Montag,29.April 2024
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Goldpreis nicht zu bremsen: Das geschah am US-Terminmarkt!

Der Goldpreis hat am Freitag im US-Gold-Futures-Handel ein weiteres Rekordhoch erreicht. Wir analysieren die jüngste Entwicklung am amerikanischen Terminmarkt.

Goldpreis-Rally

Nach einer kleinen Verschnaufpause am Donnerstag hat der Goldpreis bis zum Wochenende wieder ordentlich Gas gegeben. Weiterhin scheint jeder Rücksetzer auf dem internationalen Goldmarkt von großen Adressen als Kaufgelegenheit angesehen zu werden – trotz der Rekordrally der vergangenen Wochen. Über die jüngsten Entwicklungen haben wir bereits am Freitag ausführlicher berichtet: Goldpreis hebt erneut ab: Was geschieht hier? An dieser Stelle betrachten wir nun die aktuellen Bewegungen am US-Terminmarkt.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Gold nicht zu stoppen: Im US-Futures-Handel ging der Goldpreis am Freitag mit 2.345,40 US-Dollar (2.164,05 Euro) pro Unze aus dem Handel, ein weiteres Rekordhoch (Bild: Goldreporter).

CoT-Daten

Dazu werfen wir einen Blick auf die CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 2. April 2024. Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 3 Prozent auf 225.714 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um knapp 4 Prozent zu auf 207.250 Kontrakte. Dabei stiegen die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um 8 Prozent auf 147.080 Kontrakte.

Open Interest

Dagegen ergibt sich gegenüber Vorwoche ein weiterer Rückgang des Open Interest, also der Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Es ging um 0,7 Prozent zurück auf 500.045. Bis zum Handelsschluss am Freitag stieg der Open Interest dann mit dem Goldpreis-Anstieg um 2 Prozent auf 510.108 Kontrakte. Damit ging es innerhalb einer Woche (Freitag bis Freitag) um 0,4 Prozent nach oben.

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Gold-Optionen

Im Gold-Optionshandel an der COMEX ist der Open Interest im Vorwochenvergleich stark gestiegen – um 11,5 Prozent auf 947.910 Optionen. Dabei nahm die Put/Call-Ratio zu auf 0,695 (Vorwoche: 0,641). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 144 Call-Optionen. In der Vorwoche waren es noch 156. Damit sank der Goldpreis-Optimismus im Optionshandel.

Goldpreis-Entwicklung

Im Wochenverlauf gab es beim Goldpreis wiederholt Rücksetzer von bis zu 40 US-Dollar. Aber in der kurzfristigen Kurschwäche wurde das Metall immer wieder hochgekauft. Somit ergab sich erneut ein steigender Wochentrend, der den Kurs im nachbörslichen Futures-Handel am Wochenende bereits auf 2.349 US-Dollar trieb (Juni-Kontrakt). Der Wochenschlusskurs wird mit 2.345,40 US-Dollar (2.164,05 Euro) angegeben, was einem neuen Rekordhoch entspricht. Damit ging es gegenüber Vorwoche noch einmal um 4,8 Prozent voran (+4,3 % in Euro).

Gold, Goldpreis, Goldchart, Gold-Futures
Wochenchart, Goldpreis in US-Dollar auf Basis der US-Futures (Juni-Kontrakt), 5-Minuten-Chart. Kleine Rücksetzer bei Gold werden gekauft, der Trend zeigt weiter nach oben (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren gegenüber Vorwoche erstmals seit vielen Wochen – um 120.000 Unzen auf 17,77 Millionen Unzen (Vorwoche: -80.000). Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 320.000 Unzen ab auf 10,23 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 510.108 Kontrakten handelten Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 51.010.800 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell noch zu 34,8 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt.   

