In der dritten Woche in Folge scheiterte der Goldpreis an der Marke von 2.000 US-Dollar. Dabei waren US-Spekulanten bei Gold zuletzt sehr optimistisch positioniert. Allerdings schossen die Anträge auf physische Gold-Lieferung nach oben.
Goldpreis
Gemessen an den vorangegangenen Wochen haben wir zuletzt fünf relativ ruhige Handelstage erlebt. Die Aktienmärkte tendierten aufwärts und der Goldpreis unternahm einen erneuten, abermals gescheiterten Versuch über die Schwelle von 2.000 US-Dollar. Das Positive für Goldanleger: Gold und Silber überstanden die US-Verfallstermine in der vergangenen Woche ohne größere Blessuren. Wir analysieren die Entwicklungen im Handel mit Gold-Futures an der COMEX auf der Basis der CoT-Daten per 28. März 2023.
CoT-Daten
Hier ist die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche noch einmal um knapp 10 Prozent angestiegen auf 201.508 Kontrakte. Damit standen diese Händler unter dem Strich mit umgerechnet 626 Tonnen Gold auf der Verkaufsseite.
Demgegenüber stieg die Nette-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 14,5 Prozent auf 181.640 Kontrakte. Dabei nahmen die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften“) noch einmal um 22 Prozent zu auf 99.160 Kontrakten. Damit erreichte diese Untergruppe die größte Netto-Long-Position seit dem 19. April 2022.
Open Interest
Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte, gegenüber Vorwoche um 1,86 Prozent auf 478.611 Kontrakte. Allerdings sank der Wert bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag um 5 Prozent auf 454.975 Kontrakte. Interessant ist auch die Put/Call-Ratio. Diese lag am Freitag bei 0,53. Das heißt, es wurden fast doppelt so viele Wetten auf einen steigenden Goldpreis gesetzt wie auf einen fallenden Kurs.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 1.987 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Damit kletterte der Kurs gegenüber Vorwoche minimal, um 4 US-Dollar. Dabei kratzte Gold am Donnerstag und Freitag jeweils erneut an der Marke von 2.000 US-Dollar und notierte im Handelsverlauf sogar knapp darüber. Am Freitag kam der Goldpreis dann bei deutlich erhöhtem Handelsvolumen wieder auf den genannten Wochenschlusskurs zurück. Das Wochentief erreichte Gold am Montag mit 1.964 US-Dollar.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen blieben die Goldbestände in den COMEX-Tresoren gegenüber Vorwoche unverändert bei 21,29 Millionen Unzen. Zuvor waren die gemeldeten Lagermengen mit einer Ausnahme per 8. Dezember 2022 vierundvierzig Wochen in Folge gefallen. Allerdings sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ zuletzt noch einmal um rund 610.000 Unzen auf 9,19 Millionen Unzen.
Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 454.975 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 45.497.500 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu 46,8 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 42,9 %). Lieferanträge
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat März nun insgesamt 6.132 Anträge auf physische Auslieferung. Damit kamen vor dem Verfallstermin noch einmal 930 hinzu. Allerdings liegen nun für den neuen Liefermonat April bereits 19.178 „Delivery Notices“ vor! Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 waren insgesamt 55.102 Anträge auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Goldpreis-Ausblick
Die Spekulanten haben zuletzt wieder eine sehr optimistische Position im Handel mit Gold-Futures eingenommen. Auch der Anteil der Call-Optionen am US-Terminmarkt ist bereits relativ hoch (niedriges Put/Call-Ratio). Darüber hinaus scheiterte der Sprung über die Marke von 2.000 US-Dollar mehrfach. Belastend hinzu kommen, mit dem deutlich gefallenen Open Interest, Signale einer nachlassenden Marktstärke. Das heißt, aus diesen Gründen spricht einiges für eine kurzfristige Top-Bildung. Generell: Solange neue fundamentale Katalysatoren fehlen, dürfte sich der Goldpreis mit dem Sprung über die magische 2.000-Grenze weiter schwertun.
Euch allen ein schönes Ostern!
Wer nur das edle Gold möcht halten
https://www.youtube.com/watch?v=EMcIM3zTUZc
Wer nur das edle Gold möcht halten und kaufet ein es allezeit,
den wird es wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gold, dem Allerfeinsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut.
Was helfen uns die Wertpapiere? Tenhagen, der wirft sie uns nach.
Wer glaubet des Jay Powells Schwüre, der hat nur Pein und Ungemach.
Wir schaffen Gold und Silber an, weil doch ihr Wert nicht schwinden kann.
Sing, bet‘ und geh‘ auf Goldes Wegen, kauf‘ deine Unzen nur getreu,
und trau des Silbers reichem Segen, so hast du morgen Geld wie Heu.
Denn welcher seine Zuversicht – auf Gold setzt, den – verläßt es nicht.
@Alle, die wissen, worauf es im Leben wirklich ankommt:
Als Einstimmung auf den Sonntag eines meiner Lieblingslieder (die Jüngeren werden es evtl. nicht kennen).
Speziell gewidmet an @Big Driver.
https://www.youtube.com/watch?v=93nNmegkQos
Ein starkes Signal gegen Falschmeldungen:
Der Goldreporter boykottiert den 1. April!
https://www.spiegel.de/spam/spam-satire-hogefa-hooligans-finanzkapitalismus-a-1008630.html
#Wir. Machen. Mit.
Super, es läuft.
Ich habe Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht als Erstunterzeichnerinnen der Petition gewinnen können.
Deshalb sei diesmal selbigen die traditionelle Sonntagsumfrage des Postillon gewidmet.
https://www.der-postillon.com/2023/04/sonntagsfrage-gehaltsverdopplung-bahnchef.html
@Meister Eder
Danke für den link, ein schönes Lied. STS kannte ich bis heute nicht, bin ja auch viel jünger als Sie. Ist interessant habe mir auch andere Lieder gesehen.
Sie machen mir das Leben bis zum Sommer nicht einfacher :) da Sie ja wissen wie sehr nicht nur ich, sondern die ganze Familie auf den Urlaub, das Mittelmeer freuen. Am letzten Abend vor der Abreise gehen ich und meine Frau am Strand spazieren und jedes mal überlegen wir ob wir zurück nach Deutschland wollen. Das Leben ist zwar nicht einfacher, aber ruhiger,
relaxter, das Klima ist suberb, das Meer in der Nähe. Puh, jedesmal schwer!
Werde meine Neffen und Nichte, jeweils als Geschenk einer 1/4 oz. Gold bringen, nicht Sovereigns das ist was für relativ ältere Kaliber.