Vergangene Woche ereignete sich jeden Tag ein neues Goldpreis-Hoch. Dabei wurden deutlich mehr Gold-Futures gehandelt und gleichzeitig wanderte Metall aus den COMEX-Tresoren ab.
Goldpreis-Wahnsinn
Was wir in diese Tagen in Sachen Gold erleben, ist ungewöhnlich. In der vergangenen Woche erzielte der Goldpreis an jedem Tag ein neues Rekordhoch. Insgesamt waren es sogar schon sechs Rekordtage in Folge. Das ganze Spektakel vollzog sich ohne einen direkt zuordenbaren großen Event.
Tatsache ist aber, dass wir in Fernost eine riesige Goldnachfrage wahrnehmen, während sich die Goldtresoren im Westen mehr und mehr zu leeren scheinen. Dies ist seit Wochen im Rahmen der Bestandsentwicklung im großen Gold-ETF zu sehen, aber auch an den Goldbeständen an der US-Warenterminbörse COMEX.
Dazu betrachten wir zunächst die jüngsten CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 5. März 2024.
CoT-Daten
Hier sehen wir, dass der Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 30 Prozent nach oben schoss auf 206.792 Kontrakte. Auf der Gegenseite ging die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 35 Prozent nach oben auf 191.293 Kontrakte. Dabei verdoppelte das „Managed Money“ seine Netto-Käufe annähernd auf 109.763 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit dem 28. November 2023.
Open Interest
Gleichzeitig stieg der Open Interest im Vorwochenvergleich um fast 15 Prozent auf 471.616 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es dann noch einmal um 6 Prozent nach oben auf 499.979 Kontrakte.
Gold-Optionen
Aber parallel stieg auch der Open Interest bei den Gold-Optionen gegenüber Vorwoche stark an um 16 Prozent auf 876.197 Optionen. Interessant dabei ist, dass erneut verhältnismäßig mehr Wetten auf einen fallenden Goldpreis abgeschlossen wurden. Denn die Put/Call-Ratio stieg noch einmal deutlich auf 0,63 (Vorwoche: 0,545). Damit kamen auf 100 Put-Optionen zuletzt 163 Call-Optionen. In der Vorwoche waren es noch 184.
Goldpreis-Entwicklung
Wie eingangs bereits erwähnt, hat Goldpreis nun sechs Handelstage in Folge ein neues Rekordhoch erreicht. Am Freitag ging Gold mit 2.185,50 US-Dollar pro Unze aus dem Futures-Handel (April-Kontrakte). Das entsprach 1.997,90 Euro. Das heißt, gegenüber Vorwoche ergibt sich ein Kursanstieg 4,3 Prozent.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren gegenüber Vorwoche um 190.000 Unzen auf 18,03 Millionen Unzen (Vorwoche: -10.000). Parallel gingen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ nur um 30.000 Unzen zurück auf 10,10 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).
Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 499.979 Kontrakten haben Händler Ende der Woche insgesamt 49.997.900 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell nur noch zu 36 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 40 Prozent).
Gold wandert systematisch ab
Die Spekulation liegt nahe, dass Gold aus der COMEX und aus anderen Lagerstätten in den USA und Europa abgezogen wird, um es auf anderen Märkten zu verkaufen, die derzeit einen noch höheren Preis bieten, etwa: China.
Am Freitag kostete ein Gramm Gold an der Shanghai Gold Exchange 505 Yuan pro Gramm, also 15.707 Yuan pro Unze. Bei einem Wechselkurs von 0,14 Yuan pro US-Dollar entsprach dies 2.198,98 US-Dollar, also rund 13 US-Dollar mehr als der COMEX-Schlusskurs und 21 US-Dollar oder 1 Prozent mehr als für die entsprechende Menge im Rahmen des zeitnahem März-Kontrakts sowie gegenüber dem Spotkurs (FOREX).
Lieferanträge
Wie hoch war zuletzt der Anteil der zur Auslieferung angeforderten physischen Goldmenge im Rahmen des US-Futures-Handel? Das geht ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung hervor.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den neuen Kontraktmonat März bereits 3.926 Anträge auf physische Auslieferung von Gold (Vorwoche: +846). Zum Vergleich: Im Vormonat waren es insgesamt nur 7.300 Anträge. Dagegen lag die Summe im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bei 55.102 Anträgen auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Goldpreis-Ausblick
Bereits in der Vorwoche hatten wir an dieser Stelle festgestellt, dass im Gold-Handel an der COMEX die Tendenz von Gewinnmitnahmen zu einer FOMO-Rally zu sehen war („Fear Of Missing Out“, also die Angst, etwas zu verpassen). Dieser Trend hat sich vergangene Woche stark fortgesetzt, so dass man geradezu von einer Kaufpanik sprechen kann.
Wie genau die jeweiligen Kaufmotive aussehen, lässt sich nicht in jedes Detail herunter brechen. Beide Aspekte spielen eine Rolle. Sichtbar ist, dass vor allem „Swap Dealers“ (darunter die Großbanken) ihre Short-Position stark ausstockten, während die Spekulanten noch stärker ging gingen. Dagegen lässt sich feststellen, dass steigende Absicherungsgeschäfte durch tatsächlichen Goldverwender (Juweliere, Scheideanstalten, Goldförderer = „Prod/Merch/Proc/User“ in der Tabelle oben) unter dem Strich nur wenig zur Goldpreis-Rally beigetragen haben.
