Mittwoch,24.April 2024
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Goldpreis: Skepsis unter Terminhändlern hält an

Goldpreis, US-Terminmarkt (Foto: Goldreporter)
Euphorie auf dem Goldmarkt sieht anders aus. Auch am US-Terminmarkt herrscht eher die Tendenz, bei einem kurzfristig steigenden Goldpreis Kasse zu machen (Foto: Goldreporter).

In der vergangenen Woche ist der Goldpreis trotz neuer Handelsabschlüsse im Bereich der US-Futures nicht mehr angestiegen. Dafür wurde an der COMEX weiteres Gold physisch abgezogen.

Goldpreis

Der Goldpreis tritt weiter auf der Stelle. Trotz erneuter Ausbruchsversuche blieben die Notierungen in US-Dollar und Euro vergangene Woche unter bedeutenden technischen Barrieren zurück. Was geschah am US-Terminmarkt? Wir betrachten die Positionen der wichtigsten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX per 20. April 2021.

CoT-Daten

So stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 2 Prozent zurück auf 213.193 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 0,3 Prozent zu auf 181.498. Hier stockte die Untergruppe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) ihre Nettokäufe um knapp 5 Prozent auf mit nun 56.424 Kontrakten.

Open Interest

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, stieg erstmals seit vier Wochen wieder an, und zwar um 2,4 Prozent auf 471.738 Kontrakte. Bis zum Freitag per US-Handelsschluss ging es dann um weitere 1,2 Prozent nach oben auf 477.495 Kontrakte.

Ist das ein gutes Zeichen? Der Goldpreis auf Basis der US-Futures beendete die Handelswoche praktisch unverändert bei 1.776 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Das heißt, der Zustrom an neuen Futures-Händlern führte zu einem Anstieg der Notierungen.

Gold, COMEX, CoT

Gold, COMEX, CoT-Daten

COMEX-Lager

Währenddessen summierten sich die Gold-Bestände in den COMEX-Vaults per 22. April 2021 auf 34,99 Millionen Unzen. Somit wanderten vergangene Woche rund 740.000 Unzen ab. Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände („eligible“) um 590.000 Unzen ab auf 17,16 Millionen Unzen. Dieses Teilinventar der COMEX ist nun seit mittlerweile 10 Wochen rückläufig.

Auslieferungsanträge

Die Anträge auf physische Auslieferung nahmen vergangene Woche um weitere 2.732 zu auf 27.992 Vorgänge (Vorwoche: +3.269 Anträge). Zum Vergleich: Im gesamten Vormonat waren es lediglich 9.711 „Delivery Notices“. Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 nahm die COMEX 55.102 Auslieferungsanträge von Händlern entgegen – als Alternative zum reinen Barausgleich am Vertragsende.

Goldpreis / Einordnung

Es herrscht nach wie vor eine gewisse Skepsis unter Goldhändler an der COMEX. Dies äußert sich einerseits darin, dass ein Zulauf neuer Händler nicht mit einem steigenden Goldpreis einher geht. Auf der anderen Seite wird weiter physisches Gold aus den Lagern abgezogen.

Goldreporter

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18 Kommentare

  1. Moin,
    nun muss ich hier als interessierter Mitleser auch mal meinen Senf abgeben. Allerdings wird dieser wohl etwas fade sein, da ich von Börsendingen so überhaupt keine Ahnung habe. Aber dafür bin ich mir sicher zu wissen was schon immer, was auch heute und auch in der Zukunft einen Wert hat. Und damit wäre ich beim Thema.
    Könnte es sei, daß wir im Juni wieder einen Ausbruch beim Gold gen Norden sehen werden?
    Interssannt sind für mich da die Anträge auf physische Auszahlung des scheinbar doch begehrten Metalles. Für mich wird der wirkliche Wert des Goldes und das Silber möchte ich hier auch nicht unterdrücken, erkennbar wenn es von den Börsen verschwunden ist und in den Taschen des Volkes steckt.

