mehr nur ein Instrument der monetären Vorherrschaft war, sondern zugleich ein juristisches Zwangsmittel, welches die Souveränität der Wirtschaftsakteure bedroht. Zahlreiche französische, chinesische, iranische und andere Unternehmen haben den Preis dafür bezahlt.

Dazu kam noch die Durchsetzung zahlreicher Embargos (Iran, Venezuela, Afghanistan…), sowie die Drohung, bestimmte Länder aus dem Interbanken-System SWIFT auszuschließen, welches damit zum geopolitischen Druckmittel des Westens unter Führung Amerikas wurde. Wird eine Bank aus diesem Netzwerk ausgeschlossen, werden Zahlungsanweisungen nicht mehr übermittelt, wodurch die betroffene Institution praktisch handlungsunfähig wird. Die iranischen Banken wurden 2012 ausgeschlossen, als das Land die Entwicklung seines Atomprogramms beschleunigte. Zwei Jahre später weisen die USA im Anschluss an die Annexion der Krim auf die Möglichkeit eines Ausschlusses der russischen Banken aus dem System hin. Russland erfasst die Gefahr, die in einer Abhängigkeit vom westlichen System liegt, und schafft unmittelbar danach seine eigenes Übermittlungswesen im Bankensektor, genannt SPFS.

China hat seinerseits 2015 ein eigenes Netzwerk eingerichtet, das System CIPS. Dieses bietet Clearing- und Glattstellungsdienste für grenzübergreifenden Zahlungsverkehr in Yuan. Vier Jahre später tun die Europäer es ihnen gleich und etablieren das INSTEX-System, nachdem die USA das Wiener Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufkündigen. Doch Präsident Trump ruft sie sehr schnell zur Ordnung und droht denen, die es verwenden, mit dem Ausschluss vom amerikanischen Markt.

Während das europäische System kaum genutzt wird, erfreuen sich das russische und das chinesische System zunehmender Beliebtheit. Sie ziehen nicht nur zahlreiche Handelspartner wie den Iran, Indien und die Türkei an, sondern beschleunigen zudem die Entdollarisierung, welche sich insbesondere in einem Rückgang der Dollarreserven weltweit niederschlägt. Während der Dollar 2014 noch einen Anteil von 66% an den globalen Devisenreserven hatte, stellt er nunmehr nur noch 58,8% der Reserven, während der Euro, der Yuan und Gold ihren Anteil jeweils ausbauen konnten.

Die Vorreiter dieser Bewegung sind weiterhin die strategischen Rivalen Amerikas – das heißt China und Russland – doch auch andere Länder beginnen den USA und dem Dollar den Rücken zu kehren und wenden sich stattdessen China und dem Yuan zu. Das gilt sogar für Israel, das kürzlich einen Abbau seiner Dollarreserven ankündigte (Rückgang um mehr als 5%), um erstmals Yuan (in einer noch sehr geringen Menge) hinzuzufügen. Auch Brasilien hat 2021 beschlossen seine Dollarreserven zugunsten des Yuan (wachsender Anteil von 1,21 % bis 4,99 %) von 86,03% auf 80,34% zu senken. Andere Länder wie Nigeria und der Iran haben vergleichbare Schritte bereits vor Jahren unternommen.

Währungsreserven, Dollar, Euro

Auch wenn sich der Krieg in der Ukraine mithilfe zahlreicher geopolitischer Gründe erklären lässt (Energie, Nato-Osterweiterung, interne Konflikte), tut das der Tatsache keinen Abbruch, dass die langfristige Strategie der Entdollarisierung Russlands eine bedeutende Spannungsquelle zwischen den USA und dem Kreml bleibt. 2013 wurden noch 95% der Erdöl- und Erdgasverkäufe Russlands an die BRICS-Staaten in US-Währung bezahlt. 2021 sind es weniger als 10%. Das ist eine tiefgreifende Veränderung, wenn man sich bewusst macht, dass Russland zu den größten Ölproduzenten weltweit zählt und Rohstoffe mehr als die Hälfte des Exportvolumens des Landes ausmachen, aber dennoch vor allem ein Mittel der USA zur Durchsetzung ihrer monetären Hegemonie darstellen.