Letztlich kamen mit dem stark steigenden Goldpreis auch deutlich mehr Futures-Händler in den Markt zurück. Und wenn Open Interest und Goldkurs gemeinsam steigen, dann sprechen wir von einer deutlichen Marktstärke im Gold-Handel.
Da schlummern noch hunderte billionen an ungedeckten Papiergeld im System und wie groß oder besser gesagt wie klein ist der physische Goldmarkt ? und ein großteil dieses Goldes befindet sich bereits in festen Händen wer ein bißchen rechnen kann erkennt sofort was für gigantisches Potenzial in Gold steckt und natürlich auch in Silber aber NUR in physischer form versteht sich von selbst .
Comex nears gold and silver defaults, London trader Maguire says
https://gata.org/node/23060
@alle
Kleines Wettspiel zum WE: geht die hocherfreuliche AU-Show nächste Woche weiter?
Ich tippe mal auf „ja“ – der Preis wird sich oberhalb der EUR 2.000,– (oder noch mehr) verfestigen (keine rationale Begründung; sagt mir mein Blinddarm…)!
Was meint Ihr?
Der Dokta
@ Dokta
Ich habe am Freitag schon darauf getipt bzw gewettet, daß die 2000 Euro zum WE grissen und eine Unze Kupfer gesetzt. Zum Glück ist keiner auf die Wette eingegangen. GRINS
denke abeer auch, daß wir mit einem ungewöhnlichen Montag in die Woche starten. Einfach zuviel Ungemach auf dieser Welt.
Gruß auch in die Runde
barmbekbasch
@Golden Eye
Derartig rasante Anstiege führten in der Vergangenheit fast immer zu heftigen Abstürzen.
Das Gold Bashing steht an:
Gold in polnischen Zügen, Banken von Hawaii, versunkenen Schiffen, im Meerwasser, und auf Asterioiden.
Die Presse Fuzzis werden schon beauftragt und man schreibt es ihnen in die Tinte.
Trump Bashing, Gold Bashing, Putin Bashing, Pabst Bashing und Bashing von älteren Autofahrern in Berlin.
Gehirnwäsche und Infoktrination ist ab morgen weiter angesagt.
Was stört es die Eiche, wenn sich eine Sau dran reibt,
meint
maruti.
Also bitte sagt den Future Händlern, sie sollen jetzt auch draussen bleiben und nicht immer rein und raus aus den Puschen.
Ich meine es ist auch verboten, nach dem Raus innerhalb von 6 Monaten eweder rein zu gehen.
So geht das auch nicht !
Gemessen an der Inflation seit über 5 Jahren ist der Goldpreis eigentlich nur moderat gestiegen, wenn überhaupt. Daran lässt sich auch erkennen, dass er offenbar stark zugunsten der Großabnehmer/Zentralbanken manipuliert wurde/wird, denn er hätte in etwa der Inflation folgen müssen. Also eigentlich keine Überraschung. Wenn der Preisanstieg weitergeht wie letzte Woche begonnen, lässt es darauf schließen, dass eben diese Großkunden nunmehr in Wartestellung übergehen, um z.B. nach Einführung der CBDCs und einem Gold-Extremhoch ordentlich abzukassieren, es sei denn, der WK III fällt so heftig aus, dass es nichts mehr gibt zum Kassieren…
Gold steht für Sicherheit und älteste Zukunftvorsorge nicht nur in China
Die Banken verkaufen
..auch wenn China der Haupthändler ist .China wird zum Jahreswechsel die Neue Weltmacht sein während USA und Europa in der Ukraine Krieg spielen werden Russland und China die Hochblüte Ihrer Wirtschaftsmacht feiern und Goldenen Zeiten entgegen gehen.Wir sollten jetzt alle Gold kaufen um unsre Werte zu stabilisieren.Der Goldpreis wird erst aufhören zu steigen wenn die Depots in der USA fast leer sind!
Der Joke war gut
Der Goldpreis wird durch die Unsicherheiten der Finanzkrise
weiterhin steigen sowie der Silberpreis
@Horst Kessler
Ja der Goldpreis wird steigen. Aber nicht ohne zwischenzeitlich der abzustürzen. Das liegt am Terminhandel. Das ist systembedingt. Vielleicht geht es noch 100 Euro hoch, danach geht es aber auch erst mal wieder runter,
Liebe Gemeinde, besten Dank für Eure Meinungen! Nur Maruti wirkt ein wenig negativ… Ev. zeichnet sich ja auch mal ab, dass gewisse Kreise sich vom Gold-bashing nicht mehr beeindrucken lassen…?
Nun, sei’s drum – es ist ja noch früh am Tag…
Lasset die Spiele beginnen! :-)
Der Dokta
Nachtrag: habe den Tag heute erstmal gestartet mit Kaffee, Kippe und die Scheibe von Max Raabe aufgelegt: „Ein Tag wie Gold; in den Adern 100.000 Volt – ihr hab doch alles, was ihr wollt… Eine Nacht, wie Samt & Seide…“ Ach ja, das motiviert so richtig schööööön… :-) Meine Prognose: bis heute abend / Schlusskurs EUR 2..100,–!
In aurum veritas!
Dokta
Sorry, Ziel knapp verfehlt – aber 1998,– ist ja auch ’ne Steigerung… :-) Die 2.100,– dann eben morgen…
Irren ist menschlich, sagte der Hahn & stieg von der Ente…
Heute sehr lahme Kommentare hier… -:( Schlaft Ihr, hochvergärtes Dormitorium…?
Dokta