Samstag,27.April 2024
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China geht ins Gold und raus aus dem Dollar

Die chinesische Zentralbank hat im Juli noch einmal 23 Tonnen Gold gekauft. Dagegen wurden die Bestände an Dollar-Reserven weiter abgebaut.

China kauft 23 Tonnen Gold

Die chinesische Zentralbank auf dem Goldmarkt weiter als Käufer aktiv. Denn die offiziellen Goldreserven des Landes sind auch im Juli angestiegen. Wie die State Administration of Foreign Exchange (SAFE) am heutigen Monat meldete beliefen sich die Goldbestände Chinas per Ende Juli auf 68,69 Millionen Unzen (2.136,49 Tonnen). Das heißt, die chinesische Zentralbank hat weiter 740.000 Unzen Gold hinzugekauft, was 23 Tonnen entspricht.

Gold, Goldreserven, China (Bild: Goldreporter)
China häuft weiter große Mengen an Gold an und trennt sich von US-Dollar. Seit November 2022 sind die chinesischen Goldreserven um 188 Tonnen angestiegen (Bild: Goldreporter).

Währungs- und Goldreserven

Parallel ist der Wert der gesamten Währungsreserven gegenüber Vormonat um 15,87 Milliarden US-Dollar auf 3.400,72 Milliarden US-Dollar angestiegen. Dagegen wir der Wert des gemeldeten Goldes mit 135,36 Milliarden US-Dollar beziffert. Damit betrug der Gold-Anteil an den Gesamtreserven zuletzt 3,98 Prozent (Vormonat: 3,80 %).

Entwicklung der Goldreserven

Seit November hat die People’s Bank of China mehr als 5,3 Millionen Unzen (188 Tonnen) Gold zugekauft. Hier eine Übersicht über die Entwicklung der Goldreserven in den vergangenen acht Monaten (Quelle: SAFE):

  • November 2022: +32,03 t (1.030.000 Unzen)
  • Dezember 2022: +30,17 t (970.000 Unzen)
  • Januar 2023: +14,93 t (480.000 Unzen)
  • Februar 2023: +24,88 t (800.000 Unzen)
  • März 2023: +18,04 t (580.000 Unzen)
  • April 2023: +8,08 t (260.000 Unzen)
  • Mai 2023: +16,86 Tonnen (510.000 Unzen)
  • Juni 2023: +21,15 Tonnen (680.000 Unzen)
  • Juli 2023: +23,02 Tonnen (740.000 Unzen)

Summe: +188,18 Tonnen (6.050.000 Unzen)

In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Phasen, in denen die chinesische Zentralbank über Monate und Jahre hinweg keine Bestandmeldungen ihrer Gold-Bestände bekanntgab. Darauf folgten oft Zeiträume in denen regelmäßig monatliche Aufstockungen gemeldet wurden – wie derzeit.

Rein ins Gold, raus aus dem Dollar

Außerdem hat sich China in den vergangenen Monaten kontinuierlich von amerikanischen Staatsanleihen getrennt. Das geht aus den Reports des US-Finanzministeriums hervor. Denn im Mai hielt man offiziell noch US-Bonds im Wert von 846,7 Milliarden US-Dollar (-22,2 Mrd. USD gegenüber Vormonat).

Ein Jahr zuvor waren es noch 951,8 Milliarden US-Dollar. Das heißt, innerhalb eines Jahres verringerten sich Chinas Bestände an US-Schuldscheinen um 11 Prozent oder 105,1 Milliarden US-Dollar. Die gesunkenen Dollar-Reserven können teilweise einem Kapitalabzug aus China zugerechnet werden.

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21 Kommentare

  1. Das Risiko für China mit dem Besitz von 850 Mrd US Staatsanleihen, sollte noch immer hoch genug sein. Gilt aber vermutlich auch in die andere Richtung.

      • @Materialist
        Bei dieser gegenseitigen finanziellen Abhängigkeiten kommen einem alle markigen Sprüche zwischen beiden wie großes Theater vor. Die könnten sich am Finanzmarkt gegenseitig genug schaden, wenn sie denn wollten. Ein Schuldenschnitt (bei fast 32 Billionen Dollar Staatsschulden) ist doch mal eine Option .

