Freitag,26.April 2024
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Goldpreis: Darum kann es jetzt schnell aufwärts gehen

Der Goldpreis beendete die Handelswoche knapp unter der Marke von 2.000 US-Dollar. Aber die Verfallstermine wurden gut verdaut. Und Gold könnte nun von neuen Turbulenzen im US-Banken-Sektor profitieren.

Gold unter 2.000 USD

Der Goldpreis schnupperte vergangene Woche erneut an der Marke von 2.000 US-Dollar. Im Tagesverlauf schnellte das Edelmetall immer wieder kurzzeitig über diese Schwelle. Aber im Zuge der Verfallstermine an der COMEX führte die erhöhte Volatilität nicht zu einem nachhaltigen Kursausbruch. Noch nicht. Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 25. April 2023.

Gold, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis kam zuletzt immer wieder zur Marke von 2.000 US-Dollar zurück. Kommt der Kursausbruch mit neuen Turbulenzen im US-Bankensektor? (Bild: Goldreporter)

CoT-Daten

Hier kam die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um weitere 2 Prozent zurück auf 211.928 Kontrakte. Das heißt, diese kommerziellen Händler standen unter dem Strich noch mit umgerechnet 659 Tonnen Gold auf der Verkaufsseite.

Demgegenüber sank die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um knapp 2,4 Prozent auf 185.264 Kontrakte. Dabei stiegen die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften“) nur geringfügig auf 102.803 Kontrakte.

Open Interest

Währenddessen fiel der Open Interest gegenüber Vorwoche um knapp 1,9 Prozent zurück auf 473.209 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es dann um 0,5 Prozent nach oben auf 475.541 Kontrakte.

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Bei den Gold-Optionen kam die Put/Call-Ratio deutlicher zurück von 0,60 Prozent in der Vorwoche auf 0,51 Prozent. Anders ausgedrückt: Auf 196 Call-Optionen kamen 100 Put-Optionen (Vorwoche: 168:100). Das heißt, der Anteil der Wetten auf einen steigenden Goldpreis ist wieder gestiegen.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 1.999,20 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt) und damit 5 US-Dollar höher als vergangenen Freitag. Dabei ereignete sich das Wochenhoch bereits am Mittwoch bei 2.020 US-Dollar, während das Tief am Donnerstag mit 1.982 US-Dollar erreicht wurde. Die Entwicklung entsprach ziemlich genau der Kursspanne der Vorwoche.

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Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Juni-Kontrakt), Wochenchart (5 Min.): Erhöhte Volatilität im Zuge der Verfallstermine (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren in der vierten Woche in Folge um zuletzt 180.000 Unzen (Vorwoche: +240.000 Unzen) auf 22,36 Millionen Unzen. Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um rund 130.000 Unzen zu auf 10 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 475.541 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 47.554.100 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu 47,0 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 46,9 %).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den ausgelaufenen Kontraktmonat April nun 24.330 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen vergangene Woche noch 673 „Delivery Notices“ hinzu (Vorwoche: +489). Zum Vergleich: Im Vormonat waren es 6.132 und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) 55.102 Anträge auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Goldpreis-Ausblick

Steigende Volatilität ist oft Vorbote einer anstehenden dynamischen Kursbewegung. Der Goldpreis klebte zuletzt immer wieder an der Marke von 2.000 US-Dollar. Rücksetzer liefen seit zwei Wochen nicht mehr unter die Schwelle von 1.980 US-Dollar. Auch die Verfallstermine wurde am Goldmarkt gut verdaut – sprich: ohne einen wirklichen Ausverkauf.

Zuletzt gab es fundamental wieder leichte Impulse von den anhaltenden Problemen im US-Bankensektor – insbesondere was die finanzielle Lage der First Republic Bank angeht. Deren Aktienkurs stürzte vergangene Woche ab. Weitere Us-Regionalbanken kämpfen womöglich ums Überleben. Auch dieser Aspekt steigender Unsicherheit spricht für eine stabile/positive Goldpreis-Entwicklung in den kommenden Wochen. Die charttechnischen Rahmenbedingungen lassen ein solches Szenario ebenfalls zu.