Seit 2014 reduziert die russische Zentralbank zudem stetig den Anteil ihrer Währungsreserven in US-Dollar. Heute macht die amerikanische Währung nur 16,4% ihrer Gesamtreserven aus. 32,3% entfallen auf den Euro, 21,7% auf Gold (nach dem Kauf von Gold im Wert von 40 Milliarden Dollar in den letzten fünf Jahren) und 13,1% auf den Yuan. Diese Strategie ermöglicht es heute die Folgen der jüngsten Wirtschaftssanktionen zu begrenzen, die der Westen gegenüber Russland erlassen hat.

Goldreserven Russlands
Goldreserven Russlands in Milliarden US-Dollar

Der Ausschluss der russischen Banken aus dem SWIFT-System infolge der Invasion Russlands in der Ukraine war vorhersehbar, das Einfrieren der Aktiva der russischen Zentralbank jedoch nicht. Diese Entscheidung könnte vor allem das Misstrauen anderer Länder gegenüber Washington verstärken. Dies gilt weniger für Europa, welches keine monetäre Hegemonie innehat, sich aber vor allem die Anwendung derartiger Maßnahmen noch nicht zur Gewohnheit gemacht hat. Gita Gopinath [2], stellvertretende Geschäftsführerin des IWF, sagte, dass die Sanktionen „der Vorherrschaft des Dollars in Zukunft schaden“ und eine „stärkere Fragmentation des internationalen Währungssystems“ auslösen könnten. Sie erklärte insbesondere, dass sich das in „rückläufigen Tendenzen gegenüber anderen Währungen ausdrücken wird, die eine wichtigere Rolle spielen.“

Trotz der chinesisch-indischen Grenzkonflikte wird der Konflikt in der Ukraine die Allianz zwischen Russland, China und Indien, die gemeinsam 2,8 Milliarden Menschen beherbergen – mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung – weiter stärken. Abgesehen von der Intensivierung ihrer Handelsbeziehungen seit dem Beginn des Krieges fangen diese Staaten auch an, ihre Rohstoffe untereinander in den jeweiligen Landeswährungen zu handeln. Mit dem Ziel, den Yuan zu internationalisieren und den Dollar zu schwächen hat China seine jüngsten Kohlelieferungen aus Russland in Yuan bezahlt [3]. Die russischen Ölexporteure bieten die gleiche Lösung an. Indien prüft unterdessen die Möglichkeit, seine Handelsbeziehungen mit Russland in Rupien abzuwickeln[4].

Gleichzeitig nutzen manche Länder diese Situation, um die Amerikaner zu erpressen. Nach den jüngsten Verhandlungen mit dem Iran und wiederholten Erklärungen Präsident Bidens, die auf das Ende der Unterstützung der USA im Krieg in Jemen abzielten, erklärte Saudi-Arabien [5], dass sie über die Idee nachdenkt, ihr Öl mit China in Yuan statt in Dollar zu handeln. Da Riad eine große Rolle für die Stärke und den Fortbestand der US-Währung spielt, könnte diese Drohung im Falle ihrer Annahme wie eine Bombe einschlagen. Doch der saudische Prinz ist nicht der einzige, der so handeln will. Der brasilianische Kandidat und Ex-Präsident Lula da Silva, enthüllte kürzlich [6] dass er, sollte er im Oktober dieses Jahres gewählt werden, eine einheitliche Währung in Lateinamerika einführen würde, um „von der Abhängigkeit vom Dollar befreit zu werden“.

Die Tatsache, dass zahlreiche Staaten und Großmächte wie Indien und China ihre Handelsbeziehungen zu Russland – dem Verantwortlichen für den Krieg in der Ukraine – in der jeweiligen Landeswährung ausbauen, stellt nicht nur den ausgesprochenen Willen dieser Länder unter Beweis, der Dollar-Hegemonie ein Ende zu setzen, sondern lässt insbesondere auch die Machtlosigkeit der USA angesichts einer vereinten Bewegung erkennen. In dieser Hinsicht markieren die öffentlichen Verlautbarungen von Politikern und Großbanken in letzter Zeit eine beachtliche Wende in der Kommunikation. Während früher nur selten über Entdollarisierung gesprochen wurde, wird das Thema heute immer öfter aufgegriffen. Obwohl das amerikanische Finanzsystem und die amerikanische Demokratie bedroht scheinen, lädt die Duldung der USA gegenüber dieser Situation uns ein, die Perspektiven zu betrachten, die ein zunehmendes Erstarken der Anti-Dollar-Bewegung eröffnen würde.

Ein neues Währungssystem am Beginn einer neuen Globalisierung?

