Während Silber- und Goldpreis stiegen, verzeichneten die großen Edelmetall-ETFs im Vorwochenvergleich erneut starke Mittelabflüsse.
Edelmetall-Preise
Am gestrigen Dienstag ging der Goldpreis mit 2.050,90 US-Dollar pro Unze aus dem amerikanischen Futures-Handel (Februar-Kontrakt). Das entsprach 1.891,45 Euro. Damit legten die Gold-Notierungen im Vorwochenvergleich deutlicher zu. Denn auf Dollar-Basis ging es um 1,7 Prozent nach oben, während Gold in Euro gerechnet um 2,1 Prozent anstieg.
Dazu beigetragen hat der Kontraktwechsel auf den nun meistgehandelten Monat April, nachdem die Februar-Verträge am Montag an der COMEX ausliegen. Parallel stieg der Silberpreis um 1,4 Prozent auf 23,23 US-Dollar beziehungsweise um 1,8 Prozent auf 21,42 Euro.
Größter Gold-ETF
Keine positiven Impulse gab es im ETF-Bereich. Denn die Metall-Bestände des SPDR Gold Shares (Börsenkürzel: GLD) sanken nun fünf Wochen in Folge auf zuletzt 852,88 Tonnen. Damit verringerte sich das Inventar per 30. Januar 2024 um 6,05 Tonnen. Begleitet war die Bestandsminderung mit einem Nettokapitalabfluss in Höhe von 392 Millionen US-Dollar. Seit Jahresbeginn haben Investoren netto 1,6 Milliarden US-Dollar aus dem Fonds abgezogen.
Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Fondsbetreiber eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Allerdings gibt es oft eine zeitliche Diskrepanz bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen. Auf dem Goldmarkt gibt es üblicherweise eine 2-Tages-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.
Größter Silber-ETF
Währenddessen nahmen auch die Lagerbestände des iShares Silver Trust (SLV) ab. Denn mit 13.689,80 Tonnen wurde im Vorwochenvergleich 251,92 Tonnen ausgebucht. Diese Entwicklung war begleitet von einem Nettokapitalabfluss in Höhe von 169 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser Edelmetall-Fonds offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Einordnung Gold- und Silber-ETFs
Vergangene Rallys bei den Edelmetall-Kursen waren regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Silber- und Gold-ETFs begleitet. Allerdings sind die Fonds-Bestände eher Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit zunehmendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. Abgesehen davon, erfreuten sich diese ETFs in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit unter jungen US-Anlegern, die Anteile über immer stärker verbreiteten Discount-Broker erwerben.