Sonntag,08.Dezember 2024
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Exponentialität führt zu Finalität

Exponentielle Aufwärtsbewegungen enden fast ausnahmslos mit einer genauso starken Abwärtsbewegung. Also: Das wird an den Märkten vielfach ein schlimmes Ende nehmen.

Von Egon von Greyerz, Matterhorn Asset Management AG

Während technologische Entwicklungen und Marktkurse parabolisch verlaufen, erleben wir, wie viele „Marktexperten“ (selbst intelligente) die Prognose stellen, wir befänden uns heute in einer exponentiellen Wirtschaftsära.

Folglich sind viele Menschen im Glauben, dass all das ewig weitergehen werde. Das ist die typische Einstellungen in den absoluten Hochphasen von Märkten und Ökonomien. Sie ist der Garant dafür, dass all das kein gutes Ende nehmen wird.

Es ist jedenfalls vollkommener Unsinn, zu glauben, dass exponentielle Steigerungen auf Grundlage von Defiziten, Schulden und Falschgeld der Beginn einer neuer Ära wären. Wer sich intensiver mit Wirtschaft und Marktgeschichte beschäftigt, weiß: Exponentielle Bewegungen verweisen auf das Ende einer Ära und nicht deren Beginn. Wie ich immer wieder anmerke, ist die Geschichte (die sich „reimt“ und auch wiederholt) unser bester Lehrer. Und aktuell sehen wir – mit Blick auf die Geschichte – düstere Warnsignale.

Stecken wir in einem Paradigmenwechsel?

Der Mensch extrapoliert aus irgendeinem Grund immer wieder laufende Trends, ob nun Bevölkerungswachstum oder Aktienmarktgewinne. Aus Aussagen, die während historischer Aktienmarkttops wie 1929, 1987 oder 2000 getroffen wurden, wissen wir, dass damals jeder – vom Politiker bis zum Investoren – im Glauben war, dieser Trend werde ewig anhalten.

Viele Märkte und Investitionsanlagen verzeichnen gerade exponentielle Anstiege und aktuell prognostiziert kaum jemand das Ende dieses euphorischen Zustands.

Halbierung der Weltbevölkerung?

Beginnen wir mit der Weltbevölkerung. Tausende Jahre lang hatte es ein sehr langsames aber konstantes Wachstum der Weltbevölkerung gegeben. In den 1850er Jahren erreichte sie 1 Milliarde Menschen.

Weltbevölkerung, exponentiell

Ab Mitte des 19. Jh. setzte dann exponentielles Bevölkerungswachstum ein, und heute leben fast 8 Milliarden Menschen auf der Erde.

Große Bedeutung für dieses Wachstum hatten Energie und besonders Öl; sie führten zu Steigerungen bei der Nahrungsmittelproduktion, zur Industrialisierung, zu besserer medizinischer Versorgung der Menschen etc.

Exponentielle Gesetzmäßigkeiten und der Zinsenzins

Das mooresche „Gesetz“, das zuerst im Kontext von Computerchiptransistoren bekannt wurde, stellt im Grunde eine Hochrechnung historischer Trends dar. Diese Hochrechnungen unterliegen jedoch dem Trugschluss, dass der besagte Trend für immer und ewig Bestand haben wird, ob nun im Kontext von Bevölkerungsentwicklung oder Aktienkursbewegung.

Die alte Erzählung vom Erfinder des Schachbretts zeigt uns, wie wenig exponentielle Bewegungen verstanden werden. Dem Erfinder des Schachbretts versprach der König eine Belohnung. Der Erfinder bat um ein Weizenkorn für das erste Feld des Schachbretts, zwei für das zweite, vier für das dritte und so weiter und so fort. Der König dachte, diese Bitte sei einfach und günstig zu erfüllen. Allerdings verstand er nur wenig von den Gesetzmäßigkeiten der Aufzinsung und des Zinseszinses. Denn beim 64 Feld angekommen, bräuchte es ganze 18 Trillionen Körner! Diese Menge überstieg aber die Gesamtproduktion des Königreiches. Anstatt also eine Belohnung für seine Erfindung zu bekommen, wurde der Mann hingerichtet, weil er seinen König zum Narren gehalten hatte.

