Samstag,27.April 2024
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Goldrausch 2023: Wo der Goldpreis explodierte!

Der Goldpreis beendete das Jahr mit einem zweistelligen Kursgewinn. Nicht nur in US-Dollar, sondern in vielen weiteren Währungen. Die Gründe!

Goldpreis in Krisenzeiten

Der Goldpreis ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Diverse Krisenherde weltweit, hohe Inflation, wirtschaftliche Probleme, steigende Staatsschulden und zuletzt die Aussichten auf sinkenden Zinsen gehörten zu den wichtigsten unmittelbaren Gründen.

Gold, Währungen, Geld, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Dort wo Landeswährungen am rücksichtslosesten verwässert werden, steigt der Goldpreis am stärksten. Anders ausgedrückt: Das Geld wertet dort besonders stark gegenüber Gold ab (Bild: Goldreporter).

Dabei gibt es übergeordnet einen entscheidenden Faktor, der Gold antreibt: die kontinuierliche Entwertung unserer Papierwährungen. Denn genau genommen steigt nicht der Goldpreis, sondern das staatliche Geld wertet gegenüber dem Edelmetall ab.

Systematische Geldentwertung

Die Staaten finanzieren ihre Haushalte notorisch auf Pump. Dabei unterstützen die Zentralbanken dieses „Deficit Spending“, indem sie den Banken unbegrenzte Liquidität zur Verfügung stellen, selbst Anleihen ankaufen und die Zinsen sogar teilweise unter null Prozent senkten. So wurde die Kaufkraft der Währungen in den vergangenen Jahrzehnten systematisch dezimiert. Deshalb kauften auch immer mehr Menschen und Institutionen Gold, um sich gegen diese finanzielle Repression abzusichern. Zu den Käufern gehörten sogar die Zentralbanken selbst. Der Goldpreis hob ab.

Goldpreis in verschiedenen Währungen

Auf US-Dollar-Basis stieg der Kurs im vergangenen um 13 Prozent, während Gold in Euro um 9 Prozent zulegte. Währenddessen hat sich der Goldpreis in vielen in anderen Währungen weiter nach oben bewegt. Und an den jeweiligen Kurssteigerungen erkennt man sofort, dass in diesen Ländern politisch und wirtschaftlichen etwas gewaltig schiefläuft. Beispielsweise leidet Argentinien unter einer schweren Wirtschafts- und Haushaltskrise. Die jährliche Inflation stieg zuletzt auf 160 Prozent. Also kein Wunder, dass der Goldpreis dort innerhalb eines Jahres um 410 Prozent explodierte.

Russland und Türkei

Auf der anderen Seite der Welt führt Russland seit 2022 Krieg gegen die Ukraine. Man stellte zuletzt um auf Kriegswirtschaft. Der Westen verhängte Sanktionen, auch hinsichtlich des Goldhandels. Dabei stieg Gold in Rubel gegenüber Vorjahr um 66 Prozent. Wobei die offizielle russische Inflationsrate im vergangenen Jahr erhebliche Schwankungen zeigte und zuletzt mit 7,5 Prozent angegeben wurde.  

LandWährungGoldpreis 2023Performance 2022
ArgentinienARS410,00%21,00%
RusslandRUB66,00%-2,00%
TürkeiTRY63,00%41,00%
PakistanPKR43,00%27,00%
ÄgyptenEGP40,00%57,00%
GhanaGHS33,00%62,00%
NorwegenNOK25,00%12,00%
JapanJPY21,00%15,00%
SüdafrikaZAR21,00%6,00%
MalaysiaMYR20,00%6,00%
SchwedenSEK16,00%15,00%
ChinaCNY15,00%9,00%
UsbekistanUZS15,00%3,00%
ChileCLP15,00%0,30%
IsraelILS14,00%13,00%
PhilippinenPHP14,00%9,00%
SüdkoreaKRW14,00%6,00%
IndienINR13,00%11,00%
BolivienBOB13,00%-0,20%
Saudi-ArabienSAR13,00%-0,20%
KatarQAR13,00%-0,40%
IranIRR13,00%-1,35%
USAUSD13,00%-0,70%
HongkongHKD12,00%-0,30%
IndonesienIDR11,00%10,00%
AustralienAUD11,00%7,00%
KroatienHRK11,00%6,00%
SerbienRSD11,00%6,00%
KasachstanKZT11,00%6,00%
TschechienCZK10,00%3,00%
AlgerienDZD10,00%-1,30%
EuropaEUR9,00%6,00%
KanadaCAD9,00%7,00%
SingapurSGD9,00%-0,60%
UkraineUAH8,00%35,00%
BulgarienBGN8,00%6,00%
DänemarkDKK8,00%6,00%
VAEAED8,00%-0,40%
MarokkoMAD7,00%12,00%
GroßbritannienGBP6,00%12,00%
TunesienTND6,00%8,00%
ThailandTHB6,00%4,00%
UngarnHUF3,00%15,00%
PolenPLN3,00%8,00%
UruguayUYU1,50%11,00%
SchweizCHF0,89%1,00%
HaitiHTG0,40%46,00%
BrasilienBRL0,20%-6,00%
Sri-LankaLKR-0,20%79,00%
MexikoMXN-0,50%-5,00%
AlbanienALL-2,00%0,00%
AfghanistanAFN-9,00%-16,00%
KolumbienCOP-10,00%19,00%
Alle Werte gerundet; Quelle: goldprice.org, FOREX

