Nach sechs Tagen in Folge mit neuen Rekordhochs steht der Goldpreis nun vor einer möglichen Konsolidierung. Wie weit kann Gold zurückkommen?
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis markierte zuletzt sechs Tage in Folge ein neues Rekordhoch. Dabei liegt der aktuelle Bestwert im US-Futures-Handel nun auf Tagesschlussbasis bei 2.188,60 US-Dollar beziehungsweise 2.002,20 Euro.
Dagegen schloss der Preis für die Feinunze Gold (April-Kontrakt) am gestrigen Dienstag mit 2.166,10 US-Dollar oder 1.982,34 Euro pro Unze. Damit ergibt sich gegenüber Vorwoche ein Kursanstieg von rund 1,1 Prozent beziehungsweise 0,5 Prozent (in Euro). War es das nun erst einmal mit der Goldpreis-Rally? Sehen wir die schon vergangene Woche ins Spiel gebrachte Korrektur? Dazu werfen wir zunächst einen Blick auf den Euro-Goldchart per 12. März 2024.
Charttechnik
Das Chartbild zeigt, wie die Notierung an der oberen Kante des fünfmonatigen Aufwärtstrends nach unten abprallte. Das entsprach der Schwelle von 2.000 Euro. Nun sehen wir eine minimale Unterstützung bei 1.977 Euro. Sollte diese nicht halten, könnte in kurzer Zeit der gesamte Märzgewinn pulverisiert werden. Denn steile Kursanstiege neigen dazu, in entsprechendem Maße auch wieder abverkauft zu werden. Aber in diesem Falle sollte sich der Goldpreis spätestens im Bereich zwischen 1.920 und 1.910 Euro wieder stabilisieren.
Sentiment
Die Marktstimmung war mit dem Erreichen des Allzeithochs stark „überkauft“. Denn der RSI (Relative-Stärke-Index) reichte zu diesem Zeitpunkt Werte um 90. Bereits ab Werten von 70 gilt das Sentiment als überhitzt. Und aktuell liegt der RSI aus der Sicht von 14 Tagen immer noch bei 71.
Gold in US-Dollar
Währenddessen erleben wir auf Dollar-Basis die gleiche Entwicklung. Wenn der Chart kurzfristig noch Unterstützung bietet, dann ist es auf der Höhe von 2.160 US-Dollar. Dagegen sehen wird das Kursziel im Rahmen einer vorübergehende Konsolidierung zunächst bei 2.090 US-US-Dollar. Auch in diesem Fall wären die im März aufgelaufenen Kursgewinne eliminiert. Gibt es Chancen auf einen kurzfristigen Rebound? Durchaus, aber selbst dann erscheint die Rally mit dem jüngsten Rekord zunächst einmal ausgereizt.
Hinweis Goldchart-Analyse
Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Aber wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen keine Anlageberatung oder Anlagevermittlung dar.
Tja, die liebe „Charttechnik“. Muß zugeben, ich halte nicht viel davon. Diese ist meiner Ansicht nach in gewisser Weise, was die Eintrittswahrscheinlichkeit betrifft, nicht zutreffender als ein Wochenhoroskop in der illustrierten. Aber, klar, ich bin letztlich auch nur ein Goldlaie, der sich erst seit 5 jahren näher mit Gold befaßt. Von daher, vielleicht fehlt mir auch nur das richtige Verständnis….
Dennoch, ich erinnere mich noch an die schönen Sendung von Kettner Edelmetall (Schätze Herrn Kettner und seine Sendungen im übrigen sehr!), in welchem regelmäßig vom Chefanalysten Goldanalysen und Prognosen erstellt wurden. Diese Sendungen gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Jedenfalls waren auch hier die Prognosen in etwas so zutreffend, wie ein Wetterbericht für die folgenden 4 Wochen……
Immerhin, so wie man beim Wetter weiß, daß es im Herbst letztlich kühler werden muß und im Frühling wärmer, so gibt es auch beim Gold die Sicherheit des langfristig steigenden Preises. Wohl 8% im Jahr.
