Samstag,27.April 2024
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Goldpreis: Marktzinsen sorgen jetzt für Gegenwind

Der Goldpreis hält sich über 2.000 US-Dollar. Gold kam zuletzt aber unter dem Einfluss steigender Marktzinsen zurück.

Goldpreis schwächer

Kurz vor dem Jahresende 2023 hatte der Goldpreis ein neues Allzeithoch markiert. Seitdem ist Gold deutlicher zurückgekommen, während die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen teilweise stark gestiegen sind. Denn am Dienstagnachmittag um 14:15 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 2.026 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.864 Euro. Damit ergaben sich gegenüber Vorwoche Abschläge von 1 Prozent beziehungsweise 0,6 Prozent (in Euro).

Gold, Goldbarren, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Gedämpfte Inflations- und Zinssenkungserwartungen, steigender US-Dollar, steigende Marktzinsen, fallender Goldpreis: So lässt sich die Wirkungskette momentan skizzieren (Bild: Goldreporter).

In dieser Woche stehen noch ein ganze Reihe von Terminen an, die die Zinserwartungen in den USA und Europa entscheidend beeinflussen können. Und davon sind natürlich auch die aktuellen Marktzinsen und der Goldpreis betroffen (siehe: Goldpreis: Das kann jetzt den Ausschlag geben!).

Marktzinsen

Der Trend zu einem stärkeren US-Dollar zeigt sich auch in den Renditen amerikanischer Anleihen. So brachten 10-jährige US-Staatspapiere am Dienstag 4,13 Prozent Zinsen. Dagegen waren es vor einer Woche noch 4,0 Prozent. Die Rendite deutscher Staatsanleihen mit entsprechender Laufzeit zogen von 2,21 Prozent auf 2,31 Prozent an. Parallel stiegen auch Zinsen in den anderen Euroländern.

Anleihen, Renditen, Zinsen, Länder, Staatsanleihen, USA, Deutschland

Für Januar wird zunächst eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinsniveaus erwartet. Die EZB gibt am Donnerstag das Ergebnis ihrer ersten geldpolitischen Sitzung des Jahres bekannt.

Renditen und Goldpreis

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.

Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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12 Kommentare

  1. Kaum mal mehr als 3% steuerpflichtige Zinsen bei einer 3 mal so hohen nicht steuerpflichtigen Inflation.
    Da werden die Leute aber Schlange stehen.
    Gibt es in den Schulen ausser Gendern und
    den Namen mit der Regenbogen Fahne tanzen auch noch hin und mal wieder Rechnen bis 20. ?
    Nun, denn. Für Goldanleger ohnehin kein Thema.
    Wir wollen nur eines, das Gelbe Zeug so billig wie möglich einsammeln, so lange es noch geht.
    Damit kann man einfach nichts falsch machen.
    Für uns eine win win Situation.
    Wird Gold teurer, besitzen wir mehr an Wert.
    Wird Gold billiger, heimsen wir mehr vom Wert ein.
    Maruti meint:
    Jeder überschüssige Euro soll all in Gold gehen.

    • @maruti
      die richtig beschriebene win win Situation kann natürlich nur solange aufrecht erhalten werden wie man auch überschüssige EUR hat. Ganz besonders trifft das aber auf Silber zu. Deswegen sollte man, wenn man unerwartet zusätzliche Liquidität in EUR benötigt, sich zunächst seiner Goldreserven bedienen. Bei einem Ratio von nahe 90:1 heißt das: Für überschüssige EUR Silber kaufen, für unbedingt benötigte EUR Gold verkaufen (wenn`s nicht zu vermeiden ist). Wenn irgendmöglich aber auch das nicht. Stattdessen versuchen, die reiche Schwiegermutter von einem EM-gedeckten Privatkredit zu überzeugen. Das kann man damit unterstützen, dass man ihr folgenden Deal vorschlägt:

      Mögliche, künftige Kurssteigerungen werden, ausgehend vom aktuellen Kurs, bei der Rückzahlung hälftig aufgeteilt. Beispiel: Man leiht sich bei ihr über vier Jahre 18.600 EUR, die über 10 Unzen Gold gedeckt sind. Aktueller Kurs bei Gold sind ca. 1860 EUR. Sollte der Kurs bei Rückzahlung auf 2.260 EUR gestiegen sein, werden die 4.000 EUR Kursgewinn geteilt. Die Schwiegermutter erhält also statt der geliehenen 18.600 EUR 20.600 EUR zurück (immerhin eine durchschnittliche Verzinsung) und man selbst hat etwa eine Unze Gold gespart, wenn man zur Rückzahlung des Kredits immer noch Gold tauschen muss. Läge der Kurs 2028 bei z. B. 3.360 EUR (entspricht einer Steigerung um 80% in vier Jahren, wie zwischen 2018 und 2022), ergäbe sich folgendes Bild: Die beste Schwiegermutter von allen erhält 26.100 EUR zurück (ca. 40% Rendite) und man selbst hätte ca. 4 Unzen weniger umzutauschen. Auch eine Win-win-Situation. Bei Zweifeln zeige man ihr zwei Charts:

