Donnerstag,25.April 2024
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Sinkende Anleiherenditen: Kann der Goldpreis profitieren?

Gold, Goldpreis, Goldmünzen, Anleihen (Foto: Goldreporter)
Goldpreis und Anleiherenditen: Gold und Festverzinsliche konkurrieren um konservativ ausgerichtete Investoren (Foto: Goldreporter).

Der Goldpreis ist nach der Mai-Rally noch auf Richtungssuche. Dabei sind die Renditen bedeutender Staatsanleihen zuletzt wieder gefallen.  

Goldpreis seitwärts

Der Goldpreis befindet sich nach dem starken Anstieg im Mai und nach einer kurzen Konsolidierung in einer Seitwärtsbewegung. Am Dienstagvormittag um 9:15 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 1.895 US-Dollar und damit 0,15 Prozent weniger als am Vortag. Dagegen blieb der Goldpreis in der Gemeinschaftswährung mit 1.557 Euro praktisch unverändert.

Staatsanleihen

Wir werfen einen Blick auf den konkurrierenden Anleihenmarkt. Zunächst einmal zeugen fallenden Renditen von einer steigenden Nachfrage nach Anleihen. Dieses Kaufinteresse ging in den vergangenen Jahren aber immer stärker von den Liquiditäts-Programmen der Zentralbanken aus, insbesondere der EZB. Schließlich kaufen die Notenbanken des Eurosystems in deren Auftrag nach wie vor monatlich Anleihen im Wert von 20 Milliarden Euro auf. Das drückt die Zinsen.

Einige Staatsanleihen stärker gefragt

Wie ist die aktuelle Entwicklung? Im Vorwochenvergleich sind vor allem die Renditen von Staatsanleihen mit höherer Bonität gesunken. So rentierten 10-jährigen deutsche Papiere am heutigen Dienstagvormittag mit -0,2 Prozent und damit 11 Prozent niedriger. Auch niederländische (-0,05 %) und österreichische (+0,05 %) Schuldscheine brachten weniger Zinsen.

US-Renditen

Auch die im Zusammenhang mit der Goldpreis-Entwicklung als besonders bedeutsam geltenden US-Renditen kamen zuletzt weiter zurück. So ergaben sich für amerikanische Bonds mit 10 Jahren Laufzeit am Markt 1,56 Prozent Zinsen, nach 1,61 Prozent vor einer Vorwoche.

Anleihen, Renditen, Staatsanleihen, USA, Deutschland

Goldpreis-Relevanz

Wenn die staatlichen Schuldscheine mehr Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Geld aus anderen konservativ veranlagten Vermögenswerten wie Gold, wird umgeschichtet. Und das übte in den vergangenen Monaten immer wieder Druck auf den Goldpreis aus. Denn die Renditen sind seit Ende 2020 enorm gestiegen, wie auch die Zahlen in der Tabelle oben zeigen.

Hintergrund

Allerdings besteht hier auf den ersten Blick auch ein gewisser Widerspruch. Denn steigende Anleiherenditen signalisieren ja ein fallendes Kaufinteresse von Investoren – die Anleihekurse sinken. Allerdings bezieht sich das vor allem auf spekulativ gehandelte Anleihen, die nicht bis zum Laufzeitende gehalten werden. Dagegen „konkurriert“ Gold vor allem mit festverzinslichen Vermögenswerten.

Die Konsequenz: Mit steigender Inflation und steigenden Anleiherenditen an den Börsen wächst auch der Druck auf die Anleihe-Emittenten (Staaten) ihre Coupons mit höheren Zinsen auszustatten, um die Nachfrage nach den Schuldscheinen aufrechtzuerhalten.

Goldreporter

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10 Kommentare

  1. … und steigende Inflationsraten … weltweit.

    „Höhere Leitzinsen und eine höhere Inflation … wären gut für die USA“

    https://www.cash.ch/news/politik/finanzministerin-yellen-hoehere-leitzinsen-waeren-gut-fuer-die-usa-1775562

    Janet Yellen hat gerade eine der dümmsten Behauptungen der Finanzgeschichte
    aufgestellt.

    Als derzeitige Finanzministerin und vorheriger Vorsitzender der Federal
    Reserve hat sie sich in ihrer gesamten Amtszeit in beiden Funktionen
    hat sie sich als ahnungslose Akademikerin erwiesen, die wenig bis gar
    kein Verständnis für die Realwirtschaft oder das Finanzsystem hat.

    Ihre jüngste Aussage zur Inflation war jedoch ein absoluter Paukenschlag.

    Letzte Woche erklärte Yellen, dass Präsident Bidens 4-Billionen-Dollar-
    Ausgabenplan gut für die USA wäre, selbst wenn er zu einer steigenden
    Inflation beiträgt und zu höheren Zinssätzen führt.