  2. 23 Tonnen, das ist fast nichts. Die jährliche Fördermenge beträgt 2.500-3.000 Tonnen. Angeblich.
    Ich kann mich noch erinnern, als in den 60 er ahren ein Investor riet:
    Wenn Sie vermögend sind und über ein gutes Einkommen verfügen, kaufen Sie monatlich ! eine Tonne Gold.
    Damit können Sie nichts falsch machen.
    Im Nachhinein, wie war. Hätte ich bloss auf seinen Rat gehört. :).
    Übrigens, meist kaufen die von China verkauften US Bonds andere Länder. So Belgien etwa, gerne auf.
    (Auch Lichtenstein, (Vaduz), Vatikan, Luxemburg und Monaco womöglich. Die reissen sich darum.).

  3. Belgien. Was für eine Lachnummer. Passt genau so zur Storry um die Segeljolle, die Nordstream gesprengt hat. Die Amis halten uns für doof

  4. Jetzt mal ohne Witze.
    Die US Bonds sind so etwas wie bares Geld.
    Die Verringerung dieser in China könnte darauf hindeuten, dass die USA beginnt, China den Stecker zu ziehen und das Kapital abzuziehen.
    Das hat die USA wie man sich sicherlich noch erinnert, mit Japan genau so gemacht. Und damit verhindert, dass Japan Wirtschaftsmacht Nr 1 wird.
    Ich glaube nicht, dass China über den Rückgang der US Bonds glücklich ist. An den Reaktionen von Xi merkt man, dass die Hütte anfangt zu brennen.
    Viele dieser Bonds gehören eigentlich China gar nicht, sondern US Firmen und die ziehen nun das Kapital ab und gehen nach Hause.
    Dirk Müller hat vor ein paar Jahren über dieses Chinesische Problem gesprochen.
    Jedoch scheint die USA verstanden zu haben, dass es für die Weltwirtschaft nicht gut ist, wenn man den Stecker ruckartig zieht. Und nun stellt man eben langsam den Strom ab.
    Es ist gefährlich. die USA zu unterschätzen. Das sind grossartige Schauspieler, auch politisch und wirtschaftlich.

    • Nun gut. Müller hört sich auch gerne reden. Wir haben nicht mehr die 80er Jahre und China ist nicht Japan, ein von den USA besetztes Land. Die USA sind überdies wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich nicht mehr das, was sie einmal waren.

      Wir werden sehen, wer hier wem den Stecker zieht.

      • @Maruti /Gold Newbie
        Wenn ich Dirk Müller reden höre, sehe ich mir immer die Performance seines Fonds an.
        Gruselig.
        Das könnte meine Oma besser.
        Da sind wir mit unseren langweiligen Münzen um Klassen besser gefahren.
        OK: Er liegt in etlichen Einschätzungen richtig.
        Aber Geld würde ich ihm keins geben.

  5. Die BRICS Staaten werden dem Westen den Stecker ziehen, wenn nicht jetzt, dann später.

    Die einzige Chance für den Westen ist es die Länder zu Spalten. Das ist in der Vergangenheit häufig gelungen.

    Am Beispiel Niger werden wir jetzt sehen (Donnerstag habe ich gelesen), ob der Westen noch die Kraft hat das wieder zu tun.

    Ich glaube zwar auch nicht, dass im August die BRICS es schaffen sich auf eine goldgedeckte Handelswährung zu einigen. Aber sie werden vereinbaren den Handel ohne den Dollar zu betreiben (siehe Pressekonferenz von Lula). Das ist dann ein grosser Schritt in die wirtschaftliche Unabhängigkeit dieser Länder.

    Darüber hinaus wird es spannend, welche Länder bei den Brics aufgenommen werden. Saudi Arabien wäre ein spannender Kandidat!

  6. @stillhalter
    Die BRICS, allesamt ausser Russland, 3. Weltländer und Bezieher von Entwicklungshilfe. China bezieht diese immer noch aus Deutschland.
    All diese Länder haben nicht allzu viel fertig gebracht, ausser Löcher zu graben und den Inhalt dem Westen zu verkaufen und damit die eigenen Despoten und Diktaturen zu finanzieren. ( Russland, Südafrika, China, wohl auch Brasilien und Indien von Saudi Arabien gar nicht zu reden). Und nun wollen die alle den Entwicklungshelfern drohen.
    Das erinnert mich, an den ewigen Studenten von Papas Gnaden, der nun nach 40 Semestern seinen Bachelor in Sozialpädagogik gemacht hat. Und es nun dem Papa so richtig zeigen will.

