Während der Goldpreis in dieser Woche knapp an einem neuen Rekordhoch scheiterte, erreichte die Anzahl der an der COMEX gehandelten Gold-Futures-Verträge vorübergehend ein 2-Jahres-Hoch.
Goldpreis-Konsolidierung
Die vergangene Woche startete zunächst mit einem neuen Rekordhoch beim Euro-Goldpreis. Am Dienstag stieg der Kurs des Edelmetalls im US-Futures-Handel auf 2.043 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.874 Euro. Am Mittwochvormittag wiesen wir dann auf die steigende Wahrscheinlichkeit einer Konsolidierung hin. Diese trat ein und der Goldpreis ging mit Preisen unterhalb von 2.000 US-Dollar ins Wochenende.
CoT-Daten
Was tat sich am US-Terminmarkt? Wir werfen einen Blick auf die jüngsten CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der US-Warenterminbörse COMEX. Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ um 7,4 Prozent auf 306.946 Kontrakte und damit auf den höchsten Stand seit 5. Januar 2021.
Die gleiche Entwicklung sehen wir erwartungsgemäß bei der Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“. Denn diese stieg gegenüber Vorwoche um 6,5 Prozent auf 274.388 Kontrakte. Allerdings hielt sich das „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) zu diesem Zeitpunkt schon etwas zurück. Denn deren Nettoverkäufe sanken um 3,8 Prozent, während die „Other reportables“ (diverse, meist nicht institutionelle Spekulanten) ihre Long-Position um 20 Prozent aufstockten.
Open Interest
Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte, stieg gegenüber Vorwoche um 3,7 Prozent auf 638.502 Kontrakte. Mehr Futures-Verträge auf Gold waren zuletzt am 3. März 2020 im Umlauf. Bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging der Open Interest dann wieder um knapp 3 Prozent auf 619.721 Kontrakte.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis im US-Futures-Handel beschloss die Handelswoche mit einem Kurs von 1.992,30 US-Dollar pro Unze (April-Kontrakt). Damit ergibt sich immerhin noch ein Plus von 0,9 Prozent gegenüber Vorwoche. Somit gab es mit dem sinkenden Open Interest bei steigendem Goldpreis auch am US-Terminmarkt Anzeichen einer Top-Bildung. Sprich: Der erhöhte Goldpreis wurde vielfach zum Ausstieg aus Gold-Futures genutzt.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren per 10. März 2022 um rund 348.000 auf 32,94 Millionen Unzen. Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände der Kategorie „eligible“ etwa 170.000 Unzen zu auf 15,39 Millionen Unzen.
Lieferanträge
Für den Kontrakt-Monat März liegen nun 10.242 Anträge auf physische Warenlieferung vor. Das heißt, in der vergangenen Woche kamen 6.141 hinzu (Vorwoche: +1.077). Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 wurden insgesamt 55.102 Anträge auf physische Warenlieferung eingereicht.
Der Ausstieg aus Futures heisst, dass man keine neuen Futures kauft. Die bereits bestehenden und gekauften muss man jedoch erfüllen. Da kann man nicht aussteigen, denn, Vertrag ist Vertrag und man ist gezwungen, diese bis zum Ablaufdatum zu behalten.
Es sei denn, der Kontrahent lässt sich darauf ein.
Ein Future ist ein Vertrag zwischen 2 Personen und bindend. Deshalb kann und darf auch nicht jedermann einen solchen kaufen. Und das ist gut so.
Denn, so ein Future kann einen ganz schnell die Existenz kosten, denn der Käufer haftet unbeschränkt mit seinem gesamten Vermögen. Selbst insolvenz anmelden geht nicht und auch nicht Harz4 oder Sozialhilfe.
Selbst diese würde komplett gepfändet werden können.
Aus diesem Grund sind Futures in Deutschland für Privatpersonen verboten.
Sie schreiben wieder einmal Unfug. Futures-Verträge stellt man glatt, in dem man einen gegensätzlichen Vertrag eingeht. Damit sind die Verträge ausgeglichen/aufgelöst. Und wo bitte steht, dass man als Privatanleger keine Futures abschließen kann? Auch das ist möglich – erklärte Terminmarktfähigkeit vorausgesetzt.
Sehr geehrter Herr Maruti,
leider fallen Sie immer wieder mit Ihrem Halbwissen auf. Dies können Sie jedoch dadurch nicht kompensieren, indem Sie jeden Artikel des GR mehrfach mit Ihrem Halbwissen garnieren
@DirtySanchez
Wer verfügt schon über allumfassendes Wissen. Menschen irren sich oder sind anderer
Meinung. Ich toleriere so etwas.
„Only bad news are good news“ – wahrscheinlich habe ich dieses morbide Mantra schon längst verinnerlicht. Aber man beißt schon auf den Granit der sich potenzierenden und überlappenden Krisen, sollte man versucht sein, mal etwas zum globalen Ponyhof beitragen zu wollen. Immerhin sind die Botschaften des Hiob schön gleichmäßig verteilt.
Während die großen US-Rating-Agenturen die russische Ökonomie eigentlich schon gar nicht mehr tiefer einstufen können [claro, durchaus interessengeleitet, aber dennoch überaus mächtig]
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ratingagentur-stuft-28-russische-Firmen-herab-article23191530.html
geht es mit dem Verbrauchervertrauen in God’s Own Country ebenfalls steil bergab.
https://finanzmarktwelt.de/us-verbrauchervertrauen-michigan-faellt-weiter-inflationserwartungen-so-hoch-wie-seit-1981-nicht-mehr-228447/
Zitat aus der Erhebung: „The year-ahead expected inflation rate rose to its highest level since 1981. Personal finances were expected to worsen in the year ahead by the largest proportion since the surveys started in the mid-1940s. Consumers held very negative prospects for the economy, with the sole exception of the job market.“