Donnerstag,28.März 2024
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Gold und Anleihen: Kräftiger Zinsschritt eingepreist?

Gold, Goldpreis, Anleihen
Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist wieder auf deutlich über 3 Prozent angestiegen. Gold hat sich zuletzt von diesem negativen Einfluss entkoppelt.

Die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen klettern vor der EZB-Zinsentscheidung weiter kräftig nach oben. Gold hält sich über 1.700 Euro.

Gold und Silber

Eine Unze Gold kostete am Donnerstagvormittag um 8:45 Uhr 1.718 US-Dollar. Das entsprach 1.725 Euro. Das heißt, ein Euro war zu diesem Zeitpunkt weniger Wert als ein US-Dollar. In beiden Fällen befand sich der Goldpreis aber gegenüber Vortag im Plus. Der Silberpreis notierte mit 18,36 US-Dollar beziehungsweise 18,43 Euro.

Zinsanhebung

Am kommenden Donnerstag dürfte eine kräftiger Zinsanstieg in Europa anstehen. Die EZB ist in Zugzwang. Ende September wird die Fed den nächsten Zinsschritt vollziehen. Und im Vorfeld dieser Ereignisse sehen wir einen weiteren deutlichen Anstieg der Anleiherenditen.

Anleihe-Renditen

Am Dienstagvormittag rentierten 10-jährige US-Papiere mit 3,22 Prozent. Damit wurde im Rahmen unserer wöchentlichen Bestandsaufnahme der höchste Wert seit dem 28. Juni erreicht. Und auch die Kosten der deutschen Staatsfinanzierung steigen weiter an. Der Markt bepreiste die Zinsen am Dienstag mit 1,56 Prozent. Besonders kräftig ging es mit der Rendite 10-jähriger griechischer Anleihen nach oben. Diese steht mittlerweile bei 4,3 Prozent. Und auch Italien steht mit den Zinsen knapp an der 4-Prozent-Grenze.

Anleihen, Rendite, Staatsanleihen, Deutschland, USA
Die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen ziehen in Erwartung steigender Zinsen weiter an. Gold notierte zuletzt wieder etwas fester und hielt sich über der Marke von 1.700 Euro/US-Dollar.

Anleihe-Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Preis von Gold? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.

Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Goldnachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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13 Kommentare

  1. „Das macht Sinn“:

    Mit Blick auf den „Doppelausstieg“ aus Atomkraft und Kohle, den Prof. Sinn zufolge
    besonders die Grünen vorantrieben, konstatiert der Ökonom:

    „Spätestens Putin hat nun klargemacht, dass ihre Energiewende ein Scherbenhaufen ist.“

    Die Folge: die Zahl der Firmen in Deutschland, die für die Herstellung ihrer Produkte auf
    Gas und/oder Strom angewiesen sind, wird ansteigen (oder die Produktion in‘s Ausland verlagern).

    Erstes Beispiel:
    Fa. Hakle meldet wegen der stark gestiegenen Energiepreise Insolvenz an.

    Zweites Beispiel:
    Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal sieht sich gezwungen, zwei seiner Anlagen in
    Bremen und Hamburg bis auf Weiteres abzuschalten.

    Thyssenkrupp und Salzgitter werden bald folgen; Die Stahlindustrie gehört neben der
    Aluminium-, Chemie-, Papier- und Zementindustrien zu den energieintensivsten Branchen
    überhaupt.

    Die Folgen für den „kleinen Mann „ auf der Straße:
    Lieferengpässe und weiter steigende Preise.

    Wo sind eigentlich die Politiker:innen, die laut ihrem Amtseid „Schaden vom
    Deutschen Volk abwenden wollten“?

    In der Zwischenzeit haben die „Drückerkolonnen“ der Notenbanken alle Hände voll zu tun,
    mittels ausgefeilter „Spoofing-Algorithmen“ an der COMEX („CRIMEX“) den Gold-und
    Silberkurs zu kontrollieren :
    – beim „Spoofing am Gold-/Silbermarkt“ wird keine einzige Unze Gold/Silber physisch
    benötigt, um die Kurse zu manipulieren; (Details siehe hier:)

    ¯\_( ͡° ͜ʖ ͡°)_/¯

    • Korrektur im noch freizugebenden Kommentar:

      Die Folge: die Zahl der Firmen-Pleiten in Deutschland, . . .“

    • @Klapperschlange:
      Zu den Stahlwerken: auch an den anderen Standorten in D fährt Mittal bereits Kurzarbeit.

      Kennst Du den schönen Satz: „dann ist der Ofen aus“ ?
      Trifft zu 100 % zu: wenn ein Hochofen erst mal aus ist, bleibt er auch aus.
      Mit etwas Glück gibt es noch Jobs beim Abriss.

      Für internationale Großkonzerne ist Debilistan nur ein Punkt auf der Landkarte.
      Wenn der sich aus Blödheit selbst aus dem Markt schießt, wird er einfach abgeschaltet.

