Dienstag,19.März 2024
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Edelmetalle: JP Morgan verdiente 1 Milliarde Dollar mit Gold

JP Morgan Chase & Co. ist der größte Player auf dem US-amerikanischen Edelmetall-Markt. Die Bank soll im Jahresverlauf gut 1 Milliarde Dollar mit Gold verdient und auch vom physischen Gold-Notstand an der COMEX profitiert haben.

JP Morgan unter den Geschäftsbanken der größte Derivatehändler der USA. Die Bank dominiert auch die Geschäfte mit Gold und Silber (Foto: Goldreporter).

Gold und Silber

JP Morgan Chase & Co. (JPM) ist unter den amerikanischen Geschäftsbanken der mit Abstand größte Akteur im Geschäft mit Gold und Silber. Das gilt spätestens seit der Übernahme von Bear Stearns im Umfeld der Finanzkrise von 2008. Und die gleiche Position nimmt die amerikanische Investmentbank auf dem gesamten US-amerikanischen Derivatemarkt ein. Per Ende Juni hielt JPM laut den Angaben im jüngsten OCC-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC Derivate im Nominalwert von 52,6 Billionen (!) US-Dollar (US = Trillions). Goldman Sachs folgte an zweiter Position mit 43,3 Billionen US-Dollar. Die Bankenbranche betont immer wieder, dass die Derivate-Positionen durch Gegengeschäfte weitgehend abgesichert seien.

Größter Player

Und der OCC-Report enthält auch Informationen über das Engagement der Banken im Bereich der Edelmetall-Derivate (Forwards, Futures, Optionen, Swaps). Hier war JPM im zweiten Quartal 2020 mit einer Position von 28,2 Milliarden US-Dollar führend unter den US-Banken. Wie groß der Anteil von JPM in diesem Markt ist, zeigen die Angaben über den Gesamtmarkt. In Q2 2020 hielten alle US-Banken zusammen Edelmetall-Derivate im Umfang von 52,42 Milliarden US-Dollar. JPM besaß also einen Marktanteil von fast 54 Prozent.

Daten aus dem letzten OCC-Bericht per 30. Juni 2020. JPM besaß Edelmetall-Derivate im Nominalwert von 28,2 Milliarden US-Dollar. Beim weitaus größten Teil soll es sich laut Reuters um Gold handeln.

1 Milliarde mit Gold (und Silber)

Wie Reuters nun laut Informationen von McKinsey CIB Insights berichtet, hat JP Morgan in diesem Jahr bereits rund 1 Milliarden US-Dollar mit dem Handel, der Lagerung und Finanzierung von Edelmetallen eingenommen. Dabei habe die Bank ihren Marktanteil weiter vergrößert. Es soll unter den Top-Geschäftsbanken mindestens die Hälfte der Gesamterlöse in diesem Sektor sein. Das korrespondiert mit den von uns Eingangs präsentierten Zahlen. Laut Reuters sollen die Erlöse hauptsächlich auf Geschäfte mit Gold entfallen. Und es heißt auch, nie zuvor habe eine Bank in einem einzigen Jahr mit Edelmetallen mehr als 600 Millionen US-Dollar mit Edelmetallen verdient.

Dicke Geschäfte

JP Morgan hat laut dem Reuters-Bericht stark vom Gold-Notstand an der COMEX im vergangenen Frühjahr und Sommer profitiert. Denn die Bank besitzt auch das größte Gold-Lager an der COMEX. Per 19. November 2020 waren es etwas mehr als 13 Millionen Unzen (415 Tonnen) – rund 35 Prozent der gesamten COMEX-Lagerbestände. Etwa 3,3 Millionen Unzen (ca. 102 Tonnen) befanden sich zu diesem Zeitpunkt im direkten Besitz der Bullionbank. Den Rest lagerte man im Kundenauftrag. Physisches Gold war am US-Terminmarkt im Zuge der ersten Corona-Welle enorm gefragt.

Goldreporter

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19 Kommentare

  1. Ja so sieht es nun einmal aus,Gold nähert sich den 1796-1754.- usd jetzt ist mein Kauf-Ziel so hoffe ich doch bald erreicht
    Wünsche allen noch einen entspannten Tag

    • @ukunda

      Woher kommt dieser Sinneswandel beim „Gold Shoppen“?

      Ich kenne noch die @ukunda-Ankündigung, daß er bei $666,66 pro Unze wieder einsteigen wollte.

      • @ Klapperschlange

        Wenn du das noch weißt dann solltest aber auch wissen das ich geschrieben habe das wenn es über 1554.- usd geht es dann nicht mehr diesen Rückfall gibt. Und genau so war es dann doch. Ergo fällt das leider aus
        herzliche Grüße aus Wien

        • @ukunda
          Haben Sie das Bankenkartell in Ihre Rechnung mit einbezogen ?
          Ich halte einen Kauf bei 1750 Dollar noch für zu früh.
          Ich habe nämlich im Sommer 2020 etwas läuten hören.
          Der Goldpreis soll wieder 1.000 Dollar kosten.
          Das Kartell bekam den entsprechende Auftrag.

          • @maruti

            Ich versuche die ganze Zeit zu verstehen, was in verschwörungstheoretischen Köpfen so vorsichgeht. Keine Ahnung, aber schön einfach ist es. Und man muss sich nicht mit den lästigen Details auseinandersetzen.