    In dieser Aussage stecken zwei Ungereimtheiten. Sie sind:

    1) Höhere Inflation ist gut für die U.S.A.

    2) Höhere Zinssätze wären gut für die USA.

    In Bezug auf #1 hat Yellens Aussage die implizite Idee, dass Inflation
    nicht bereits ein Problem ist. Das ist offenkundig falsch.

    Im letzten Jahr sind die Preise für alles, was die Amerikaner essen
    oder wovon sie für den Bau oder die Energieversorgung abhängig sind,
    in die Höhe geschnellt. Agrarrohstoffe, die die Grundlage für unsere
    Nahrung bilden, sind um 62% gestiegen. Und sie sind hier der Nachzügler!

    Kupfer ist um 108% gestiegen, Benzin um 260%, und Holz ist um
    unglaubliche 298% gestiegen.“

    (siehe 1. Grafik im Artikel von „Phoenix Capital“, hier mehr: )


    Nun sind höhere Preise nicht unbedingt eine Katastrophe, sofern die
    Einkommen in ähnlichem Tempo steigen. Wenn die Inflation 5 % beträgt,
    aber die Einkommen um 5 % oder mehr steigen, ist der Schaden für die
    Wirtschaft und den Durchschnittsamerikaner nicht katastrophal.

    Im gleichen Zeitraum, in dem die Kosten für Rohstoffe, insbesondere für
    Lebensmittel und Energie, auf die die Amerikaner zum Überleben angewiesen
    sind, um mindestens 50 % gestiegen sind, stiegen die Einkommen im
    Jahresvergleich um maximal 30 %, bevor sie im April 2021 in einen Sturzflug
    übergingen.“

    Ja, tatsächlich – höhere Zinsen und Inflation sind gut für’s Volk.

    \(^_^)/

    • @klapperschlange
      Jellen hat schon recht, da bin ich anderer Meinung.
      Eine hohe Inflation führt zur Entschuldung der mittlerweile mit über 100 Billionen verschuldeten USA. Die gekauften Bonds werden weniger wert.
      Russland hat sich in einem seiner Fonds deshalb von solchen US Bonds verabschiedet.
      Aber nicht nur die USA, weltweit sind alle zu sehr verschuldet und die Entschuldung geht immer über 3 Wege.
      1. tilgen ( geht nicht mehr)
      2. Pleite anmelden ( erniedrigend)
      3. Inflationieren ( wenn man diese schönredet, der einzig gangbare Weg).
      Als letzteres käme noch ein riskanter, von mir nicht erwähnter Weg:
      4. Der totale Weltkrieg.
      Damit klappt es 100%, so man den auch gewinnt.

      • @Maruti / @ Thanatos (inkl. N-Korea-time Controller)

        Eine (für die Fed-Chefin) hoffnungslose Situation auf geradezu
        lächerliche Weise schön zu reden , zeigt schon deutlich,
        wie hoch die Panik-Skala im FED-Elfenbeinturm gestiegen sein muß.
        Am Donnerstag werden aus den USA die mit Spannung erwarteten
        Daten zum „ Verbraucherpreis-Index“ (CPI, Consumer price index)
        veröffentlicht; nach den „schockierenden“ 4,2% im April rechnet man
        für Mai mit 4,7% oder höher.

        @Thanatos
        Sorry, habe Deinen Kommentar gestern nicht gelesen, weil
        a) ich auf einer Corona-Befreiungsparty verweilte, und
        b) hier das Auffinden von Kommentaren „kaputt-optimiert“ wurde.
        (unter „Meinungen“ werden nicht alle Kommentare aufgelistet).

        ᕕ( ཀ ʖ̯ ཀ)ᕗ

  2. Der Kaufanreiz von physischem Gold ergibt sich sicher aus fallenden Renditen der Assets sowie auch niedrigen Zinsen und Inflationsängsten.
    Wie gesagt, vom physischen Gold.
    Ob allerdings der Preis in Dollars oder Euro auch steigt (nennt man solches profitieren ?), muss nicht zwangsläufig sein, denn hier handelt es sich um einen Derivaten Preis. Also eine obstrusen papierenen Vertrag.Solche sind meist offen für Manipulationen und Täuschungen jeglicher Art.
    Man muss schon Wirtschafts Jurist sein, um überhaupt einigermassen durchzublicken, wss da ausgehandelt wird.
    Jedoch, für Goldanleger kann dieser Krieg der Derivate Jäger durchaus günstig sein.
    Als Dritter, welcher sich freut, wenn zwei dich streiten.
    Gibt es doch immer wieder günstige Angebote.
    1990, 2000, 2015 usw.
    So etwa alle 10 – 15 Jahre im Schnitt.
    Darauf gilt es zu achten. Pulver trocken halten und zuschlagen, wenn die Goldpreis Bomben fallen.