In einem Research-Bericht von Goldman Sachs [7], stellen die Analysten heraus, dass die US-Währung aktuell vor zahlreichen Herausforderungen steht, mit denen sich das Britische Pfund Anfang des 20. Jahrhunderts konfrontiert sah, als es die internationale Reservewährung war. Die Abnahme der Nettoaktiva, die im Ausland in der betreffenden Währung gehalten werden, die Entwicklung potenziell nachteiliger geopolitischer Konflikte und der geringe Anteil am globalen Handelsvolumen im Verhältnis zur Vorherrschaft der Währung im internationalen Zahlungsverkehr sind Herausforderungen, die denen des Vereinigten Königreiches und des britischen Pfundes vor der Krise von 1929 ähneln.

In den darauf folgenden Jahren wurden die Karten des internationalen Währungssystems neu gemischt und alles deutet darauf hin, dass das kommende Jahrzehnt vergleichbar sein könnte.

Auch wenn die US-Währung im Moment noch vorherrschend ist, wird ihre Hegemonie zunehmend angegriffen und die Macht alternativer Zahlungsmethoden wächst. Abgesehen vom Aufschwung der Kryptowährungen, die zur Erschaffung verschiedener digitaler Zentralbankwährungen führen (Central Bank Digital Currency) – Projekte, die von den Notenbanken ernsthaft studiert werden – sind die Internationalisierung des Yuan und die weltweite Zunahme staatlicher Goldreserven ein Anzeichen dafür, dass verschiedene Währungen dem Dollar früher oder später Konkurrenz machen könnten.

China hat lange Zeit auf die Abwertung seiner Währung gesetzt, um sein Exportniveau und Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten. Der steigende Anteils Chinas am globalen BIP, die rasante technologische Entwicklung des Landes, seine regionale Macht, die Liberalisierung seiner Wechselkurse, die Einführung eines digitalen Yuan, die Entwicklung eines eigenen Übermittlungssystems im Bankensektor, die Aufnahme des Yuan in den Währungskorb der Sonderziehungsrechte [8], und die Schaffung einer zentralen Finanzregulierungsbehörde sind gleichermaßen Faktoren, die die Internationalisierung des Yuan ermöglichen. Die Fortsetzung dieser langfristigen Strategie erfordert jedoch auch einige Opfer. China muss massiv investieren und zum Netto-Exporteur von Vermögenswerten werden oder ein negatives Handelsbilanzdefizit haben. Die Kapitalkontrollen müssen aufgegeben werden und der Zugang zum Yuan muss weltweit unbeschränkt sein. Angesichts der Wirtschaftspolitik des Landes in den letzten Jahren erfordert die Weiterentwicklung des Yuan also die Umsetzung struktureller Reformen.

Gold als Währungsreserve

Gold bleibt unterdessen ein bedeutender Konkurrent. Insbesondere von den Ländern, die ihre Abhängigkeit vom Dollar reduzieren wollen, wird das gelbe Metall hoch geschätzt. Die Zentralbanken, die das Dollar-basierte Finanzierungssystem umgehen, haben in den vergangenen 20 Jahren das meiste Gold gekauft. China und Russland haben massiv in das Edelmetall investiert, ebenso die Türkei, Indien und Kasachstan. Gold macht heute ein Sechstel der weltweiten Zentralbankreserven aus, was einem Wert von fast 2 Billionen Dollar entspricht. Eine beschleunigte Entdollarisierung wird daher zwangsläufig auch zur Steigerung der Goldnachfrage führen.

Die Hypothese eines multipolaren Währungssystems impliziert jedoch auch einen fortgesetzten Bedeutungsverlust des Dollars und den Aufstieg dieser Konkurrenzwährungen. Sollte ein solches Szenario eintreten – dies wäre ein jahrelanger Prozess, der zahlreiche Veränderungen notwendig machen würde – hätte dies auch eine tiefgreifende Transformation der amerikanischen Finanzlage zur Folge. Werden weltweit weniger US-Anleihen gekauft, wäre eine Abwertung des Dollars vorprogrammiert. Um den Rückgang ihrer Währung zu verhindern, bliebe den USA nichts anderes übrig als ihre realen Zinssätze auf ein ausreichend hohes Niveau anzuheben. Dies könnte sich wiederum entscheidend auf den Konsum und das Wachstum des Landes auswirken.

