Samstag,07.Dezember 2024
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Goldmarkt: So sind die Banken jetzt positioniert

Der Goldmarkt befindet sich in einer Art Warteposition. Das reflektieren auch die jüngsten Zahlen zu den Gold-Positionen der Banken am US-Terminmarkt. 

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis bewegte sich seit zwei Monaten in einer Bandbreite von 120 rund US-Dollar. Nach oben war bis zuletzt im Bereich von 2.060 US-Dollar das Ende der Fahnenstange. Dagegen regte sich bei Kursen von 1.940 US-Dollar auf der Unterseite wieder vermehrtes Kaufinteresse. Damit befindet sich Gold nach einer mehrwöchentlichen Konsolidierung sozusagen in Wartestellung.

Gold, Goldbarren, Banken (Foto: Goldreporter)
Gold in der Händen der Banken? Zuletzt standen 24 Institute an der COMEX unter dem Strich und zusammen mit 255 Tonnen auf der Verkaufsseite (Bild: Goldreporter).

Gold-Positionen der Banken

Und diese Einordnung passt auch zu den aktuellen Positionen der an der US-Warenterminbörse mit Gold-Futures handelnden Banken. Denn jeweils zum Monatsanfang veröffentlicht die US-Börsenaufsicht CFTC den sogenannten Bank Participation Report. Und hier gab es im Vormonatsvergleich zu geringere Veränderungen in den gemeldeten Positionen.

So stieg die Netto-Short-Position der US-Banken auf Gold per 6. Juni 2023 um 3 Prozent auf 47.706 Kontrakte. Damit waren diese fünf, nicht namentlich genannten Institute, mit umgerechnet 148 Tonnen auf der Verkaufsseite positioniert. Dagegen waren alle Banken gemeinsam, 24 US-Banken und Nicht-US-Banken, unter dem Strich mit 82.157 Kontrakten oder 255 Tonnen short. Das entspricht einem Rückgang um 1 Prozent oder 3 Tonnen gegenüber Anfang Mai.

Gold, Banken, Short-Position, COMEX, Goldpreis
Der Goldpreis verharrte zuletzt relativ nahe an den Rekordständen (gelb). Die Netto-Short-Position der an der COMEX mit Gold-Futures handelnden Banken ist aber weit von den Höchstständen entfernt (weiß).

Silber-Positionen der Banken

Wie der Silberkurs, so ist auch die Entwicklung der Banken-Positionen auf dem Silbermarkt volatiler als bei Gold. Dabei verfügen die US-Banken über eine noch dominantere Stellung. Deren Netto-Short-Position im Bereich der Silber-Futures stieg gegenüber Vorwoche um 5,5 Prozent auf 22.972 Kontrakte. Konkreter bedeutet dies, dass fünf Institute aus dieser Kategorie netto mit umgerechnet 3.572 Tonnen Silber auf der Verkaufsseite standen (Vormonat: 3.385 Tonnen). Das bedeutet, es besteht weiterhin ein substanzielles, theoretisches Interesse dieser Banken an einem fallenden Silberpreis.

Allerdings ist der Abstand zu den Höchstständen weiterhin deutlich. Zum Vergleich: Im Februar 2019 hatte die Netto-Short-Position der US-Banken 46.281 Kontrakte erreicht. Damit standen diese Geldhäuser damals mit umgerechnet 7.197 Tonnen Silber auf der Verkaufsseite – also mehr als dem Doppelten der aktuellen Netto-Short-Position.

Silber, Futures, Banken, short, Positionen
Die Netto-Short-Position der US-Banken auf Silber ist zuletzt wieder gestiegen. Aber auch hier gibt es weiterhin einen ordentlichen Abstand zu den Höchstwerten.

Damals knickte Silberpreis deutlich einige Zeit später deutlicher ein. Denn von März bis Ende Mai 2019 kam Silber um 12 Prozent zurück auf 14,30 US-Dollar pro Unze. Allerdings ereignete sich erst 2020 der große Silberpreis-Einbruch (40 Prozent in zwei Monaten) nachdem die US-Banken noch eine Netto-Short-Position von 36.289 Kontrakten (5.643 Tonnen) besaßen.

Hintergrund: Banken auf dem Goldmarkt

Allerdings lassen sich daraus keine unmittelbaren Schlüsse über Ursache und Wirkung ableiten. Nur so viel: Die Banken agieren als Market Maker, handeln Silber und Gold aber auch auf eigene Rechnung. In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis / Silberpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten.

