Samstag,27.April 2024
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Goldpreis sinkt nach Rekordhoch: Was ist jetzt möglich?

Der Goldpreis ist nach dem jüngsten Rekordhoch im Konsolidierungsmodus. Was zuletzt am US-Terminmarkt geschah, analysieren wir in unserem Wochenbericht.

Goldpreis über 2.000 USD

Der Goldpreis hielt sich in dieser Woche weiterhin über der Marke von 2.000 US-Dollar. Allerdings vollzog das Edelmetall nach den Rekordkursen in der Vorwoche eine Konsolidierung. Am Freitagnachmittag kam der Goldkurs im Anschluss an die Veröffentlichung der jüngsten US-Arbeitsmarktdaten etwas stärker zurück.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis ist in dieser Woche gut drei Prozent vom Allzeithoch zurückgekommen. Die Marke von 2.000 US-Dollar steht nun unter besondere Beobachtung, auch was eine kurzfristige Bodenbildung angeht (Bild: Goldreporter).

Einen großen Abverkauf haben wir bislang aber nicht gesehen. Was geschah am US-Terminmarkt? Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Handelsgruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 5. Dezember 2023.

CoT-Daten

Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche noch einmal um 3,8 Prozent auf 226.945 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 1,7 Prozent zu auf 203.544 Kontrakte. Dagegen kam die Netto-Long-Position der Untergruppe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um mehr als 4 Prozent zurück auf 109.387 Kontrakte.

Open Interest

Währenddessen nahm der Open Interest im Vorwochenvergleich noch einmal um 3,6 Prozent ab auf 487.469 Kontrakte. Und bis zum Handelsschluss am Freitag ging es um weitere 1,4 Prozent nach unten auf 480.466 Kontrakte.

Gold-Optionen

Dagegen sehen wir bei den Gold-Optionen eine Zunahme des Open Interest um 7 Prozent auf 863.548 Optionen. Dabei stieg auch die Put/Call-Ratio auf 0,488 (Vorwoche: 0,484). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 205 Call-Optionen (Vorwoche: 207). Somit nahm der Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment gegenüber Vorwoche minimal ab.

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Goldpreis-Entwicklung

Für den Goldpreis ging es gleich zu Wochenbeginn deutlicher nach unten. Das Wochentief wurde am Freitag bei 2.011 US-Dollar erreicht. Ins Wochenende ging das Edelmetall mit einem Schlusskurs von 2.020,80 US-Dollar. Damit kam die Notierung im US-Futures-Handel, ausgehend vom Rekordhoch bei 2.089,79 USD, gegenüber Vorwoche um 3,3 Prozent zurück.

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Goldpreis-Entwicklung in der vergangenen Woche auf Basis der US-Futures. Gleich zu Wochenbeginn rutschten die Kurse. Aber die Schwelle von 2.000 US-Dollar wurde nicht unterschritten (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren gegenüber Vorwoche um 80.000 Unzen auf 19,99 Millionen Unzen (Vorwoche: +120.000). Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 20.000 Unzen ab auf 9,81 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 480.466 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 48.046.600 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu 41,6 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 39,1 %).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC nun für den Kontraktmonat Dezember 12.546 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen innerhalb einer Woche 1.093 hinzu. Zum Vergleich: Im gesamten November waren es 6.016 Anträge. Dagegen lag die Summe im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bei 55.102 Anträgen auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Goldpreis-Ausblick

Derzeit sehen wir nach dem starken Goldpreis-Anstieg die eingangs geschilderte Konsolidierung. Fallender Open Interest bei gleichzeitig rückläufigem Goldpreis signalisiert in der Regel eine nachlassende Marktschwäche, beziehungsweise eine Bodenbildung. Der Markt wird von kurzfristigen Übertreibungen bereinigt, Short-Seller stellen Positionen glatt und Long-Spekulanten nehmen Gewinne mit. Das ist ein bekannter und keinesfalls ungewöhnlicher Prozess. Aber die kommenden Tage werden zeigen, wie stark sich der übergeordnete Bullenmarkt zeigt. Dabei wird die Schwelle von 2.000 US-Dollar eine wichtige Rolle spielen.