Wenn die Strategie zur Entdollarisierung nur nach und nach umgesetzt wird, dann liegt das insbesondere auch daran, dass eine heftige Abwertung der US-Währung für bestimmte Länder verheerende Folgen hätte, vor allem für die wichtigsten Handelspartner der Vereinigten Staaten. Im Rahmen seiner protektionistischen Politik hat China in den letzten Jahren große Dollarmengen gekauft. Das Land hält US-Staatsanleihen im Wert von etwa 1 Billion Dollar und mehr als 3 Billionen Dollar in seinen Devisenreserven. Ein plötzlicher Wertverlust des Dollars würde dem Reich der Mitte kolossale Verluste bescheren. Aus diesem Grund reduziert China den Umfang seiner Käufe von US-Treasuries seit 2014 schrittweise.

China, Dollar-Reserven
Chinas US-Dollar-Reserven

Europa, allen voran Deutschland, setzt die Käufe der US-Schuldverschreibungen dagegen fort und finanziert so das Defizit der Vereinigten Staaten. Eine beschleunigte Entdollarisierung könnte den Wert der Aktiva der europäischen Staaten also stark beeinflussen.

Dieses Szenario hätte auch für bestimmte Schwellenländer ernste Konsequenzen, da diese aufgrund der Anfälligkeit ihrer eigenen Finanzlage weiterhin zu den Netto-Käufern der US-Anleihen zählen.

USA, Anleihen, Besitzer
Größte Besitzer von US-Staatsanleihen seit 1990

Auch wenn die Hegemonie des Dollars weiterhin andauert, bedeutet die beschleunigte Entdollarisierung eine neue Herausforderung für die amerikanische Zentralbank vor dem Hintergrund hoher Inflationsraten und dem Abwärtstrend der inländischen Finanzmärkte. Die Verlangsamung der Globalisierung und die Zunahme wirtschaftlicher und geopolitischer Rivalitäten bezeugen gleichzeitig den Willen zahlreicher Länder, einen Paradigmenwechsel einzuleiten. Der wachsende Wunsch nach monetärer Souveränität findet Ausdruck in der rückläufigen Verwendung des Dollars zugunsten anderer Währungen. In dieser Beziehung und auch aus anderen Gründen droht der Krieg in der Ukraine eine Bipolarisierung der Welt zu fördern, die zu einer Zahl anderer Umbruchsfaktoren hinzukommt. Doch unter welchen Bedingungen würden die Vereinigten Staaten den Statusverlust des Dollars akzeptieren, wenn dies dazu führt, dass sie ihre Vorherrschaft verlieren und sich nach mehr als einem halben Jahrhundert der Privilegien mit einer neuen, bescheideneren Rolle abfinden müssen? Bei den Überlegungen zur Zukunft des internationalen Währungssystems könnte dieser Epochenwechsel darüber hinausgehend auch Anlass geben für Erwägungen zu einer neuen Form der Geldschöpfung, die die globale Stabilität unterstützt.

Anmerkungen:

[1] : Der Goldstandard ist ein Währungssystem, in dem eine Währungseinheit in Bezug auf eine festgelegte Goldmenge definiert ist. Die von der Zentralbank ausgegebene Geldmenge ist durch ihre Goldreserven streng begrenzt. Da die Goldreserven nicht unendlich sind, konnten es sich die Staaten nicht erlauben mittels ihrer Notenbanken so viel Geld zu schöpfen, wie sie wollten.

[2] : https://www.reuters.com/business/imf-warns-russia-sanctions-threaten-chip-away-dollar-dominance-ft-2022-03-31

[3] : https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-04-07/russian-coal-and-oil-paid-for-in-yuan-to-start-flowing-to-china

[4] : https://www.reuters.com/world/exclusive-us-warns-india-others-against-sharp-rise-russian-oil-imports-official-2022-03-30

[5] : https://www.wsj.com/articles/saudi-arabia-considers-accepting-yuan-instead-of-dollars-for-chinese-oil-sales-11647351541

[6] : https://multipolarista.com/2022/05/04/brazil-lula-latin-america-currency-us-dollar

[7] : https://www.businessinsider.in/stock-market/news/goldman-sachs-warns-the-dollar-is-at-risk-of-losing-its-dominance-and-could-end-up-a-lesser-player-like-the-uk-pound/articleshow/90598081.cms

[8] : Die Sonderziehungsrechte (SZR) stellen ein vom IWF ausgegebenes Reserveguthaben dar. Sie dienen im Allgemeinen zur Deckung des Liquiditätsbedarfs, falls ein Land eine Finanzkrise erlebt. Die SZR stützen sich auf fünf bedeutende internationale Währungen: den Dollar, den Euro, den Yen, das britische Pfund und seit 2016 den Yuan. Der Internationale Währungsfonds „schöpft Geld“, indem er sich auf die Zentralbanken der Ausgabeländer stützt. Wenn ein Land beschließt, SZR vom IWF zu leihen, kann es die SZR in eine vom IWF akzeptierte Währung tauschen.

