Samstag,20.April 2024
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Goldpreis-Schwäche zieht mehr Short-Seller an

Gold, Goldpreis, Bär, Bulle, Goldmarkt (Foto: Goldreporter)
Auf einen fallenden Goldpreis zu setzen, liegt unter Hedgefonds mittlerweile im Trend. Dabei ist die physische Gold-Deckung and er COMEX aber auf 53 Prozent gefallen (Foto: Goldreporter).

Die Goldpreis-Schwäche lockte Spekulanten noch stärker auf die Verkaufsseite. Und die Golddeckung an der COMEX schrumpft weiter.

Goldpreis

Der Goldpreis kommt nicht aus der Versenkung. Zuletzt trat der Kurs des Edelmetalls nach der Zwischenerholung in der Vorwoche wieder einen Schritt zurück. Aus den USA kommen weiter Signale auf ein möglich geringeres Tempo bei den nächste Zinsschritten durch die Fed.

Und mittlerweile gehen Marktbeobachter davon aus, dass die Maßnahmen der US-Notenbank ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft zeigen. So wird der Rückgang im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor sowie die unerwartet niedrigen Verkaufszahlen für US-Eigenheime damit in Verbindung gebracht. Allerdings fiel die erste Schätzung des US-Bruttosozialprodukts für das dritte Quartal 2022 besser aus als erwartet.

Cot-Daten

Was geschah mit Gold am US-Terminmarkt? Am Donnerstag und Freitag standen die Verfallstermine an. Wir betrachten dazu die jüngsten Cot-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im amerikanischen Gold-Futures-Handel per 25. Oktober 2022.

Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um weitere 10,9 Prozent auf 80.213 Kontrakte. Dabei verringerten die eigentlichen Goldverwender („Prod/Merch/Proc/User“) ihre Vorwärtsverkäufe noch einmal um ein Drittel auf 10.426 Kontrakte. Bereits in der Vorwoche war deren Netto-Short-Position um 31 Prozent gefallen.

„Managed Money“ massiv short

Auf der Gegenseite sank die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 11,6 Prozent auf 68.032 Kontrakte. Dabei stieg die vor acht Wochen etablierte Netto-Short-Position des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) noch einmal um 50 Prozent auf 38.788 Kontrakte. Damit wurde ein neues 4-Jahres-Hoch erreicht. Am 27. November 2018 war das „Managed Money“ seinerzeit mit 58.390 Kontrakten netto-short. Danach erholte sich der Goldpreis in den folgenden Monaten deutlich.

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Open Interest

Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, gegenüber Vorwoche um fast 5 Prozent auf 456.072 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am vergangenen Freitag ging es dann weiter kräftig rauf um 6 Prozent auf 468.145 Kontrakte.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 1.648,30 US-Dollar pro Unze (Dezember-Kontrakt). Somit notierte das Edelmetall 0,8 Prozent schwächer als in der Vorwoche. Am Mittwoch hatte der Kurs im Tagesverlauf noch 1.679 US-Dollar erreicht. Dagegen wurde das Wochentief bereits am Dienstag bei 1.641 US-Dollar erreicht.

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Goldpreis in US-Dollar, Wochenchart (5 Min.), Basis: US-Futures, Dezember-Kontrakt (Quelle: CME Group)

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren in der nunmehr vierundzwanzigsten Woche in Folge. Denn per 27. Oktober 2022 summierten diese sich auf 25,02 Millionen Unzen. Damit wanderten noch einmal rund 560.000 Unzen ab (Vorwoche: -160.000 Unzen). Dabei gingen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Edelmetall-Bestände der Kategorie „eligible“ um 90.000 Unzen zurück auf 13,56 Millionen Unzen.

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 468.145 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 46.814.500 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell nur noch zu 53,4 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 57,6).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den ausgelaufenen Kontrakt-Monat Oktober nun 24.881 Anträge auf physische Auslieferung. Das heißt, vergangene Woche kamen noch einmal 1.578 hinzu (Vorwoche: 1.098). Und für den neuen Kontraktmonat liegen bereits 1.680 Anträge vor. Zum Vergleich: Im Vormonat waren es insgesamt nur 12.269 Anträge. Dagegen gab es im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 insgesamt 55.102 „Delivery Notices“.