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7 Kommentare

  1. Es gsb in fen letzten 15 Jshren doch schon genug Deckelkämpfe. Da wsren de Deckel bei 800, dann bei 900 und 950, endlich bei tausend und so gings weiter rauf bis 2.000. Alle Deckel ind waren sie auch noch so gut festgezurrt, flogen weg. Ausnahmslos. Und so wird such der 2.000 er wegfliegen, der 2.100 und auch der 3.000 er letztendlich, denn das Limit ist nur der Himmel.
    Daran werden die Banken ( die short und Longseller), nichts änderen können. Nur verlangsamen, Meter um Meter.
    Genau so, wie die Ukraine. Von Anfang an hoffnungslos.
    Auch wenn es noch so beschönigt wurde, ich habe es immer gesagt. Sie hat keine Chance und nun setzt sich diese Erkenntnis auch in den borniertesten Gehirnen fest.
    Zu Deutschland und deren Medienlandschaft, Politikern und Wählern kann ich nur sagen:
    „ Mein Gott, Walter“
    https://m.youtube.com/watch?v=wcNoODPCGyU

    • Ja zu Deutschland kann auch ich nur sagen ,ich hätte schon mit einen Generalstreik gerechnet aber anscheinend geht’s den Dummen Deutschen noch zu gut.Ich Verstehe die Gewerkschaften und die Unternehmer nicht ihre Arbeiter zum Genaralstreik aufzurufen ,.Erst muß alles den Bach runtergehen, dann kommt das Große Gejammer, Und dann wird erst was unternommen.

    • @Maruti
      Es gilt immer eine ganz einfache Gesetzmäßigkeit:

      Hard times make strong men,
      strong men make good times,
      good times make weak men.
      weak men make hard times.

      Debilistan hat das in 70 Jahren komplett durchlaufen
      1950 bis 1975 waren Adenauer, Schiller, Ehrhard etc, Satz 1 und Satz 2.
      Satz 3 war ab 1990.
      Gerade eben sind wir in Satz 4.
      Zwischen 1950 und 2000 hätte man diesen Leuten nicht mal die Führung eines 3-Mann Brieftaubenvereins anvertraut.

      Arbeit führt zu Wohlstand, Wohlstand führt zu Dekadenz, Dekadenz führt zu Niedergang.
      Und dann geht es wieder mit Arbeit los.
      In der Geschichte oft genug passiert.
      Problem: Debilistan hat dann keine Industrie und keine sichere oder bezahlbare Energieversorgung mehr.
      Aber den Euro !
      Naja….
      KGS !

  2. H J Gramadies
    Wie sollte das mit einem Generalstreik funktionieren. Die Gewerkschaftvorstände sitzen im Bundestag und in
    den Parteivorständen. Die können wohl schlecht einen GS inizieren, gegen Entwicklungen, für die sie Mitverantwortung tragen und nebenbei sehr gut bezahlt werden.

  3. @ H.-J Gramadies Von den SPD hörigen Gewerkschaften kommt gar nichts das sind doch totale Systemstützen Der einzige der sich davon absetzt ist der coole Weselski von der GDL der knallhart die DB Bonzen anzählt wie es sein muss.Der ist auch auch als Einziger dahintergekommen dass es für den Ausgleich von 5% Inflation 10% Lohnerhöhung braucht weil 50% der Erhöhung für Steuern und Abgaben draufgehen im ach so furchtbar reichen Deutschland.

  4. Wie man sieht, ist es gelungen, den Goldpreis nach dem Rekordhoch innerhalb einer Woche um 128 Dollar tiefer zu legen. Ist das etwa nichts ?
    All jene, und es muss ja einige gegeben haben, können sich heute über dieses Minus freuen. Herzlichen Glückwunsch, besonders an diese Zocker, welche zu
    2.115 auf die schnelle kauften, den Stop Loss hochzogen und dann ausgestoppt wurden.
    Wer bisher nicht wusste ( hier natürlich wissen es alle), was eine Bären und Bullenfalle ist, das war eine.
    Erst kamen die Bären dran, dann die Bullen.
    Alle Achtung, liebes Kartell, das war klasse.
    Gibt mit Neid anerkennend zu, der maruti.

    • @Maruti
      These: das liebe Christkindl ist ein Mitarbeiter des Kartells.
      Ein ganz böser Mitarbeiter.
      Es legt den Preis tiefer und zwingt uns so, für die gleiche Menge Altpapier im Schweiße unsere Angesichts umso mehr schweres Metall nach Hause schleppen zu müssen.
      War letztes Jahr um diese Zeit genauso.
      Da müssen wir eben durch !
      Zeit für Sport.

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