Je länger ein Trend Bestand hat, desto beständiger und dauerhafter wird er wahrgenommen. Die Explosion des Bevölkerungswachstums scheint heute nicht umkehrbar. Allerdings kann man am Beispiel der Pest (Mitte des des 14. Jh.) sehen, wie schnell sich die Weltbevölkerung halbieren kann. Zumindest in Europa war das der Fall und wahrscheinlich auch im Rest der Welt.

Also: Exponentielle Bewegungen gehen immer zu Ende; und auch diese wird enden. Die Gründe für die kommende „Korrektur“ wird wahrscheinlich ein Mix aus den unten im Diagramm gezeigten Ursachen sein.

Exponentiell funktioniert auch umgekehrt

Nicht nur die exponentiellen Aufwärtsbewegungen sind spektakulär, sondern auch die entsprechenden Umkehrbewegungen. Selbst wenn es kaum jemand begreifen mag: Exponentielle Bewegungen verkehren sich immer ins Gegenteil, zumindest zeitweise. Das Problem dabei ist, dass die Umkehrbewegungen immer schneller, brutaler und haarsträubender sind als die Anstiegsphasen.

Eine Korrektur der Weltbevölkerungsentwicklung von 8 auf 4 Milliarden wäre aus statistischer Sicht völlig normal. Für die Welt wäre das natürlich verheerend. Doch wenn der Anstieg, ausgehend von 1 Milliarde Menschen, 170 Jahre gebraucht hatte, so könnte die „Korrektur“ womöglich halb so lange dauern, also vielleicht 85 Jahre. Nur zukünftige Historiker werden der Welt erzählen können, was wirklich passierte.

Wie man im Diagramm unten sehen kann, ist Wirtschaftswachstum voll und ganz an die Verfügbarkeit von Erdöl gekoppelt. Man sieht, dass das globale Pro-Kopf-BIP (von 1968) gemeinsam mit dem Konsum und somit der Verfügbarkeit von Erdöl wächst. Da wahrscheinlich die Ölproduktion langfristig sinken wird, müsste auch das Wirtschaftswachstum sinken. Das deckt sich voll und ganz mit der Meinung, die ich in vielen Interviews und Artikeln vertreten haben, dass wir am Ende eines großen Wirtschaftszyklus stehen, der 300 Jahre und vielleicht mehr umfasst.

OECD

Es scheint zudem auf sehr lange Zeit hinweg unwahrscheinlich, dass fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Für Klimakontrollaktivisten dürfte das eine politisch sehr unbequeme Meinung sein. Die meisten erkennen nicht, dass erneuerbare Energiequellen sehr kostspielig sind und nichtsdestotrotz von fossiler Brennstofferzeugung abhängig sind – von Elektroautos über Windturbinen bis hin zu Solarkollektoren.

Exponentielle Marktbewegungen

Einige der jüngsten exponentiellen Bewegungen sind in der Tat spektakulär.

Exponentielle Bewegungen, die böse enden werden

Tech-Aktien, exponentiell

Tesla, Microsoft, exponentiell

Die oben gezeigte Bewegungen spiegeln einen sehr stark übertriebenen Einfluss neuer Technologien wieder. Sobald eine neue Erfindung aufgenommen und eingegliedert wird, wächst ihr Wert im Einklang mit den allgemeinen Marktentwicklungen. Nehmen wird das zu seiner Zeit revolutionäre Rad als Beispiel. Es wurde einmal erfunden. Doch heutzutage kommt es mit Sicherheit nicht mehr in den Genuss irgendeines Aufschlags. Der Wert einer neuen Technologie sorgt also nur temporär für deutlich erhöhte Bewertungen an den Märkten; anschließend werden auch die oben gezeigten Bewegungen von großen Korrekturen (von deutlich mehr als 50 %) eingeholt werden.

Bitcoin – Geht es noch exponentieller?

Wer im Jahr 2010 1.000 $ in Bitcoin investiert hätte – zum Preis von 0,08 $ pro Coin – der hätte im April am 65.000 $-Hoch 800 Millionen $ gehabt. Heute wären es 400 Millionen $ beim einem BTC-Preis von 32.500 $. Auch hier zeigt sich: Wie gewonnen so zerronnen.