    • @Barmbekbasch
      Sorry, meine Glaskugel ist in Reparatur. Juni/Juli ist aufgrund normaler saisonaler Schwankungen tendenziell immer mit etwas höheren Preisen zu rechnen. Da braucht es kaum weitere externe Einflüsse. Wenn es dieses Jahr anders ist, dann schiebe ich es auf Corona ;-) Kauf- und Verkauf-Gewohnheiten/-Rituale/-Gelegenheiten haben sich doch etwas verschoben. „Gen Norden“ kann man die genannte Schwankung wahrscheinlich trotzdem nicht bezeichnen.
      PS: Bei Börsendingen stochere ich auch immer im Trüben herum. Muss ich, glaube ich zumindest, aber auch nicht im Detail verstehen.

    • @Barmbekbasch:
      Zu den Comex Einlagerungen: Ich traue den gemeldeten Zahlen keine zwei Meter Sichtlinie. Da kann GR nichts dafür. Ich hatte letztes Jahr im Juni in einem Schnellschuss hochgerechnet, dass Ende 2020 die Lager leer sein müssten, wenn die Anträge für Auslieferung so verblieben und keine nennenswerten Neulieferungen dazukommen. Die Anträge sind angeblich gesunken und es wurde scheinbar wieder nachgeliefert, aber der Rest im Tresor von „17,16 Millionen Unzen“ hört sich für mich unlogisch hoch an. Da sich die Comedy-Show auch keinen Vertrauensverlust bis zum bitteren Ende leisten wird können und wollen, würde ich aufgrund dieser Zahlen nicht auf die nähere Zukunft schließen wollen.

  2. https://www.deseret.com/utah/2021/4/23/22399507/turning-dirt-into-gold-scam-lands-utah-california-men-behind-bars-fraud-federal-prison
    Ich staune ob des niedrigen Strafmaßes für die Betrüger. God’s Own Country kennt auch andere Tarife. Die Herren hatten grad alte Kapitalanleger über den Tisch gezogen. Und 100% Ertrag nach 12 Monaten zugesagt. Goldextraktion aus Erz mittels einer neuen Methode unter Einsatz von Nano-Technologie mit 20mal so viel Gold-Ertrag. Etliche haben’s geglaubt.

  3. Update: Die Greensill-Pleite zeitigt weitere Folgen.

    Deutsche Kommunen [und das Land Thüringen] haben bekanntlich bis zu 500 Millionen Euro in eine „nicht kapitalmarktwürdige“ [vulgo „Ramsch“-]Bank versenkt.* Und das, obwohl die sog. ‚Einlagensicherung‘ für Kommunen im Oktober 2017 aufgehoben wurde. Für private und ‚öffentliche‘ Anleger muss die Einlagensicherung allerdings nun rund 3 Milliarden Euro in die hoffentlich desinfizierte Hand nehmen. Öffentliche Anleger sind beispielsweise der Kölner Stadtwerke-Konzern sowie die Rundfunkanstalten NDR und Südwestrundfunk.

    Der Bundesverband deutscher Banken [BdB] ist deshalb nun stinksauer und schickt dem eigenen Prüfungsverband quasi die Innenrevision ins Haus. Aber nicht nur das: Wenig verwunderlich ist, dass die Einlagensicherung selber auf den Prüfstand soll: Der BdB denkt nun laut darüber nach, auch die Gelder von öffentlichen Institutionen und Firmen künftig nicht mehr abzusichern. Darüber hinaus soll aber auch die absolute Höhe der abgesicherten Einlagen gesenkt werden. Zur Zeit sind es pro Kunde 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank

    https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/bankenverband-deutsche-privatbanken-ziehen-konsequenzen-aus-der-greensill-pleite/27109466.html

    Da ist es doch sehr angenehm, dass angeschlossene Medienunternehmen sekundieren und noch einen draufsetzen: Die Banken sollten Anleger dazu „zwingen“, die vom Finanzsystem ausgehenden Risiken selber „zu verstehen“ und die „Verantwortung“ zu übernehmen.

    Ich glaube, das nennt man landläufig „Outsourcing“.

    https://www.wiwo.de/unternehmen/banken/einlagensicherung-weg-mit-den-sicheren-einlagen/27119504.html

    *Bereits im Jahr 2019, fast zwei Jahre vor der Greensill-Insolvenz, hat die Schweizer Ratingagentur Independent Credit View [I-CV] die Greensill Bank als „Ramsch“ bewertet. Greensill sei schlichtweg „nicht kapitalmarktwürdig“ gewesen und hätte daher „erst recht kein Investment Grade Rating“ verdient.

