Dienstag,14.Mai 2024
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Goldpreis: Fonds flüchten aus Gold-Futures

Der Goldpreis ist mit Verlusten in den Februar gestartet. Dabei haben zahlreiche US-Futures-Händler sich von ihren Positionen getrennt und vermehrt Anträge auf physische Lieferung des Goldes gestellt.

Gold, Goldpreis, COMEX (Foto: Goldreporter)
Der Goldpreis ist vergangenen Woche um 1,8 Prozent gefallen und kurzzeitig unter die Marke von 1.800 US-Dollar gerutscht. Das „Managed Money“ hat an der COMEX Gold-Positionen abgebaut (Foto: Goldreporter).

Goldpreis gedrückt

Der Goldpreis kam in der vergangenen Woche kurzfristig einmal mehr unter die Räder. Und am Donnerstag tauchte der Kurs sogar unter die Marke von 1.800 US-Dollar ab. Dabei ereignete sich das Wochentief im FOREX-Handel bei 1.785 US-Dollar pro Unze. Schließlich erholte sich Gold am Freitag wieder etwas um kam zurück auf 1.813 US-Dollar.

CoT-Daten

Die Netto-Short-Position der „Commercials“ ging um 0,3 Prozent zurück auf 297.957 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 0,1 Prozent ab auf 257.126 Kontrakte. Allerdings reduzierte hier die Untergruppe das „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) seine Netto-Käufe um fast 9 Prozent auf 87.778 Kontrakte. Somit haben diese Händler umgerechnet 26 Tonnen Gold netto abgestoßen.

Open Interest

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, sank gegenüber Vorwoche um 2,76 Prozent auf 520.011 Kontrakte. Und das war im Rahmen der wöchentlichen CoT-Daten der niedrigste Wert seit dem 16. Juni 2020. Bis zum Handelsschluss am vergangenen Freitag ging der Open Interest um weitere 1,8 Prozent zurück auf 510.270 Kontrakte.

Goldpreis / Einordnung

Der Goldpreis im amerikanischen Futures-Handel ging mit 1.815,20 US-Dollar pro Unze ins Wochenende (meistgehandelter Kontrakt: April). Gegenüber Vorwoche ergibt sich ein Kursrückgang von 1,8 Prozent. Wenn Open Interest und Goldpreis parallel fallen, geht man in der Regel von einer nachlassenden Marktschwäche aus.

Gold, Futures, CoT

Gold, Futures, CoT-Daten

COMEX-Lager

Die Gold-Bestände in den 18 Lagerstätten der COMEX summierten sich per 5. Februar 2021 auf 39,18 Millionen Unzen. Damit ergibt sich gegenüber Vorwoche ein Rückgang um rund 400.000 Unzen.

Dagegen stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände („eligible“) um rund 160.000 Unzen auf 19,76 Millionen Unzen. Das heißt, diese Menge ließen sich Futures-Händler vergangene Woche vor Ort physisch einlagern.

Auslieferungsanträge

Unterdessen summierten sich die Anträge auf physische Auslieferung von gehandeltem Gold (Standardkontrakt zu 100-Unzen; Fälligkeit: Ende Januar) per 29. Januar 2021 auf 3.202 (Vormonat: 2.657). Das heißt, es kamen vergangene Woche 1.192 Anträge hinzu, nach nur 20 in der Vorwoche. Vergangene Woche war Verfallstermin für die Januar-Kontrakte.

Dementsprechend sind auch die entsprechenden Anträge zuletzt deutlich gestiegen. Für den Monat Februar haben Händler bereits 25.248 „Delivery Notices“ eingereicht. Und das in nur fünf Tagen. Im gesamten Vormonat waren es nur 2.090.

Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 nahm die COMEX 55.102 Auslieferungsanträge von Händlern entgegen – als Alternative zum reinen Barausgleich am Vertragsende.