Quelle: GoldBroker.com

Zum Autor: Als Student der Finanzwissenschaften und Redakteur bei Le Vent Se Lève hat sich Julien Chevalier auf Fragen der Geld- und Währungspolitik sowie auf die Rolle der Zentralbanken spezialisiert. Er ist überzeugt, dass eine andere Geldpolitik möglich ist und interessiert sich insbesondere für deren Einfluss auf wirtschaftliche und politische Entscheidungen.

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

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21 Kommentare

  1. Scheint wohl das neue Modewort zu sein
    Das Wort mit Ent…
    In der Ukraine melden die Medien Entrussifizierung, die Russen Entnazifizierung und nun oben drauf die Entdollarisierung und womöglich gleich die Entamerikanifizierung mit.
    Fehlt nur noch die Entgenderifizierung.
    Ach was, ich bringe alles durcheinander.
    Die Aktien steigen, die Inflation sinkt, die Medien streuen Beruhigungspillen und Gold tritt auf der Stelle.Und Corona ? Auch schon entcoronifiziert.Börsenseitig.
    Ist doch alles normal.

  2. Die EZB will als letzte der großen westlichen Notenbanken erst im Juli mit
    einer Zinsanhebung auf die hohe Inflation reagieren – das ist wohl zu spät:
    die Lage ist bereits ausser Kontrolle!“

    Wie das ? ¯\_(ツ)_/¯

    Weil die Energiepreise in der €-Zone um sage und schreibe ✍ um +99,2%
    angestiegen
    sind, die Preise für Vorleistungsgüter um 25,1%.

    https://finanzmarktwelt.de/erzeugerpreise-eurozone-energiepreise-992-treiben-die-inflation-236215/

    Bei einem Monatsgehalt „von nur“ € 42.936,50 dürfte die gestiegene
    Inflation „Madame Inflation“ im EZB-Tower mehr als kalt lassen; noch
    kälter den Vorstandssprecher von Morgan Stanley – dieser bekommt
    jeden Tag mit „schlappen“ € 125.718,65 vergütet.

    https://lohnspiegel.org/osterreich/gehalt/vip-gehalt/banker-gehalt

    (▀̿Ĺ̯▀̿ ̿)

    • @klapperschlange
      Eine Inflation bedeutet immer den Ruin einer Fiat-Money Währung und damit sägen sich die Notenbänker den eigenen Ast ab.
      Das wissen die auch und auch denen ist das Hemd näher als der Rock.
      Und Paul Volker machte es vor. Er scherte sich nicht um die Wirtschaft, nicht um die Depression mit Millionen Arbeitslosen und Verelendung breiter Bevölkerungsschichten. Er rettete sich selbst und seine Währung, den Dollar.
      Und hob die Zinsen faktisch über nacht auf über 20% an.
      Und danach waren fast alle pleite, aber der Dollar gerettet.
      Madame Lagarde ist kaltblütig genug, ähnliches zu wagen. Und sie wird im Falle eines Falles die nötigen Schritte tun. Seid gewarnt.

      • @maruti Daran dass die Madame etwas wirksames gegen die Inflation tun wird glaube ich nicht so recht.Sie wird das tun was alle heutigen Politiker hier am besten können : Die Probleme ignorieren und schönreden.