  3. Und noch etwas aus der Rubrik ‚Panorama – Buntes aus aller Welt‘: Die Perth Mint kauft King Henry !?

    Soeben wurde das weltweit größte bekannte Goldsteinexemplar – „King Henry“ – für 3 Millionen US-Dollar von der famosen Prägeanstalt Perth Mint gekauft. Gefunden wurde das Prachtexemplar in 500 Meter Tiefe in der Beta Hunt Mine bei Kambala. Nun soll es dauerhaft ausgestellt werden.

    https://www.abc.net.au/news/2021-06-08/perth-mint-buys-king-henry-gold-specimen/100196356

    • @thanatos
      Wie ich oberflächlich las, sollte das Steinchen
      3.5 Millionen Dollar wert sein. Welche Dollars ?
      Die von Simbawe ?
      Jedenfalls hält der Findet das Teil so locker in den Händchen, mehr als 10 Kg können das nicht sein.
      Und davon auch nicht alles Gold.
      Vielleicht 40%. davon.
      Irgendwie stimmt da was nicht.
      3.5 Mio Dollar entsprächen etwa so 60kg
      Frage: Hält der Mann 60kg Gold plus etwa 40 Kg Gestein in seinen Händen ?

  4. Aus Finanzen.net:
    „Bitcoin wieder unter Druck.“
    Als Grund wird unter anderem Folgendes erwähnt:
    „Als Belastungsgrund gilt einigen Marktteilnehmern der jüngste Fund von Bitcoin-Lösegeld durch US-Ermittler. Das Digitalgeld stammt aus einem Hackerangriff auf den Betreiber einer großen US-Ölpipeline. Offenbar hat der Ermittlungserfolg den unter Bitcoin-Befürwortern vorherrschenden Eindruck ins Wanken gebracht, Digitalwährungen seien aufgrund der hohen Anonymität von Transaktionen immun gegen staatliche Eingriffe.“
    Das habe ich schon lange vermutet.
    So anonym ist dieser Coin nicht.Setzt er doch auf
    das Internet Protokoll. Und dieses ist wiederum in Händen der Entwickler, der USA.
    Ähnliches hat man auch beim GPS, beim Inmarsat und ähnlichem.
    Seit der Zeit von Echelon wird weltweit alles abgehört, protokolliert und mit Suchmaschinen auf verdächtige Begriffe abgescannt.
    Mittels technisch relativ einfacher Internetfilter kann man dem Bitcoin sehr schnell den Garaus machen. Zwar dauert es noch etwas bis man den Schlüssel knackt, aber das ist eher unwichtig.
    Was nützt jemanden ein Bitcoin Wallet, wenn er darauf nicht zugreifen kann.
    Ich weiss nicht, ob es möglich wäre, einen Bitcoinbetrag mit der Post als Brief zu verschicken.

  5. Ja, ja – die guten „Anleihezinsen“.

    Der „fröhliche Goldreporter“ ໒( •́ ∧ •̀ )७
    schreibt oben … „Zunächst einmal zeugen fallenden Renditen von einer steigenden
    Nachfrage
    nach Anleihen.“

    Auf die Frage, WER denn die große Nachfrage am US-Anleihenmarkt „befeuert“, gibt
    es eindeutige Hinweise aus dem berühmt berüchtigten „Repo-Markt“; konkreter:
    aus dem „Reverse Repo-Markt“:

    dort parken z.B. Banken jede Menge $Cash (aus dem Topf ihrer Mindestreserven)
    und erhalten als Sicherheit von der FED – wir ahnen es – US-Staatsanleihen.
    Im Vergleich zum Anleihen-Kaufprogramm der FED ($80 Mrd. im Monat) erhalten die
    Banken „über Nacht“ mehr als die 6-fache Menge (!) an diesen T-Bonds und
    gaukeln damit eine riesige „Nachfrage“ vor – die Rendite-Zinsen fallen,
    und die Handlanger der Fed erhalten für ihre „Investitionen“ Null % Zinsen,
    und alle sind glücklich.
    (auch die tägliche „Schulden-Finanzierung“ der USA ist damit gewährleistet, denn
    die erforderlichen $$$ erzeugt die Fed „just in time“ per Knopfdruck.)

    T-Bond-Nachfrage am
    Montag: $486,097 Mrd.
    Freitag : $483,394 Mrd.
    Donnerstag: $479,102 Mrd.
    usw.

    https://apps.newyorkfed.org/markets/autorates/tomo-results-display?SHOWMORE=TRUE&startDate=01/01/2000&enddate=01/01/2000

    ⸍⚙̥❣⚙̥⸌

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