Mit einer offiziellen Inflationsrate von 4 Prozent steigen die Konsumentenpreise auf der britischen Insel bereits wieder so stark, wie Ende 2008. Auch in anderen Ländern gewinnt die Teuerung an Dynamik.
Die Inflation in Großbritannien lag im Januar bei 4,0 Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte oder 100 Prozent mehr, als die Bank of England sich als Ziel gesetzt hat, um Preisstabilität zu gewährleisten. Und: Die Teuerung gewinnt an Dynamik. Im Dezember waren die Konsumentenpreise um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Traditionell muss der Gouverneur der Bank of England (BoE) nun einen Brief an den britischen Finanzminister richten, in dem er erklärt, warum die Inflationsrate so hoch ausgefallen ist. In seinem Schreiben wird BoE-Chef Mervyn King von höheren Energie- und Rohstoffpreisen, Steuererhöhungen und der Abwertung des Pfund Sterling sprechen.
Britische Ökonomen rechnen mit weiter ansteigenden Inflationszahlen in den kommenden Monaten aber frühestens in der zweiten Jahreshälfte mit einer Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte.
Unterdessen steigt die Inflation auch in anderen ökonomischen Schlüsselländern weiter an.
- In China erreichte sie im Januar 4,9 Prozent (nach 4,6 Prozent im Dezember).
- In Brasilien kam es zu einem Anstieg auf 5,75 Prozent.
- Auch in der Eurozone verließ die offizielle Inflationsrate den Zielkorridor um 2 Prozent. Im Januar wurden 2,4 Prozent gemeldet.
- Spanien: Plus 3,3 Prozent im Januar, mit 3,1 Prozent hatten die Analysten gerechnet.
- Die USA erwarten 1,6 Prozent Inflation für Januar.
Die US-Zahlen sind aufgrund des praktizierten Substitutionsprinzips aber noch umstrittener als die Inflations-Angaben hierzulande. Ganz nach dem Motto von Marie Antoniette, der ehemaligen Erzherzogin von Österreich: „Wenn das Volk kein Brot hat, soll es doch Kuchen essen“, wechselt man in den USA Produkte im Warenkorb gegen vergleichbare aus oder gewichtet sie anders, wenn der Preis der betroffenen Ware zu stark ansteigt.
Goldreporter
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