  3. Maruti:
    Würde Fr. Lagarde die Zinsen in ähnlicher Weise wie Volcker seinerzeit erhöhen, wäre Frankreich umgehend pleite. Sie wurde von Macron installiert und würde mit dieser Aktion den Kopf verlieren.
    Wenn Sie sich erinnern, dann waren erst Basiseffekte schuld an der Inflation, dann waren es coronabedingte Sondereffekte, dann war es die Mehrwertsteuer gefolgt von einem “vorübergehenden“ Phänomen. Zwischendurch kam Herr Fratzscher mit seiner MMT und erzählte uns, dass Gelddruckerei ohne Schaffung von Gegenwerten nicht zur Inflation führen könne, usw.. Und momentan steht schon fest, dass die Inflation spätestens im nächsten Jahr wieder unter 3,00 % fallen wird.
    Man erzählt uns diesen Kokolores und lässt den Leitzins unverändert, weil man nichts gegen die Inflation machen will. Anderenfalls hätte man schon etwas unternommen.
    Die EZB kann die Leitzinsen nicht signifikant erhöhen und sie kann die QE-Programme nicht einstellen, ohne schwerste Verwerfungen auszulösen. Ihr bleibt nur die Inflation, um die Schulden zu verringern und den Laden irgendwie über Wasser zu halten. Dass damit schwere Schäden einhergehen, ist den Verantwortlichen natürlich bewusst. Sie nehmen diese Schäden in Kauf, schließlich ist es nur das Geld der Bürger.
    Ich denke, dass man dieses Spiel so lange wie möglich beibehalten wird. Parallel wird man eine Digitalwährung vorbereiten. Klappt der Euro zusammen, wird man die Schuld von sich weisen und einen Sündenbock finden, Putin oder dann vielleicht wieder Trump. Man wird den digitalen Euro einführen, das Volk belügen und sich selbst als Retter in der Not feiern. Dann wird das Spiel wieder von vorne losgehen und der Irrsinn wird sich wiederholen.

    • @RACEW
      Ich fürchte fast dass Sie mit Ihrer Prognose Recht behalten werden.
      Vor ein paar Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass die Deutschen eine Inflationsrate von 8% einfach hinnehmen werden. Ich hätte zumindest ein Beben an den Wahlurnen erwartet.
      Erstaunlich ist für micht auch die Beliebtheit der Grünen. Die grüne Politik wird dazu führen dass mindestens 70% der Deutschen komplett verarmen werden. Trotzdem schaffen es diese 70% nicht Parteien zu wählen die die Grünen aufhalten könnten, wie man es in einer Demokratie erwarten würde.
      Die Macht der Medien Propaganda ist wirklich erstaunlich und furcheinflössend.

    • Hmm, sollte das wirklich so kommen, ist aber auch nicht mehr ratsam mehr als 50% in Gold zu halten. Dann lieber mit der Masse schwimmen und immoblien oder ähnlichen Quatsch. Gold nur noch für den Fall, dass es nicht so kommt.

      • @Dkewi Immobilien ja ,aber nicht in diesem Land .Vielleicht Ungarn,Schweiz,Norwegen,Kanada oder zur Not auch Polen.

        • @Materialist
          Das Leben in Nordeuropa wird ohne billige russische Energie ziemlich kostspielig werden.
          Wenn ich die Auswahl haben zwischen dem Leben im Kommunismus in einem warmen oder kalten Klima, dann entscheide ich mich für das warme Klima.

          • @HD
            Sehr richtig.
            Den Gaspreis können Sie sich unter „Dutch Natural Gas TTF “ ansehen, das sind die Futures.
            Aktuell 500 % über Vorjahr.
            Und das noch ohne Embargo.
            LNG wird noch mal abenteuerlich teurer.

    • @racew
      Ich meinte nicht „läppische“ 8% Inflation. Die hatte Deutschland schön öfters nach 45. Und die Südländer allemal. Ich meinte 40 oder gar 80% Inflation. Also Hyperinflation sozusagen.
      Dann muss Lagarde handeln, Job hin oder her und Macron auch, sonst ist der Euro hinüber und die DM wieder da und Macron sitzt wieder auf seinem Franc.
      5 bis 8 oder auch mal 9% wird man möglicherweise aussitzen und damit seine Staatsschulden verringern.
      Privatschulden allerdings nicht, da man ja die Zinsen anhebt und auch die Einkommen verringert ( eben durch Inflation).

      • @MeisterEder
        Die etwas älteren unter uns errinnern sich vielleicht noch wie die Soviet Union in den 80ern besiegt wurde. Es war zum grossen Teil ein durch Saudi Arabien und den USA massiv gesenkter Ölpreis.
        Unsere feministische Aussenpolitik versucht jetzt den gegenteiligen Ansatz. Man versucht durch eine massive Erhöhung der Gas- und Ölpreise Russland im Geld zu ersticken.

        • @HD
          Ja, da ist was dran. Die Sovjetunion war wirtschaftlich am Ende. Es gab Revolutionen und der Kremel musste umdenken und dem Kommunismus ade sagen.
          Doch wenn nun, da das Grössengleichgewicht der Supermächte gestört ist, andere Länder beginnen, übereinander her zu fallen, wird man nach einer starken Macht rufen. Und diese wird sicher nicht China, Russland oder gar die EU sein.
          Es wird die USA wieder mal sein müssen und damit deren Dollar.
          Das heisst, die USA waren immer nur deshalb so stark, weil man sich von ihnen einen gewissen Schutz erhoffte und noch erhofft.