Persönlich denke ich, der Goldpreis wird nicht mehr dramatisch abschmieren und in Dollar nicht mehr unter die 2000 kommen, wenn er überhaupt wieder in die Nähe kommt. Dazu ist die weltpolitische Lage einfach zu schlecht. Diese ist auch nicht mehr mit den vergangenen Jahrzehnten vergleichbar.
Was die derzeitigen Krisen angeht, so wurde hier im Forum ja schon so einiges in klugen Kommentaren beigetragen.
Grüße vom Kap,
T-Wagner
Anbei noch ein recht interessantes Video zum Thema.
https://www.youtube.com/watch?v=SAgSaunWpbM
@TWagner
Ich halte schon viel von der Chartechnik. Aber aus anderen Motiven. Denn die kapitalstarken Shortseller ( Banken), können auch Charttechnik.
Und so brauchen diese nur den Preis um 2 Euro drücken um einen Kursrutsch auf 1900 Euro auszulösen, wie GR auch schreibt. Da reicht der Verkauf von 1-2 Unzerln gegen 15:00.:)
@T-Wagner
Zu diesem YT Video:
Ich würde diese Schlipser gern mal sehen, wie die ein Wandregal anbringen. Nur um zu erfahren, wie die sich so anstellen jenseits der Labberrunde. Das ist HSE24 für Fortgeschrittene.
Florian Günther hat definitiv ALLE Komentare hier bei GR gelesen.
Wenn ein Interesse besteht Gold salonfähig zu machen, werde ich äußerst skeptisch.
Gold redet nicht mal ansatzweise so viel wie die 3 Anzüge.
Danke für den Link
Lieber @Ammit: Gestatten Sie eine kleine Korrektur zu Ihrem gestrigen Kommentar, wo Sie notierten, dass die Kraft der 2014er Goldunze kaufkraftmäßig die gleiche sei, wie die heutige?
Das ist zum Glück nicht so! Sie haben die Expokurven (Gold vs. Teuerung) nicht gezeichnet, stimmts? Dann würden Sie das erkennen.
Einfaches Beispiel:
Gold stand 2014 bei 950 € , heute mehr als das Doppelte. Und nun die Kaufkraft, die sich durch die Lohn-Preis-Spirale bildet. Verdient der Arbeiter oder Ingenieur heute auch das Doppelte wie vor 10 Jahren? Nein.
Wenn jemand 2014 etwa 2000 € bekam und die Lohnsteigerung 3 % p.a. betrug, hat er heute 2.700 € . Dem muss sich die Kaufkraft des Marktes anpassen, sonst verkauft man nichts. Die 1300 € (also die Differenz von 2700 bis zum vergleichsweise verdoppeltem Lohn von 4000) sind dann der Kaufkraftzuwachs.
Man kann es auch anders rechnen: 8% p.a. abzgl. 3,5 % p.a. Inflation sind 4,5% Nettorendite oder exakter , der Wertzuwachs, Kaufkraftgewinn….
Man sollte unbedingt aufhören, zu behaupten, mit Gold könne man nur den Kaufkraftverlust ausgleichen.Das stimmt einfach nicht. Bei Aktienfonds, mit schlechterer Performance, behauptet das ja auch keiner!
Und nochmal zu @ Maruti:
Das ewige falsche Beispiel mit dem Vergleich von Toga bzw. Massanzug stimmt so auch nicht. Allein schon durch die Industrieproduktion, und sei es nur eine Nähmaschine, kann man diesen nämlich heute viel billiger, bei besserer Qualität, herstellen.
Aber so ist es eben mit den Spinat*-Narrativen. Die bekommt man schwer aus der Masse.
(* Spinat wurde jahrzehntelang aufgrund eines Kommafehlers von Gustav von Bunge in 1890 als sehr eisenhaltig eingestuft, was gar nicht stimmt.)
@Commander
Ich meinte nicht die einkommensabhängige Kaufkraft, im Sinne von was Konsumenten nominal zur Verfügung steht. Da haben Sie recht, die wäre abhängig von der Lohnentwicklung.