    • Nachtrag und Disclaimer

      Zur Disposition steht der „freiwillige“ Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Deutscher Banken. In Abgrenzung zur ‚Gesetzliche Einlagensicherung‘, geregelt über das ‚Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz‘ bzw. die ‚Entschädigungseinrichtung deutscher Banken‘ [EdB] – hier die [vermeintliche] Absicherung von Bankeinlagen bis 100000 Euro.

      Vermeintlich, da das relativ unbekannte ‚Gesetz zur Sanierung und Abwicklung von Instituten und Finanzgruppen‘ [Sanierungs- und Abwicklungsgesetz – SAG] durchaus die faktische Konfiskation von Guthaben jeder Größe vorsieht. Inklusive des Ausschlusses jeglichen Rechtsweges gegen den Verwaltungsakt der Enteignung von Bankguthaben.

  4. Und während mein Kommentar von der genauso Hohen wie Heiligen Inquisition auf Herz und Nieren geprüft wird, das Feature zum WE. Zugegeben etwas verspätet – mea culpa, mea maxima culpa.

    Die Zeiten des ‚gesunden Menschenverstandes‘ bzw. des flottierenden Bauchgefühls – gleichsam ‚Zeiten des abnehmenden Lichts‘ – machen ab und an ein wenig Aufklärung klassischen Zuschnitts notwendig.

    https://www.heise.de/tp/features/Die-Rothschilds-als-antisemitisches-Feindbild-6027349.html

    • Hätte ich mir jetzt ihre ellenlangen Kommentare von vorher durchlesen sollen oder was hat dieser Kommentar mit dem eigentlichen Artikel, Gold oder Finanzen zu tun?

      • @Thorstein
        Einer ist noch schlimmer als unser @Tinnitus, und das bin ich. Jawoll. Auch der Goldreporter kann ein trauriges Lied davon singen!
        https://www.youtube.com/watch?v=G9sVcRxopJU

        Wir sind des Geyers schwarzer Haufen (neu vertextet)

        Wir sind des Fröhlichs gold’ner Haufen, heia hoho.
        Das edle Metall tun wir kaufen, heia hoho.
        Gold voran, drauf und dran, setzt auf’s Börsendach den roten Hahn.
        Gold voran, drauf und dran, setzt auf’s Börsendach den roten Hahn.

        Als @Wolfgang Schneider lauwarm spann, kyrieleis,
        kam @Thanatos das Grausen an, weil er es besser weiß.
        Gold voran, drauf und dran, setzt auf’s RKI den roten Hahn.
        Gold voran, drauf und dran, setzt auf’s RKI den roten Hahn.

        Den @Krösus, den ficht gar nichts an, heia hoho,
        Karl Marx, den führt er in der Fahn‘, schafft Gold und Silber ran.
        Gold voran, frei und wild, Feuer unter’m Arsch dem rothen Schild.
        Gold voran, frei und wild, Feuer unter’m Arsch dem rothen Schild.

        Beim AWD gibt’s Brand und Stank, heia hoho.
        Manch Vermögen über die Klinge sprang, heia hoho.
        Gold voran, drauf und dran, setzt auf’s Börsendach den roten Hahn.
        Gold voran, drauf und dran, setzt auf’s Börsendach den roten Hahn.

        Finanzamt sucht bei uns zu Haus, heia hoho,
        uns’re Enkel graben die Barren aus, heia hoho.
        Gold voran, drauf und dran, setzt auf’s Börsendach den roten Hahn.
        Gold voran, drauf und dran, setzt auf’s Börsendach den roten Hahn.

        Professor Bocker hört man nicht, heia hoho.
        Der Crash wird sein das Strafgericht, heia hoho.
        Gold voran, drauf und dran, schafft euch alle bloß kein Bitcoin an.
        Gold voran, drauf und dran, schafft euch alle bloß kein Bitcoin an.

  5. @Thorstein

    Sie werden die Zusammenhänge schon noch erkennen, da bin ich absolut zuversichtlich.
    Erst lesen, dann meckern.

    Zu [ellen]lang? Seien Sie nur froh, dass ich nicht zu Ausführungen zum Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz aushole.
    Da würde selbst mir schwindelig werden!

    So, jetzt ist aber Schluss mit lustig. Gute Nacht allseits.

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