Hinweis Goldpreis-Analyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Aber wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen keine Anlageberatung oder Anlagevermittlung dar.

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9 Kommentare

  1. Durchaus. Die Bankenkrisen und politisch und auch militärische Konflikte kommen dem Goldpreis entgegen
    ( ich meine nach oben).
    Problematisch ist nur, dass es sich um Papiergold oder ETFs handelt. Und diese sind genauso schnell verkauft, wie gekauft. Geht sogar am WE über nacht.
    Sollte sich das Blatt wieder drehen.
    Diese Art von Anlagen sind eben keine langfristigen wie beim physischen Gold, sondern werden durch Plattformen und Online immer kurzfristiger.
    Je nach Nachrichtenlage. Und so haben die Medien ein bedeutendes Wörtchen mitzureden, ob der Goldpreis steigt oder fällt.
    Und da selbige seit Berlusconi alles andere als unabhängig sind, wäre eine langfristige Papiergoldanlage bei diesem Wechselspiel der Nachrichten alles andere als klug. So meine Meinung.
    Daraus folgt, physische Anleger, wir, sollten Gold dann kaufen, wenn die Nachrichten gut sind und die Papierbörsen samt Bitcoin aufwärts rauschen.
    Weil meistens dann keiner mehr Interesse an Gold hat.
    Langweilig, ohne Rendite und Sie wissen schon, bringt keine Zinsen oder Dividenden und essen kann man es auch nicht. Der Zeitpunkt, an Goldkauf zu denken.

    • @maruti

      Es schreiben viele Banken, Crash Propheten und sonstige Analysten das Gold steigen wird. Das macht mich skeptisch. Eigentlich sagt mir das, dass alle investiert sind und hoffen, dass noch ein paar mehr einsteigen und bereit sind höhere Preise zu zahlen.

      • @stillhalter
        eben, genau das sollte man im Hinterkopf behalten.
        Denn bei dieser Clientel ( Banken und deren Anslysten) geht es nur um Profit, den eigenen und nicht der anderen.
        Ich wage zu behaupten, dass mehr als 90% der Analysten nicht unabhängig sind und damit das Gebot gilt:
        „Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich sing“
        Das gilt auch für die Medien, welche durch Werbeaufträge und Annoncen eben derer am Überleben gehalten werden.
        Vorsicht is cool man…..
        Was heisst, übervorsichtig ist genauso schlecht wie leichtsinnig.
        Besonders, wenn es um Gold und Money geht.

  2. 1st Republic Bank:
    Das in den Strudel der Bankenkrise in den USA geratene Geldinstitut
    First Republic soll Insidern zufolge noch vor der Öffnung der asiatischen
    Börsen
    am Montag gerettet werden.“

    Das bedeutet jede Menge Überstunden am Wochenende für den Banken-
    Rettungsdienst; ja, – jetzt muß es schnell gehen . . .

    Interessant (und lächerlich zugleich) ist auch die Feststellung der
    US-Notenbank, WER der eigentliche „Schuldige“ für diese Finanzkrise
    ist: „Donald Trump“ ! . . . und nicht die Zins-Erhöhungs-Orgie
    der FED.
    Hört sich das nach Wahlkampfhilfe für „Sleepy Joe“ an?

    (siehe hier.)

    (·̿Ĺ̯·̿ ̿)

    • @Klapperschlange

      Du hast wieder alles zusammengetragen, was man wissen muss. Denn die ‚Schuldfrage‘ bewegt sich exakt in dieser Matrix aus Deregulierungen, dem Snowflake-in-Chief und dem fortgesetzten Versagen der Aufsichtsbehörden.

      Das Menetekel „Dodd–Frank Act“.

      Die Deregulierungen in den 80er und 90er Jahren hatten erst die Saat gelegt für die große Finanzkrise. Die Große Depression 2.0 der Jahre 2007ff. wurde aus gutem Grund als umfassendes Marktversagen wahrgenommen. Den Zeitgeist des Neoliberalismus hatte die Finanzindustrie kurzerhand beim Schopfe gepackt und den marktförmigen Zynismus quasi zur Kunstform erhoben. Die entfesselten Märkte mussten also wieder eingesammelt – domestiziert – werden.