Goldreporter

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10 Kommentare

  1. Utilitarismus oder Solidarität? Oder auch: Sind zweckorientierte Notenbanken zur Empathie fähig?

    Die WE-Beilage des Goldreporters

    Das „Financial Plumbing“ – also das Rohrwerk des Finanzsystems – bringt immer wieder Erstaunliches hervor: Als Ende 2019 die „Repurchase Operations“ aus dem Ruder liefen bzw. auszutrocknen drohten, musste der US-Interbankenhandel mit künstlicher Liquidität in maximaler Höhe geflutet werden. Begünstigt waren zunächst die assoziierten US-Banken, als aber absehbar war, dass die flottierende Krise so nicht einzuhegen war, wurden auch ‚ausländische‘ Banken an die Fleischtröge mit dem blutig-liquiden Kraftfutter vorgelassen.

    Der 19. März 2020 hat nun abermals das Zeug, in die Annalen einzugehen: Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet – quasi subkutan -, hat die Fed jedes hanseatische Understatement aufgegeben und gefällt sich seitdem als eine Art Weltzentralbank. Selbstredend hatten die geldpolitischen Entscheidungen der Fed immer schon drastische Auswirkungen auf den globalen Finanzkapitalismus, aber eher als Kollateralschaden – wo gehobelt wird, fallen Späne.

    Die Dramatik einer weiteren Krise machte es jedenfalls notwendig, ab diesem Zeitpunkt ganz entgegen den ehernen Gepflogenheiten auch anderen Zentralbanken kurzfristige Dollar-Kredite zu gewähren – im Volumen unlimitiert und mit schönen Grüßen. Auch die EZB, eigentlich selber ein Füllhorn wohlfeiler Liquidität, gönnte sich einen kräftigen Schluck aus der Dollar-Pulle: Bis Mai in Höhe von knapp 150 Milliarden Dollar. Was war passiert?

    Die sogenannten Offshore-Finanzmärkte hatten es bislang reibungslos ermöglicht, US-Dollar-Kreditlinien jenseits jeglicher staatlicher Regulierung zu vergeben [wie praktisch!]. Der unregulierte Offshore-Dollar als Aphrodisiakum globaler Geschäftsbeziehungen. Und ausgerechnet dieses schöne Perpetuum Mobile drohte zu kollabieren – mit der Folge, dass die Fed einsprang und die Schattenfinanzplätze mit Dollar-Liquidität versorgte.

    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fed-corona-dollar-1.5184052

    Die Autorin spricht von der Notwendigkeit der „Demokratisierung“ der Geldpolitik.
    Dem schließe ich mich gerne an.

    • @Thanatos

      Sehr schöner rhetorischer Aufhänger. Meine Diagnose: Es zählen für die Fed nur und ausschließlich Nützlichkeitserwägungen. Alles, was das Finanzsystem stabilisiert, ist erlaubt und „gut“.

  2. @Goldreporter

    Die neue Bediener-Oberfläche wirkt jetzt moderner und „aufgeräumter“ als vorher – Kompliment an Hrn. „Lustig“.
    Mir ist jedoch aufgefallen, daß beim Menüpunkt „Charts“ 4 x dieselbe Grafik (Kurs €/$) angezeigt wird.

    • @Klapperschlange

      Und ich dachte, nur ich sehe alles doppelt.
      Dafür gibt es die traditionelle Postillon-Sonntagsumfrage auf die ’12‘.
      https://www.der-postillon.com/2021/02/sonntagsfrage-jeff.bezos.html#more

      @Goldreporter

      Bin mit der Gesamtsituation beim GR eher unzufrieden: Besonders das Auffinden der Kommentare ist nicht gerade übersichtlicher geworden. Unter „Meinungen“ wird der stream of consciousness der lieben Foristen nicht aktualisiert. Die „letzten Beiträge“ versprechen Kommentare, die aber unter den Artikeln zunächst nicht zu finden sind. Wünsche mir für die Kommentare einen prominenten Platz auf der Startseite.

