Samstag,05.Oktober 2024
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Goldpreis: Steigender Optimismus nach Verfallstermin

Der Goldpreis die letzte, volatile Handelswoche nur mit einem kleinen Verlust abgeschlossen. Das passierte am US-Terminmarkt!

Goldpreis in der Verfallswoche

Der Goldpreis hat die vergangene Verfallswoche relativ glimpflich überstanden. Zwar ging es erneut etwas nach unten mit der Notierung und die Marke von 1.900 US-Dollar wurde kurzfristig getestet. Aber am Donnerstag und Freitag fanden sich wieder verstärkt Käufer auf dem Goldmarkt und das Edelmetall machte wieder einige Dollars gut. Was geschah am US-Terminmarkt?

Gold, Silber, Futures (Bild: Goldreporter)
Goldpreis nach der Verfallswoche: Der Poker im Handel mit Futures und Optionen ist durch. Der Gold-Optimismus am Terminmarkt ist gestiegen. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen? (Bild: Goldreporter)

CoT-Daten

Dazu betrachten wir zunächst die wöchentlichen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 27. Juni 2023. Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 6 Prozent auf 175.335 Kontrakte. Das heißt, diese kommerziellen Händler standen unter dem Strich mit umgerechnet 545 Tonnen Gold auf der Verkaufsseite (Vorwoche: 580 Tonnen).

Auf der anderen Seite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um knapp 6,8 Prozent ab auf 151.910 Kontrakte. Dabei gingen die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften“) um 8 Prozent zurück auf 69.675 Kontrakte. Damit wurde der niedrigste Wert seit dem 14. März 2023 erreicht.

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Open Interest

Währenddessen nahm der Open Interest um 1,4 Prozent ab auf 431.861 Kontrakte. Allerdings ging es dann bis zum Handelsschluss am Freitag um 2 Prozent nach oben auf 441.659 Kontrakte. Und auch bei den Optionen hat sich eine Menge bewegt. Denn hier ging der Open Interest gegenüber Vorwoche um 15 Prozent zurück auf 764.716 Optionen. Dabei sind die Put/Call-Ratio deutlich von 0,50 auf 0,45. Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen 221 Call-Optionen. Damit stieg der Optimismus bei den Optionshändler in Sachen Goldpreis deutlich an.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 1.927,80 US-Dollar pro Unze. (August-Kontrakt). Damit gab der Kurs gegenüber Vorwoche gerade einmal 2,50 US-Dollar ab. Allerdings war der Kurs am Donnerstag bis auf 1.900 US-Dollar abgerutscht. Und nach einer zwischenzeitlichen Erholung bis auf 1.921 US-Dollar ging es dann am Freitag noch einmal auf 1.908 US-Dollar zurück, bevor sich das Edelmetall hin zum Wochenende wieder knapp 20 Dollar gutmachte.

Gold, Goldpreis, Wochenchart, COMEX
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (August-Kontrakt), Wochenchart (5 Min.): Die Verfallstermine an der COMEX (Dienstag und Mittwoch) brachten bis zur Wochenmitte noch einmal Verluste. Vor dem Wochenende konnte sich Gold erholen (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen blieben die Goldbestände in den COMEX-Tresoren gegenüber Vorwoche unverändert bei rund 22,40 Millionen Unzen. Dabei gingen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 70.000 Unzen zurück auf 10,59 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 441.659 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 44.165.900 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu 50,7 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 51 %).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontrakt Juni nun 20.690 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen vergangene Woche noch 589 Anträge hinzu (Vorwoche: +924). Zum Vergleich: Im Vormonat waren es lediglich 6.140. Dagegen lag die Summe im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bei 55.102 Anträgen auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Ausblick

Mit den vergangene Woche abgeschlossenen Verfallsterminen werden die Karten am US-Terminmarkt nun neu gemischt. Zu sehen ist bereits der zunehmende Optimismus mit der gestiegenen Anzahl der Call-Optionen. Das kann auch ein kurzfristiger Kontraindikator sein. Denn nach wie vor befindet sich der Goldpreis seit den Mai-Hochs im Abwärtstrend.