      1. Die Ausweitung der Geldmenge seit 2005
      2. Die Kursentwicklung bei Gold seit 2005

      Zugegeben, das ist kein Patentrezept, aber man hat einen Vorteil dabei und das ist der Umstand, dass man sein Gold nicht jetzt verkauft, sondern nur beliehen hat und davon ausgeht, dass der Goldpreis mittelfristig steigen wird. Mögliches Risiko dabei: Ein langanhaltender Abstieg des Goldpreises, verbunden mit einem Verlust von mehr als 10 Unzen Gold. Fällt der Kurs im Zeitraum des Kredits bis 2028 auf z. B. 1.600 EUR/Unze, muss man 11,625 Unzen eintauschen um ihr zumindest das Kapital zurückgeben zu können.

      Da muss jeder selbst überlegen, wie das einzuschätzen ist. Ich meine, dass es keine schlechte Idee sein kann, angesichts der Entwicklungen sein Gold so lange wie möglich zu behalten. Die beiden Fragen dabei lauten also:

      1. Wie hoch ist das Risiko, dass die Unze Gold 2028 bei 1.600 EUR steht?
      2. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das Gold in vier Jahren zumindest bei 2.260 EUR steht?

      • @Nivek
        Das mit der Rechnerei bei Krediten ist das täglich Brot aller Banken und Versicherungen.
        Die leben davon, meist nicht schlecht und wenn mal nicht so, dann hilft der Steuerzahler.

  2. @Maruti
    „Wird Gold teurer, besitzen wir mehr an Wert.“ Das ist nicht nur beim Gold so, aktuell das Haus in Greece nah am Meer gebaut, fast der 3 facher Preis.
    Gebaut 15 Jahre zurück. Wieviel Prozent ist die Wertsteigerung, ausgehend von anfänglicher Investitionssumme von 160000,00 €?
    Was hätte eine Investition von 1000,00 $ in amazon in die ersten Jahre aktuell gebracht? Obwohl amazon keine dividende gibt, bin ich bei ca. 25 % im Gewinn und das auf kurze Investitions Zeitraum.
    Sie sehen nicht nur Gold kann den Gewinn steigern, zur Ihre Meinung das amazon nur ein Buchladen ist. Wie viele haben es bis jetzt geschafft eine so großes Konzern wie amazon auf die Beine zu stellen. Jeff Besos hat aller recht stolz auf das zu sein was er geschafft hat. Da ist Neid fehl am Platz, nachmachen!

    • @Big Driver
      Naja, mit Handel, egal mit was, kann man sicher reich werden, wenn man Glück hat. Ich erinnere an den Menschen, welcher mit dem Verkauf von Plastikeimern zu je 1 Euro mehrfacher Millionär wurde.
      Ich habe allerdings keine Ahnung, wieso es Menschen gibt, welche solchem Unsinn Geld hinterher werfen.
      Amazon ist nun wirklich der schlechteste aller Händler, und trotzdem.
      Apple Iphones sind der grosser Schrott aller unsinnigen Spielzeuge und trotzdem rennt so mancher in diese Läden.
      Es gibt Sängerinnen mit aufgeblasenen Silicon vorne drinnen, denen schmeisst so mancher seinen Verdienst hinterher und jammert nachher, dass er am Monatsende nichts mehr übrig hat.
      Ob ich jetzt dem Herrn von Amazon etwas neide ?
      Nun, sicher auch nicht mehr, als einem Lotto Gewinner.
      Ich denke, dass Goldanleger darüber nachdenken, was man tut und lässt. Man muss nun nicht wirklich alles zum Mammon machen.
      Da ich selbst mal einige Immobilien verkauft habe, weiss ich, dass man erst dann erfährt, was man dafür bekommt, wenn es soweit ist.
      Makler und Immobilienbewerter setzten in allen Fällen den Angebotspreis 30%, manchmal sogar noch darüber, zu hoch an.
      Die Motive sind klar, es ist die Provision, welcher er vom Preis bekommt.

      • @Maruti
        Es gilt (wie immer) der Grundsatz der Kaufleute:
        Mit doofen Kunden kann man besonders leicht Geld verdienen, je dümmer desto besser.
        Passt für Apple, die ganzen Modelabels (die 400-Euro Designerjeans kommt exakt wie das Lidl-Zeug für 9 Dollar aus Bangla Desh) und auch für die Finanzbranche.
        Alles von Riester, Lebensversicherungen, Fonds, Leasing, Papiergold….. alles sind nur Angelhaken für die ganz besonders dummen Fische.