Bitcoin, Exponentiell

Es scheint klar, dass ein derart volatiler Artikel wie Bitcoin nie und nimmer geeignet ist, Geld oder Währungen zu ersetzen. Zudem würden die Zentralbanken das nicht zulassen. Spekulative Manien können länger Bestand haben, als die meisten sich vorstellen können. Also: Bitcoin könnte auf eine Million steigen oder auf NULL fallen. Nicht das beste Chancenverhältnis. Und mit Sicherheit hat Bitcoin nichts mit Vermögenssicherung zu tun.

Bitcoin vs. Gold

Bitcoin ist bislang eine spektakuläre Spekulationsanlage gewesen; Investoren, die früh eingestiegen sind, haben enorme Gewinne gemacht. Wie alle anderen exponentiellen Manien wird auch diese wahrscheinlich tränenreich enden. Wer aber jetzt, als schlauer Investor, diversifiziert und in physisches Gold und etwas Silber umgeschichtet hat, der dürfte wohl das beste aus beiden Welten mitgenommen haben.

Bitcoin, Gold, Ratio

Ich bezweifle, dass Bitcoin weiterhin besser abschneiden wird als Gold. Doch selbst wenn, so bleibt es ein binäres Investment, das theoretisch, im Verlauf einer anhaltenden spekulativen Manie, auf 1 Million steigen kann – oder aber auf null fallen wird, was aus meiner Sicht wahrscheinlicher ist.

Exponentialität führt zu Finalität

Wie oben gezeigt wurde, vollziehen Weltbevölkerung zusammen mit zahlreichen Märkten und Finanzinstrumenten gerade exponentielle Bewegungen. Und exponentielle Aufwärtsbewegungen enden fast ausnahmslos mit einer genauso starken Abwärtsbewegung. Also: Das wird ein schlimmes Ende nehmen.

Angesichts jetzt exponentiell steigender Schulden und Defizite wird Gold nach wie vor die Zerstörung des Fiat-Geldes widerspiegeln – so wie schon seit Jahrtausenden.

Doch vor allem: Gold ist die Vermögenssicherung par excellence. Das zeigt uns die Geschichte.

Egon von Greyerz ist Gründer und Managing Partner der Matterhorn Asset Management AG (www.goldswitzerland.com).

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

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22 Kommentare

    • Ich habe mir mal erlaubt das Ganze zu übersetzen:
      „Putin will in einer dramatischen Rede eine Vision für die Zukunft darlegen, was laut Verbündeten das „wichtigste politische Ereignis der Welt“ sein wird“

      Es stellte sich jedoch heraus, dass Putin in keiner dramatischen Rede eine Vision für die Zukunft dargelegt hat, und „das wichtigste politische Ereignis der Welt“ hat nicht stattgefunden.

      Was hat sich abgespielt?

      Meiner Meinung nach gibt es nur eine Erklärung für diese merkwürdige Situation: Putin drohte damit, den russischen Rubel und den chinesischen Yuan wieder mit Gold zu unterlegen, und das jagte der BIZ, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel, Schweiz, einen gehörigen Schrecken ein, die dem Druck Russlands und seines Verbündeten China nachgab.

      Als Ergebnis von Putins Drohung teilte die BIZ im Mai dieses Jahres mit, dass sie neue Regeln für internationale Banken in Bezug auf die Darstellung der von ihnen gehaltenen Goldmengen einführe, die nicht länger „nicht zugewiesenes Gold“ beinhalten sollen.

      Es waren die Geschäfte mit „nicht zugewiesenem Gold“, d.h. „mythischem Gold“, die es den wichtigsten Banken Großbritanniens und der USA ermöglicht haben, den Marktpreis für Gold zu kontrollieren und zu unterdrücken. Nach den neuen Regeln, die am 28. Juni dieses Jahres in vollem Umfang vorgestellt werden sollen, wird der Goldpreis nicht mehr der Manipulation seitens der USA und Großbritanniens unterliegen, weil die wichtigsten Banken dieser Länder nicht mehr auf „nicht zugewiesenes“ – d.h. nicht existierendes – Gold für ihre Absprachen zur Preiskontrolle des Metalls zählen können.