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13 Kommentare

  1. Sommermonate traditionell schwach, dazu noch der lange andauernde Abwärtstrend, die Bestrebungen, den Dollar zu stärken, damit nicht etwa der Leitwährungs Status angekratzt wird, das Kleinreden der Inflation, welche sich weiter ausweitet und das Schönreden der Rezession, welches satte Firmengewinne verspricht, also das Blaue vom Himmel überall, what ever it takes.
    Die Wahlen in den USA, welche wie immer wirtschaftlich entschieden werden, und der vergreiste Demokrat nur auf die Medientrommler setzen kann, nicht auf die Tatsachen.
    Und die Medien haben in den USA einen gewaltigen Einfluss, sitzt doch fast alles stundenlang vor der Glotze.
    All das ist für einen steigenden Goldpreis kein all zu gutes Omen.
    Maruti bleibt skeptisch, was einen steigenden Preis angeht. Allerhöchstens ein Taumeln um die 1900 Dollar.
    Der Goldpreis hat schon über 130 Euro verloren, trotz nahezu 10% Inflation, wenn nicht mehr.
    Also letztere kann wohl keine Hilfe bedeuten.
    Bleibt nur der Versicherungs und Absicherungs Bonus.
    Und den hat Gold wie kein anderes Asset absolut in der Tasche. Es ist und bleibt der sichere Hafen.

  2. @maruti

    Ich würde mal sagen, warten wir die nächste FED Sitzung mal ab. Ich glaube auch nicht, dass der Boden bereits gefunden wurde. Der 22. August könnte Bewegung bringen, wegen dem BRICS Treffen. Vielleicht geht bis dahin aber auch die eine oder andere Firma pleite, wegen der allgemeinen Flaute in der Sommerzeit. Wir werden sehen!

    • @stillhalter
      Glaube ich auch nicht. Der Boden liegt wahrscheinlich um die 1700. Das können 1680 oder 1740 sein. ( Dollar)
      Irgendwo dazwischen.
      Trotzdem meine ich, man sollte jetzt die Gelegenheit nutzen und bei 1900 etwa kaufen.
      Wer es nicht tut, hat gute Chancen es zu bereuen.
      Denn nach dem Boden wird es rauf gehen auf 2.300 und darüber und es wird schnell gehen. So schnell, dass jeder Käufer hier zu spät kommen wird.
      Denn, die Commerzials, Goldhändler, werden den Preis schneller anheben, als der Comex Preis steigt um keine Verluste zu machen. Aufgelder in noch nie gekannter Höhe könnten Wirklichkeit werden.
      Nirgendwo steht geschrieben, wie hoch das Aufgeld zu sein hat.

      • Hallo liebes Forum, danke erst einmal für die vielen erstklassigen, intelligenten und auch humorvollen Kommentare und Analysen hier.

        Ich habe nicht länger gewartet und erstmals gekauft – nachdem ich meine Eltern jahrelang bequatscht habe – um wenigstens ein Bisschen was vom eigenen Ersparten und der Lebensarbeit der Großeltern zu retten. Ist ein schönes Gefühl. Und auch wenn der Preis noch weiter runter gehen sollte, dann wird eben nachgekauft. Schlimmstenfalls bewegt sich das Investment halt seitwärts. Aber auf 300 Dollar geht die Unze sicher nicht mehr.

        • @ Gold Newvie
          Auf 300 $ ist schlichtweg nicht möglich, weil die Förderkosten deutlich über 1300 $ liegen. Es wäre nur dann möglich, wenn es politisch gewollt wäre. Aber davon gehe ich nicht aus.

