Der Goldpreis zeigte auch in der vergangenen Woche enorme Stärke. Wir erörtern auf Basis der Terminmarkt-Daten das Szenario einer kurzfristigen Top-Bildung.
Goldpreis-Rally
Die Januar-Rally bei Gold ist voll im Gange. Vergangene Woche hat der Goldpreis erstmals seit acht Monaten wieder 1.900 US-Dollar pro Unze erreicht. Im US-Futures-Handel ist der Kurs bereits deutlich über diese Marke hinweggeschossen. Muss man sich langsam mit dem Szenario einer kurzfristigen Übertreibung der Rally befassen?
Zunächst einmal gibt es vom US-Terminmarkt weiterhin Signale einer enormen Marktstärke. Wir betrachten dazu die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 10. Januar 2023.
CoT-Daten
So stieg hier die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche noch einmal um 7,8 Prozent auf 172.478 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 6 Prozent zu auf 150.535 Kontrakte. Dabei stockte die Untergruppe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) ihre Netto-Käufe um noch einmal 13 Prozent auf. Damit standen diese besonders trendorientierten Händler mit 61.809 Kontrakten (umgerechnet 192 Tonnen) auf der Käuferseite. Bis zum 8. November war diese Untergruppe noch zehn Wochen in Folge netto-short positioniert. Nun haben deren Vorwärtskäufe den höchsten Wert seit dem 10. Mai 2022 erreicht.
„Managed Money“
Zum Vergleich: Im Umfeld des 2022er-Hochs (2.043 US-Dollar/Unze am 08.03.22) erreichte die Netto-Long-Position des „Managed Money“ das damalige Rekordhoch von 148.621 Kontrakten. Wir sprechen hier umgerechnet von Terminkäufe im Umfang von 462 Tonnen und damit dem Zweieinhalbfachen der aktuellen Netto-Position. Aus dieser Sicht gibt es also noch einigen Spielraum für die Fortsetzung der Goldpreis-Rally.
Open Interest
Der Open Interest ist ein Maß für den Umfang der Gold-Futures-Geschäfte an der COMEX. Diese Summe aller offenen Gold-Kontrakte stieg gegenüber Vorwoche noch einmal um 7 Prozent auf 481.519 Kontrakte. Ebenfalls zum Vergleich: In der Woche vom besagten 8. März 2022 erreichte der Open Interest mit 638.502 Kontrakte das damalige Top. Dagegen lag er per US-Börsenschluss am vergangenen Freitag erst bei 499.412 Kontrakte. Aber immerhin: der Wert stieg nun im Vorwochenvergleich um weitere 11 Prozent.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures (Februar-Kontrakt) mit 1.923 US-Dollar pro Unze. Dass heißt, Gold legte innerhalb einer Woche noch einmal um 2,8 Prozent zu. Dabei schloss der Goldpreis in der Nähe seines Wochenhochs. Und damit erreichte Gold den höchsten Stand seit 22. April 2022.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren weiter. Mit einer Ausnahme per 8. Dezember 2022 haben diese nun vierunddreißig Wochen lang abgenommen. Denn nun summierte sich das Inventar per 12. Januar 2023 auf 22,78 Millionen Unzen. Das waren erneut rund 210.000 Unzen weniger als am vergangenen Freitag (Vorwoche: -180.000 Unzen). Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Edelmetall-Bestände der Kategorie „eligible“ ebenfalls um 110.000 Unzen auf 11,70 Millionen Unzen.
Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 499.412 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 49.941.200 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell nur noch zu 45,6 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 49,5 %).
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Januar nun 1.715 Anträge auf physische Auslieferung (Vorwoche: +743). Zum Vergleich: Im Vormonat waren es insgesamt 20.750 Anträge. Dagegen gab es im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 insgesamt 55.102 „Delivery Notices“.
Goldpreis-Ausblick
Der steigende Goldpreis hat zuletzt erneut deutlich mehr Händler ins Geschäft mit Gold-Futures gelockt. Das ist ein Zeichen von Markstärke. Wann aber würde die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Rücksetzers bei Goldpreis steigen? Besser gesagt: Wann wäre eine Top-Bildung zu erwarten?
Die Entwicklung des Open Interest korrespondiert in der Regel mit den Netto-Positionen der Spekulanten. Kurzfristig ausgereizt könnte die Rally dann sein, wenn der Goldpreis zwar weiter steigt, der Open Interest aber rückläufig ist. Die Logik dahinter: In diesem Fall nutzen Händler einen weiteren Kursanstieg, um Gewinne mitzunehmen und Positionen glattzustellen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Ist es nicht eigenartig dass der Bitcoin gleichzeitig mit dem Goldpreis steigt?