Ich meinte sozusagen den Geldwert von Gold. Was kann ich mit einer Unze Gold kaufen? Das verstehe ich unter Kaufkraft des Goldes. Vielleicht war ich unpräzise oder benutze die falsche Terminologie.
Sie dürfen mich gerne korrigieren, ich bitte darum auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden, man lernt nie aus.
Lieber@Ammit: Da sind wir Brüder im Geiste, nicht bockig auf einer These zu bestehen. Ich halte es wie Sie, nutze das Forum ja auch, um auf eigene Denkfehler zu stoßen und sich zu korrigieren. Wir – und sicher alle hier auch- sind ja die Ausnahme von der Masse, die an Credomanie aka kognitiver Dissonanz leiden.
Zum Thema: Wenn man die Kaufkraft von Gold in Bezug auf den Kauf von inflationsabhängigen Vermögenswerten bezieht, stimmt das u.U. sicher. Ja, man muss präzise defenieren. Kaufkraft von Gold zum PC oder Brötchen steigt, zu Aktien, o.je nach Zyklus Immos o.ä., ist sie gleich, bei anderen spekulativen Werten gar manchmal temporär geringer.
Will sagen, dass sich nach dem Cantillon-Effekt, Inflationsgeld zuerst in die Kapitalmärkte bewegt und erst Jahre später -und auch nur partiell- in die Realwirtschaft. Für die Masse bedeutet der Begriff Kaufkraft aber eben der Warenkorb im Penny und nicht der an der NASDAQ. So geht es mir darum, bei Gold zu behaupten, man schütze damit nur die Kaufkraft und nicht mehr. Wahrscheinlich kommt diese abwertende These von den Aktien-und Wertpapier-Verkäufern. Gold ist Vermögensaufbau ab einem Kippunkt in einem Fiat-Money-System, im Goldstandard dagegen aber eher weniger!
Gut das wir darüber gesprochen haben.
@Commander/Ammit
Ein m.E. ganz wichtiger Punkt darf in der Betrachtung nicht fehlen:
Unabhängigkeit / Sicherheit insb. vor staatlicher Willkür.
Bei Immos ist der Anleger immer voll der Willkür des Staates ausgeliefert, siehe Grunderwerbsteuer, Grundsteuer, Heizungsgesetz, Dämmpflicht, Mietendeckel, Mietspiegel, etc. etc.
Man ist Sklave der Geistesgrößen die gerade regieren. Bis in den Rückweg zur DDR 2.0.
Aktien: da kommt dann flugs die Versteuerung der Gewinne nicht mehr mit der KESt, sondern zum individuellen Spitzensteuersatz. Zudem ist der Bestand völlig offen dem Staat einsehbar.
Ich bin nix, ich hab nix, und den Rest hab ich vielleicht im Ausland und zudem vergessen wo und was.
Schade eigentlich.
Merke: etwas vom Fluchtgeld sollte schon da sein, wohin man ggfs. fliehen muß/will, wenn man die Intelligenz in Berlin etc. nicht mehr aushält.
@T-Wagner
Kleiner Nachtrag
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bocker at its best. (Über 10 Jahre alt und trotzdem aktuell)
https://www.youtube.com/watch?v=6Bm4M-gtKE4
Da ist wunderbarer Witz zwischen den Zeilen. Man beachte seine besondere Art, dem Schuldendilemma mit Humor entgegenzutreten.
Gott hab ihn selig.
1977 Euro wurden soeben erreicht und der 15:30 Druck steht noch bevor.
Also wird pulversiert, der Märzgewinn.
Natürlich nicht bei Aktien, denn dies werden die Banken nicht zulassen.
@Wagner, wie bereits Maruti erwähnt hat, wird das Kartell zuschlagen und wir landen bei 1900 Euro.
Die Weltpolitische Lage interessiert das Kartell irgendwie nicht, siehe auch die Rücksetzer bei Gold in der Vergangenheit.