      • Danke für den Hinweis. Die neuesten Kommentare sollten jetzt eigentlich unter „Meinungen“ immer sofort dort erscheinen.

  3. Was gibt es schöneres für den Einkäufer, Sammler und Anleger als sich die Ware zum günstigsten Preis ausliefern zu lassen.
    Ich kann nur bitten, drückt den Preis gegen 1.000 Dollar und ich stehe parat für den Einkauf.
    Vielleicht kann Goldreporter eine mail an die Comex schicken und sagen, unsere
    Forenteilnehmer bitten höflichst um gaaaaanz niedrige Kurse.
    Nehmt euch bitte ein Herz und unterstützt das.

    • Ja es wird wohl noch viel weiter runter gehen. Bald wird es den Rentenfonds erlaubt sein Bitcoin als Absicherung zu verwenden statt Gold. Das ist natürlich im Sinne des Kartells, weil dann der Preis weiter gedrückt wird. Dann wird der Goldpreis erst wieder steigen, wenn das Papiergoldsystem crasht. Wann das der Fall sein wird, ist unklar.

    • Ich bleib dabei und habe es schon vor einer Woche geschrieben. 1.780 USD ist die Gold Magninol Linie. @Impulsant. Es wird nicht mehr weiter RUNTER gehen, WEIL auf Dauer unter Produktionskosten NICHT RENTABEL.

    • @Toto

      1000 Dollar sind dermaßen unwahrscheinlich, dass es schon fast unmöglich ist. Nicht einmal von 2011 bis 2015 ist es gelungen den Preis unter 1000 Dollar zu drücken. Darauf hoffen Sie hier nun schon seit ca Ende November, ohne dass das Gewünschte eingetreten ist.

  4. @Thanatos
    Was ist eigentlich aus Deiner hoffnungslosen Liebe (amour fou) zu der Sparkassen-Angestellten geworden, die Dir ständig irgendwelche Anlageformen aufdrängen wollte?
    Smuglianka (neu vertextet)
    https://www.youtube.com/watch?v=n7hHlh2IusY

    Im Gespräch bei der Beratung, warum ging ich dort hinein?
    Sitzt die lächelnd Angestellte, sammelt meine Kohle ein.
    Mir wird heiß bei ihrem Anblick, ihre Augen sanft und weich.
    Trag dein Geld zur Börse – schnell, schnell, schnell, dann wirst Du reich!
    /Refrain 2x/ Eingewickelt, kaum daß ich bis drei gezählt,
    Mein Portfolio, das hat sie mir gleich ausgewählt.
    Aktienfonds mit ’ner Zinsversprechung, hab unterschrieben sogleich.

    Als ein Jahr ins Land gegangen, kam ein Auszug in dem Brief.
    Fondsverwalter sich erhangen, in New York lief alles schief.
    Ich gleich hin zur Angestellten, habe ihr mein Leid geklagt,
    Fiel ich aus den Wolken, denn sie hat zu mir gesagt:
    /Refrain 2x/ Eingewickelt, kaum daß du bis drei gezählt,
    Dein Portfolio, das hab ich dir gleich ausgewählt.
    Aktienfonds mit ’ner Zinsversprechung, hast unterschrieben sogleich.

    Und der süßen Angestellten hab ich dann vom Gold erzählt.
    Und ein Schließfach in dem Keller hat sie mir gleich ausgewählt.
    Als darin mein Gold verstaut war, kam dann gleich der nächste Schreck,
    Schließfach ward versiegelt, alles Gold ist futsch und weg.
    /Refrain mehrfach/ Aus Berlin kam ganz unverhofft das Goldverbot,
    Aktien, Börsen, Staatsfinanzen, alles tot.
    Lastenausgleich auf Immobilien, der Euro ist nichts mehr wert.

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