Mittwoch,16.Oktober 2024
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Goldpreis: Wilder Ritt zurück über $ 1.800

Gold, Goldpreis, Goldmünzen (Foto: Goldreporter)
Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 1.811 US-Dollar pro Unze einem Kursgewinn von 3,2 Prozent (Foto: Goldreporter).

Der Goldpreis im US-Futures-Handel ist mit einem deutlichen Kursgewinn in die neue Kontrakt-Monat gestartet. Auftakt für eine Dezember-Rally?

Goldpreis über $ 1.800

Der Goldpreis hat vergangene Woche die Marke von 1.800 US-Dollar zurückerobert. Dabei schwankte die Stimmung an den Märkten mit den wechselnden fundamentalen Daten. Am Ende überwog der Eindruck der Rede von Fed-Präsident Jerome Powell am Mittwochabend. Es festigte sich die Erwartung, dass die US-Notenbank in ihren kommenden Sitzungen den Leitzins zumindest nicht noch einmal um 75 Basispunkte anhebt, wie in den beiden Meetings zuvor.

Was geschah am US-Terminmarkt? Am Montag wurden die November-Kontrakte auf Gold und Silber letztmalig gehandelt. In diesem Umfeld gab der Goldpreis kurzfristig noch einmal nach. Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 29. November 2022.

CoT-Daten

Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 8 Prozent auf 119.233 Kontrakte. Das entsprach einem Dreiwochentief. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 5 Prozent ab auf 110.003 Kontrakte. Dabei sank die Netto-Long-Position des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um 24 Prozent auf 14.720 Kontrakte. Das heißt, diese besonders trendorientierten Spekulanten stehen nun trotzdem seit drei Wochen wieder auf der Käuferseite.

Gold, CoT, Positionen

Gold, CoT-Daten

Open Interest

Währenddessen sank der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, gegenüber Vorwoche um 3,5 Prozent auf 433.661 Kontrakte. In der Vorwoche war er bereits um 9 Prozent eingebrochen. Bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging es dann leicht nach oben, um 0,2 Prozent auf 434.700 Kontrakte.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 1.811 US-Dollar pro Unze (Februar-Kontrakt). Somit kletterte Gold innerhalb einer Woche um 3,2 Prozent. Der Blick auf den Wochenchart zeigt aber, den wilden Ritt, den der Goldpreis (gemeinsam mit den Aktienmärkten) vollzog. Am Mittwochabend nach der Powell-Rede schossen die Kurse nach oben. Dagegen sorgten die überraschend guten US-Arbeitsmarktdaten am Freitag für einen kurzeitigen Einbruch der Notierungen. Bis zum Handelsschluss glichen die Indizes und der Goldpreis die Verluste aber wieder aus.

Gold, Goldpreis, US-Futures
Goldpreis in US-Dollar, Wochenchart (5 Min.), Basis: US-Futures, Dezember-Kontrakt (Quelle: CME Group)

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren weiter – in der nunmehr neunundzwanzigsten Woche in Folge. Denn per 1. Dezember 2022 summierten diese sich auf 23,41 Millionen Unzen. Damit wanderten noch einmal rund 240.000 Unzen (Vorwoche: -240.000 Unzen). Dabei gingen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Edelmetall-Bestände der Kategorie „eligible“ um satte 800.000 Unzen zurück auf nur noch 11,77 Millionen Unzen.

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 434.700 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 43.470.000 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell noch zu 53,85 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 53,34).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den neuen Kontraktmonat Dezember nun bereits 11.981 Anträge auf physische Auslieferung. Zum Vergleich: Im Vormonat waren es insgesamt nur 8.716 Anträge. Dagegen gab es im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 insgesamt 55.102 „Delivery Notices“.

Ausblick

Noch bis zum Verfallstermin Anfang der Woche nutzten viele Händler den gestiegenen Goldpreis, um sich aus dem Handel mit Gold-Futures zurückziehen (fallender Open Interest). Aber jetzt ist der Open Interest bei steigendem Goldpreis zumindest wieder leicht angestiegen. Das ist die Voraussetzung für eine wachsende Marktstärke.

