Donnerstag,18.April 2024
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Gold verlässt tonnenweise die Schweiz und kommt aus Russland

Die Schweiz steigerte ihre Goldexporte im Februar um ein Drittel. Große Mengen gingen nach China und in die Türkei. Aus Russland nahmen die Eidgenossen erneut Gold an.

Gold, Goldbarren, Schweiz (Bild: Goldreporter @midjourney)
Die Schweiz bildet ein mächtiges Drehkreuz für den internationalen Gold-Verkehr. Die Raffinerien des Landes bedienen bis zu zwei Drittel des weltweiten Bedarfs an verarbeitetem Gold. Zu den Produzenten gehören Firmen wie Valcambi, Argor-Heraeus, Metalor und Pamp, die Goldanlegern durch ihre Firmenstempel auf den handelsüblichen Goldbarren bekannt sind (Bild: Goldreporter @midjourney).

Gold aus der Schweiz

Gold ist weltweit gefragt, aber derzeit wandern große Mengen des Edelmetalls vor allem nach Asien ab. Das zeigen einmal mehr die jüngsten Außenhandelsdaten der Schweiz. Denn die Raffinerien des Landes bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach verarbeitetem Gold.

Und so meldet die Eidgenössische Zollverwaltung für Februar Goldexporte im Umfang von 183,06 Tonnen im Wert von 10,13 Milliarden CHF (=10 Mrd. Euro). Das war wertmäßig die größte Goldausfuhr seit Juli 2022. Dabei stieg das Volumen gegenüber Vormonat um 33 Prozent und im Vorjahresvergleich lieferte die Schweiz sogar 53 Prozent mehr Gold ins Ausland.

Größte Goldabnehmer

Wer waren zuletzt die größten Empfänger? China erhielt im Februar 57,99 Tonnen. Währenddessen gingen 43,9 Tonnen in die Türkei. Außerdem wurden 25,6 Tonnen nach Indien und 25,2 Tonnen nach Hongkong verschifft.

Goldimporte

Auffällig ist, dass die Schweiz trotz der westlichen Handelssanktionen gegen Russland weiterhin große Mengen an Gold aus dem Land annimmt. Für Februar werden 18,9 Tonnen an eingehendem russischen Gold gemeldet. Im Vormonat waren es 5,6 Tonnen.

Größer Lieferant waren zuletzt erneut die Vereinigten Staaten mit zuletzt 19,9 Tonnen. Auch aus Kanada (16,6 t) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (9,8 t) kamen noch einmal substanzielle Mengen in die Schweiz.

Gold, Schweiz, Goldimporte, Importe

Gold, Schweiz, Goldexporte, Export, China, Indien, TürkeiDie gesamten Goldimporte der Eidgenossen sanken aber gegenüber Vormonat um ein Viertel auf 180,72 Tonnen im Wert von 7,06 Milliarden CHF. Darunter waren erneut auch Lieferungen von Edelmetall mit geringerem Feingehalt, vermutlich aus der Minenproduktion. Beispielsweise sendet Peru 17,9 Tonnen und die Dominikanische Republik 6,7 Tonnen Gold dieser Kategorie.

Hinweis: Gemäß den Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung handelt es sich bei der oben genannten Ware jeweils um „Gold, einschl. platiniertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“.

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9 Kommentare

  1. Interessant. Schon als es um die Januar-Importe von russischem Gold ging [5,66 Tonnen], verwies das zuständige schweizerische Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit [BAZG] darauf, dass das besagte Gold ja nicht direkt aus Russland kam. Selbiges wurde nämlich ausgerechnet über Großbritannien geliefert.

    Eigentlich soll aber seit dem 3. August vergangenen Jahres auch die indirekte Einfuhr von russischem Gold in die Schweiz verboten sein? Die schlauen Beamten des BAZG argumentieren, dass das besagte Gold schließlich nicht nach dem 4. August 2022 aus Russland exportiert wurde.

    Ergo lagerte es bereits schon länger in Großbritannien. Wirklich sehr interessant.

    https://kurier.at/amp/wirtschaft/schweiz-importierte-im-jaenner-deutlich-mehr-gold-aus-russland/402337821

    Konfuzius sagt: Der Glanz dialektischer Verzahnung stammt von Goldzähnen.

    • Die CH wird schon nichts verbotenes tun. Ich frage mich da schon eher, wieso eine eigentlich unter deutscher Kontrolle stehende Zeitung wie der Kurier.at ( Funke Medien Gruppe) mit so etwas Banalem aufmacht. Hätten das ja auch in der Waz veröffentlichen können. Und die NGO Swissaid übernimmt die Recherche. War deren Aufgabe nicht ursprünglich, sich um die Kleinbauern und die Entwicklung der Landwirtschaft in Afrika zu kümmern?