Ich dachte immer, dass Gold eine „Krisenwährung“ ist und das kann man von Cryptos ja nicht gerade behaupten, oder? Muss aber auch zugeben dass ich mit Cryptos eigentlich nix am Hut habe, ist mir alles zu kryptisch
@oberlausa
Der Bitcoin ist hochspekulativ und dazu noch ohne einen einzigen Cent inneren Wert. Da bieten Briefmarken als Anlage noch mehr.
Es gibt eben Leute, die zocken gerne. Meist mit dem Geld anderer, unbedarfter Anleger. Selten mit eigenem Geld.
Manchem ist auch 80% Verlust noch nicht genug.
Ich meine, wenn man das will, ist man besser und mit höherer Gewinnchance und niedrigerer Verlustrate im Casino aufgehoben.
Die schmeissen einen nämlich raus, wenn man zu viel verliert.
Auch ist das Ambiente im Casino besser und die Frauen schöner als beim Bitcoin.
Also ich würde spätestens jetzt den Aluhut gegen einen Sturzhelm tauschen.
https://www.telepolis.de/features/USA-vor-Zahlungsausfall-Finanzministerin-Janet-Yellen-will-mehr-Schulden-7459401.html
Zitat aus dem Link: „Zu diesen „außerordentlichen Maßnahmen“ gehört etwa, die Beiträge zu den Pensionsfonds für Bundesbedienstete einzubehalten und diese Gelder zum Begleichen von Schulden zu verwenden. Ein Zahlungsausfall könnte damit allerdings nur bis voraussichtlich Juni aufgeschoben werden, schrieb Yellen weiter. Sollte es bis dahin zu keiner Einigung zwischen Regierung und Kongress kommen, droht ein zumindest teilweiser Stillstand der Regierung. Gehälter könnten nicht mehr gezahlt werden, aber auch Sozialversicherungsschecks könnten nicht mehr ausgegeben werden.“
Die Proteste gegen Trump im Herbst 2020 zeigten ein unheimliches Gewalt-Potential mit einer niedrigen Hemmschwelle auf. Wie viele Schußwaffen gibt es noch mal in God’s Own Country? Ob Mexiko wohl Kalifornien und Texas zurückerlangt?
@Wolfgang Schneider
Denke auch, dass in der gegenwärtigen fragilen konjunkturellen Situation in den USA eine monatelange Hängepartie absolut schädlich wäre bzw. von den Märkten entsprechend eingepreist würde. Diesbezügliche Bagatellisierungen seitens eines „Maruti“ sind m.E. Fehleinschätzungen.
Es kann aber keine Rede savon sein, dass „die Proteste gegen Trump eine unheimliches Gewaltpotential aufzeigen“. Ganz im Gegenteil.
https://www.deutschlandfunk.de/militante-trump-anhaenger-in-den-usa-erhebliches-100.html
@Dirk M.
https://www.dailywire.com/news/report-in-353-u-s-counties-1-8-million-more-voters-registered-than-eligible-citizens
Frag Dich doch mal, warum Donalds Anhänger so wütend sind.
https://www.citizensjournal.us/new-data-analysis-finds-353-counties-with-1-8-million-more-registered-voters-than-residents/
Bin seit dem Ende der DDR im Wahlvorstand in meinem Dorf. Seit 20 Jahren mache ich jedesmal den Leiter Wahlvorstand.
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/die-ddr-luge-der-menthol-zigarette-1003829
Es gibt einen Grund, warum ich staatlichen „Qualitätsmedien“ zutiefst mißtraue. Meine Sozialisation in der DDR. Menthol-Zigaretten sind jetzt verboten.
@Dirk M.
Die Obrigkeit im Weißen Haus spielt im eigenen Land mit dem Feuer.
https://deutsch.rt.com/nordamerika/158954-lebensmittelpreise-in-usa-gehen-durch/
Könnte man das noch als Feindpropaganda abtun …
http://www.shadowstats.com/alternate_data/inflation-charts
… so geben diese Zahlen mal wieder Churchill Recht. „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe.“
https://www.paulcraigroberts.org/2022/11/09/another-stolen-election/
Nur zur Erinnerung: Es lag nicht an den Bananen. Die Stimmung in der DDR kippte, als Egon Krenz als oberster Wahlleiter die Ergebnisse der Kommunal-Wahl im Frühjahr 1989 zu plump fälschte. Das 11. Gebot lautet nämlich, du sollst dich nicht erwischen lassen.
@W. Schneider
Das hochverschuldete Kalifornien wird vermutlich nicht einmal Mexiko mehr haben wollen,