@Maruti und Sonne
Danke für Ihre Antworten. Nun, schauen wir mal. Im Moment 16:45 geht es ja eher wieder nach oben…
Und, gewiß, die Charttechnik wird schon ihren Sinn haben…aber gerade in wirren Zeiten ist sie vielleicht nicht gar so zuverlässig, Glaube eher nicht, daß die Weltlage so ganz irrelevant ist.
Spiel man nicht auch gerade auch China – bzw. den bösen Brics -in die Karten, wenn man den Preis drückt? Dort wird man doch sicher froh sein, überflüssige Dollar günstig in Gold überführen zu können.
@T-Wagner
In der Tat, momentan bei 1986 Euro.
Mal sehen, was bei 2.000 passiert.
So ganz traue ich dem Frieden nicht.
Wie schon öfters erwähnt, sitzen nahezu alle Zentralbanken in einer konzertierten Aktion und die hiess immer Gegen Gold und für alle Papiere.
Denn nur so kann man die Geldentwertung kaschieren.
Einen anderen Weg hat man nicht.
Erwägt man ein Goldverbot mit der üblich abstrusen Argumentation GDT ( Geldwäsche Drogen, Terror)
explodiert die Lage, dann gibt es kein Halten mehr.
Das weiss man zu genau und versucht es mit anderen Tricks.
Jedenfalls bis zur bewaffneten Konfrontation mit Russland und China. Dann, erst dann hätte man freie Bahn, bei allen Verboten. Nennt sich übrigens Kriegsrecht, so etwas.
@ T-Wagner
Genauso sehe ich das auch. Die Weltlage ist momentan die Richtlinie für Gold. Dennoch werden immer noch gewisse Leute Geld verdienen wollen und daher auch die Rücksetzer. Rücksetzer? Gold geht doch die letzten Jahre immer zwei Schritte vor und einen Schritt zurück.
Gruß auch in die Runde
barmbekbasch
Silber scheint aus seinem Dreieck das seit 20 Jahren sich zuspitzt auszubrechen.
Wenn dieser Ausbruch nachhaltig ist dann könnte es explosiv werden:-)
@alle
Das Ende der AU-Hausse sehe ich nicht – ich vermute eher Gewinnmitnahmen u. Manipulationen. Ich denke eher, dass die derzeitigen Krisen & Katastrophen vollkommen ausreichen, um die Rallye weiterhin zu befeuern – zu Recht; ich teile auch die Meinung, dass AU derzeit noch unterbewertet ist! Das Kartell scheint zu schwächeln, bzw. die Kontrolle zu verlieren. Wer kann schon gegen die Käufe der großen Zentralbanken anstinken??? Vllt. sind ja EUR 3.000,– / oz gar nicht so unrealistisch??? Wat meint Ihr?
Aurum non olet!
Der gierige Dokta
@Golden Eye
Die westlichen Zentralbanken hatten bis dato kein Interesse, dass der Goldpreis die Fiatwährung übertrumpfte. Man verpulverte einen Haufen Frisch Gedrucktes dafür.
Mag sein, dass sich das ändert. Zentralbanken horten Gold aus einem einzigen Grund: Man muss es in der Hand haben, falls der Fiat Money Betrug zum Desaster wird.
Dann kann man schnell ind vorübergehend einen neuen Dollar, Euro, Gold hinterlegt, kreieren und dem Volk aufs Auge drücken und den alten 1:10 abwerten.
Vorübergehend, jedenfalls, bis man die Bindung wieder aufhebt und beginnt erneut zu inflationieren.
Das Volk hat gegen die Herrschenden keine Chance, nicht mal durch eine Wahl, denn, es kann keine Regierung pro Volk geben. Wer oben sitzt, hat das Sagen, nicht nur in der Tierwelt.
Es gibt so etwas, wie den Rausch der Macht.
@Maruti
Ja, nachvollziehbar!
„Wenn Wahlen etwas verändern könnten, wären sie längst verboten.“
(Kurt Tucholski)
Der Dokta