Der Goldpreis hat die Verfallstermine an der COMEX ohne größere Verluste überstanden. Nun stehen neue Zinsentscheidungen an. So ist die Lage am US-Terminmarkt.
Goldpreis unverändert
Der Goldpreis ist praktisch unverändert aus der Verfallswoche an der COMEX hervorgegangen. Somit konnte die Marke von 1.900 US-Dollar deutlich gehalten werden. Der Gold-Futures-Handel war aber von etwas erhöhter Volatilität geprägt. Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen per 24. Januar 2023.
CoT-Daten
Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ nunmehr acht Wochen in Folge. Zuletzt ging es um 2,6 Prozent nach oben auf 180.554 Kontrakte. Allerdings sanken die Netto-Verkäufe bei den eigentlichen Goldverwendern (Prod/Merch/Proc/User) noch einmal um 5 Prozent auf 41.609 Kontrakte. Diese Gruppe wird mitunter auch als „Smart Money“ bezeichnet, weil sie als besonders gut informierte Goldhändler gelten.
Spekulanten
Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 2,8 Prozent zu auf 157.673 Kontrakte. Dabei stockte die Untergruppe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) ihre Netto-Käufe noch einmal um 15 Prozent auf. Damit standen diese trendorientierten Händler mit 79.879 Kontrakten (umgerechnet 248 Tonnen) auf der Käuferseite. Das ist der höchste Wert seit dem 26. April 2022.
Open Interest
Der Open Interest ist ein Maß für den Umfang der Gold-Futures-Geschäfte an der COMEX. Diese Summe aller offenen Gold-Kontrakte stieg gegenüber Vorwoche noch einmal um 1,65 Prozent auf 499.927 Kontrakte. Allerdings ging es dann bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag, also nach den Verfallsterminen, um 3,8 Prozent nach unten auf 480.741 Kontrakte. Gegenüber Vorwoche stand der Open Interest 3,6 Prozent tiefer.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures (Februar-Kontrakt) unverändert mit 1.927 US-Dollar pro Unze. Allerdings stieg der Goldpreis in der Wochenmitte bis auf knapp 1.950 US-Dollar an. Dagegen war das Edelmetall noch schwach in die Woche gestartet und rutschte am Montag zeitweise auf 1.912 US-Dollar ab.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen bröckeln die Goldbestände in den COMEX-Tresoren weiter ab. Mit einer Ausnahme per 8. Dezember 2022 sind diese nun sechsunddreißig Wochen lang geschrumpft. Denn nun summierte sich das Inventar per 26. Januar 2023 auf 22,31 Millionen Unzen. Das waren erneut rund 390.000 Unzen weniger als am vergangenen Freitag (Vorwoche: -80.000 Unzen). Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Edelmetall-Bestände der Kategorie „eligible“ um rund 370.000 Unzen auf 11,29 Millionen Unzen.
Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 480.741 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 48.074.100 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell noch zu 46,4 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 45,5 %).
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Januar nun 6.610 Anträge auf physische Auslieferung. Damit kamen innerhalb einer Woche 639 hinzu. Zum Vergleich: Im Vormonat waren es insgesamt 20.750 Anträge. Dagegen gab es im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 insgesamt 55.102 „Delivery Notices“.
Goldpreis-Ausblick
Der Goldpreis hat die Verfallstermine an der COMEX ohne größere Schäden überstanden. Der gefallene Open Interest lässt auf kurzfristige Gewinnmitnahmen schließen. In der kommenden Woche stehen die nächsten Zinsentscheidungen von US-Notenbank und EZB an. Diese Termine dürften kurzfristig den größten Einfluss auf den Goldpreis haben, sofern andere kursbewegenden Ereignisse ausbleiben. So gesehen befinden sich die Gold-Händler an der COMEX zu Beginn des neuen Kontraktmonats erst einmal in Wartestellung.
Schaut mal auf die Seite US Debt Clock.org
Alle Verhältnisse von Dollar zu
Gold
Silber
Öl
…
stehen plötzlich auf 0!
Hab ich noch nie gesehen.
@Tani
Ich bitte Dich, Du darfst mich nicht so erschrecken! Jetzt dachte ich schon, Gevatter Great Reset hätte an der Tür geklopft.
https://museen.de/imgbstr-1802-thulke-plakat-6-1-9948959.jpg
Aber die „schöne Maschine“ nach Adam Smith – Marx sagte dazu das „automatische Subjekt“ – prozessiert einfach weiter.
https://www.usdebtclock.org/
Einfach so und immer weiter.
Frische Daten zur Inflation in den USA: Die US-Verbraucherpreise [PCE – Personal Consumption Expenditure für Dezember] sind zum Vorjahresmonat mit +5,0% gestiegen.
https://de.investing.com/economic-calendar/pce-price-index-906
Die traurigen Defätisten von ZeroHedge sehen den „Lieblings-Inflations-Indikator“ der Fed trotz des leichten Rückgangs immer noch auf einem 30-Jahres-Hoch – aber Tränen lügen eben nicht.
https://pbs.twimg.com/card_img/1618967087443070978/szyPo3CI?format=jpg&name=small
Tränen lügen nicht
Sag‘ doch selbst:
Was wirst Du anfangen mit Deiner Freiheit,
Die Dir jetzt so kostbar erscheint?