Einordnung Goldpreis / Short-Seller

Die Schwäche auf dem Goldmarkt hat sich vergangene Woche noch einmal verstärkt. Denn mit dem gefallenen Goldpreis ist der Open Interest gestiegen. Dies resultierte in einem noch stärker auf fallende Notierungen setzenden „Managed Money“. Auf eine Wende beim Goldpreis muss man weiter warten. Zur Erinnerung: Auf dem Höhepunkt der Korrektur im Jahr 2018 war das „Managed Money“ mit 90.028 Kontrakten netto-short (am 21. August 2018). Und diese Phase dieser dauerte diese extreme Short-Positionierung insgesamt 25 Wochen an, von 26. Juni bis 11. Dezember 2018. Mit dem Jahreswechsel startete seinerzeit dann die große Gold-Rally, die den Goldpreis auch im Zuge der Corona-Krise von 1.200 US-Dollar mit Zwischenkorrekturen bis auf das 2020er Allzeithoch bei 2.069 US-Dollar beförderte.

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7 Kommentare

  1. Es besteht sicherlich die Möglichkeit, dass Gold noch bis 1550 EUR/Dollar abrutscht. Erst dann wäre das Sentiment niedrig genug um wieder auf die Käuferseite zu wechseln.
    Dazu ist ein Forum wie dieses ideal.
    Weil genau dann neue Nicknames auftauchen und
    über Goldbugs lästern.
    Diese Trolle sind sehr wertvoll, liefern sie doch entscheidende Informationen, wann der absolute Boden erreicht ist und man wieder kaufen könnte.
    Natürlich auch die Finanzmedien und die Regenbogenpresse nicht zu vergessen.
    Mit all jenen fuhr ich 2013 und 2015 bei meinen Käufen sehr gut, besser ging es gar nicht.

    • @Maruti
      Mit Gold und Silber kauf sollte man so früh wie möglich anfangen. Solche Seiten wie goldreporter, anonymousnews.org, rt.de, u.a. haben mir die Augen geöffnet sei es das Finanzsystem, corona Psychose, USA Außenpolitik und Hintergründe, und vieles anderes. Die Liste ist lang, und nicht jede Einzelheit könnte der goldreporter freigeben. Auf jeden Fall vielen Dank das ihr mir auf diesen Wege geholfen habt.
      Frage an Maruti, heutzutage sei es kleine oder große Menge Gold ausser Landes zu bringen bei einen Verbot (?) sei fast unmöglich. Siehe im Gegensatz zu früher metalldedektoren an jeden flughafen ect. Was hältst du denn von Edelsteinen, es müssen ja nicht unbedingt Diamanten oder Rubine sein. Es gibt in unteren preissegment gute Alternativen, und ein Käufer findet man auch.

      • @bigdriver
        Gold können Sie schon ausser Land bringen.
        Ich habe das mehrfach getan. Gehen Sie zum Zoll und melden Sie die Barren einfach an.
        Die meisten der Beamten wissen gar nicht, was Gold überhaupt ist. Gur ist, wenn Sie eine Quittung dabei haben, die können Sie sich auch selber ausdrucken. Gekauft von Analena am Flohmarkt in Usedom …..
        Sie können auch Ihr Gold in ein Sammellager
        verbringen ( ZB GVS Frankfurt) und dieses dann problemlos nach Singapur oder Hongkong oder Delaware oder Ungarn…. transferieren und dort abholen oder gelagert lassen.
        Gehen Sie auf die Seite goldvorsorge.at ,
        Sammellager, da ist alles beschrieben.
        Diamanten können sehr wohl geortet werden und das könnte den Zoll auf die Sprünge helfen.
        Bei der normalen Handgepäckskontrolle allerdings wird das nicht passieren. Dort interessiert man sich nicht für Ihre Münzen oder Barren.
        Eher für Deosprays, Sardinendosen, Wasserflaschen, Batterien.
        Ich wurde vor kurzem in Frankfurt am Flughafen bei der Kontrolle aufgehalten. Nicht wegen des 1 Kg Barren Gold, der interessierte nicht, sondern wegen einer Sardinendose. Die enthielt 150 Fisch mit Öl.
        Erlaubt sind aber nur 100 ml Flüssigkeiten.
        Ich beschwerte mich, 4 Polizisten kamen, Personalien wurden aufgenommen und, die Dose wanderte in den Abfalleimer und der Barren blieb unbeanstandet im Gepäck. Er ist ja nicht flüssig wurde mir erklärt.
        Das zugehörige Brötchen durfte ich allerdings behalten, da auch nicht flüssig.

