Mittwoch,24.April 2024
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Goldpreis: Spannender Kampf um die 1.700er-Marke

Gold, Goldpreis (Foto: Goldreporter)
Goldpreis und Aktienmärkte tendierten zuletzt in die gleiche Richtung. Im Mittelpunkt steht die Geldpolitik der US-Notenbank. Allerdings kam am Freitag vor allem in Europa mit dem Gas-Stopp aus Russland ein Sonderfaktor hinzu, der die Tagesgewinne auslöschte (Foto: Goldreporter).

Die Woche rutschte der Goldpreis kurzzeitig unter die Marke von 1.700 US-Dollar. Am US-Terminmarkt setzte sich zunächst der Trend der Vorwochen fort – bis zum Freitag.

Goldpreis hält 1.700er-Marke

Es sah zunächst nach einer weiteren Woche mit kontinuierlich fallendem Goldpreis aus. Der Kampf um die 1.700er-Marke war voll im Gange – sowohl in Euro als auch auf Dollar-Basis. Denn die Währungen befinden sich nach wie vor auf Paritätsniveau. Die US-Arbeitsmarktdaten ab Freitag sorgten dann für eine Erholung, sowohl bei Gold und Silber.

Und der Goldpreis im US-Futures-Handel konnte sich wieder etwas deutlicher über die runde Kursschwelle nach oben absetzen. Und während die Aktienmärkte im späten Handel wieder kräftig nach unten rauschten (der DAX hatte im Tagesverlauf mehr als 3 Prozent zugelegt; es blieben im DAX-Future noch+0,6 % übrig), hielten sich die Edelmetalle ihre Zugewinne. Gazprom hatte am Abend den Stopp seiner Gaslieferungen über Nordstream 1 bekanntgegeben.

CoT-Daten

Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt? Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 30. August 2022. Und hier setzte sich der Trend der beiden vorangegangenen Wochen zunächst einmal fort.

Denn die Netto-Short-Position der „Commercials“ fiel um weitere 6 Prozent auf 129.679 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 6,4 Prozent ab auf 117.734 Kontrakte. Dabei rauschte die Netto-Käufe der Untergruppen des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um weitere 46 Prozent nach unten auf nur noch 11.788 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den niedrigsten Wert seit dem 26. Juli 2022. Damals waren diese Händler sogar netto-short positioniert.

Gold, CoT, Positionen, Commercials, Spekulanten

Gold, COT-Daten

Open Interest

Währenddessen stieg der Open Interest erneut leicht um 0,3 Prozent auf 459.165 Kontrakte. Und bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging es um weitere 0,9 Prozent nach oben auf 463.609 Kontrakte.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis im US-Futures-Handel ging mit 1.722 US-Dollar pro Unze ins Wochenende (Dezember-Kontrakt). Das heißt, gegenüber Vorwoche gab der Kurs um 1,6 Prozent nach. Am Donnerstag war der Goldpreis im Handelsverlauf kurzzeitig unter die Marke von 1.700 US-Dollar gefallen. Am Freitag ging es dann zwischenzeitlich rauf auf 1.728 US-Dollar.

Gold, Goldpreis, COMEX, Futures, Chart
Goldpreis in US-Dollar, Wochenchart (5 Min.), Basis: US-Futures (Dezember-Kontrakt); Quelle: CME Group

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren in der sechzehnten Woche in Folge. Denn per 1. September 2022 summierten diese sich auf 27,76 Millionen Unzen. Damit wanderten weitere 620.000 Unzen ab (Vorwoche: -190.000 Unzen). Dabei fielen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Edelmetall-Bestände der Kategorie „eligible“ um rund 580.000 Unzen auf 14,08 Millionen Unzen.

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 463.609 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 46.360.900 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu rund 59,8 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 61,9 %).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den abgelaufenen August-Kontrakt nun 33.716 auf physische Gold-Lieferung. Das heißt, in der vergangenen Woche kamen nur noch 28 hinzu. Für den neuen Kontakt-Monat liegen aktuell 1.935 Anträge vor. Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 wurden insgesamt 55.102 Anträge auf physische Gold-Lieferung eingereicht.