          • @ Maruti

            Möglich ist alles denn der Markt hat immer Recht!!!
            Doch ehrlich gesagt halte ich das 1000.- usd Ziel für überzogen.Versicherungen Banken Fonds stehen bei gewissen Zielen schon in der Warteschlange.
            Klar kann es eine überschießende Abwärtskerze kommen ,hab da aber ein sehr sehr gutes Gefühl,das es nicht sehr viel tiefer geht

  2. Das ist doch endlich mal eine gute Nachricht.

    Nach Jahren der Manipulation und des systematischen Betrugs – Stichwort „Spoofing“ [„Verschleierung“] – im Future-Handel mit Edelmetallen und einer Rekordstrafe in Höhe von fast 1 Milliarde Dollar, wird nun endlich wieder grundehrlich Profit generiert. Vereinzelte „Personen, die es betrifft“ wurden freigesetzt und „interne Kontrollen“ wurden über das bisherige, sowieso schon hohe Maß hinaus nochmals „verstärkt“. Was mich nicht umbringt, macht mich schließlich stärker [frei nach Nietzsche].

    Auch die Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission [CFTC] ist mit sich zufrieden: „Der Fall beweise die Entschlossenheit seiner Behörde, „diejenigen hart anzufassen, die bewusst gegen unsere Regeln verstoßen, um wen auch immer es sich handelt“, sagte CFTC-Chef Heath Tarbert. „Versuche, unsere Märkte zu manipulieren, werden wir nicht hinnehmen.“ Claro, da bedanken wir uns natürlich [schlag]artig und freuen uns für die ehrbaren Kaufleute bei JP Morgan Chase.

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/jp-morgan-strafe-marktmanipulation-101.html

      • @FML

        Claro, die meisten schon.
        Und die anderen müssen eben noch an einem Klassiker üben:

        ~~~~~~~~~~~~~~~~~~

        Rosen auf den Weg gestreut

        Ihr müßt sie lieb und nett behandeln,
        erschreckt sie nicht – sie sind so zart!
        Ihr müßt mit Palmen sie umwandeln,
        getreulich ihrer Eigenart!
        Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft –:
        Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!

        Wenn sie in ihren Sälen hetzen,
        sagt: »Ja und Amen – aber gern!
        Hier habt ihr mich – schlagt mich in Fetzen!«
        Und prügeln sie, so lobt den Herrn.
        Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft!
        Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft.

        Und schießen sie –: du lieber Himmel,
        schätzt ihr das Leben so hoch ein?
        Das ist ein Pazifisten-Fimmel!
        Wer möchte nicht gern Opfer sein?
        Nennt sie: die süßen Schnuckerchen,
        gebt ihnen Bonbons und Zuckerchen …

        Und verspürt ihr auch
        in euerm Bauch
        den Hitler-Dolch, tief, bis zum Heft –:
        Küßt die Faschisten, küßt die Faschisten,
        küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft –!

        Kurt Tucholsky als Theobald Tiger

        Die Weltbühne, 31.03.1931, Nr. 13, S. 452.

  3. Es gilt: Ruhe bewahren.

    Vertraut der „Omnipotenz“ der Zentralbanker, denn:

    Sie werden in Ihrem Leben keine weitere Finanzkrise mehr erleben.“ 
(Janet Yellen, im Herbst 2018, und zukünftige US-Finanzministerin unter Joe Biden)

  4. Klapperschlange,

    …keine weitere Finanzkrise mehr…
    Das glaube ich Janet sogar.

    Wir sind immer noch in der Finanzkrise von 2004 und Folgejahre.
    Nur dass der Finanz-„Krebs“ nun zahlreiche Metastasen in lebenswichtigen Organen gesetzt hat.

    Wir werden diese Krise jetzt ganz ordentlich (und sehr schmerzhaft für die Mehrheit) zu Ende bringen und dann geht es frohgemut von vorne los.
    Mit neuem Geld, neuem System (hoffentlich) und neuen Politikern, letzter Punkt ist meine eigentliche Sorge.
    Das hat schon mal übel geendet nach 1929.

  5. Warum haben die Banken ein Interesse ihre AKTIVA Goldwertbestände zum Jahresende in ihren Bilanzen wertmäßig zu drücken? Eigentlich sollte es
    doch genau umgekehrt sein um einen schuldenfreien „gesunden“ Eindruck zu
    schaffen…?

    • Domino

      Kann steuerliche Gründe haben.
      Niegrigerer Wert = niedrigerer Gewinn = weniger Ertragsteuern.
      Gilt aber nur für Banken, die zumindest offiziell Gewinn machen.

    • @Domino
      https://www.newsweek.com/world-277-trillion-debt-so-why-arent-economists-more-worried-1549818
      Mit den Wölfen heulen. Ich, die Bank, bin arm, also her mit dem nächsten Schluck aus der Pulle. Bail-out-mittels Steuergeld, Bail-in, und die Anleger und Sparer fleddere ich, oder die Zentralbank schüttet ihr Füllhorn über mich aus. Da wäre ich ja schön blöd, allen zu erzählen, schaut mal, es geht mir gut.
      This is my bullion’s worth
      https://www.youtube.com/watch?v=N3ZVLOLMRMw

      This is my bullion’s worth, and to my listening ears
      The gold price sings, and round me rings the music of the spheres.

      This is my bullion’s worth, the banks their profits raise,
      With dawning fight and interest light, declare Jay Powell’s praise.
      This is my bullion’s worth, it shines in all that’s fair.
      In the hustling charts I hear it pass, it speaks to me everywhere.

      This is my bullion’s worth: Oh let me never forget
      That though the wrong seems oft so strong, gold is the ruler yet.
      This is my bullion’s worth. Why should I trust the Fed?
      The hoard is king, let the heavens ring! Gold reigns, let the earth be glad!

  6. Alberne Kursentwicklung sowie beim Gold auch bei Aktien.
    Rekordhohe Neuverschuldungen ( Gelddrucken ohne Ende ) Wirtschaftseinbrüche in noch nie da gewesener Höhe.
    Das hat mit freien Märkten nichts mehr zu tun. Papiercasino der Hochfinanz in den USA

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