  4. @Maruti, HD
    Jetzt sieht es aber so aus, als hätten die USA erstmals ebenbürtige oder sogar überlegene Gegner.
    Ein Block aus China, Russland und Indien.
    Wir sehen es ja an deren Zahlungsverkehrssystem ohne Swift.
    Auch der Präsident Pakistans hat sich schon mit Putin getroffen.
    Abhängigkeit von China (Seidenstrasse) und Lebensmitteln aus Russland.
    Da wird sogar die Problematik mit Indien hintangestellt.

    Gerade eben Treffen des Chefs der Afrikanischen Union mit Putin.
    Auch Afrika kommt gerade unter die Kontrolle Chinas und Rußlands.
    Verhungern oder Freunde werden.
    Nicht neu: wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

    China : ist Euch schon aufgefallen, dass die beiden größten Häfen der Welt, Shanghai und Tianjin wegen ein paar Covidfällen wochenlang geschlossen wurden ?
    Von ähnlichen Schliessungen in den Industriegebieten, die den chinesischen Markt versorgen wie Chongking (über 40 Mio Einwohner) hört man nix.
    Theorie: geplante Massnahme, um die Industrie IN EU und USA in die Knie zu zwingen.
    Unsere Produkte können nicht entladen werden und müssen so auch nicht bezahlt werden.
    Die bei uns benötigten Produkte und Rohstoffe kommen nicht an.

    Eine offene Blokade seitens China wäre ein Vertragsbruch.
    Aber wenn man LEIDER die Häfen aus Gesundheitsgründen schliessen muss, ist das höhere Gewalt.
    Schade aber auch. So ein Mist.
    Jetzt fertigt man in China wieder Schiffe ab, weil die Häfen so riesig sind viel mehr, als die USA und wir entladen können. Bald gibt es riesen Staus vor unseren Häfen.
    Dann geht das Spiel von vorne los.

    Beispiel: Wir (USA, England) haben der Ukraine ja sehr effektive Anti-Panzer Raketen und die Stinger geliefert.
    Hat Russland grosse Verluste gebracht.
    Zwischen 2/3 und 3/4 des Gesamtbestandes der NATO ist jetzt aber weg.
    Vor 3 Wochen war Biden bei der Firma Raytheon, die an diesen 2 Raketentypen mitbaut, um den Mitarbeitern zu danken.
    Der Chef musste Biden mitteilen, dass vor Ende 2023 keine Ersatzlieferung neuer Rakten möglich ist.
    Nicht ersetzbare Zulieferteile aus China kommen nicht mehr.
    Könnte es sein, daß China den Seehandel blockiert, damit wir keine Waffen mehr gegen Putin produzieren können ?

    Da spielt jemand sehr gut Schach gegen uns.

    • @MeisterEder
      Zu allem Überfluss plündert Biden auch noch in einem Akt der Verzweiflung die strategischen Ölreserven (SPR) der USA, die eigentlich für den Kriegsfall vorgehalten werden. China kann Taiwan in einem halben Jahr wahrscheinlich einfach „einsammeln“.
      Ich hatte schon befürchtet dass die Biden Regierung schlimm werden würde, aber was in den letzten ein einhalb Jahren abgeht, spottet jeder Beschreibung.

      • @HD
        Es ist ja keine Biden-Regierung.
        In den USA ist unwichtig, welche Marionette die Parteispender (die Wahlwerbung hat über 2 Milliarden pro Kandidat gekostet) vorne hinstellen.
        Das System macht die Politik.
        Auf der Bühne stehen nur lausig bezahlte Schauspieler.
        Der Chef von Goldman oder JP verdient in 3 Tagen mehr als Biden im ganzen Jahr.
        Von Leutchen wie den Hunts ganz zu schweigen.
        Die haben fröhliche 800 Millionen für den Trump-Wahlkampf springen lassen.
        Aus der privaten Portokasse.
        Die Rüstungsindustrie und Big Finance bezahlt beide Kandidaten.
        Trump ist Freund der NRA und von Big Oil.
        U.s.w.
        Biden hat absolute Panik, dass er bei den Zwischenwahlen im Herbst faktisch entmachtet wird.
        Ich habe es schon mal geschrieben:
        Das Jahr 2022 wird in den Geschichtsbüchern viele Seiten füllen.
        LEIDER !