        So ekelhaft das Geschäftsgebahren von Amazon gegenüber seinen Lieferanten und die ebenso ekelhafte Steuerhinterziehung sind: manchmal geht es gar nicht anders.
        Es gibt Produkte, da könnte ich tagelang durch die Stadt rennen (und Unsummen Parkgebühren an eine Rot-Grüne Verwaltung zahlen wie in München) , ich würde es kaum bekommen.
        Anderer Gedanken: in großen Städten zahle ich ja mittlerweile gefühlt fast die Hälfte des Preises für komplett irre Ladenmieten (in München im Zentrum bis zu 400 Euro je qm und MONAT an auch so einen steuerhinterziehenden ImmoFonds/Betrüger wie Benko), keine qualifizierte Beratung mehr etc.
        Da ist dann manchmal Amazon auch nicht schlimmer, aber 40 % billiger.

        Hauptidee: gar keinen unnützen Krempel kaufen.
        Und wenn man was braucht, dann Qualität.
        Ich war gerade in der Natur: in einer mind. 10 Jahre alten Gore-Tex-Jacke von Salewa und Stiefeln von Hanwag, auch schon uralt, halt neu besohlt.
        Beides hält noch ein paar Jahre.

        Ich beneide Jeff auch keine Sekunde: wer eine Partnerin wie Mackenzie gegen so einen Bausatz aus dem Horrorkabinett eines Chirurgen tauscht, hat evt. ein gewaltiges Problem im Kopf.

        Sehen wir es gelassen: als Goldbugs stehen wir komplett über allen sinnlosen Moden.
        Würde gerne wissen, ob sich in 200 Jahren noch jemand an Bitcoin oder den Euro erinnert (außerhalb des Geschichtsunterrichtes).
        Den Krüger gibt es sicher noch.
        Und dem wird es komplett egal sein, in welcher Währung dann sein Wert (wieder mal) kurzfristig ausgewiesen wird.

        • Stimme ich zu, bis auf den Bitcoin. Ich gebe den mehr Überlebenschance als den Euro. Mag sein dass es sich um ein oligarchisches System handelt, aber nichtsdestotrotz steht dem mehr Wert gegenüber, als ein wertloses unbegrenztes Fiatgeld. Schauen wir war passiert wenn die ersten amerikanischen Unternehmen Bitcoin mit in ihrer Buchhaltung aufnehmen.

          • Hans-Peter:
            Mal andersherum betrachtet: wenn es den Bitcoin seit nunmehr 15 Jahren gibt, warum haben amerikanische oder andere Unternehmen diesen nicht schon längst in ihre Buchhaltung aufgenommen?

          • @HansPeter
            Bei BTC gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten:
            1.) Er ist besser als Euro etc.: dann wird er parallel zur Einführung der Regierungs-CBDC verboten, oder seine legale Nutzung wird unterbunden.
            2.) Es ist ein riesen Ponzi. Dann erledigt sich das alleine.

            Tja, was ist die bessere Alternative ?

  3. Offenbar zeigten jedenfalls die Marktzinsen bei den Aktienpapieren heute keine Wirkung.
    Dax + 1.8%, Gold -1.05%.
    Es ist so zu interpretieren, dass Zinsen weder auf Gold, noch auf Aktien oder Anleihen grosse Wirkung haben.
    Das war sicher mal so, heute in der Zeit des Gelddruckens ist das obsolet geworden.
    Es sind andere Kräfte an Werk.

  4. @Maruti
    Das mit den Erfolg von Herrn Besos und genauso den Erfolg von Amazon als solches, muss man erstmal nachmachen. Mit der Neid Debatte waren Sie nicht persönlich gemeint, sondern generell bezogen.
    Wir hatten jahrelang ein mittelständischen Betrieb, meine Eltern haben Blut und Schweiß, Zeit ohne Ende speziell am Anfang in den Betrieb investiert. Die haben nichts geschenkt bekommen von niemandem, alles selbst erarbeiten. Da können die stolz auf sich sein!
    Auf Amazon zurück zu kommen, da kann man verschiedene Meinungen sein aber die sind etabliert und haben eine monströse Market Cap. Anderes beispiel, John Deere. Die Traktoren und Landmaschinen sind beileibe nicht preiswert, es gibt genug gute Alternativen. Warum sind trotzdem Amazon & John Deere in ihre Segmenten auf Platz 1?
    Zum Gold. Meinen Sie wir bekommen vor dem Sommer gute Einkaufspreise? Möchte nicht unbedingt alles an Rest von Bunten Papier in Aktiendepot parken.

    • @big Driver
      Die 2.000 Dollar sind ein wackeliger Deckel.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Kartell so leicht das Handtuch wirft.
      Erst wenn der Kampf um die 2.100 losgeht ist die Kuh der 2.000 vom Eis.
      Schön wäre eine Zeitlang eine Seitwärtsbewegung, damit Ruhe reinkommt und man sich an die 2.000 gewöhnt.
      Bei Gold kann keiner voraussagen, was im Sommer sein wird. Zu viele Variablen.
      Schon ein heben der Augenbrauen von Herrn Powell kann eine grosse Veränderung bewirken.
      Eines ist sicher, wir kommen in die Rezessionsphase.
      Und ich bezweifle, ob Zinsenkungen und QE diesmal was bewirken werden.
      Denn man kann die Flasche Wein nur einmal trinken.

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