      • @Goldhase

        Was willst Du damit sagen? Bin noch auf der Suche nach dem Sachbezug.
        Sorry, ich steh auf dem sprichwörtlichen Schlauch.

        Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen // Den Vorhang zu und alle Fragen offen.

        Bertolt Brecht, Der gute Mensch von Sezuan, Epilog [Der Spieler]

        • @Thanatos
          Ich will damit eigentlich nichts sagen. Ich fragte nur laut, wieso neuerdings NGO`s Lieferwege vom Gold in der ganzen Welt verfolgen und warum das für einige betreute Medien wichtig ist. Ein Beispiel. Wenn mein Nachbar Heizöl kauft, ist es mir egal, ob
          es event. aus Frankreich stammt und ein paar russische Moleküle transportiert.
          Das war keine Kritik am Finder dieses Artikels .

    • @Thanatos
      https://www.sueddeutsche.de/geld/sz-serie-schatzsucher-der-schatz-im-baikalsee-1.139026
      Im April 1991 war ich mal in Listwjanka am Baikalsee. Das Koltschak-Gold fand ich aber nicht. Hab auch nicht danach gesucht. In den Wirren der bolschewistischen Revolution sind unfaßbare Mengen an Gold und Kleinodien des russischen Staates verschwunden. Stichwort Fabergé-Eier.
      https://www.youtube.com/watch?v=1SqAYSK_0hE
      Aber ich weiß, wer das Koltschak-Gold hat. Die kleinen grünen Männchen.

      • Kommt Gold aus den anderen Ländern nix mehr nach???
        Liegen nur Schuldverschreibungen/fremdes Gold in den Tresoren?

        Zum Schluss kommt ein Teil des Goldes über Umwege aus China xD
        Preise so, dass es sich lohnt.
        Würde mich nicht wundern…
        Ein endlos Kreislauf, bei dem sich die da oben wieder kaputt lachen. Der Steuerzahler steht gerade für alle Gewinne von A-Z

  2. @Thanatos
    Merkwürdige Sachen passieren seit den Beginn des Ukraine Krieges und darauf folgende Sanktionen. Die Waffenindustrie in Westen läuft auf Hochtouren, da freuen sich die Aktionäre. Das gleiche damals mit corona, Pfizer und Co. Haben gut verdient. Trotz Sanktionen, können Russische Oligarchen, WEF Mitglieder in Russland, sich frei bewegen. Russisches Öl & Gas über Umwege in EU eingeführt werden. Es wird sowohl der Krieg wie auch corona dazu genutzt, indirekt mehr staatliche Eingriffe in Wirtschaft und privaten Leben der Bürger durchzusetzen.
    Meinen Sie nicht das wir zu Narren gehalten werden? Sieht man ja auch in aktuellen Bericht des goldreporters. Gold scheint für die Staaten wohl sehr wichtig zu sein, die Raffinerien in Schweiz laufen auf Hochtouren. Warum ist Gold so wichtig, ist doch nur ein Metall? Wofür braucht man sowas in eine digitale welt mit CDBC? Im Leben ist vieles anders als es aussieht, mit Lug und Betrug lebt sich besser, speziell was Staaten angeht.
    Also besser Gold haben als Absicherung, als nicht haben. Sollte in Zukunft der weg gesperrt sein, war es das mit Goldkauf.

  3. @Goldhase, @Big Driver & @Translator

    Claro, der publizistische Mainstream hat längst in den Risk-Off-Modus umgeschaltet, um mal ökonomischen Neusprech zu benutzen, d.h. selbiger befindet sich in einer Art Kriegswirtschaft und gefällt sich als bloßes Verlautbarungsorgan. Ganz nach der griffigen Formel Wilhelms des II., der in seiner berühmt-berüchtigten Reichstagsrede zu Beginn des Weltkrieges Numero Uno nur noch „Deutsche“ und „keine Parteien“ mehr zu erkennen vermochte.

    Zentrale Aufgabe und Mission ist die Aufrechterhaltung der medialen Hegemonie in Sachen Kriegsursachen – bellizistisches ‚Framing‘ würde meine Tochter dazu sagen. Dennoch: In diesen Zeiten des abnehmenden Lichts gibt es Hoffnung in Gestalt eines tapferen Widerstandskämpfes aus einem gallisches Dorf namens Columbia University. Ein erfrischend anderes Narrativ, möchte ich behaupten. Aber lest selbst.

    https://www.telepolis.de/features/Wider-die-Luegen-Der-neunte-Jahrestag-des-Ukraine-Krieges-7533705.html?seite=all

    Danke Euch für die Geduld mit mir.

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