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9 Kommentare

  1. Das mit den Aktien war doch Absicht.
    Erst trieb man unbedarfte Anleger rein und versprach kräftige Gewinne und nach Börsenschluss, wo nur noch Börsen Illuminati verkaufen konnten, kassierte man diese Anleger kräftig ab.
    Ich möchte nicht wissen, wie viele betroffen waren, auch hier im Forum. Der Schreck muss gewaltig gewesen sein.
    Wenn jetzt noch Lagarde die Zinsen um 100 Punkte anhebt, was wahrscheinlich ist, haben die Freitagsanleger ihr Geld verloren. Den Grossbanken in den Rachen geworfen.
    Nach dem Motto, ihr Anlage Geld ist ja nicht verloren, es hat nur vorübergehend, sic!, ein anderer.
    Aus all diesen Gründen:
    Laßt die Finger von diesen Aktien und setzt auf Gold, Gold und nochmals Gold und auf Silber und nichts mehr anderes.
    Oder spendet euer Geld den Bedürftigen. Ihr habt die Wahl.

    • Martin
      Ja Gold und Silber kaufen? Es braucht aber Nerven wie Drahtseile vor allem bei Silber.
      Um die 18 Dollar je Unze. Alle die höher gekauft haben stecken im Verlust. Silber ist das Metall mit der schlechtesten Kursentwicklung. Ob es jemals wieder auf höhere Kurse steigt, wie das die Gurus immer wieder prophezeit haben, weiss eh niemand.Es gibt einen Artikel von Johann Saiger in Goldseiten.de der sehr interessant ist.
      Silber muss zuerst nochmals auf absolute Tiefstkurse fallen, dann werfen die Kleinanleger das Handtuch, erst dann kommt die grosse Aufwärtsbewegung bis 50 Dollar je Unze. Ob es so kommt?? Für mich ist der Silberpreis eine Streckfolter. Die Hofgnung stirbt zuletzt Freunde.

      • @Geronimo
        Eiserne Nerven, Geduld und absolute Disziplin sind die 3 Voraussetzungen für Erfolg bei der Geldanlage.
        Kurz die 3H: Hirn, Hintern, Härte.
        Wir hatten z.B. im Januar 2000 alle Aktien verkauft und geschlagene 3 Jahre auf den Wiedereinstieg warten müssen.
        Alles vorher wäre ein blutiger Griff ins fallende Messer gewesen.
        Genauso muss man die Nerven haben, rechtzeitig auszusteigen, wenn 95 % noch in die andere Richtung rennen und die Kurse vielleicht noch 3 % steigen (wenn man jetzt nicht halbprofessionell mit hedging und stopp-loss-orders arbeitet).

        In der Ruhe liegt die Kraft.
        In Abwandlung von Kostolany: zum richtigen Zeitpunkt kaufen, eine schöne Flasche Single Malt und wieder warten.

          • @Wolfgang Schneider
            Bin gerade tief enttäuscht.
            Wir haben jahrelang unser altes Häuschen selbst renoviert, Böden raus, Fliesen runter, mit meinem Installateur-Freund alle Leitungen ersetzt…….
            Aber ausser alten Kupferkabeln und verkalkten Rohren nix gefunden.
            Mist, also mussten wir unser Geld klassisch verdienen, mit viel Arbeit.

            Mein Freund hat (durch so komische Leute wie die Eders motiviert) auch „Sondertechnik“ im Angebot. Aber nur auf Anfrage und nach persönlicher Empfehlung aus der Rentnergang. So eine Zentralheizung samt Wasser-/Abwasserinstallation besteht aus verdammt vielen Rohren und verdammt viel Metall. Da dreht jeder Metalldetektor durch. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