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat April nun 13.346 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen innerhalb einer Woche 3.474 hinzu. Im gesamten Vormonat waren es lediglich 6.057 Anträge. Dagegen lag die Summe im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bei 55.102 Anträgen auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Goldpreis-Ausblick

Die Goldpreis-Rally kennt kaum eine Atempause. Man gewann zuletzt den Eindruck, dass die Hoheit über die Kursentwicklung mit den Hunderten Tonnen an physischem Gold nach Fernost abgewandert ist. Wir beobachten weiterhin die Goldpreis-Entwicklung an der Shanghai Gold Exchange. Allerdings kostete ein Gramm Gold zuletzt 533,38 Yuan, also umgerechnet 74,67 US-Dollar. Das entsprich einem Unzenpreis von 2.322 US-Dollar. Das heißt, anders als in den Vorwochen gab es zuletzt einen Abschlag auf den internationalen Goldpreis im Westen – von aktuell 1 Prozent.   

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13 Kommentare

  1. Goldpreis nicht zu bremsen bedeutet ,das Kartell aufgegeben hat und die Gold Rakete durchstarten
    wird,oder was meint Maruti dazu?

    • @Sonne
      Solange Gold als der direkte Gegenspieler, also diametral zum Fiat Money ( Geld aus dem Nichts geschaffen), steht, kann das Kartell gar nicht aufgeben. Man würde sich ja den eigenen Ast absägen.
      Was aber geschehen wird, ist, den Goldpreis Anstieg zu dämpfen, zu verlangsamen und damit Zeit zu gewinnen.
      Das klappt mal besser, mal schlechter.
      Es gibt 2 Möglichkeiten ( Ausgenommen das Zeug zu verbieten und unter das Kriegswaffen Gesetz zu stellen).
      1. Gold so unattraktiv wie möglich darzustellen. Es also zu bashen in Rundfunk, Fernsehen und der Tagespresse.
      Zwar kostet das was, aber der Steuerzahler zahlt dies ohnehin.
      oder
      Gold so teuer wie möglich zu machen und damit lächerlich obendrein.
      Dann kauft das nur eine Minderheit, ( wie die sprichwörtliche goldene Prollo Rolex.)
      Schon mal gesehen, wie Gold als Zahnersatz verunglimpft wird und fast jeder deshalb Keramik oder Kunststoff haben will ?
      Obwohl es beim Zahnersatz nicht Besseres als Gold gibt.
      Bis heute nicht.
      wie gesagt, bashing ohne Ende, ohne Sinn und Verstand.
      Das Spiel ist noch nicht zu Ende, noch lange nicht.

    • Schätze sie beschränken sich auf „Rückzugsgefechte“ um die chinesischen Goldkäufe auch nicht zu sehr zu subventionieren – so lange sie Gold bei unter 3.000 (und in paar Jahren bei meinetwegen unter 5.000) halten, der Bitcoin aber bis auf 100.000 steigt und der S&P auch stärker steigt als Gold rennt die Masse nicht ins Gold und solange ist doch noch alles in Ordnung fürs Kartell – das Zeug müsste heute schon bei 10.000 stehen, wenn sie also demnächst bei unter 3.000 die nächste „Auffangstellung“ einziehen ist das doch immernoch ein riesen Erfolg für die

  2. Der Maßstab für Gold ist Gramm – und nicht Dollar oder Euro. Die Währungen können gegenüber Gold steigen oder fallen, aber Gold kann gegen Gramm nicht fallen oder steigen. In einem Punkt hat der Spiegelautor Tenhagen daher vollkommen recht: „Das Gold selbst vermehrt sich nicht von allein.“ Dieser Satz lässt im Gegenzug die Vermutung zu, dass Tenhagen schon weiß, dass das FIAT-Geldsystem auf einer permanenten Schuldenvermehrung aufgebaut ist. Und das einmal der Punkt kommen wird, an dem den Versprechungen nicht mehr geglaubt werden wird.

