Der Open Interest im Handel mit US-Gold-Futures ist vergangene Woche bei fallendem Goldpreis deutlich zurückgekommen. Das spricht für eine nachlassende Marktschwäche.
Goldpreis gedrückt
Der Goldpreis setzte vergangenen Woche seinen kurzfristigen Abwärtstrend fort. Eine leichte Kurserholung zur Wochenmitte wurde wieder abverkauft. Was geschah am US-Terminmarkt? Dazu betrachten wir die jüngsten CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 23. Mai 2023.
CoT-Daten
Hier ging die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche noch einmal um 11 Prozent zurück auf 187.023 Kontrakte zurück. Das heißt, diese kommerziellen Händler standen unter dem Strich noch mit umgerechnet 581 Tonnen Gold auf der Verkaufsseite (Vorwoche: 658 Tonnen).
Auf der anderen Seite sank die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 10 Prozent auf 160.732 Kontrakte. Dabei sanken die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften“) um ebenfalls um 10 Prozent auf 93.139 Kontrakte.
Open Interest
Währenddessen nahm der Open Interest gegenüber Vorwoche um 8 Prozent ab auf 479.080 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es dann noch einmal um 5 Prozent runter auf 453.644 Kontrakte.
Bei den Gold-Optionen an der COMEX fiel der Open Interest gegenüber Vorwoche noch deutlicher zurück – um 23 Prozent. Dabei nahm die Put/Call-Ratio ab von 0,60 auf 0,54. Anders ausgedrückt: Auf 100 Put-Optionen kamen 186 Call-Optionen (Vorwoche: 168). Das heißt, der Anteil an Wetten auf einen steigenden Goldpreis ist wieder gestiegen.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 1.946,10 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Damit ergibt sich gegenüber Vorwoche noch einmal ein Minus von 1,7 Prozent. Dabei erreichte der Kurs am Mittwoch im Tagesverlauf noch ein Wochenhoch von 1.987 US-Dollar. Dagegen ereignete sich das Wochentief am Donnerstag mit 1.939 US-Dollar.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen nahmen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren nun um 290.000 Unzen zu auf 22,87 Millionen Unzen (Vorwoche: -10.000 Unzen). Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um hohe 690.000 Unzen auf 10,87 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).
Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 453.644 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 45.364.400 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu 50,4 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 46,4 %).
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den neuen Kontraktmonat Mai nun 6.140 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das heißt, innerhalb einer Woche kamen nur 108 hinzu. Zum Vergleich: Im Vormonat waren es 24.330 und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) 55.102 Anträge auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Ausblick
Vergangene Woche brachten die Verfallstermine an der COMEX (Futures, Optionen) noch einmal größere Volatilität in den Goldhandel. Dabei kam der Open Interest bei sinkendem Goldpreis deutlich zurück. Diese signalisiert eigentlich eine nachlassende Marktschwäche und könnte unabhängig von möglichen externen Faktoren für eine kurzfristige Bodenbildung sprechen.
Wenn mir um etwas auf diieser Welt nicht bange ist ,dann ist das der Goldpreis .100 oder 200 egal was rauf oder runter gehen mir Lichtjahre am Allerwertesten vorbei..Schone Feiertage.