Allerdings hat sich hier in den vergangenen Jahren etwas geändert, so dass der klare Zusammenhang (Korrelation) zwischen Preis und Banken-Positionen insbesondere bei Gold etwas an Stichhaltigkeit verloren hat (siehe Grafik zu den Gold-Short-Positionen der Banken oben). Wir haben 2020 schon einmal darüber berichtet: Goldpreis-Rally 2020: Das ist diesmal anders! 

Gold, Futures, Banken, Anteil am Open Interest, Short

Vor allem sind neue Spekulanten hinzugekommen, die auch die Short-Seite einnehmen und somit auf einen sinkenden Preis bei den Edelmetallen wetten. Dieser Zusammenhang ist erkennbar an der Grafik oben. Diese zeigt den Anteil der Netto-Short-Position der Banken am Open Interest, also an der Summe aller offenen Gold-Kontrakte and er COMEX. Dieser Lag zuletzt bei 31 Prozent und damit in den vergangenen Jahren schon deutlich höher.

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5 Kommentare

  1. Meine Sorge ist, so schrieb jemand unlängst, dass die Bullionbanken bei den Anlegern erst Angst und Sorge schüren ( auch mit Hilfe der Medien) und diese in einen Bullenmarkt hineintreiben um ihnen dann den Boden unter den Füssen weg zu ziehen. Der sprichwörtliche Hammer oder Balkonwurf.
    Umgekehrt genau so. Man treibt die Anleger zum Goldverkauf hin und zieht danach ebenfalls am Teppich.
    Deshalb predige ich persönlich seit Jahren:
    Gold niemals im Bullenmarkt kaufen und niemals im Bärenmarkt verkaufen.
    Man orientiere sich strikt an Harry Dent.
    Wenn der von 400 Dollar faselt, sofort kaufen.
    Wenn er wochenlang nichts von sich hören lässt, verkaufen.
    Wenn jemand das Gefühl hat, es geht noch weiter abwärts beim Gold, ist das fast ausnahmslos der Punkt, wo man kaufen sollte. Und Umgekehrt.

  2. Kaufe alles, besitze alles, verkaufe nichts. Na, wer hat das gesagt? Ich kaufe Gold um nicht es zu verkaufen, zumindest nicht kurzfristig. Es ist nur ein anderes Vermögenswert, genauso wie Aktien, Immobilien, usw.
    An das Team des goldreporters, was ist nun mit meinen Kommentar von 10.06. So extrem kann es doch nicht gewesen sein? Oder machen die Regierungs Kontrolle geheime Truppe es ihnen schwer? Sollte es so sein, ist höchste Zeit entgegen zu wirken!

    • @Big Driver
      Manche denken eben schon ans Verkaufen. Sonst gäbe es ja keinen Markt. Nur, verlieren Verkäufer das meiste.
      Einerseits, weil zum falschen Zeitpunkt und anderseits
      auch noch das Aufgeld und Abschläge und womöglich auch noch Steuern.
      Ganz dumm dran ist meist der, welcher verkaufen muss, weil die Oma krank oder das Dach undicht ist.
      Aber, das ist bei Aktien auch so.
      Schliesslich wollen die Banken ja auch verdienen, der Goldhändler auch und natürlich der Staat.
      Zu den Kommentaren:
      Natürlich kann man ein Forum auch ohne Teilnehmer betreiben. So wichtig sind die nicht.
      Die Goldseiten tun das ja auch.
      Vielleicht könnte man ja statt Text Fotos hochladen.
      Vom Krügerrand bis hin zu Dukaten.
      Mein schönster Krüger, mein glänzender Maple oder mein angelaufener Theresien Thaler.
      Ich bin in einem Foto Forum, da bekomme ich auch noch Preise für das beste Foto des Tages.
      ( Zuletzt das eines Ziegenbocks)

  3. Maruti:
    Dumm dran ist derjenige, der sich in einer Notlage verschulden muss, weil er in guten Zeiten die Vorsorge versäumt hat. Wer in EM gespart hat, der hat es m.E. richtig gemacht. Gerade in Sachen Reparaturen haben sich Inflation, sowie Material- und Fachkräftemangel bemerkbar gemacht. Ich habe es zuletzt beim Thermenwechsel, einer Dachreparatur und einer simplen Rohrreinigung sehen müssen. Diese Dienstleistungen sind praktisch Luxusaufwendungen geworden, gegen die ein Normalverdiener kaum noch ansparen kann.

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