      • @geronimo
        Das mit dem Rausschütteln schwacher Hände durch Tiefst Kurse ist so ein Narrativ seit 20 Jahren.
        Es stimmt aber nicht. Silber wird auf dem Papier mit professionellen? institutionellen Anlegern gehandelt. Die kann man nicht so einfach zwingen, das Handtuch zu werfen.
        Physisches Silber ist ein monetäres Metall, ein Bimetall noch dazu, da es bei Solarzellen beispielsweise unersetzlich ist. Silber ist der beste Stromleiter, erst danach kommt Kupfer.
        Die Preise werden von den Notenbanken getürkt, weil es eben monetär ist. Bei Palladium ist das nicht so. Das kann steigen bis in die Puppen. Beim gleichwertigen Platin wieder nicht, das ist schon wieder monetär.
        Trotzdem, auch Silber ist eine Versicherung.
        Crasht ein Papiergeld System, kann man in der Übergangszeit, bis ein neues kommt, sehr gut mit Silbermünzen einkaufen gehen, so es noch ein Geschäft dann gibt.
        Selbst wenn Sie für 1 Unze Silber nur eine Wurst oder ein Brot bekommen, ist das besser, als wenn Sie nichts bekommen.
        Selbst wenn Sie Dollars haben oder Franken, heisst das nicht, dass diese ein Verkäufer akzeptiert.
        Denn in einer Währungskrise werden Fremdwährungen häufig verboten. Wer sie annimmt oder Handel damit treibt, wird bestraft.

    • Bei Gold kann man sicher derzeit nicht viel falsch machen, auch wen man nicht genau den tiefpunkt beim kaufen erwischt, aber das ist glückssache und fast egal. Bei Silber wirds schon schwieriger, es braucht ein gutes näschen.
      Kann gut sein das es bis auf 15 € runter geht, den großteil fressen bei physischer ware die dann auf 35 bis 40 %,steigen die aufgelder. Daher empfehle ich bei größeren mengen jetzt zu zu schlagen, nicht das es zu spät ist – den es kann von heute auf morgen 10 % rauf gehen.
      Langfristig sind die jetzigen käufer die gewinner, es wird bereits unter den förderkosten gehandelt.
      Aber immer etwas Fiat verwahren, wäre schade wen jemand wegen einem kaputten toaster in bedrängnis kommt

      • @oliver
        Natürlich braucht man für den täglichen Bedarf und als Rücklage Fiat Money. Sonst wäre man überversichert.
        Ich kenne so einen, der hatte derart viele Versicherungen, u.a. 10 Kapital -Lebens Versicherungen, dass ihm zum eigentlichen Leben kaum etwas blieb.
        Wenn der ablebt, ist die Witwe mehrfache Millionärin. Und sollte er das Rentenalter erreichen und die LV fällig werden, er wahrscheinlich auch.
        Zum Trost: Ich kenne auch ein paar echte Millionäre
        ( solche mit über 5 Mio auf dem Konto), manche davon würden alle glatt für Stadtstreicher oder Penner halten.
        2 davon essen regelmässig bei der “ Tafel“ ind jammern mir immer vor, wie schlecht es ihnen ginge, weil alles so teuer ist.
        Wenn ich einen davon mal in Hannover treffe ( ich lebte einige Jahre dort), lade ich den immer am Steintor Platz in die dortige Steh-Würstel Bude ein.
        ( Nennt sich Bratwurst Glöckle). Mit ohne alles, wie man dort sagt.
        Dort dinierte ich übrigens mal auch mit dem Herrn Schröder, den Gerd. Der liebte Currywurst mit Bier und auch das Steintor samt seinen Kumpels, wie Hahnebutt und Co.
        ( Mir wurde schon beim Zusehen schlecht :)) Mahlzeit. Long, long ago.

  2. @Maruti (&alle)
    Völlig richtig! Wenn’s kracht, zählen eh nur noch Sachwerte – vor allem die Metalle! Richtig ist auch, daß selbst die kleinsten Gold-Stückelungen noch zu groß sind für den Kleineinkauf (Wurst, Brot, Schinken, Eier…)! Da wird dann ein Unzenpreis aufgerufen, da träumt der …..von!
    Deshalb auch schon Jahre bei mir: die Goldvorräte (in div. Stückelungen über ca. 40 Jahre angesammelt) sind die Versicherung, bzw. der Vermögensschutz für die Zeit NACH der Krise. Ansonsten nat. genug Silberunzen für die Kleineinkäufe gebunkert! Und als Zusatztip: auch die Silber-Münzen des dt. Kaiserreiches (1 – 5 Mark) & Österr.-Ungarn (1 – 2 Kronen), auch Can. & US-Silberdollars eignen sich super für ev. Kleinkäufe. Die sind zwar nur in 900er Legierung – aber immerhin auch „Mini-Sachwerte“. Auch die hab‘ ich vorrätig…
    Allen hier einen sonnigen, gewaltfreien Sonntag!
    Dr. GoldenEye (alle Kassen)

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