  7. Die angeblichen Goldreserven der USA betragen 8.800 Tonnen. Das sind nur ca. 500 Milliarden USD.
    Wenn China USTs umwandelt in Gold, dann frage ich mich, wer hier wem den Stecker zieht?
    Die Amis verschulden sich im Rekordtempo und die Zinszahlungen für das lfd. Jahr sollen auf 1.000 Milliarden USD steigen.
    Allein diese Relation zeigt klar, dass Bretton Woods III nicht mehr weit weg ist.
    Der Westen hat nur eine Chance. Gold neu zu bewerten um die Bilanzen der ZB aufzupolieren.
    CBDC wird nicht die Akzeptanz finden, die man sich erhofft. Aber vielleicht führt man unsere Wirtschaft absichtlich in den Abgrund, um den Great Reset und damit die Akzeptanz von digitalen Versklavungsgeld durchzusetzen. Es sieht ganz danach aus.

    • @chuck

      Den Bürgern CBDCs aufzuzwingen wird man versuchen umzusetzen. Das hilft aber nicht gegenüber anderen Staaten. Das ist ein ganz anderes Thema. Wenn die den Dollar nicht mehr mögen, dann ist ende mit lustig.

      Wir müssen dann Rohstoffe gegen echtes Geld kaufen.

  8. @ Chuck
    Man muss sich das einmal vorstellen, die Amis
    müssen 1000 Milliarden, oder eine Billion pro Jahr Schülerinnen zahlen. Die Verschuldung in den USA steigt aber ungebremst weiter.
    Ihr könnt Euch die Schulden Uhr USA im Internet angucken, es wird einem übel. Ein Philosoph hat einmal zitiert: Es gibt oft Situationen da wird der Wahnsinn zur Normalität. Nun, wie schon hier erwähnt interessiert das im Moment niemanden.
    Es stellt sich die Frage, wielange dieser Irrsinn weitergeht. Das kann natürlich niemand voraussehen. Ich sage nur: Es wird ein Böses Ende nehmen.
    Grüsse aus der Schweiz

  9. Goldreporter:
    Auch wenn die Bezugnahme auf die SED unrichtig ist, so bleibt der Wahlslogan der CDU bedenklich.
    Es ist m.E. die erste Pflicht eines jeden Politikers, sich dafür einzusetzen, dass die Lebensbedingungen im Land gut sind und nach Möglichkeit stets verbessert werden. Wenn man diese Selbstverständlichkeit zu einem Wahlwerbeslogan erhebt, kommt ein Ungleichgewicht zum Vorschein. In der DDR hat man den Menschen jeden Tag die Vorzüge des sozialistischen Staates vorgelogen. Und im dritten Reich war es ähnlich. Ein funktionierender Staat, der die Interessen der eigenen Bevölkerung wahrt, hat so etwas nicht nötig. Die Zurschaustellung dieser Selbstverständlichkeit verdeutlicht das eigene Unvermögen.

  10. @Racew, @ Goldreporter
    Sorry, ich hätte es als Satire kennzeichnen sollen.
    Manchmal gehen mit mir die Pferde durch, nach dem Moto: je schlimmer die Lage, desto mehr Humor braucht der Mensch.
    Beim 2. Bild mit Helmut und Erich ist es ja offensichtlich gewesen.

    Bedenklich aus meiner Sicht ist ja, dass man bei der ex-post-Betrachtung der merkelschen Politik diese Fakes für möglich bis wahrscheinlich halten kann.

    Zurück zu den Faken:
    Die BRD ist wirtschaftllch auf dem Weg der DDR. Nur dass es in 2030 kein reiches Land geben wird, dass die Rechnung für die katastrophale Politik bezahlen wird.
    Der Euro ist auf dem Weg der DDR-Mark (und nicht nur der).

    Ende August wird es spannend, wie die BRICS-Verrechnungswährung ausfallen wird.
    Und wie China seine seit 01.08. geltende Exportgenehmigungspflicht für seltene Rohstoffe wirklich umsetzen wird.
    Wenn der Westen weiter Huawei etc. boykottiert , könnte man ja als Reaktion Neodym etc. in 100 kg-Chargen bei Alibaba meistbietend versteigern. Dito für Elektroautobatterien und deren Vorprodukte.
    Zahlbar ausschließlich in Gold oder Silber.

    Es riecht preislich derzeit sehr erfreulich nach Nachkaufgelegenheit.
    Wie lange noch ?

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