      In den USA ersann man dazu ein wahres Regulierungswunder, den sog. „Dodd–Frank-Act“. In 16 Abschnitten mit glatten 541 Gesetzesartikeln auf annähernd 1000 Seiten wurde die Wiederherstellung der Finanzmarktstabilität beschworen.

      Und was zählte zu den allerersten Maßnahmen des POTUS nach seiner Wahl? Ganz genau: Die Schleifung des „Acts“. Bitte nicht falsch verstehen: Er blieb nur seiner Agenda eines Sachwalters der Interessen der Superreichen und der Finanzindustrie treu.

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dodd%E2%80%93Frank_Act?wprov=sfla1

      Und was erlauben Fed? Selbige macht es sich selbstredend zu einfach, die neuerliche Bankenkrise auf das Trumpeltier abzuschieben. Es fehlt nicht nur an Verständnis für die systemischen Risiken – hier das inzwischen ausweglose Dilemma der Geldpolitik -, sondern auch an der Einsicht in das eigene Versagen.

      Unlängst hat James [‚Jim‘] Rickards [„Gold – Wie sie sich vor Inflation, Zentralbanken und finanzieller Repression Schützen“] eigentlich alles dazu auf den Punkt gebracht:

      Die Fed sei überzeugt, so Jim, dass es nun strengere ‚Stresstests‘ für die Banken brauche. „Was für ein Witz“, so Jim, „Ein aufgeweckter Oberschüler mit einer Tabellenkalkulation konnte erkennen, dass die SVB zahlungsunfähig war. Gefragt ist kompetente Betreuung [Regulierung, Anm. d. Red.]. Barr und Powell sollten jetzt beide wegen grober Fahrlässigkeit zurücktreten.“

      https://twitter.com/JamesGRickards/status/1640699121278279681?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet

      Konfuzius sagt: Es gibt nur eine Sklavenkette, das ist die Schuld.

    • @klapperschlange
      Natürlich wird dies Bank stabilisiert. Entweder durch Fusion oder Umstrukturierung.
      Meinen Sie, man will noch mal so etwas wie Lehmann haben ?
      Trotzdem sind die Anleger misstrauisch und räumen die Konten ab. Die Abschleicher haben Konjunktur.
      Für den Goldpreis könnte das Lift nach oben bedeuten, so man den Banken nicht die Order gibt, die Paletten abzuwerfen. Genug Shortpositionen haben die ohnehin und Papiergold Derivate auch.

  3. @Klapperschlange

    Und noch ein kleines Aperçu. Ich weiß, Du teilst meinen Fetisch: Die dräuende ‚Kreditkrise‘ gleich in 6 Charts! Toll! Was ist dagegen so ein läppischer Fuß- oder Latexfetisch!

    https://finanzmarktwelt.de/kredite-anzeichen-fuer-eine-drohende-kreditkrise-mehren-sich-269167/

    Wo wir gerade dabei sind, ich kann nicht an mich halten, daher der Postillon-Doppelschlag.
    Die traditionelle Sonntagsumfrage des Postillon, die diesmal Dir gewidmet ist:
    https://www.der-postillon.com/2023/04/sonntagsfrage-soeder-wuerstchen.html
    Und für Translator auch was ganz Spezielles:
    https://www.der-postillon.com/2020/06/60-eingedeutschte-woerter.html

    Euer Einbläuer.

  4. Heute Nachmittag erneut:
    Nach dem relativ steilen Anstieg auf 2004 Dollar wurde dieser umgehend, ebenso steil abgefangen und auf 1983 Dollar abgesenkt.
    Wer noch immer meint, das wäre der normale Markt, dem ist nicht mehr zu helfen.
    Nicht umsonst halten Banken eine Unmenge an Gold Futures, genau für solche Momente und Ereignisse..
    Gold soll und darf kein Fluchthafen sein.
    Und deshalb diese Menge an Papieren um den Preis jederzeit abfangen zu können.
    Und eben keine Futures auf Magerschwein, Lebendrind, Sojabohnen oder Ziegenmilch.
    Weshalb keine Futures auf Ziegenmilch ? määäh.

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