Im Juni fiel der Goldpreis um 2,6 Prozent. In diesem Zuge kam es zu deutlichen Bewegungen in den Gold-Positionen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
Gold-Positionen der BIZ
Laut ihrem jüngsten Monatsbericht sank der Wert der von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gehaltenen Gold-Position im Juni um insgesamt 5,6 Milliarden US-Dollar auf 38,5 Milliarden US-Dollar. Dies betrifft den Rechnungsposten „Gold und Goldforderungen“ in der Kategorie „Assets“.
Bewertet mit dem jeweiligen Goldpreis und denen im Rechnungsbericht hinterlegten Wechselkursen korrespondiert dies mit einem Abgang von umgerechnet 72 Tonnen Gold.
Gestiegene „Goldreserven“?
Gestiegen ist dagegen die Gold-Position, die wir den echten Goldreserven der BIZ zuordnen, beziehungsweise physischen Beständen, die das Institut in Fremdauftrag verwahrt – unter „Goldeinlagen“ in der Bilanzposition „Verbindlichkeiten/Eigenkapital“. Denn dieser Eintrag weist im Vormonatsvergleich ein Plus von 1,08 Milliarden US-Dollar aus, was unseren Berechnungen zufolge einem Äquivalent von 437,54 Tonnen Gold entspricht – 28,75 Tonnen mehr als Ende Mai.
Der Goldpreis ist im Juni (auf Basis des Londoner Referenzkurses) um 2,6 Prozent gefallen. Die bildliche Darstellung dieser Parallel-Entwicklung (Goldpreis/“Gold-Assets“) sehen Sie in der Grafik oben.
Hintergrund
Die BIZ wird auch als Zentralbank der Zentralbanken betrachtet. Warum ist die Aufschlüsselung und inhaltliche Zuordnung der publizierten Zahlen so kompliziert? Das fragen wir uns seit Jahren selbst.
Einmal im Monat veröffentlicht die BIZ einen Rechnungsbericht. Darin enthalten sind die Goldbestände der Bank in einer Bewertung in SDR (Sonderziehungsrechte) aufgeführt. Goldreporter rechnet diese Beträge in Goldeinheiten (Tonnen) um. Ob und bei welchen Positionen es sich um echtes physisches Edelmetall oder um Goldderivate handelt (Futures, Optionen, Swaps) geht aus den Zahlen nicht hervor – wie in Zentralbank-Kreisen üblich. Also darf/muss man spekulieren.
Goldpreis-Effekte
Auf Groß- und Zentralbanken-Ebene wird Gold typischerweise „over the Counter“ (OTC), also an den Börsen vorbei gehandelt. Das kann in Form von Swaps oder Forwards geschehen. Sollte die BIZ Gold in großem Stil auch über die bedeutenden Handelsplätze traden (insbesondere an der COMEX), dann wäre der potenzielle Einfluss auf den Goldpreis sicherlich unbestritten.
Immer wieder wird diskutiert, wann und zu welchem Preis man Gold kaufen sollte. Dabei geht es um 2 völlig unterschiedliche Dinge. Hier meine Überlegungen:
1. Gold als Rettungsboot.
Hier hat man keine Wahl, denn man weiss nicht, wann das Unglück hereinbricht.
Dann ist es zu spät. Man kann nämlich weder an sein Spargeld noch an sein Aktiendepot ( so beides überhaupt das Unglück überlebt), heran.
Auch gehortete Wasserflachen, Lebensmittel samt verbarikartiertem Eigenheim werden nutzlos sein.
Es hilft nur schleunigste Flucht, mit dem hoffentlich gepackten und bereitstehenden Fluchtrucksack zum Überleben für ein paar Tage.
Man kann natürlich ein paar Münzen in den Rucksack tun und den Rest gut vergraben/verstecken zur späteren Abholung. So handhabe ich das.
2. Gold als Absicherung der Altersvorsorge, Inflation,
und sonstigem Dilemma.
Hier hat man Zeit. Man wird nicht von einer Stunde auf die andere alt, das Dach auch nicht so schnell undicht und die Inflation kommt auch nicht von einer Minute zur anderen. Hier braucht es kein Rettungsboot, sondern Gold als Versicherung.
Und genau da kann man sich einen günstigen Preis, ob der Volatilität, aussuchen.
Beim Rettungsboot dagegen nicht. Hat man keines im Vorrat, braucht man höchstwahrscheinlich auch nie wieder eines. Das liegt daran, dass man in diesem Falle keines mehr bekommt und mit dem Dampfer untergeht.
Dann spielt nämlich auch die BIZ keine Rolle mehr.
Gold als Rettungsboot ist eine Conditio sine qua non.
(Eine Bedingung ohne wenn und aber).
Gold als Versicherung dagegen kann mit anderem konkurrieren. Die da wären:
Aktien, Immos, Bargeld, alles breit gestreut, Lebensmittel Vorräte und die übliche Leier……