Der Goldpreis kratzt wieder an den Runden Kursmarken von 1.800 USD bzw. 1.700 Euro. Dabei sind Anleihen-Rendite gegenüber Vorwoche weiter angestiegen.
Silber- und Goldpreis
Am Dienstag um 13:00 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 1.804 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.697 Euro. Währenddessen kostete Silber 23,65 US-Dollar beziehungsweise 22,25 Euro pro Unze. In der vergangenen Woche waren die Edelmetallkurse am Dienstagnachmittag nach Bekanntgabe der US-Inflation im November deutlich angestiegen. Dabei kletterte der Goldpreis auf 1.820 US-Dollar beziehungsweise 1.706 Euro.
Marktzinsen steigen
Die jüngste Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank hat auch die Renditen der europäischen Staatsanleihen kräftig steigen lassen. So rentierten 10-jährige deutsche Anleihen am Dienstag mit 2,27 Prozent (Vorwoche: 1,96 Prozent). Außerdem stiegen die entsprechenden Zinsen griechischer und italienischer Papiere nun wieder auch deutlich über 4 Prozent. Dagegen kletterte die Rendite für 10-jährige US-Bonds gegenüber Vorwoche nur moderat von 3,61 Prozent auf 3,65 Prozent.
Der Euro-Leitzins liegt jetzt bei 2,5 Prozent, während die Federal Funds Rate in den USA mittlerweile auf den Korridor von 4,25 bis 4,50 Prozent angehoben wurde.
Anleihe-Renditen und Gold
Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.
Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).