Hohe Inflationsraten von bis zu 85 Prozent erlebte auch die Türkei. Dabei stieg der Goldpreis in Lira im vergangenen Jahr um 63 Prozent. Eine Übersicht über die Kursentwicklung von Gold in verschiedenen Währungen erhalten Sie in der Tabelle oben.

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6 Kommentare

  1. Der wichtigste Satz im Artikel lautet: „Denn genau genommen steigt nicht der Goldpreis, sondern das staatliche Geld wertet gegenüber dem Edelmetall ab.“ Bei genauer Betrachtung steigt auch der Goldpreis ein wenig, selbst wenn die Inflation bei null Prozent stehen würde, würden Verteuerungen den Goldkurs im Laufe der Zeit steigen lassen. Gegenüber der Inflation ist dieser Anteil aber gering. Darüber hinaus werden jedes Jahr ca. 2000 t Gold gefördert, was streng genommen, auch zu einer Inflation führt, weil es mehr Gold gibt. Nichtsdestotrotz ist der obige Satz aus meiner Sicht der Haupttreiber für den Goldkurs.

    • @Snowflake
      Das mit den 2.000 Tonnen pro Jahr geistert mantrahaft durch die Finanzpresse. Manche sprechen sogar von 4.000 Tonnen. Jedoch, das meiste davon ist Schotter und kein Gold. Das Recycle Gold wird selbstredend dazu gerechnet. Macht VW ähnlich. Die Autos, welche eben produziert und auf Halde zum Abwracken gestellt werden, rechnet man auch zu den produzierten und verkauften ( an sich selbst) dazu.
      Gold ist per se deflationär. Eine reine Goldwährung führt unweigerlich zur Deflation.
      Dazu kommt noch das Gesetz von Gresham zum Tragen.

    • @Todo
      Angegeben sind % und keine absoluten Zahlen.
      Wenn Gold in Mexico vorher exorbitant teuer war,
      machen es die minus 5% auch nicht billiger.
      Das heisst ja nur, dass die Landeswährung sich etwas stabilisierte, weil man die Zinsen anhob oder man Kredite vom IWF ( Deutschland) abschöpfen durfte.
      Das mit der Schweiz ist ein Sonderfall, da der Franken gegenüber dem Dollar zulegte.
      Ähnlich 2010, aber nach dem Geschrei der Uhrenindustrie und der Gaswirtschaft wertete SNB Notenchef Hillebrandt den Franken über Nacht von 1:1 zu Euro auf
      1 zu 1.23 ab.
      (Mit dem Vorabwissen des Tuns Ihres Ehemannes machte Frau Hillebrandt in der gleichen Nacht einen Millionengewinn.)
      Maruti fragte sich damals, was so Ehefrauen in der Nacht sonst noch alles machen.
      Übrigens, das Spektakel endete mit dem Rücktritt des Herrn Gemahls, jedoch nicht ohne Gezeter und Geschimpfe.

  2. Erinnern Sie sich an meine Theorie, dass die globale 8%-Expokurve des Goldpreises, welche seit 1971 läuft, aus der Summe aller Expokurven der einzelnen Landeswährung bestehen, je nachdem, wann diese regional dort begannen? Diese Tabelle bildet das ab. Man könnte jetzt anhand der Tabellen über 1 Jahrzehnt das arithmetische Mittel unter Berücksichtigung der FIAT-Menge der einzelnen Länder errechnen. Dann dürfte man auf 8 oder 9% p.a. kommen. Wer fängt an? ;-))

  3. @Todo
    Ja, ab nach Albanien, ist nicht weit von Nord Griechenland. Da wird man mit seinem Gold sicher nicht ruhig leben.
    Am besten Mexico, da wird man Hochwahrscheinlich mit seinem Gold nicht lange leben.
    Da verbringe ich meine alten Tage lieber in Greece,
    da ist es zumindest ruhiger und sicherer. Zumindest in unserem Ort, ist ja halt provinz.

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