        • @Gold Newbie
          Solides Gold in Händen zu halten, war und ist schon immer ein erhebendes Gefühl. Nicht nur seit Winnetou Zeiten.:).
          Da kommt einfach nichts anderes dran.
          Schenkt man seiner Partnerin einen goldenen Ring oder wenigstens 2 goldene Ohrringe kann man die Wirkung von Gold beobachten. Selbst dann, wenn es eine Bankmitarbeiterin ist.
          Schenkt man ihr den Betrag in Fiatmoney oder als Aktie wird die Wirkung ungleich anders sein.
          Das liegt daran, dass Gold ein „Ding“ ist, welches seit tausenden von Jahren in bestimmten Zusammenhängen in den Köpfen der Menschen einprogrammiert ist.
          Genau so, wie die Angst vor Dunkelheit, Spinnen, Schlangen. Wobei letztere doch eigentlich ganz liebenswerte Tiere sind.
          Wieso mag man Kaninchen und wieso hat man Angst vor Schlangen ?
          Wieso liebt man Gold oder Silber und verachtet Fiatmoney ? und nennt man einen solchen Besitzer herablassend “ reicher Geldsack“
          Wieso aber jemanden Goldmädchen und nicht Goldsack ?
          Gold hat also eine Wirkung auf den Menschen und nur jener erfährt diese, wenn er eigenes Gold in Händen hält.
          Zu den 300 Euro:
          Jemand kauft Gold um 300 Euro und legt zudem 300 Euro Geld beiseite.
          Sinkt nun Gold tatsächlich auf 300 Euro, bedeutet dies, dass das Geld um genau den Betrag wertvoller geworden ist, wie Gold gesunken ist.
          Es ist eine Waage, auch Geld- Gold Waage genannt.
          Steigt das eine, fällt das andere.
          Am Ende des Tages ist die Waage immer in Balance, auch wenn es zwischendurch heftig hin und her „pendelt“

  3. Ich bin überzeugt, daß die FED und seine Vasallen-Banken den Goldpreis nach belieben steuern können.
    Deshalb frage ich, wenn die BRICS + eine goldgedeckte Währung kreieren, kann die größte Wirtschafts- und Militärmacht diese Währung durch die Manipulation des Goldpreises beeinflussen? Nur so ein Gedankenspiel.

  4. Hallo Zusammen
    Eine Meldung gestern im Internet fand ich bemerkenswert. Die USA wollen die Ausfuhr von Microchips sowie Anlagen um diese zu produzieren, nicht mehr nach China exportieren. Nun hat Ping, der Alleinherrscher von China Gegenmaßnahmen ergriffen. Alle Chinesische Unternehmen die seltene Erden fördern und diese in alle Welt exportieren, stehen ab sofort unter strengster Aufsicht der chinesischen Regierung. Diese entscheidet, welche Staaten überhaupt noch etwas bekommen. Die USA könnte boykottiert werden. 80 Prozent der seltenen Erden werden in China gefördert. Ohne diese Metalle geht nichts. Im I Phone, bis zu sämtlichen elektronischen und digitalen Technologien sind diese Metalle enthalten. Dem Biden werden die Knie zittern, wenn dieses Szenario eintritt.
    Wie seht ihr das??
    Grüsse aus der Schweiz

    • Geronimo
      1.) Wenn ich mich nicht irre, kommen die absoluten High-Tech-Maschinen zur Chipfertigung der neuesten Generation aus Holland. Die absolut entscheidenden Kernkomponenten von Zeiss in Oberkochen und die Speziallaser von Trumpf aus Ditzingen. Wir wären bei einem China-Boykott also voll dabei, direkt an der Front sozusagen. Aus chinesischer Sicht.

      2.) China ist (wie Sie richtig beschreiben) fast-Monopolist sowohl bei Förderung wie Weiterverarbeitung bei mind. einem Dutzend kritischen Rohstoffen.
      Ohne China geht hier das Licht aus. Kein Solarpanel, kein Windrad, kein Akku. Nach 2 Monaten läuft hier keine Fabrik mehr, wenn die Vorprodukte nicht mehr kommen.