      Russland und sein Verbündeter China heben damit die Macht der USA und Großbritanniens auf, den Goldpreis so viele Jahre lang in einem „Tiefkühlschrank“ zu halten.

      Niemand weiß, wie hoch der Goldpreis nach dem 28. Juni sein wird, aber je höher er steigt, desto niedriger wird der internationale Wert des Dollars und anderer nationaler Währungen, die durch die Konzentration ihrer Reserven in Dollar an den Dollar gebunden sind.

      Die enormen US-Importe chinesischer Waren werden auf ein Rinnsal sinken müssen. Und diese Reduzierung – das Ergebnis einer Rückkehr zur wirtschaftlichen Realität – wird den Lebensstandard der Amerikaner dezimieren.

      Ein neues Zeitalter, auferlegt von Russland und China, wird am 28. Juni 2021 beginnen, wenn Gold seine uralte Funktion als GELD wiedererlangt.

      Interessant ist das ganze mit dem „anallocated“/“nicht zugewiesenem“ Gold?
      Was ist damit gemeint? Das Papiergold?

      • @Corleone

        „Allokiertes Gold“ bedeutet, dass das Gold Ihr Eigentum ist und Sie der rechtliche
        Eigentümer des Goldes sind. Allokierte Goldkonten verwenden Ihre Gelder zum
        Kauf und zur Lagerung von physischem Gold in sicheren, versicherten Tresoren.
        Das Gold bleibt im Tresor und kann nicht für andere Zwecke (z.B.
        Verleihen gegen Zinsen) verwendet werden.

        Bei nicht zugewiesenem („unallocated“) Gold haben viele das Gefühl, dass es
        riskanter ist. Nicht zugewiesene Goldkonten müssen Ihr Gold nicht
        physisch
        lagern.
        Ihr Gold kann während der Zeit, in der eine Bank das Gold in Ihrem Namen hält,
        ausgeliehen werden. Wenn der Goldanbieter in Konkurs geht, haben Sie nur das
        Versprechen, Ihr Gold zurückzugeben – was Sie dann verzweifelt in der
        langen Warteschlange mit anderen Gläubigern stehen lässt.

        \(^_^)/

      • Basel III ist schon länger im werden. Wann wurde das entwickelt? 2008? Das ist keine neue Erfindung von Russland und schon garnicht von China. Die sollen sich hier keine Pfauenfedern aufsetzen. Kann nur sein, dass die beiden etwas nachhelfen wollen, weil sich die Banken in der EU bisher erfolgreich gegen die Umsetzung des Pakets in dem ursprünglich angedachten Umfang wehren. Das Datum stammt auch aus dem Euroraum und nicht von außerhalb.
        @Graf Zahl: „Zugewiesen“ heist, dass das eine Stück Edelmetall (mit der eingeprägten Nummer) genau den einen Besitzer hat. Ist es nicht zugewiesen, hat jemand durch einen Zettel einen Anspruch auf ein Stück Edelmetall. Das kann jedoch jedes X-beliebige Stück sein. Auch eine Unze, die nicht im Tresor dieser Bank, sondern einer anderen liegt. Will der Zertifikatehalter die physische Auslieferung, wird irgendwoher ein Stück besorgt und geliefert. Dabei ist egal, wie viele Personen Anspruch auf den kompletten Lagerbestand haben.

        • Ah, man sollte doch erst alle Kommentare durchlesen, bevor man oben die Fragen beantworet. @Thanatos beschreibt „Basel 3“ unten besser als ich.