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8 Kommentare

  1. Ich denke auch: da geht noch was Richtung Norden im Dezember (Bauchgefühl). Hatte selbst die Tage nochmal in Silber nachgelegt; mein Händler sagt auch: im Moment ist bei ihm Kauflaune! Ansonsten bleibt die Tür von meinem „Mini-Fort Knox“ jetzt erstmal schön verschlossen…
    Der Einzelhandel in D. wird dieses Jahr wohl ’ne dicke Fresse ziehen – da is eher nix mit shopping-Laune…
    Vllt sind da ja einige Schlafschafe aufgewacht: lieber AU bunkern, als nutzlos konsumieren!? Ist dass in A und CH auch so?
    Trotz allem: Lebensgenuß nicht vergessen – bei mir gibt’s Gans, Ente, Räucherfisch, Single Malt, Cuba-Rum und die eine oder andere Zigarre (auch von Fidel’s Insel). Den restl. shopping-Wahn boykottiere ich… Wieder ein gutes Zitat von Opa: „die besten Geschenke sind die, die man saufen & fressen kann…“
    Allen hier einen gewaltfreien, punschseeligen 2. Advent – vamos, compagneros d‘ oro…
    Der Dokta (oalle Kassn)

    • Ich ersetze die Gans und die Ente durch Rinderfilet und den Rest mache ich zu 100% wie du……

    • @Goldeneye
      Der Geschenktipp Deines Großvaters hat 2 Dinge mit Gold gemeinsam:
      1.) Nachhaltig, man hat lange was davon
      2.) Die „Erfolgskontrolle “ kann ganz einfach mittels einer Waage durchgeführt werden.

      Daher auch das Wort „Hüftgold“.

      Für die asketischen Veganer: der alte Opa Eder war fast so breit wie hoch und wurde glücklich über 90.

      Kühe tragen durch ihre riesige Methanproduktion so massiv zur Klimawandelpanik bei, dass es die Pflicht jedes verantwortlichen Menschen ist, so viele davon wie möglich in Steaks etc. zu verwandeln.

  2. @KaterMikesch
    Brillante Idee! So ’ne tote Kuh ist auch nicht zu verachten!
    Am besten als „teriyaki“ oder „Caribean Jerk“… Lecker! :-)))

      • @The Macallan
        Nix als Vorteile:
        – Kein Fett
        – Kein Cholesterin
        – Kein Energieverbrauch bei der Zubereitung zu Hause (vorbildlich in der aktuellen Energiekrise)
        – Vegetarisch, sogar Vegan
        – Kein MHD, gut lagerbar in der Krise
        – Keine Töpfe, Pfannen abspülen
        – Kompakter Energielieferant für den Körper
        – Keine Schadstoffe im Essen wie Nitrosamine oder Acrylamat
        – Fast kein Verpackungsabfall und der ist voll recyclingfähig.

        Und: garantierter Grinsefaktor beim Verzehr.

        So viele Ökovorteile, eigentlich müssten die Grünen in der Regierung das Stöffchen subventionieren
        CHEERS !

  3. Bin für normales Essen wenigerFleisch mehr Salate. Weniger Kuchen, mal ein Bier und etwas Sport mit dem Fahrrad…und den Edelmetall Anstieg geniessen…..

  4. Dem wilden Ritt über die 1800 Dollar folgte der Abwurf auf 1768 Dollar. Sollte der Mann im Graben bei 1765 und tiefer landen, wird er sich nahe der 1600 Dollar Marke wieder finden.
    Die Zahlen in den USA sind bärenstark, daraus folgt, dass die FED die Zinsen jetzt noch mal kräftig anhebt.
    All das wird den DAX, den EURO und die Wirtschaft hier gewaltig unter Druck bringen und die Teuerung weiter beschleunigen.
    Aber, man hat es ja nicht anders gewollt.
    Derweil kümmert man sich eher darum, deutsche Pässe in der Welt zu verteilen.
    Maruti hofft, dass das wenigstens hilft.

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