      Man darf sich nicht in Scheinsicherheit wiegen: auch hinter den „deutschen“ DAX-Konzernen stehen immer zu weit über 50 % ausländische Anleger (bis auf BMW…).
      Und Blackrock und Co. sehen nur die Performance und die Risiken.
      In 2 Jahren kann sich die Welt komplett verändern.
      Und Debilistan ist raus aus dem Spiel.

      Dann wird es endgültig „lustig“ für den Euro.
      Weg damit.

      • @MeisterEder

        Ein weiteres Beispiel ist in D die Glas-Industrie: wenn die Schmelzöfen
        einmal „abgeschaltet“ wurden, „ ist der Ofen nicht nur aus“,
        sondern schrottreif.
        Wenn es dann keine Bierflaschen mehr gibt, steigen die Brauereien
        („nachhaltig recyclebar grün & Umwelt-freundlichst“) eben auf Tetra Pak
        um.
        Prost !

        Doch es gibt eine Lösung für die billige Stromversorgung:
        https://www.der-postillon.com/2022/09/fitness-strom.html
        ᕙ(⇀‸↼‶)ᕗ✌

        • @Klapperschlange:
          Bier im Tetrapak dürfte der Traum der Grünen sein:
          – kein Lärm beim „Anstossen“
          – folglich kommt auch keine Stimmung auf, weil Grüne Lebensfreude ja sowieso
          komplett ablehnen (Lachen produziert auch CO2)
          – es passen nach 2 Stunden Kunststapelei 150 Stück in ein Lastenfahrrad
          – kann man die voll öko „thermisch recyclen“ (gut, dass die mangels Bildung nicht kapieren, dass das ein anderes Wort für „verbrennen“ ist) .
          – Tetrapacks halten kein CO2, super, also perlt der Klimakiller auch nicht mehr aus dem Bier.

          Wie systematisch die Grüne Politik ist, zeigt, dass die Brauereien nicht erst bei der Flache ein Problem haben.
          Das Darren der Braugerste, das Brauen (= KOCHEN MIT GAS), die Kühlung (mit Strom..), Abfüllanlagen mit Strom, LKW-Auslieferung (da reicht es schon, wenn es kein Ad-Blue von SKW Priesteritz mehr gibt…..).
          Die Zerstörung der Wirtschaft hat System.

          • @MeisterEder

            Ach ja,- eigentlich könnte das Leben ja so schön sein –
            aber man läßt uns ja gar nicht . . .“

            ᕕ( ཀ ʖ̯ ཀ)ᕗ

      • Wenn der Euro weg ist und die europäischen Staaten einzeln auftreten dann wird es erst richtig witzig weil dann kann auch D einpacken deswegen sollten die Euro hater sich erst einmal ordentlich informieren welche Vorteile ein (schwacher) Euro mit sich bringt -> Stichwort, Export, Nachfrage aus dem nicht europäischen Ausland steigt. Europa braucht Zeit, eine gemeinsame Sprache und gemeinsame ziele ansonsten werden die Fische von den Haien gefressen

        • @Ferrero
          Das ist die übliche Argumentation der Euro-Fans, die eben nicht in Sachzusammenhängen denken können.
          Planspiel: Sie haben eine Autofabrik in Euroland, mit schwachem Euro.
          Meine Autofabrik steht in einem Land ohne Weichwährung.
          Nehmen wir 30 % Unterschied.
          Sie zahlen 30 % mehr als ich , wenn Sie Eisenerz aus Norwegen, Kohle aus Australien (für den Stahl), Öl (für das ganze Plastik), generell für jede Energie , Aluminium aus Norwegen, USA, Russland (Motor, Getriebe, Achsen), die ganzen Vorprodukte (Chips aus Taiwan, Kabel aus der Ukraine….) kaufen.
          Beim Golf z.B. ist ca. 15 % „made in Germany“.
          Den Rest kaufen „SIE“ im Beispiel 30 % teurer in der Welt ein als ich, den Energieverbrauch für die Fabrik in Wolfsburg natürlich auch.
          Sie müssen ihren Mitarbeitern auch höhere Löhne zahlen, weil die viel mehr für Öl, Gas, Strom und alle Konsumartikel vom importierten Handy, TV etc. als meine Mitarbeiter ausgeben müssen.
          Der Nutzen einer „Weichwährung“ wird masslos überschätzt.
          Er wäre gegeben, wenn wir noch das Deutschland von 1970 mit eigener hoher Wertschöpfung wären und nicht das Land von heute, das Vorprodukte aus aller Welt importiert und nur noch das deutsche Preisschild draufklebt.
          Ihre Idee von Europa ist ein (wünschenswerter) Traum.
          Die Realität ist, dass alle Länder das Bürokratiemonster nur als Geldausgabeautomaten für ihre eigenen nationalen Interessen sehen.
          Das „Brüsseler Europa“ fliegt auseinander, sobald man sich da nicht mehr national bedienen kann. Siehe EZB-Schuldenvergemeinschaftung.