    Die Ratio von Gold zu Goldfutures liegt aktuell bei 1:122, bei Silber bei 1:395.

    https://usdebtclock.org/

    In London werden täglich Papiere gehandelt, die auf Basis von ca. 1.000 Tonnen Gold bzw. 11.000 Tonnen Silber gestrickt sind:

    https://www.goldreporter.de/in-london-werden-939-t-gold-pro-tag-gehandelt/gold/79312/

    Enorme Mengen, die aber zum Termin meist per Barausgleich verrechnet werden. Der selige Walter Eichelburg hat prognostiziert, dass der endgültige Niedergang des Fractional Banking Systems (aus Geld mehr Geld machen) durch eine EM-Hausse, und infolge dessen einer Hyperinflation des FIAT-Moneys, eingeleitet werden würde, die die Währungen pulverisiert. Ob es bereits jetzt begonnen hat, kann man wohl noch nicht sagen. Aber wenn der Handel von Gold und Silber an den Börsen wegen extremer Schwankungen ausgesetzt werden würde, wäre das vielleicht der entscheidende Hinweis darauf, dass etwas in Bewegung kommt. Abwarten. Ich erinnere mich, dass vor Jahren die Grenzen für eine Aussetzung des Handels auf Basis von Gold und Silber stark angehoben worden sind, weiß aber nicht mehr, wo man dazu etwas finden kann. Kann der GR helfen?

    • @nivek
      Ich meine, das war die 400 Dollar Grenze.
      In einem bestimmten Zeitraum. Binnen eines Tages.
      Ich habe das so verstanden, dass wenn Gold von Morgens 2.300 Dollar, am Nachmittag 2.700 Dollar kostet, der Handel ausgesetzt wird um den Preis zu beruhigen.
      Den Papierpreis. Ob man danit den physischen Preis kontrollieren kann, ist allerdings mehr als fraglich und den
      Over the Counter Preis schon gar nicht.

  3. Was mich immer erstaunt:
    Das Gold in den Tresoren der Comex.
    Die Comex ist eine Warentermin Börse und ich bin der Meinung, die haben gar keine Tresore und auch kein Gold.
    Warum ?
    Die Comex handelt ja auch mit anderen Gütern, so Lebendrind, Magerschwein, Kohle, Eisenerz usw.
    Demnach müssten die auch Kuhställe als Tresore haben und Kohlehalden Eisenerzlager, Sojahalden und Mais, alles in Tresoren, versteht sich.
    Ich fahre da mal hin und gucke mir das Magerschwein im Tresor an. Vielleicht kaufe ich eines, direkt vom Tresor der Comex. Verkaufen tue ich es danach bei Ebay.
    Garantiert Tresoriertes Comex Magerschwein, Startpreis 1$

    • @ Maruti Das ist aber unfair von der Comex mit dem Magerschwein,denn mir schmeckt Magerschwein nicht. So ein trockenes Eisbein von Magerschwein kann man vergessen,am Eisbein muss auch etwas Fett dran sein.

      • @Materialist
        Was ich sagen wollte, die Comex hat wahrscheinlich keine Tresore mit Gold, sondern man hat das an irgendeinen Betreiber mit beschränkter Haftung, Limited oder so, outresourced.
        Geht der pleite oder macht den wirecard, kann man sich fein einen schlanken Fuss machen

          • @GR
            Danke für die Info.
            Bekannte Namen darunter.
            Man kann nur hoffen, dass diese Unternehmen nicht wieder selbst outsourced haben und die Tresor und Verwaltung in weitere Hände gelegt haben.
            Bei Banken ist das häufig üblich. Fällt dann eine, gibt es eine Kettenreaktion.
            Dass etwas öffentlich zugänglich ist, heisst womöglich nicht, dass es auch vollumfänglich in allen Details zugänglich ist. Wäre dem so, dürfte es keine Bankenkrisen geben.

  4. Welch ein herrlicher Montag! Ich hatte es schon im Bauchgefühl – 2.156,– !
    Wenn’s so weitergeht sind heute abend wieder Scotch & Zigarre zur Feier des Tages fällig! Meine Fresse, wat ist der Whisky-Verbrauch die letzten 2 Wochen, hupps… bloß angestiegen – dat hält ja hupps…, kein Schwein aus… :-)
    Dokta (mit Schluckauf)

  5. @ Maruti Immer wenn wirecard höre fällt mir Frau Merkel ein,welche seinerzeit anlässlich eines Besuches in China den Chinesen die wirecard Aktie zum Kauf empfohlen hat.Wie ich die cleveren Chinesen kenne, konnten die sich sicher beherrschen.Da war er wieder der Politiker als der klassische Kontraindikator.

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