        • @Maruti
          Sammellager durch private Anbieter oder Zoll freilager in der Schweiz ist eine gute Sache. Bei Bedarf kommt man an sein Eigentum, sowas funktioniert solange die länder nicht mit den Rücken zur Wand stehen. Da ich aber aus der Vergangenheit lerne, vertraue ich keinen. Deswegen auch anonymer kauf, ich könnte ja auch alles online bestellen und müsste nicht zum Händler laufen. Was ich auf jeden Fall mache werde, die goldbestände zu 50% ausser Landes bringe, auf das elterlichen Anwesen ist genug Platz. Du weißt ja meine Vorgehensweise, anonym kaufen, vergraben oder einmauern. Jeder soll das machen was er für richtig hält, ich persönlich glaube nicht an Armageddon, aber die Bereitschaft der Politiker die hier lebenden Bürger auszunehmen ist größer den je. Vieles was passiert ist auch in Interesse der USA, Dollar muss leben, dafür muss ein anderes Land sterben. Durch Krieg oder wirtschaftsvernichtung, das erleben wir gerade. Trotzdem vielen Dank für deine Antwort.

          • @Big Driver
            Es gibt für uns eine ganz einfache Regel, wie sicher unser Eigentum gelagert ist:

            Frage: Wie viele fremde Menschen benötige ich, um wieder ran zu kommen ?

            1,2 oder 3, brauche ich Ausweise, fremde Schlüssel, eine fremde Infrastruktur (wie bei BTC), die ich zu Null Prozent unter Kontrolle habe, Öffnungszeiten ?

            Die Antwort ist ganz einfach: nur wenn diese Zahl NULL ist, ist es wirklich sicher.
            Die Zahl 1 ist nur tolerierbar, wenn diese Person/Institution absolut vertrauenswürdig ist. Und nicht in D oder der EU sitzt.

    • @Maruti
      Ist lustig, wie viel die Goldbugs in letzter Zeit wieder verloren haben!!!1! Wer investiert nur so absolut falsch und einseitig? Die schlaue Masse kann breit gestreut in Aktien µ-Anteilen und dem Investment in sicheren Händen nur richtig liegen.
      *Sakasmus aus*
      Jetzt fang das Kaufen an, ich spiel dir gerne den Troll für sinnvolle Dinge ;-) Aber ja, Trolle können wirklich ein guter Indikator sein für einen Wechsel.

  2. @Meister Eder
    Sie wissen ja ich mag solche Menschen von Ihrem schlag.
    Man muss mit offenen Augen durchs Leben gehen, versuchen rational zu denken und sich so gut es geht auf die Zukunft einstellen, d.h. vorbereiten. Ich habe als kleiner Junge miterlebt was eine Währungsreform bedeutet. Aus nominal 5 (-Schein) würde nominal 2 (-Münze). Ich habe die hilfslosigkeit der Menschen gesehen, in solche Situationen sollte den letzten dummen einleuchten, das ob Lira, Drachme, Krone, Euro, ect. Draufsteht spielt keine Rolle. Die jeweilige zentral Bank, kann die Währung abwerten, bis zu eine Einführung einer neuer. Auf die euro scheine steht unterschrieben, z.b. Lagarde, und was bedeutet das. Kann die EZB, mir persönlich garantieren das meine 100€ in 10 Jahre den gleichen Wert haben? Oder das der Euro in 20 Jahre noch existiert? Ich weiß nur eins mit Sicherheit, meine 1 oz. Gold, wird in 10, 20, 30,… Jahre immer noch eine Unze Gold bleiben.

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