        • @ukunda
          Sagen wir mal, momentan eingepreist.
          Kann aber gut sein, dass Basel 3 gar nicht kommt, vertagt wird, abgeändert wird in die eine oder andere Richtung.
          Dazu kommt noch, dass der Preis vom sehr kleinen Goldmarkt eingepreist ist, nicht aber der, welchen die „Goldbanken“ per Fixing festlegen.
          Die könnten theoretisch den Goldpreis am 15.July auf 1.000 Dollar setzen oder genau so gut auch auf 5.000.
          Niemand könnte etwas dagegen tun.
          Der kleine Goldmarkt schon gar nicht.
          Und ehrlich, wen würde es jucken, der eine Preis oder der andere ?
          Keine Sau, pardon.
          Letztlich aber könnten die Banken doch interessiert sein, den Goldpreis steigen zu lassen um damit zu verhindern, neues Gold einlagern zu müssen um damit die Eigenkapitalforderungen zu erfüllen.
          Wäre doch diesbezüglich der billigere Weg.
          Käme dies doch dem Gold drucken gleich.

  1. Hat jemand mitbekommen,dass Gold im Rahmen der Novellierung von Basel 3 seinen Status von TIER 3 (was auch immer TIER bedeutet?!am ehesten der Kapitalrang) auf TIER 1 geändert bekommt?Das heisst,Gold wird gleichgesetzt mit Bargeld und mündelsicheren Staatsanleihen?Sehe ich das richtig?

  2. @Chinaman & @Don Corleone

    Einer muss ja den Bedenkenträger spielen – auch wenn ich mir wünschen würde, Vollzug in Sachen eines sino-russischen Währungs-Revirements melden zu können. Aber hey, das hole ich einfach bei Gelegenheit nach. Versprochen.

    Der Artikel ist aber auch wirklich zu drollig: Eine ‚dramatische‘ Rede, die nur deshalb nicht existiert, weil die extraterrestrische* BIZ in einem Akt des vorauseilenden Gehorsams [‚RT‘: gegenüber Putin!] am 28. Juni einen wichtigen Schritt zur Implementierung von Basel III unternimmt [Gold wird im Rahmen der reformierten Eigenkapitalrichtlinien für Banken ein erstrangiges sog. ‚Tier 1‘-Asset].

    Nur hat leider Gottes „Basel“ schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Bereits im Dezember 2010 wurde die vorläufige Endfassung von Basel III veröffentlicht – übrigens incl. eines Fahrplans zur Umsetzung, der allerdings durch Interventionen des betroffenen Bankenkartells deutlich verzögert wurde. Und Ursprung wie Ausgangspunkt für Basel III incl. der Neubewertung von GOLD war mitnichten ‚Putin‘ [obwohl es ihm natürlich zuzutrauen ist], sondern das umfassende Marktversagen in der Finanzkrise 2007ff. bzw. die Schwächen der bisherigen Bankenregulierung.

    Die neuen Capital Requirements Directives [CRD] sind also eher eine Reaktion auf ‚Finanzmärkte – Allein zu Haus‘ [Achtung: FSK 18! Ein wirklich Grauen erregender Streifen, schaurig und verhängnisvoll!], und weniger den strategischen Fähigkeiten Wladimir Wladimirowitsch‘ geschuldet.

    *Die BIZ hat ihren Hauptsitz in Basel. Das BIZ-Gelände hat einen exterritorialen Status, genauso wie eine Botschaft, und ist daher nationaler Rechtsprechung enthoben. Eine Art staatenlose Insel inmitten von Basel. Wollen Schweizer Behörden, zum Beispiel die Polizei, den ‚Turm‘ betreten, so brauchen sie dafür eine Genehmigung – vom BIZ-Präsidenten, und der geht damit nicht gerade freizügig um.

    • @ Thanatos
      Wollen Schweizer Behörden, zum Beispiel die Polizei, den ‚Turm‘ betreten, so brauchen sie dafür eine Genehmigung. Das gleiche gilt für GAVI.

      • @Graf Zahl

        Was haben die City of London, der Vatikan und die BIZ gemeinsam?

        https://transformier.wordpress.com/was-haben-the-city-der-vatikan-und-die-biz-gemeinsam/

        Das muss man sich mal vergegenwärtigen: Die BIZ verfügt über eine ausgesprochene Machtfülle. So beherbergt sie u.a. den „Basler Ausschuss für Bankenaufsicht“. Ihm gehören Vertreter von Notenbanken und Bankenaufsichtsbehörden der zehn wichtigsten Industrienationen an. Hier werden die regulatorischen Anforderungen an Finanzinstitute erarbeitet – Stichwort Basel I, Basel II und Basel III.