      Es geht aber noch viel schlimmer:
      Die Amis sind z.B. bei Krebsmedikamenten und Antibiotika zu 100 % von Fabriken in China abhängig.
      Aus Geiz der Pharmahändler mussten z.B. auch die deutschen Pharmariesen wie Bayer die Fertigung nach China verlagern, weil Made in Germany zu teuer war.
      Vorratshaltung ist ja auch schon lange zu teuer und uncool.

      Falls es also in China zu „einer bedauerlichen Havarie“ in einer der entscheidenden Fabriken kommen sollte, und man leider leider nichts mehr exportieren kann, beginnt in den USA nach ca. 4 Wochen das Massensterben. So lange halten ca. die Vorräte in der Lieferkette.
      Eigenproduktion geht nicht, da auch die Rohstoffe und Vorprodukte exclusiv aus China kommen.
      Die Vorbereitung darauf würde 3 bis 4 Jahre dauern.
      Ohne Antibiotika ist keine einzige OP mehr möglich.
      Dann wird ein simpler Kochenbruch oder Blinddarm oder vereiterter Zahn wieder das Todesurteil.

      Eine US-Wissenschaftlerin hat das warnend schon vor mind. 5 Jahren gesagt: China hat die lautlose Atombombe im Köcher. Die Wirkung ist wie bei einem Atomkrieg nur still und leise und etwas langsamer.
      Aber genauso wirksam.
      Niemand hat auf sie gehört.
      Gewinne waren wichtiger.

      Die gute Nachricht: bei uns in Europa könnten wir noch vielleicht 1/3 der Bevölkerung notdürftig versorgen.
      Na super.

      Wenn das passiert ist Game Over.
      Mit Aktien, Staatsfinanzen, Gesundheitswesen, Währungen.
      Hoffentlich sind wir dann gesund, sonst nutzt uns auch 20.000 die Unze nicht viel.

  5. @Gold Newbie
    Willkommen in Club. Das mit den Eltern ist mir nur zu gut bekannt, was habe ich mit meine Eltern dutzende male nicht nur über goldkauf geredet. Wortwörtlich sagte mein Vater, was sollen wir in unserem Alter mit Gold, das Geld ist aufs Konto sicher (-super Zinsen, null Inflation).
    Kaufen Sie so viel Gold wie nur möglich, wenn nichts geht Gold geht immer. Aber stecken Sie nicht alles in ein Asset und das wichtigste verfallen Sie nicht in Panik. Die Welt wird sich weiter drehen, so oder so.

  6. @Geronimo
    Wer ist Biden überhaupt? Ah, ja ich weiß. The Präsident of the United states of Amerika. Ist er Entscheidungsträger, oder liest er und labert was auf sein Zettel steht.
    Hinter der Politik sind mächtige Menschen aus Wirtschaft, Bankwesen, große Vermögensverwalter, multi Milliardäre, diese Gruppen entscheiden was läuft. Natürlich zu ihre eigenen gunsten und Interessen.
    Habe vor einiger Zeit hier in goldreporter ein Beispiel genannt. Das Konzern Exxon mobil investiert in China in einer großen Anlage 10 Mrd. USD. Obwohl die eine Marktkapitalisierung von ca. 500 Mrd. USD haben ist dies keine Kleinigkeit, oder meint einer die Entscheider bei Exxon mobil sind auf den Kopf gefallen?
    Zu viele nebelkerzen verdunkeln die Sicht. Ich bleibe bei Exxon mobil, nicht unbedingt weil die, die besseren Innovationen haben. Zweit größter Öl & Gas Förderkonzern global nach Saudi Aramco, sind fast überall auf der Welt vertreten, so eine Art Öl-Dinosaurier mit teils Monopolstellung.
    Goldige Grüße aus Griechenland, ist noch zu warm um die Zeit!

  7. Vielen lieben Dank für die Willkommenswünsche! So sieht es aus, solides Gold in Händen zu halten ist ein sehr schönes Gefühl und ich schlafe noch ruhiger seitdem.

    Eigentlich war es mit dem Kauf nicht mehr fünf vor 12 sondern mindestens 12, aber was solls.

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