        • @MeisterEder
          Zwischen der Trump- und Biden-Regierung gibt es schon gewaltige Unterschiede.
          Trump hat sich z.B. klar zum Öl bekannt und unter ihm wurden die USA zum ersten Mal zum Netto Exporteur von Öl.
          Biden hingegen tut alles um die Ölförderung in den USA zu behindern. Aber nachdem jetzt die Benzinpreise in die Höhe schiessen und damit seine Umfragewerte in den Keller, bettelt er Saudi Arabien umd Venezuela um mehr Öl an. Das ist nur ein Beispiel für diese absurde Regierungarbeit.
          Trumps grösste Schwäche war wohl seine Personalpolitik. Er hat sich Figuren wie z.B. Bolton aufschwatzen lassen, die dann gegen ihn agitiert haben.

  5. @MeisterEder

    Was das Thema „Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine“ betrifft, hat
    Genosse Putin auch noch eine „Dame im Ärmel“ [ auf dem Schachbrett ]:

    Rückblick auf Deutschland im Mai 1945: die Wehrmacht unterzeichnet die
    bedingungslose Kapitulation, auch gegenüber Rußland (Stalin bestand darauf).

    Seitdem gab es keinen Friedensvertrag zwischen Deutschland und Rußland.

    Und nun schickt sich „Deutschland“ an, schwere Waffen an einen Kriegsgegner
    Rußlands zu liefern.

    Ja,- sind wir denn des Wahnsinns fette Beute „?

    Mich wundert es überhaupt nicht, daß die Waffen (Leo’s, Marder,
    Haubitzen usw.)noch nicht ausgeliefert wurden;
    allenfalls macht man „Ring-Tauschgeschäfte“ mit anderen
    NATO-Ländern, um zu verhindern, daß russische Panzer am
    Brandenburger Tor demnächst die Mitglieder des Bundestages
    „einkassieren“.

    https://www.der-postillon.com/2022/06/vs-1000.html

    • @Klapperschlange
      Ich bin auch gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine, aber die Nichtexistenz eines Friedensvertrages, die offenbar von Ihnen und MeisterEder unterstellt wird, ist ein uralter Rechtsaussen-Mythos.
      Ist spätestens seit den 2+4-Verträgen leider Geschichte. Egal, wie man aus ideologischen Gründen dazu stehen mag!

      • @Malte Brinkmann
        War es nicht vor 2 Wochen der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages, der in der Ausbildung ukrainischen Soldaten auf deutschem Boden und der Lieferung schwerer Waffen das evidente Risiko festgestellt hat , dass wir damit völkerrechtlich als Kriegspartei angesehen werden können ?
        Das sind ja sicher keine Querdenker.
        Ausserdem bitte ich um differenzierte Betrachtung.
        Die Frage, ob der 2+4 Vertrag als formeller Friedensvertrag anzusehen ist, ist unter Juristen sehr umstritten.
        Dass auch irgendwelche Spinner mit eigener Fahne und eigenen Pässen sich darauf ein Hirngespinst aufbauen , heisst nicht, dass alle anderen Leute, die auf diesen Sachverhalt hinweisen, auch rechte Spinner sind.
        Zumindest ich nicht.
        Ich will nur nicht in einem 3. WELTKRIEG sterben, nur weil die USA wieder einen Stellvertreterkrieg für die eigene Waffenindustrie und ihre geostrategischen Pläne brauchen. Irak , Afghanistan und Syrien reicht mir als Abschreckung.
        Ich habe auch erhebliches Mitleid mit den Ukrainern.
        Mehr Waffen heisst nur, dass der Krieg länger dauern wird und mehr Opfer fordern wird.
        Ein neues Syrien.
        Wer kann sich das wünschen ?
        Ein Sieg der Ukraine gegen Russland ist leider völlige Illusion.

  6. @ Klapperschlange
    Ich weiss, ich habe mich nur nich getraut, das zu schreiben.
    Das hat der moderne Deutsche nicht mehr auf dem Schirm.
    Wir sind haarscharf davor, trotz bedingungsloser Kapitulation erneut
    die Sowjetunion indirekt anzugreifen.
    Als (ex) Bayer: um Berlin ist es auch nicht schade.
    Wählen können die nicht, Flughäfen bauen, können die nicht,….

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