        Oder der sogenannte „Financial Stability Board“. Diese Organisation stellt eine unmittelbare Reaktion auf die Finanzkrise dar. Sie hat die Aufgabe, das krisengeschüttelte globale Finanzsystem zu überwachen. Die Empfehlungen des Finanzstabilitätsrats werden von unseren Politdarstellern gerne eins zu eins übernommen.

        Und das alles ohne jede demokratische Kontrolle und jenseits des Rechtssystems. Es wird schon seinen Sinn haben, dass die Mitarbeiter der BIZ einen Immunitäts-Status besitzen. Der Vergleich mit dem Vatikan hat daher einen gewissen Charme. Wobei die Immunität der Kurie von ganz oben kommt!

        • Eine Analogie (jur. Immunität, „Lizenz zum Flöten“) mit dem
          ESM-Direktorium (W.Schäuble gehört dazu, um seine Altersvorsorge
          „aufzubessern“) ist rein zufällig.

          Der geschäftsführenden Direktor des ESM erhält ein Grundgehalt von 324 000 Euro brutto jährlich; deckt also gerade einmal die Porto-Spesen ab.

        • @thanatos
          Zur BIZ und Basel und Polizei:
          Die Schweizer haben der BIZ Obdach gegeben und sich diese Schlange ins Haus geholt.
          Dabei sicher profitiert.
          Jedoch, will mann mit dem Teufel Suppe essen, braucht man einen langen Löffel.
          Apropos Immunität:
          Die Geschichte lehrt, dass es mit solcher schnell vorbei sein kann.
          Marie Antoinette von Österreich- Lothringen, könnte ein Lied davon singen.

          • @Maruti:
            Nur mal ein subversives Gedankenspiel:
            Die EZB in Frankfurt ist ja auch so eine Insel.

            Wenn da jetzt mal rein zufällig die Stromversorgung, die Wasserversorgung etc. ausfallen würde (Personalmangel bei der Wartung der Leitungen wegen Corona, natürlich) und man keine Maus (auch kein Catering) mehr rein – und rauslässt ?

            Man muss so eine „Insel“ ja gar nicht betreten.
            Geschichtstipp an Christine: googeln Sie mal „Masada“

  3. Wie auch immer, ob das alles stimmt oder nicht oder es nur Halbwahrheiten sind, bei dieser Unmenge von Schulden, undurchsichtigen Verträgen und Tarnen und Täuschen von Notenbanken und Politikern, welche selbst alles nicht mehr durchschauen, eines ist sicher:
    Gold wird eine neue Bedeutung erlangen.
    Schon die Ausführungen von @ Klapperschlange zeigen, wie undurchsichtig alles ist:
    Allocated, nicht allocated, Versprechen zurückzugeben usw.
    Ehrlich, wer blickt da durch.?
    Selbst wenn das Gold allocated ist, wer garantiert mir unter allen Umständen, gegenwärtiger und zukünftiger Art, bekannter oder heute noch unbekannter Ereignisse, dass ich mein Gold bekomme ?
    Als ich bei der Deutschen Bank genau darüber nachfragte, erntete ich ein Lächeln. Mehr nicht.
    Fazit: Diese Art der Goldverwahrung ist genau so wie die eines ETF, eines Fonds, einer Sammelverwahrung oder eines Zertifikates nur eines:
    Im Zweifelsfalle wertlos.
    Ist hart, aber herzlich. Deshalb das Lächeln.

    • @Maruti:
      Kurzfassung auf bayrisch:
      Wos ma ham, hamma.
      Und nur das.
      Wenn ich einen oder mehrere Dritte benötige, im worst case einen Banker, ein Stück Papier, das ganze dann auch noch im Machtbereich von Christine, Angela oder Södolf …
      Dann hilft nur noch ein Lied von Peter Alexander:
      SAG beim Abschied leise Servus….

  4. Als Anlage möchte ich hinzufügen fass;
    1 Kilobarren Gold unterm Bett mehr wert ist als
    100 Kilobarren allocated, im Fond, ETF oder Sammellager.

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