Wie früher mit Freunden durch Bars und Kneipen ziehen, hm?
Und dann, wenn Du das satt hast, glaubst Du, das Glück liegt auf der Strasse
Und Du brauchst es nur aufzuheben, wenn Dir danach zumute ist, hm?
Nein, nein, nein mein freund
Die grosse Stadt lockt mit Ihrem Glanz
Mit schönen Frauen, mit Musik und Tanz
Doch der Schein hält nie
Was er Dir verspricht
Kehr endlich um
Tränen lügen nicht
Michael Holm
@Thanatos
http://www.shadowstats.com/alternate_data/inflation-charts
Als nicht-therapierbarer Aluhut-Träger schaue ich stets hier nach.
Guide me, O Thou great Jay Powell
https://www.youtube.com/watch?v=L2QvFKKCzzs
Guide me, O Thou great Jay Powell, pilgrim through this FIAT land,
I am weak, but Thou art mighty, hold me with Thy printing hand.
Money printing, money printing, cheat me till I want no more, want no more,
Cheat me till I want no more.
Open now the money fountain, whence the FIAT stream does flow,
Let the crooks and bank consultants lead me all my journey through.
When the banks and brokers pilfer,
be Thou still my strength and shield, strength and shield,
Be Thou still my strength and shield.
When I tread the verge of reset, bid my anxious fears subside,
Death of bonds, and shares destruction, land me safe on bullion’s side.
Songs of praises, songs of praises, I will ever give to Thee, give to Thee,
I will ever give to Thee.
@Translator
Der Welt Herr
Morgenstund hat Gold im Munde,
Denn da kommt die Börsenzeit
Und mit ihr die süße Kunde,
Die des Kaufmanns Herz erfreut:
Was er abends spekulieret,
Hat den Kurs heut regulieret.
Eilens ziehen die Kuriere
Mit dem kleinen Kursbericht
Daß er diese Welt regiere,
Von der andern weiß ich’s nicht:
Zitternd sehn ihn Potentaten,
Und es bricht das Herz der Staaten
Achim von Arnim
Konnotation: Es spricht für den visionären Weitblick dieser Gattung Lyrik, dass das wohl erste Gedicht über den modernen Finanzkapitalismus bereits um 1825 [!!] entstanden ist.
By the way, auch Johann Wolfgang von Goethe war ganz weit vorne, wenn es um Gesellschaftskritik ging. Aber das ist noch eine andere Geschichte.
A guats Nächtle allen.
@Thanatos
Goethe war auf jeden Fall eine Inspiration.
Und er möge nachsichtig mit mir sein.
Fausts letzte Worte (etwas anders)
Ein Sumpf zieht am Gebirge hin,
Verdauet alles schon Verschlungene;
Den dummen Michel abzuzieh’n,
Das letzte war das Höchsterrungene.
Verschwenden wir dann viele Millionen,
Nicht offenbar, doch heimlich, keinen schonend.
Grün das Gelaber, furchtbar; Mensch und Herde.
Sogleich verdrießlich auf der heißgeword’nen Erde.
Gleich angewidert von der Steuern Kraft,
Die aufgewälzt kühn – emsige Beamtenschaft.
Im Innern hier ein paradiesisch Land,
Da rase draußen Target bis auf zum Rand,
Und wie man lügt, gewaltsam einzuschießen,
Finanzamt eilt, die Bürger zu verdrießen.
Ja, diesem Unsinn bin ich ganz ergeben,
Das ist der Bosheit letzter Schluß.
Nur der verdient sich Steuern wie das Leben,
Der täglich sie erhöhen muß.
Warten was jetzt kommt?
https://gata.org/print/22405
Zitat: „We have confirmation from the highest sources that Russia and the Shanghai Cooperation Organisation are considering using gold for pan-Asian trade settlements, fully replacing dollars and euros. In an article written for Vedomosti, a Moscow-based Russian newspaper published on December 27, Sergey Glazyev, a prominent economic adviser to Russian President Vladimir Putin who is heading up the Eurasian Economic Union committee charged with devising a replacement for dollars in trade settlements, sent a very clear signal to that effect.“
Das fehlte gerade noch!
Brisante EU-Entscheidungen bringen Pep in jede Küche!
Die traditionelle Sonntags-Umfrage des Postillon:
https://www.der-postillon.com/2023/01/sonntagsfrage-insekten.html
@Thanatos
Ich dachte schon, Du meinst das hier:
https://tkp.at/2023/01/29/cia-und-europaeische-geheimdienste-koperieren-bei-sabotageakten-in-russland/
Ich brauch‘ eine neue Katze. Hoffentlich läuft mir vor Ostern wieder eine zu. Eins von den ausgesetzten Weihnachts-Geschenken. Das weiße Fellknäuel Tina fehlt mir so sehr.
Merken die Pinsel denn nicht, daß ihre Bosheit berechenbar ist?
https://www.newsweek.com/battle-ukraines-titanium-1777106
Hauen und Stechen. Oder wie nennt ihr das? Pech für ein Land, wenn es mit Naturschätzen gesegnet ist. Kongo hat das Kobalt, Venezuela Öl und Bolivien Lithium.