Samstag,27.April 2024
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Gold-Futures: So sind die Banken jetzt positioniert

Im Zuge eines steigenden Goldpreises haben die mit Gold-Futures handelnden Banken Anfang Februar ihre Short-Positionen insgesamt abgebaut.

Gold-Futures-Handel der Banken

Der Goldpreis pendelte in den vergangenen Wochen immer wieder um die Marke von 1.800 US-Dollar. Zuletzt hat sich das Edelmetall wieder oberhalb dieser Schwelle etabliert. Deutlichen Einfluss auf die Kursentwicklung haben die an der US-Warenterminbörse COMEX mit Gold-Futures handelnden Banken. Einmal am Monatsanfang erfasst die US-Börsenaufsicht CFTC deren Handelspositionen.

US-Banken steigern Netto-Verkäufe

Die aktuellen Daten stammen vom 1. Februar 2022. Und aus ihren geht hervor, dass fünf US-Banken im Handel mit Gold-Futures aktiv waren. Dabei waren diese Häuser bei Gold mit 39.516 Kontrakten netto-short positioniert. Das heißt, sie tätigten Vorwärtsverkäufe im Umfang von 122 Tonnen Gold.

Gold, Futures, Banken, short
Gold-Verkäufe der Banken an der COMEX und Goldpreis seit 2009 (jeweils zum Monatsanfang): Zuletzt haben die Institute bei steigendem Goldpreis Short-Positionen im US-Futures-Handel abgebaut. Sie befreiten sich insgesamt also von Risiken eines steigenden Goldkurses. Das gilt jedoch nicht für die US-Banken (Quelle: CFTC; Grafik/Berechnung: Goldreporter).

Somit steigerten diese Banken ihre Terminverkäufe gegenüber Vormonat um 19,5 Prozent. Gleichzeitig hatte diese Netto-Short-Position einen Anteil von 11,6 Prozent am gesamten Open Interest im Handel mit Gold-Futures (100-Unzen-Kontrakt). Zum Vergleich: Im Rekordmonat Februar 2012 lag die Handels-Konzentration hier bei 34 Prozent.

Nicht-US-Banken verkaufen weniger Gold

Allerdings zeigte die Entwicklung bei den Nicht-US-Banken in die andere Richtung. Denn unter diesen Akteuren sank die Netto-Short-Position gegenüber Vormonat um 18,7 Prozent auf 72.945 Kontrakte (umgerechnet 226 Tonnen Gold). Und hier ist die Rede von 28 Instituten. Wobei deren Netto-Short-Position 21,6 Prozent des Open Interest repräsentierte. Das heißt, die Nicht-US-Banken reduzierten ihre Vorwärtsverkäufe deutlich.

Banken mit 349 t Gold short

Unter dem Strich (US-Banken und Nicht-US-Banken) gingen die Netto-Verkäufe in diesem Sektor um 8,4 Prozent zurück auf 112.463 Kontrakte. Das heißt, alle an der COMEX mit Gold-Futures handelnden Banken standen Anfang Februar mit 349 Tonnen Gold netto auf der Verkaufsseite, was einem Drittel des Open Interest entsprach. Hier stammt der Rekord vom Oktober 2012. Damals waren die Banken extrem short. Denn deren Vorwärtsverkäufe machten seinerzeit 54,10 Prozent der gesamten offenen Gold-Kontrakte an der COMEX aus. Es war die Zeit nach dem 2011er Rekordhoch.

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Silber-Verkäufe der US-Banken: Gegenüber Vormonat blieb die Netto-Positionen praktisch unverändert (Quelle. CFTC; Berechnung/Grafik: Goldreporter).

Silber-Shorts

Dagegen gab es bei den Silber-Futures zuletzt wenig Bewegung bei den Futures-Positionen der dominierenden US-Banken. Die fünf gemeldeten Banken hielten eine Netto-Short-Position von 28.830 Kontrakten, was 4.482 Tonnen Silber entspricht. Gegenüber Vormonat stiegen diese Netto-Verkäufe nur um 0,01 Prozent. Zum Vergleich: Im Rekordmonat Februar 2019 waren die US-Banken bei Silber mit 46.281 Kontrakten netto-Short. Das entsprach Vorwärtsverkäufen im Umfang von 7.197 Tonnen.

Hintergrund Gold- und Silber-Futures

Die Banken nehmen im US-Futures-Handel in der Rolle der Market Maker oft die Gegenposition der spekulativen Investoren ein. Aber sie handeln auf dem Goldmarkt auch auf eigene Rechnung. In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallendem Kurs Terminverkäufe glattstellten.

Wobei die Netto-Short-Positionen der Banken in den vergangenen Jahren immer dann einen Tiefpunkt erreichten, wenn der Goldpreis besonders stark gefallen war. Hingegen war bei einer besonders hohen Short-Positionierung im Bankensektor oft mit einem Goldpreis-Rückgang zu rechnen.

Goldreporter

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1 Kommentar

  1. Was heisst, die Banken haben 342 Tonnen Gold verkauft, welches sie sich von der FED vorher ausgeliehen haben.
    Dieses müssen sie allerdings zurückgeben und damit vorher wieder einkaufen.
    Man hofft natürlich zu einem billigeren Preis als zu welchen man es verkauft hat.
    Was nun bedeutet, dass diese Banken alles ( what ever it takes) daran setzen werden, dass Gold billiger wird.
    Da gibt es Spoofing, Leerverkäufe…die ganze Palette
    finanzkrimeneller Aktionen über Strohmänner und Offshore Banken.
    Die FED guckt da wie immer wohlwollend zu, will sie doch
    nicht haben, dass Gold teurer wird und womöglich Käufer anlockt. Die USA nennt das Win Win Situation.

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