          Wie Sie gerade mustergültig sehen können, werden wir zwischen den strategischen Interessen der USA und dem neuen Block CHINA+ BRICS PLUS zerrieben.
          Eben weil wir keine einiges Europa sind, sondern nur ein Haufen Egoisten.

        • Ferrero:
          Die EU ist ein künstlich geschaffenes Gebilde ohne tatsächliche Gemeinsamkeiten. Geld wird als Bindemittel eingesetzt, um Ungleiches gleich zu machen. In der Geschichte hat so etwas bislang noch nie funktioniert. Beispiel: Jugoslawien wurde durch Tito mit Gewalt zusammengehalten. Nach seinem Tod sind die verschiedenen Ethnien auseinandergedriftet, schließlich kam es zum Bürgerkrieg.
          Der Euro steht für die EU. Ist er weg, wird die EU höchstwahrscheinlich in der jetzigen Form nicht mehr existieren. Deswegen wird der Euro seit zig Jahren gerettet.
          Trotzdem ist es m.E. nur eine Frage der Zeit, bis diese todkranke Währung endlich beerdigt werden wird. Zudem stellt sich die Frage, warum etwas mit Zwang und Mühe zusammengehalten werden muss, was überhaupt nicht zusammen passt. Ein Landwirt in Portugal soll leben wie er will. Und warum soll ein polnischer Arbeiter sich danach richten, wie es Brüsseler Experten gerne hätten. Die Vielfalt war gerade das, was Europa mit seinen vielen Ländern und Völkern ausgemacht hat. Die zwanghafte Gleichmacherei ist der Fehler schlechthin.
          Die Einführung des Euro war ein weiteres Kernproblem in diesem Sinne. Man hätte es bei dem Ecu als Verrechnungseinheit belassen sollen.

  2. Ich frage mich, wie kann man etwas einpreisen, was noch gar nicht beschlossen ist. Das wäre reine Spekulation.
    Was, wenn die EZB nun nicht die Zinsen erhöht ?
    Was, wenn sie eine vorrübergehende Inflation in Kauf nimmt ? Tatsache ist, Europa samt Deutschland befindet sich in einer schweren Rezession und eine solche dämpft jeden inflationären Gedanken.
    Ganz im Gegenteil, die EZB könnte die Zinsen sogar senken um zu verhindern, dass man sich wieder mal tot spart.
    Tot gespart hatte man sich schon in der Eurokrise, danach in der Corona Krise und jetzt in der Energiekrise.
    Morgen kommt die Dürre Krise, übermorgen die Hitzekrise und danach wieder mal die Migrations Krise.
    Verdammt, es gibt jeden Tag eine Krise wo man sich tot sparen könnte.
    Also, Geld in die Hand nehmen und investieren, in die Zukunft.
    Niemand soll sich tot sparen, wir lassen niemanden alleine, damit er sich womöglich tot sparen muss.
    Das ist das Motto.

  3. Hier phantasiert mal wieder einer:
    https://www.goldseiten.de/artikel/550621–Gold-bei-50.000–wenn-das-Waehrungssystem-zu-einem-Goldstandard-zurueckkehrt–John-Butler.html
    Und nimmt man noch den anderen Phantasten dazu:
    https://m.youtube.com/watch?v=teHU7Z1YjhU
    ( Den Harry Dent), sieht man, die Medien lieben diese Phantasten.
    Der eine träumt von 50.000 der andere von den 900
    ( er träumte vor ein paar Wochen schon mal von 400)
    und weil Gold nicht reicht, träumt er noch von Bitcoin gleich mit.
    Maruti meint: Eine Therapie im Schlaflabor könnte helfen.

  4. Vorsicht vor Aktienkäufen. Man versucht gerade wieder durch hochpushen des Index unbedarfte Anleger zu locken, welche immer nich in Angst leben, eine Ralley zu verpassen. Heutige Aktienkäufer werden gnadenlos abgezockt.
    Lieber bei Gold und Silber bleiben. Im jetzigen Umfeld scheinen die Kurse günstig zu sein. Die EZB wird angesichts der desolaten Wirtschaftslage in der EU nicht all zu viel Spielraum haben, bei den Zinsen.
    Man kann einem Süchtigen nicht sein tägliches Heroin von heute auf morgen wegnehmen. Man braucht mindestens eine Ersatzdroge,
    Zu hohe Zinsen würden den Eurokurs treiben und das wäre für die restlich verbliebene Exportindustrie das Todesurteil. Für die chronischen Schuldner ohnehin und die Teuerung würde weitergehen, auch dann, wenn die Inflation zurückkommt. Dies sieht man am Beispiel USA.
    Ökonomisch nennt man das Stagflation, welche noch schlimmer als Rezession oder Deflation ist.
    Gegen eine Stagflation gibt es nämlich bis zum heutigen Tage kein Gegenmittel. Weder Gelddrucken, noch Helikoptergeld, noch an der Zinsschraube drehen hat irgend eine Wirkung.
    Da hilft ausschliesslich beten und aussitzen.

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